Neuere Ergebnisse der Entwicklung und Anwendung ... - FAN GmbH
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wendbar ist, wenn <strong>der</strong> markierte Kohlenstoff des Substrats (wie im Falle des 13 C–Harnstoffs)<br />
direkt in Kohlendioxid umgewandelt <strong>und</strong> mit <strong>der</strong> Atemluft ausgeschieden wird. Insbeson<strong>der</strong>e<br />
bei endogenen Substraten wie Kohlenhydraten, Proteinen, Aminosäuren, Glyceriden <strong>und</strong> Carbonsäuren<br />
ist dies jedoch in <strong>der</strong> Regel nicht <strong>der</strong> Fall. Der mit 13 C markierte Kohlenstoff tritt<br />
bei solchen Substraten vielmehr zunächst in körpereigene Pools ein, erfährt dort eine Isotopenverdünnung<br />
<strong>und</strong> wird erst dann metabolisiert <strong>und</strong> mit <strong>der</strong> Atemluft ausgeschieden. Je größer<br />
die körpereigenen Pools sind, in die das Substrat bzw. seine Metaboliten eintreten, um so<br />
größer wird die Isotopenverdünnung sein, die das 13 C des Substrats erfährt.<br />
Wir stellen hier ein Modell des Kohlenstoff–Stoffwechsels vor, mit dessen Hilfe auch bei<br />
13 C–Atemtests mit Substraten, die in körpereigene Kohlenstoff–Pools eintreten, bevor sie zu<br />
Kohlendioxid abgebaut <strong>und</strong> ausgeatmet werden, Stoffwechsel–Parameter berechnet werden<br />
können, die zu einem tieferen Verständnis des Kohlenstoff–Stoffwechsels beitragen können<br />
<strong>und</strong> darüber hinaus eine Eliminierung <strong>der</strong> Einflüsse <strong>der</strong> physischen Konstitution des Probanden<br />
auf die mit solchen Atemtests gewonnenen Meßergebnisse erlauben (Wetzel K <strong>und</strong> Fischer<br />
H 1998a).<br />
Das Modell (Abb. 9) unterscheidet zwischen einem Kohlenstoff–Pool A <strong>der</strong> Menge MA, <strong>der</strong><br />
rasch mit dem für den Atemtest verwendeten 13 C–markierten Substrat, mit dem gegebenenfalls<br />
mit <strong>der</strong> Nahrung aufgenommenen Substrat natürlicher Isotopenhäufigkeit a0 des 13 C <strong>und</strong><br />
mit biochemisch ähnlichen, ebenfalls mit <strong>der</strong> Nahrung aufgenommenen Stoffen natürlicher<br />
Isotopenzusammensetzung in Stoff- <strong>und</strong> Isotopenaustausch tritt, <strong>und</strong> einem viel größeren<br />
Kohlenstoff–Pool B <strong>der</strong> Menge MB, <strong>der</strong> mit dem Pool A im Stoff- <strong>und</strong> Isotopenaustausch<br />
steht. Es wird angenommen, daß <strong>der</strong> Austausch zwischen den Pools A <strong>und</strong> B durch wechselseitige<br />
Umwandlung <strong>der</strong> diesen Pools zugehörigen Stoffe zustande kommt, die mit Geschwindigkeiten<br />
v1 bzw. v2 abläuft, die kleiner sind als die Geschwindigkeit wA, mit <strong>der</strong> dem<br />
Pool A zuzuordnende Stoffe mit <strong>der</strong> Nahrung aufgenommen <strong>und</strong> mit <strong>der</strong> Atemluft, dem Urin<br />
o<strong>der</strong> dem Faeces ausgeschieden werden.<br />
Größe <strong>und</strong> stoffliche Zusammensetzung des Pools A werden von <strong>der</strong> Natur des Substrats abhängig<br />
sein. Bei Triglyceriden als Substraten wird <strong>der</strong> Pool A wohl hauptsächlich von Mono-,<br />
Di- <strong>und</strong> Triglyceriden, Glycerin <strong>und</strong> Fettsäuren, möglicherweise auch von Carbonsäuren<br />
kleineren Molekulargewichts, α–Hydroxycarbonsäuren, α–Ketocarbonsäuren <strong>und</strong> einigen<br />
Aminosäuren rekrutiert werden. Werden 13 C–markierte Aminosäuren o<strong>der</strong> Proteine als Substrate<br />
benutzt, so wird <strong>der</strong> Pool A aus Aminosäuren, α–Ketocarbonsäuren, Peptiden <strong>und</strong> vielleicht<br />
auch einigen Carbonsäuren zusammengesetzt sein. 13 C–markierte Mono-, Di-, Oligo-<br />
<strong>und</strong> Polysaccharide als Substrate werden in einen Pool A eintreten, <strong>der</strong> hauptsächlich aus<br />
Mono-, Di- <strong>und</strong> Oligosacchariden zusammengesetzt ist, während 13 C–markierte Carbonsäuren<br />
als Substrate einen hauptsächlich aus Carbonsäuren, α–Hydroxycarbonsäuren <strong>und</strong> α–Ketocarbonsäuren<br />
bestehenden Pool A vorfinden werden.<br />
Der Stoffstrom v1 kommt durch Vorgänge wie Synthese von Triglyceriden aus Glycerin <strong>und</strong><br />
Fettsäuren, Aufbau von Eiweißen aus Aminosäuren o<strong>der</strong> die Synthese von Polysacchariden<br />
aus Monosacchariden bzw. <strong>der</strong>en Vorstufen, <strong>der</strong> Stoffstrom v2 durch in umgekehrter Richtung<br />
ablaufende Prozesse zustande.<br />
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