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DEM FISCHRÜCKGANG AUF DER SPUR - Fischnetz

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Fruchtbarkeit<br />

Wachstumsrate<br />

Körpergrösse der Weibchen<br />

Laicherfolg<br />

Dichte der abgelegten Eier<br />

Winterhochwasser<br />

5.1 Hypothese: Die Fische leiden an einer Fortpflanzungsschwäche<br />

Zusammenfassung<br />

Mit dieser Hypothese wird angenommen, dass die Fortpflanzung<br />

wilder Fische in der Schweiz beeinträchtigt ist und dass<br />

deshalb die Zahl der Nachkommen zu gering ist, um populationserhaltend<br />

zu sein. Das Fortpflanzungsgeschehen lässt<br />

sich in Abschnitte unterteilen, die im Rahmen verschiedener<br />

Projekte studiert wurden: Untersucht wurden die Fitness der<br />

Elterntiere, die Zahl der fortpflanzungsfähigen Tiere und die<br />

Zahl der Eier pro Muttertier (Rogner) sowie der Schlüpferfolg<br />

in der Zucht oder im Gewässer.<br />

Bei der Auswertung der vorliegenden Daten ergibt sich<br />

ein uneinheitliches Bild, das durch regionale Unterschiede<br />

geprägt ist: In einigen Fliessgewässern gibt es weniger laichreife<br />

Elterntiere und auch weniger Eier pro Rogner, während<br />

deren Anzahl in anderen Gewässern konstant geblieben<br />

ist. Es liegen nur wenige Hinweise auf eine Beeinträchtigung<br />

Abb. 5.1.1: Zusammenwirken der für die Fortpflanzung wichtigen<br />

Faktoren. Die Fruchtbarkeit der Weibchen hängt von deren Körpergrösse<br />

ab und wird, indirekt über die Fischgesundheit via Wachstumsrate,<br />

auch von der Wasserqualität beeinflusst. Eine Kolmation<br />

der Gewässersohle beeinträchtigt sowohl den Laicherfolg als auch<br />

die Überlebensrate der inkubierten Eier.<br />

Überlebensrate<br />

Inkubation<br />

Fischbrutdichte<br />

Abwasserbelastung<br />

Kolmation<br />

der Qualität der Eier vor. An rund zwei Drittel aller untersuchten<br />

Stellen ist der Schlüpferfolg im aktiven oder passiven<br />

Monitoring gut bis sehr gut. Im Verhältnis dazu ist ein<br />

schlechter Schlüpferfolg an wenigen Stellen beobachtet<br />

worden. Unterhalb von ARA besteht ein höheres Risiko für<br />

eine beeinträchtigte Entwicklung des Laiches. Die Schlüpfrate<br />

ist in landwirtschaftlich stark genutzten Gebieten ebenfalls<br />

schlechter. Kläranlagen und Landwirtschaft haben zumindest<br />

in einigen der untersuchten Fliessgewässer einen<br />

nachteiligen Einfluss auf die Fortpflanzung der Fische. Empfehlenswert<br />

sind Massnahmen zur Vermeidung oder Verminderung<br />

von Stossbelastungen und hohen Konzentrationen<br />

kritischer Stoffe.<br />

5.1.1 Einleitung und Fragestellung<br />

Die Reproduktion ist wie Wachstum und Sterblichkeit einer<br />

der fundamentalen Prozesse in der Dynamik jeder Population.<br />

Selbst ein moderater chronischer Stress kann zu einer<br />

Beeinträchtigung der Fortpflanzung und schliesslich zu einer<br />

Abnahme der Population führen [1, 2]. Mit dieser Hypothese<br />

wird angenommen, dass die Fische unserer Gewässer<br />

Schwierigkeiten damit haben, quantitativ ausreichende und<br />

15<br />

ARA

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