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12 reportaGe damit alles läuft, wie geschmiert Genaue Planung, verlässliche Chauffeure, kompetente Mechaniker, pflichtbewusste Reinigungsteams, Multitalente in der Ein- satzleitstelle, klare Abläufe: Ein präzises Zahnräderwerk läuft zuverlässig zum Wohle und zur Sicherheit der Reisenden. Freitagabend, 17.30 Uhr. Jeannine Bürgisser steht bereit im Terminal Baden- Rütihof. Sie übernimmt heute den Pikettdienst der Einsatzleitstelle und ist stets auf Empfang – für Kunden, aber auch für die Chauffeure, welche unterwegs sind. Ihr Kontrollblatt zeigt für heute Abend folgendes Bild: Gleich mehrere Staffeln werden zurück erwartet hier in Baden. Ab 17.45 Uhr sind drei Busse aus Strassburg, welche die Schiffsreise des Reisebüros Mittelthurgau von Amsterdam nach Strassburg
egleiteten, angekündigt. Ab 19 Uhr trifft ein Car aus Berlin ein, drei weitere Busse aus Amsterdam, genauer aus Arnheim, und um 19.30 Uhr kommt die Tagesfahrt von Bergün zurück. Ein Kleinbus von Venedig wird danach eintreffen, um 20 Uhr ein Bus von Hannover, der von der Nordkap-Route nach Hause kehrt, ein weiterer Bus erreicht Baden von St. Petersburg aus, und gegen 20.45 Uhr fahren die Veloreisenden von Berlin wieder im Heimathafen ein. Kommt nichts dazwischen, werden mindestens zwei Staffeln die Gäste weiter nach Basel, Zürich, Burgdorf oder Wil zu den weiteren Twerenbold Busterminals fahren. Für die erste Staffel stehen die Ortsschilder auf den nummerierten Carparkplätzen schon bereit. Jeannine Bürgisser hat den Überblick. Planung das A und O «Zum Teil haben Ablöse-Chauffeure schon unterwegs auf dem Weg nach Baden das Steuer übernommen, so geschah dies im Bus von Berlin in St. Margrethen. Und für die Zubringer von Baden nach Burgdorf oder nach Zürich/Winterthur/ Wil sind wenn nötig die neuen Chauffeure aufgeboten und stehen bereit», erklärt Jeannine Bürgisser. Sie macht deutlich, was es bedeutet, die Arbeits- und Ruhezeitvorschriften minutiös einzuhalten. Viel Planung hinter den Kulissen. Vieles spielt zusammen, am Schluss klappt es immer. Alle Kunden erreichen ihr Ziel – auch wenn es nicht immer ganz einfach ist, die abendlichen Verkehrsstaus komplett einzukalkulieren. Da ist Improvisationstalent gefragt. «Organisieren, koordinieren, umdisponieren, informieren, Lösungen finden: das liebe ich, das macht mir Spass», begründet die gelernte Kauffrau ihren Wechsel vor fünf Jahren in die Einsatzleitstelle, nachdem sie vorher im Verkauf tätig war. «Hier kann ich im Hintergrund wirken und gleichzeitig stehe ich im direkten Kontakt mit unseren Kunden und unseren Buschauffeuren, und mit allen anderen Teammitgliedern, die auch zum Gelingen des Ganzen ihren Beitrag leisten.» Zentrales Herzstück der Einsatzleit- stelle ist die Datenbank, welche auf einen Blick am Bildschirm zeigt, wo welcher Bus und welcher Fahrer steht oder eben unterwegs ist. Zusätzlich ist jedes Fahrzeug erfasst und dokumentiert. Mit einem Handgriff sind sämtliche Informationen zum Fahrzeug (Wartung, Ausstattung etc.) nachzuschlagen. Werkstatt auf stand-by Wenige Meter neben dem Welcome-Terminal steht Urs Häusermann als Werkstattpikett bereit. Noch ist es ruhig. «Ich werde heute Abend sicher zwei Fahrzeuge genauer anschauen. Die Fahrer haben uns von unterwegs schon angekündigt, was ich überprüfen soll», erklärt der gelernte Nutzfahrzeugmechaniker, der seit vier Jahren hier in Baden-Rütihof im Mechanikerteam arbeitet. «Ich denke, heute wird es 23 Uhr, bis wir die Lichter löschen können. Es kann auch schon mal vorkommen, dass wir bis in die Morgenstunden hinein alles richten, damit die Fahrzeuge wieder startklar sind», meint er. Ein weiterer Mechaniker wäre zur Not auch via Mobile als zweiter Pikettmann erreichbar. Die Fahrzeuge werden zudem jährlich komplett gewartet und bei der amtlichen Motorfahrzeugkontrolle vorgeführt. Und sollte mal in der Schweiz unterwegs Hilfe notwendig sein, steht ein Werkstattfahrzeug bereit, im Ausland ein Pannendienst. Willkommen zu Hause 18 Uhr: Klaus Ewald erreicht Baden-Rütihof von Strassburg aus. Jeannine Bürgisser begrüsst den Chauffeur und informiert ganz kurz über die organisierten Weiterfahrtmöglichkeiten. Die Verabschiedung von den Gästen fällt herzlich und allseits fröhlich aus. Doch schon Buschauffeur Klaus Ewald kehrt aus Strassburg zurück. Nach der nur gut zweistündigen Fahrt macht der Fahrer seinen Bus eigenhändig wieder für die nächste Fahrt fit. reportaGe 13
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