17.01.2013 Aufrufe

Frühjahr 2012 - Nr. 59 (pdf 8 MB) - Gemeinde Virgen

Frühjahr 2012 - Nr. 59 (pdf 8 MB) - Gemeinde Virgen

Frühjahr 2012 - Nr. 59 (pdf 8 MB) - Gemeinde Virgen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4I Der Bürgermeister informiert<br />

Die erste Passivhauswohnanlage in <strong>Virgen</strong> ist in der Fertigstellungsphase.<br />

Ich wünsche entsprechenden Wohnkomfort<br />

und niedrige Betriebskosten.<br />

Ebenso freue ich mich auf die Übergabe<br />

der Seniorenwohnungen, welche behindertengerecht<br />

ausgeführt sind. Derzeit<br />

(20. Februar <strong>2012</strong>) sind noch zwei Wohnungen<br />

verfügbar.<br />

Geburten und Sterbefälle<br />

Im bisherigen Jahresverlauf – bis 23.<br />

Februar <strong>2012</strong> – gab es in <strong>Virgen</strong> nur<br />

eine Geburt. Im selben Zeitraum sind<br />

fünf Menschen verstorben (Bevölkerungsstatistik<br />

auf Seite 35).<br />

Sparpaket der Regierung<br />

Dieses Paket ist mehr Belastungspaket<br />

als echtes Reformpaket. Für die <strong>Gemeinde</strong>n<br />

kommt es zu neuen Belastungen.<br />

Begünstigungen für <strong>Gemeinde</strong>n,<br />

besonders bei Vorsteuer (20 %) fallen<br />

weg. Zumindest ist Bewegung in Sachen<br />

Veränderung zu orten. Echte Reformen<br />

müssen angegangen werden. Damit wird<br />

sicher bis nach den nächsten Nationalratswahlen<br />

und Landtagswahlen gewartet<br />

– siehe Beispiel Steiermark. Der ländliche<br />

Raum wird jedenfalls weiter ausgedünnt.<br />

Dafür gibt es genügend Anzeichen.<br />

Die Leitstelle des Roten Kreuzes in<br />

Lienz soll aufgelassen werden. Das Bezirksgericht<br />

Lienz soll von Kitzbühel aus<br />

betreut werden. Der Kasernenstandort<br />

Lienz wird sicher in Frage gestellt. Der<br />

Umfang der Leistungen des Bezirkskrankenhauses<br />

Lienz ist auf Dauer nicht<br />

zu halten. Damit verliert der Bezirk weitere<br />

Arbeitsplätze und weiter an Attraktivität.<br />

Es ist höchste Zeit, die politischen<br />

Kräfte im Bezirk zur Absicherung<br />

des Standortes Osttirol zu bündeln.<br />

Ländlicher Raum<br />

Außer Streit steht, dass die Menschen im<br />

<strong>Virgen</strong>tal Einnahmen benötigen, um die<br />

Herausforderungen der Zukunft zu<br />

meistern. Diese sind enorm. Denken wir<br />

an die soziale Situation mit ständig älter<br />

werdender Bevölkerung, an die Abwanderung,<br />

an die Kostenexplosionen im<br />

Gesundheitswesen. An die gemeindeeigene<br />

Infrastruktur wie Schulen, Kinderbetreuung,<br />

Straßen, Wasserversorgung,<br />

Abwasserbeseitigung, Abfallbeseitigung<br />

und vieles mehr. <strong>Virgen</strong> verfügt über<br />

eine Finanzkraft, die 32 % unter jener<br />

der Tiroler Durchschnittsgemeinde liegt.<br />

Mit dieser niedrigen Finanzkraft sollten<br />

wir für unsere BürgerInnen gleiche Standards<br />

bieten wie eine Tiroler Durchschnittsgemeinde.<br />

Das ist eine tägliche<br />

Herausforderung. Möglichkeiten unsere<br />

Situation zu verbessern bieten Unternehmen,<br />

Tourismus und Nutzung der<br />

eigenen Ressourcen. In <strong>Virgen</strong> ist die<br />

<strong>Gemeinde</strong> größter Arbeitgeber. Bei der<br />

<strong>Gemeinde</strong> sind 30 Menschen beschäftigt.<br />

Jede(r) in Osttirol, besonders im<br />

<strong>Virgen</strong>tal, kann sich ein objektives Bild<br />

über die Entwicklungen machen. Junge,<br />

gut ausgebildete, fähige Menschen wandern<br />

vielfach ab und realisieren ihren Le-<br />

<strong>Virgen</strong>Aktiv<br />

benstraum in Gebieten, die bessere<br />

Chancen bieten. Aus <strong>Virgen</strong> sind zwischen<br />

1991 und 2011 knapp 800 Personen<br />

abgewandert. Eine Rolle spielt die<br />

Entlohnung. Die Entlohnung in Osttirol<br />

liegt für gleiche Arbeit zwischen<br />

20 % und 30 % unter der in offensichtlich<br />

interessanteren Regionen Österreichs.<br />

Die Lebenshaltungskosten sind in<br />

Osttirol jedoch nicht niedriger als dort.<br />

Ein Erkennen der Situation in der sogenannten<br />

hohen Politik, engagierte Zusammenarbeit<br />

und Zusammenhalt im<br />

Bezirk sowie ein nationaler „Kraftakt“ ist<br />

erforderlich, um die Situation Osttirols<br />

zu verbessern.<br />

Tourismus<br />

Die touristische Entwicklung ist hinlänglich<br />

bekannt. Ein Wandel ist derzeit<br />

nicht in Sicht. Die derzeitigen Rahmenbedingungen<br />

sprechen nicht für uns. Für<br />

dringend erforderliche touristische Investitionen<br />

auf betrieblicher Ebene und<br />

für öffentliche touristische Infrastrukturvorhaben<br />

fehlt ganz einfach das Geld.<br />

Wir können vielfach die Wünsche der<br />

Gäste mit unseren Angeboten nicht zufrieden<br />

stellen.<br />

Möge jede(r) ganz real an seinem persönlichen<br />

Urlaubsverhalten diese Tatsache<br />

überprüfen. Die meisten von uns,<br />

buchen ihren Urlaub in Häusern, die<br />

über ein entsprechendes hausinternes<br />

Angebot (Schwimmbad, Wellnessbereich,<br />

etc.) verfügen. Damit können<br />

auch die Wünsche von Kindern befriedigt<br />

und Schlechtwettertage überbrückt<br />

werden. Wie viele Häuser verfügen im<br />

<strong>Virgen</strong>tal über derartige Angebote? Jene<br />

Häuser mit entsprechender Ausstattung,<br />

gepaart mit persönlichem Engagement<br />

der Inhaber, sind auch die wenigen erfolgreichen.<br />

Kontakte mit möglichen<br />

Hotelinvestoren von außen verliefen bisher<br />

erfolglos. Zu wenig Attraktivität bietet<br />

unsere Gegend. Investoren sehen sich<br />

außer Stande, die erforderlichen Vollbelegstage<br />

zu erzielen und damit einen Betrieb<br />

erfolgreich zu führen. Am ehesten<br />

kann das beherzten heimischen Familienunternehmen<br />

gelingen.<br />

Es gibt u. a. Vorschläge, den Weg der<br />

Sinne zu verlängern und diesen entlang<br />

der Isel zu führen. Gute Idee. Wer soll<br />

dieses Vorhaben bezahlen? Übrigens ist<br />

der Weg der Sinne eine Inszenierung der

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!