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2.3 Kultur macht Schule
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marion heuer
Referentin für Musik und Kulturelle Bildung
im Niedersächsischen Kultusministerium
Musik und Bildende Kunst, mit all ihren Gattungen, sind besonders
ausgeprägte Ausdrucksweisen von Kreativität, Fantasie
und Emotion, aber auch Intelligenz und handwerklichem Können.
Darum fördert das Land Niedersachsen Bildungsangebote
der Sparten Theater, Bildende Kunst, Musik und audiovisuelle
Medien (Film), die Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit
geben, sich aktiv und spielerisch mit der eigenen und
der Lebenssituation anderer auseinanderzusetzen.
Das Niedersächsische Kultusministerium unterstützt zahlreiche
sehr unterschiedliche Projekte der Kulturellen Bildung, sowohl
ideell als auch finanziell. Dabei werden Kunstförderprojekte
in Kooperationen mit Hochschulen oder in besonderen
Bereichen des Schulalltags, z. B. Zirkuspädagogik oder Theaterangebote,
unterstützt. Die Breitenförderung der Kulturellen
Bildung ist dem Kultusministerium dabei ebenso ein Anliegen
wie auch die Begabtenförderung bei besonderen Talenten im
Rahmen der Begabtenförderung und der Kooperationsverbünde
in den Regionen.
Um dem Fachlehrermangel für Musikunterricht entgegenzuwirken,
wurde eine Weiterbildung für fachfremd unterrichtende
Lehrkräfte in Zusammenarbeit mit dem Landesinstitut für
schulische Qualitätsentwicklung und der Bundesakademie für
kulturelle Bildung Wolfenbüttel bereits zweimal sehr erfolgreich
durchgeführt. Diese Maßnahme trägt erheblich zur Qualitätssteigerung
des Musikunterrichts bei. Die vergleichbare
Weiterbildungsmaßnahme „Darstellendes Spiel zum/r Theaterlehrer/in“
wird ebenfalls für die Sekundarstufe in Verbindung
mit der Bundesakademie angeboten und ist stark nachgefragt.
Für eine Qualitätssteigerung in den Fächern Musik, Kunst, Werken
und textiles Gestalten wurden für alle Schulstufen Fachberater/innen
berufen und besonders im Hinblick auf Schulentwicklungsplanung
ausgebildet. Sie sorgen an den Schulen
für fachlichen Input und helfen in ihrer Beraterfunktionen beispielsweise
bei der Entwicklung der schuleigenen Arbeitspläne
zur Implementierung der Kerncurricula. Themenbezogene
Fortbildungen aller kulturellen Fächer sind über den „Niedersächsischen
Bildungsserver“ 1 abrufbar.
Im Folgenden werden einige niedersächsische Bildungsangebote
vorgestellt:
landeswettbewerb „Jugend gestaltet“
Der bundesweit einmalige künstlerisch-kreative Landes-
1 s. www.nibis.de
wettbewerb „Jugend zeichnet und gestaltet“ wird seit vielen
Jahren niedersachsenweit erfolgreich alle zwei Jahre vom
gleichnamigen Verein durchgeführt. Der Wettbewerb steht
unter der Schirmherrschaft des/r jeweils amtierenden Niedersächsischen
Kultusministers/in und wird vom Kultusministerium
ideell und finanziell unterstützt. An dem Wettbewerb
beteiligen sich regelmäßig ca. 200 Schulen aller Schulformen
aus ganz Niedersachsen. Es können Arbeiten in den Kunstsparten
Malerei, Zeichnung, Grafik, Fotografie, Video, Plastik
und dreidimensionale Werke eingereicht werden. Eine Fachjury
besteht aus Kunstprofessoren/innen, Künstlern/innen
und Pädagogen/innen. Der Wettbewerb „Jugend zeichnet und
gestaltet“ ist seit vielen Jahren ein geeignetes Instrument
zur Darstellung hochwertiger künstlerischer Arbeiten von
Schülern/innen unterschiedlicher Schulformen in Niedersachsen.
Für viele der bisherigen Preisträger war der Wettbewerb
motivierender Anlass, ihre kreativ-künstlerischen Kompe-
tenzen weiter auszubauen.
weitere Informationen: www.jugendgestaltet.de
Kunst und hochbegabung
Im Allgemeinen wird bei besonderer Leistungsbereitschaft
und Leistungsfähigkeit von einer Hochbegabung in mathematisch-logischen,
musikalischen, sprachlichen oder weiteren
Bereichen ausgegangen. Das Kultusministerium ist sich der
Verantwortung der Förderung Hochbegabter bewusst und hat
in Kooperation mit verschiedenen Partnern dazu Kooperationsprojekte
entwickelt. In Zusammenarbeit mit der Landesschulbehörde
– Abteilung Osnabrück – werden seit dem Herbst 2008
erfolgreich „JuniorAkademien“ durchgeführt. Ziel ist es, Schülern/innen
eine intellektuell anspruchsvolle, innovative und
kreative Begabungsförderung und Herausforderung zu bieten,
deren sie sich mit Fach- und Lehrkräften stellen.
Der große Erfolg der „JuniorAkademien“ führt zu einer weiteren
Ergänzung der Angebote in Niedersachsen. In Kooperation
der Malschule der Kunsthalle Emden mit der Landessschulbehörde,
Abteilung Osnabrück, und dem Kultusministerium
wird nun eine zweite „KunstAkademie“ an einem Wochenende
im Rahmen der Begabungsförderung angeboten. Dieses Projekt
soll zunächst auf Oldenburg, Ganderkesee und Delmenhorst
begrenzt sein. Eine Ausweitung auf die gesamte Region
Weser-Ems ist beabsichtigt. Angesprochen werden Schüler/
innen der 9. und 10. Jahrgangsstufe.
Die „Kunstbegabungsförderung (KBF)“ ist eine in Hildesheim
eingerichtete und vom Niedersächsischen Kultusministerium
autorisierte Maßnahme für Schüler/innen der Schulen
mit gymnasialer Oberstufe. Die KBF-Hildesheim arbeitet mit
den Schulen und der Hochschule für Angewandte Wissenschaft
und Kunst (HAWK) zusammen. Für junge Menschen bietet sich
hier eine Plattform, ihre kreativen Neigungen und Fähigkeiten