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Jahrgang 08 | Nr. 40 - Fratz

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38<br />

fratz <strong>40</strong>/2012<br />

Dass viele Jugendliche beispielsweise abends bis<br />

in die Puppen wach sind und morgens nicht aus<br />

dem Bett kommen, hat damit zu tun, dass in der<br />

Pubertät das Schlafhormon Melatonin immer später<br />

ausgeschüttet wird. Gefühlsschwankungen<br />

entstehen, weil der emotionale Hirnbereich auf<br />

hormonelle Stimulation besonders stark reagiert<br />

und daher hyperaktiv ist, das regulierende rationale<br />

Kontrollsystem aber noch längst nicht ausgereift<br />

ist. Auch manches Lern- oder Konzentrationsproblem<br />

lässt sich auf die „Baumaßnahmen“ zurückführen.<br />

Wichtige Informationen aus unwichtigen<br />

herauszufiltern (z.B. in einer lebhaften Unterrichtssituation),<br />

oder unterschiedliche Aufgaben ohne<br />

gegenseitige Beeinflussung gleichzeitig zu lösen<br />

(Hausaufgaben machen und Radio hören), dazu<br />

ist das Gehirn noch nicht optimal in der Lage. Bei<br />

Risikoentscheidungen, so zeigt Crone mit vielen<br />

Beispielen, werden Jugendliche stärker von den<br />

Vergnügungsregionen ihres Gehirns gesteuert; die<br />

Chance einer positiven Ausbeute ersetzt die emotionale<br />

Abwehrreaktion („Bauchgefühl“), die ihnen<br />

noch fehlt.<br />

Vom Umgang mit Teenagern<br />

Eltern pubertierender Kinder kennen die typischen<br />

Konflikte im Familienalltag gut. Da gibt es<br />

Rebellion gegen Regeln in allen Bereichen: Die<br />

Tischgewohnheiten der Kindheit werden ebenso in<br />

überlebens-tipps<br />

für pubertätsgeplagte Eltern<br />

Das Positive dieser Phase sehen<br />

Ihr Kind hat jetzt großes Potenzial, ist<br />

kreativer, idealistischer, erfindungsreicher<br />

als je zuvor und danach!<br />

Authentisch bleiben<br />

Als glaubwürdiges Vorbild erreichen<br />

Sie mehr als als fleischgewordenes<br />

Ratgeberbuch!<br />

Machtkämpfe vermeiden<br />

Sachlösungen im Blick behalten, in unkritischen<br />

Streitpunkten öfters mal nachgeben.<br />

Im Gespräch bleiben<br />

Entgegen allem Anschein wollen und<br />

brauchen Teenager Eltern, die verlässlich<br />

für sie da sind und auch Position beziehen.<br />

Angriffe nicht persönlich nehmen<br />

An wem soll sich Ihr Kind sonst reiben,<br />

um seine Identität zu finden?<br />

Erziehung<br />

Frage gestellt wie der Sinn von Hausaufgaben und<br />

abendlichen Heimkommzeiten. Ich-Bezogenheit<br />

(„Keiner versteht mich!“, „Warum immer ich?“)<br />

und unberechenbare Launen (Kratzbürstigkeit<br />

wechselt mit Anhänglichkeit, ein unbedachtes<br />

Wort führt zum Weinkrampf oder Wutausbruch)<br />

machen den Umgang mit einem heranwachsenden<br />

Kind manchmal kompliziert.<br />

opposition muss sein<br />

Wer von einer Attacke seines Kindes kalt erwischt<br />

wird, tut sich sicher schwer, in diesem Ausraster einen<br />

Sinn zu erkennen. Aber: Die Pubertät ist eine<br />

wichtige und sinnvolle Entwicklungsphase, und so<br />

manches anstrengende Teenager-Verhalten gehört<br />

zum Erwachsenwerden notwendig dazu:<br />

Teenager befinden sich in einem Ablöseprozess<br />

und müssen die eigenen Eltern abwerten, um sich<br />

von ihnen lösen zu können – wer verlässt schon<br />

gerne das Paradies? Das Finden des eigenen Standpunktes,<br />

das Festlegen einer eigenen Identität gelingt<br />

zunächst am leichtesten, indem man eine Oppositionshaltung<br />

einnimmt. Auch das Ausprobieren<br />

verschiedener Rollen (gewagtes Äußeres, Macho-<br />

Gehabe) und Abtauchen in Cliquen dient der<br />

Selbstfindung. Und manchmal genauso der Provokation:<br />

Wie weit kann ich gehen, bevor man mir<br />

Grenzen setzt? Welche Normen hält mein Umfeld<br />

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