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Neuere Ergebnisse der Entwicklung und Anwendung ... - FAN GmbH

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sigkeit sind Beispiele für die <strong>Anwendung</strong> des Prinzips <strong>der</strong> Isotopenverdünnungsanalyse in<br />

Biologie <strong>und</strong> Medizin.<br />

An<strong>der</strong>s als bei dieser statischen Isotopenverdünnungsanalyse spielt bei vielen an<strong>der</strong>en Traceranwendungen<br />

<strong>der</strong> Parameter ‚Zeit‘ eine Rolle. Diese Art <strong>der</strong> Traceranwendung ist Gegenstand<br />

<strong>der</strong> Tracerkinetik. In <strong>der</strong> Biochemie <strong>und</strong> <strong>der</strong> Medizin ist das mit den Mitteln <strong>der</strong> Tracerkinetik<br />

o<strong>der</strong> – wie man auch sagt – <strong>der</strong> dynamischen Isotopenanalyse zu untersuchende System ein<br />

leben<strong>der</strong> Organismus o<strong>der</strong> ein Teil eines lebenden Organismus, in <strong>der</strong> Humanmedizin eben<br />

<strong>der</strong> menschlische Körper bzw. ein menschlischer Körperteil, in <strong>der</strong> Veterinämedizin ein Tier<br />

bzw. ein tierischer Körperteil. So hat die Tracerkinetik in <strong>der</strong> Medizin mit Modellen des<br />

menschlichen (bzw. tierischen) Stoffwechsels, Kompartimenten bzw. Pools, Stoffströmen,<br />

Geschwindigkeiten von biochemischen <strong>und</strong> Transportvorgängen usw. zu tun.<br />

Schon 1949 erdachten Sprinson <strong>und</strong> Rittenberg ein Modell des menschlichen Eiweißstoffwechsels<br />

(Abb. 5) für die Auswertung von 15 N–Traceruntersuchungen, das aus einem Eiweiß–<br />

Pool, einem Nichteiweiß–Stickstoff–Pool <strong>und</strong> einem Ausscheidungs–Pool besteht (Sprinson<br />

DB <strong>und</strong> Rittenberg D 1949).<br />

Abbildung 5<br />

2<br />

1 3<br />

Drei–Pool–Modell des menschlichen Eiweiß–Stoffwechsels.<br />

Pool 1 Nichteiweiß–Stickstoff (Aminosäuren, Amide, Ammoniumsalze usw.)<br />

Pool 2 Eiweiß–Stickstoff<br />

Pool 3 Gesamt–Stickstoff im Urin<br />

Die Pfeile symbolisieren die Flüsse <strong>der</strong> Stickstoff–Aufnahme <strong>und</strong> -Ausscheidung, <strong>der</strong> Synthese (anabole Vorgänge)<br />

<strong>und</strong> des Abbaus von Eiweiß (katabole Vorgänge).<br />

1962 haben Berman M, Shan E <strong>und</strong> Weiss MF (1962) eine Methode <strong>der</strong> mathematischen Modellierung<br />

von Vorgängen in biologischen Systemen vorgelegt, das sich auch für Traceruntersuchungen<br />

als brauchbar erwiesen hat. Das Konzept dieser sogenannten Compartment–Theorie<br />

definiert bestimmte stoffliche Reservoire innerhalb des experimentell zu untersuchenden<br />

Systems, die durch bestimmte Stoffströme miteinan<strong>der</strong> <strong>und</strong> mit <strong>der</strong> Umgebung verb<strong>und</strong>en<br />

sind. In das System eintretende Stoffströme können sein die Nahrung bzw. bestimmte Bestandteile<br />

<strong>der</strong> Nahrung, Pharmaka o<strong>der</strong> eben isotop markierte Verbindungen. An<strong>der</strong>erseits<br />

sind Stoffe wie Urin, Faeces, Atemluft o<strong>der</strong> — bei laktierenden Tieren — auch Milch bzw.<br />

bestimmte, darin enthaltene Stoffe als Stoffströme zu behandeln, welche das zu untersuchende<br />

System verlassen.<br />

Der enterohepatische Kreislauf, die mikrosomale Biotransformation, anabole <strong>und</strong> katabole<br />

Prozesse, reduktive Aminierung von Ketosäuren <strong>und</strong> oxidative Desaminierung von Aminosäuren,<br />

Synthese <strong>und</strong> Abbau von Polysacchariden, Carboxylierung <strong>und</strong> Decarboxylierung,<br />

intermediäre Stadien <strong>der</strong> Metabolisierung von endogenen Stoffen ebenso wie von Xenobiotika<br />

können oft als Stoffströme modelliert werden, welche bestimmte Kompartimente miteinan<strong>der</strong><br />

verbinden.<br />

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