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Frühjahr 2012 - Nr. 59 (pdf 8 MB) - Gemeinde Virgen

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<strong>Virgen</strong>Aktiv<br />

An den eisfreien Enden kann die Eisschmelze<br />

direkt abgemessen werden.<br />

Im <strong>Frühjahr</strong> (um den 30. April) und im<br />

Herbst (um den 30. September) werden<br />

im Akkumulationsgebiet (= Gebiet des<br />

Gletschers mit Massengewinn) Schneeschächte<br />

gegraben um den Wasserwert<br />

der Schneedecke und somit den Massenzuwachs<br />

am Gletscher zu bestimmen.<br />

Der schneearme Winter 2010/11 hat dem ewigen Eis zugesetzt.<br />

Der Rückgang in Zahlen<br />

In den glaziologischen Haushaltsjahren<br />

2006/07 und 2010/11 schmolz das<br />

Mullwitzkees besonders stark. Um es mit<br />

Zahlen auszudrücken: Im Zeitraum<br />

2010/11 verlor der Gletscher ein Volumen<br />

von 3,82 Millionen Kubikmeter<br />

gleichbedeutend mit knapp -1,5 m Eis<br />

Nationalpark Hohe Tauern I 47<br />

über die ganze Gletscherfläche oder bildlich<br />

gesprochen, dem Volumen von rund<br />

3,82 Millionen Haushaltskühlschränken.<br />

Grund dafür war der schneearme Winter<br />

2010/11 und ein heißer Sommer mit<br />

Niederschlägen in Form von Regen<br />

meist bis über das Gipfelniveau.<br />

Der Zeitraum zwischen diesen beiden<br />

Perioden war das genaue Gegenteil. Teils<br />

ergiebiger Schneefall im Winter und<br />

warme Sommer, mit Schneefallereignissen<br />

am Gletscher, die besonders wichtig<br />

sind um die Eisoberfläche durch die<br />

höhere Reflexion der Sonnenstrahlung<br />

zu schützen, verursachten weniger starken<br />

Rückgang des Gletschers.<br />

„Die ersten fünf Jahre der Massenhaushaltsmessungen<br />

am Mullwitzkees waren<br />

wichtig, um die Änderungen am Gletscher<br />

aufgrund der unterschiedlichen<br />

Witterungen zu beobachten. Mit einer<br />

Weiterführung des Projektes werden die<br />

Ergebnisse mit anderen Gletschern verglichen<br />

bzw. Zukunftsszenarien berechnet<br />

wie der Gletscher auf verschiedene Temperatur-<br />

und Niederschlagsänderungen<br />

reagiert“, so Martin Stocker-Waldhuber.<br />

Rückgang in den letzten<br />

Jahren:<br />

06/07: -4,46 Mio m³<br />

07/08: -1,98 Mio m³<br />

08/09: -1,47 Mio m³<br />

09/10: -1,48 Mio m³<br />

10/11: -3,82 Mio m³<br />

Bericht Martin Oberbichler,<br />

Nationalparkverwaltung,<br />

Fotos: Martin Stocker-Waldhuber

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