DEM FISCHRÜCKGANG AUF DER SPUR - Fischnetz
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PKD-Auftreten<br />
«natürliche» Mortalität<br />
Wachstumsrate<br />
PKD-Mortalität<br />
Konditionsfaktor<br />
Nahrung für<br />
Bachforellen<br />
histologische Wertung<br />
Sömmerlingsdichte<br />
5.3 Hypothese: Der Fischfangrückgang ist das Resultat<br />
a) einer Beeinträchtigung der Gesundheit der Fische und somit ihrer Fitness,<br />
b) von Gesundheitsschäden, welche zum vorzeitigen Tod von Fischen führen<br />
Zusammenfassung<br />
Diese Hypothese untersucht die Frage, ob sich der Gesundheitszustand<br />
von Forellen aus Schweizer Fliessgewässern<br />
verschlechtert hat und ob dies mit dem Fangrückgang in<br />
einem Zusammenhang steht. Für diese Fragestellung wurden<br />
Ergebnisse sowohl zu infektiösen Krankheiten wie zum<br />
allgemeinen Gesundheitszustand ausgewertet.<br />
Unter den infektiös bedingten Erkrankungen ist vor allem<br />
die proliferative Nierenkrankheit («proliferative kidney disease»,<br />
PKD) der Bachforellen auffällig, sie tritt gehäuft in<br />
Gewässern des Mittellandes auf. Der Krankheitsverlauf ist<br />
von der Temperatur abhängig: Überschreiten die mittleren<br />
Tagestemperaturen einen Wert von 15 °C über einen Zeitraum<br />
von zwei bis vier Wochen, kommt es zum klinischen<br />
Abb. 5.3.1: Die Nahrung und die Wasserqualität bestimmen den<br />
allgemeinen Gesundheitszustand der Fische, der im Wahrscheinlichkeitsnetzwerk<br />
(siehe Kapitel 5.13) in Konditionsfaktor und<br />
histologische Wertung aufgeteilt ist. Die Wasserqualität ist auch<br />
mit dem Auftreten der Nierenkrankheit PKD verknüpft, die bei<br />
erhöhten Temperaturen zu hoher Sterblichkeit führt.<br />
hohe Temperatur<br />
Brütlingsbesatz<br />
Ausbruch der PKD, der mit hohen Mortalitäten verbunden<br />
sein kann. Besonders die Sömmerlinge sind betroffen; entsprechend<br />
wurden in der Sömmerlingsstudie in PKD-befallenen<br />
Gewässern signifikant niedrigere Sömmerlingsdichten<br />
beobachtet. Weiterhin besteht, wie die Auswertung der<br />
Fangdaten aus fünf Kantonen zeigte, eine signifikante negative<br />
Korrelation zwischen der PKD-Präsenz in einem Gewässer<br />
und dem Fang (ausgedrückt als «catch per unit effort»,<br />
CPUE). Die vorhandenen Befunde zeigen, dass die PKD ein<br />
Faktor ist, der die Bachforellenbestände auf regionaler oder<br />
gar nationaler Ebene beeinträchtigen kann. Es wird daher<br />
empfohlen, die Überwachung des PKD-Status von Bachforellenpopulationen<br />
in Schweizer Gewässern fortzusetzen<br />
sowie Massnahmen zu ergreifen, um eine weitere Ausbreitung<br />
der Krankheit zu verhindern.<br />
Der allgemeine Gesundheitszustand von Fischen kann<br />
über Parameter wie den Konditionsfaktor oder Organveränderungen<br />
festgestellt werden. Histopathologische Untersuchungen<br />
an der Leber von Bachforellen zeigten, dass<br />
an insgesamt 57% von 113 untersuchten Standorten in der<br />
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