Alexander Streng - Markt Triefenstein

Theoretische Betrachtungen
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2.3 Auswirkung polizeilicher Verkehrsüberwachung auf
das Verhalten von Verkehrsteilnehmern
Die Wirkung polizeilicher Verkehrsüberwachung wird vornehmlich durch das
„Grundprinzip der Abschreckung“ bestimmt.
„Abschreckung ist hierbei definiert als die Wirksamkeit einer legalen Drohung,
die eine Funktion der wahrgenommenen Gewissheit, Schwere und Unmittelbar-
keit einer Bestrafung im Falle einer Verkehrsregelverletzung darstellt. Je größer
die perzipierte Wahrscheinlichkeit einer Entdeckung und Bestrafung, je höher die
zu erwartende Sanktionierung und je unmittelbarer diese Sanktionierung erfolgt,
desto größer ist der Abschreckungseffekt einer solchen Drohung.“ 21
Dieses Zitat veranschaulicht die Formel
R = W x K
wobei hier das Risiko einer Sanktionierung (R) das Produkt aus Wahrscheinlich-
keit der Entdeckung (W) mal Kosten/Strafhöhe (K) darstellt. Dies bedeutet, dass
nur ein gleichzeitiges Vorhandensein der beiden Faktoren Wahrscheinlichkeit (W)
und Kosten (K) eine Wirkung entfaltet. Sobald ein Multiplikator wegfällt, würde
auch die Wirkung im Ganzen entfallen.
Nicht zu unterschätzen ist in diesem Zusammenhang jedoch auch die unterstüt-
zende Wirkung der Öffentlichkeitsarbeit. Insbesondere das subjektive Entde-
ckungsrisiko kann durch den Einsatz einer breit angelegten Öffentlichkeitsarbeit
erhöht werden. So ist es zweckmäßig die Bevölkerung über die Medien nachträg-
lich über das Ausmaß von Kontrollen bzw. Anzahl festgestellter Verstöße zu in-
formieren 22 . In wieweit die Bekanntgabe von aktuell eingerichteten Kontrollstel-
len über Radiosender eine positive oder negative Auswirkung auf das Fahrverhal-
21 Koßmann, 1996, Polizeiliche Verkehrsüberwachung, S.11
22 ebenda, S.47
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