Jahrgang 08 | Nr. 40 - Fratz
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Illustration + Foto: © Annette Ahr<br />
Was passiert<br />
eigentlich, …<br />
Julia ist ein Riesenfan von Würstchen und<br />
freut sich, dass ihr Papa heute wieder den<br />
Grill anwirft. Doch irgendwie sieht das Essen<br />
auf dem Grillrost anders aus als sonst. „Das sind<br />
Würstchen und Steaks aus Tofu“, erklärt Mama.<br />
Julia ist skeptisch und meckert: „Igitt - warum<br />
können wir keine normalen Würstchen essen?“.<br />
Doch Mama meint: „Wir probieren das heute mal<br />
aus. Denn wenn wir jeden Tag Fleisch essen, schaden<br />
wir unserer Gesundheit und der Umwelt.“<br />
Was meint Julias Mama damit? Wir erklären Dir,<br />
was unser Essen mit dem Klima zu tun hat!<br />
Immer mehr Hunger auf Fleisch<br />
Für viele von uns ist es ganz normal, mehrmals in<br />
der Woche oder sogar jeden Tag Fleisch zu essen.<br />
Und wir essen immer mehr.<br />
In den letzten 50 Jahren hat sich der Fleischverzehr<br />
auf der ganzen Welt mehr als vervierfacht<br />
– auf fast 300 Millionen Tonnen! Auch<br />
in Deutschland isst jeder Mensch im Durchschnitt<br />
fast 90 Kilogramm Fleisch im Jahr. Im Laufe eines<br />
Lebens sind das fast 1.100 Schweine, Hühner, Rinder,<br />
Kälber, Truthähne, Gänse und Enten. Doch um<br />
ein Kilogramm Fleisch erst einmal herzustellen,<br />
sind große Mengen an Wasser, Futter und Weide-<br />
land notwendig, viel mehr als für Brot oder Nudeln.<br />
ACHTUNG<br />
Methan!<br />
Pupsende und<br />
rülpsende Kühe!<br />
Energie fratz <strong>40</strong>/2012 7<br />
ENERGIE – Kindern nahegebracht von<br />
wenn wir<br />
immer mehr<br />
Fleisch essen?<br />
... pfffff ...<br />
Tiere brauchen Wasser und Futter<br />
Für ein Kilo Rindfleisch wird eine riesige<br />
Wassermenge von 15.000 Litern verbraucht.<br />
Stell Dir vor: Damit könntest ein Jahr lang jeden<br />
Tag duschen! Einen Teil des Wassers trinken die<br />
Tiere. Mit dem Rest werden die Wiesen und Felder<br />
bewässert, auf denen das Futter der Tiere wächst.<br />
Apropos Futter: Um ein Kilogramm Fleisch zu<br />
erhalten, sind bis zu 16 Kilogramm Getreide<br />
oder Sojabohnen nötig.<br />
Was hat der Regenwald<br />
damit zu tun?<br />
Um Fleisch zu bekommen, braucht man neben<br />
Wasser und Futter natürlich auch Land, um die<br />
Tiere zu weiden und ihr Futter anzubauen. Für<br />
ein Kilo Rindfleisch ist ein 30 Quadratmeter<br />
großes Grundstück nötig. Auf derselben<br />
Fläche könnten in dieser Zeit auch 200 Kilo<br />
Tomaten oder 160 Kilo Kartoffeln wachsen.<br />
Der riesige Landverbrauch hat auch Folgen für den<br />
Regenwald: In Zentralamerika wurde in den letzten<br />
<strong>40</strong> Jahren fast die Hälfte aller Amazonaswälder<br />
abgeholzt und das fast nur für Weideland oder den<br />
Anbau von Futter. Das schädigt die „grüne Lunge“<br />
unseres Planeten und führt dazu, dass viele Tier-<br />
und Pflanzenarten aussterben.<br />
Kühe pupsen Schadstoffe aus<br />
Doch das ist immer noch nicht alles: Denn bei der<br />
Aufzucht von Nutztieren werden auch noch Strom<br />
und Energie verbraucht, z.B. um das Fleisch zu<br />
kühlen. Denken wir wieder an unser Kilo Rindfleisch:<br />
Allein dafür könnte man eine starke<br />
Glühlampe 20 Tage lang brennen lassen.<br />
Außerdem entstehen Schadstoffe und zwar vor<br />
allem allem durch durch die Tiere selbst. Und das kommt so:<br />
Wenn Wiederkäuer wie Rinder oder<br />
Schafe pupsen oder rülpsen,<br />
stoßen sie das Treibhausgas Me- Me<br />
than aus.<br />
...rülps...<br />
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Und das ist sehr<br />
schädlich für unsere<br />
Umwelt. Das macht<br />
wieder das Beispiel von<br />
dem einen Kilo Rind-<br />
fleisch deutlich: Die<br />
Herstellung belastet<br />
unser Klima genauso<br />
stark wie eine Auto<br />
fahrt von Darmstadt<br />
nach Ulm!<br />
Fleischlos fit<br />
Nicht zuletzt tun wir auch unserer Gesundheit<br />
keinen Gefallen, wenn wir so viel Fleisch essen.<br />
Wissenschaftler warnen, damit steige das Risiko,<br />
Stoffwechselkrankheiten wie die Zuckerkrankheit<br />
(Diabetes) zu bekommen. Auch die<br />
Gefahr von Krebs oder Herz-Kreislauf-Krankheiten<br />
nimmt zu.<br />
Deshalb gilt: Je weniger tierische Produkte wir zu<br />
uns nehmen, desto mehr schützen wir unsere Gesundheit<br />
und unsere Umwelt. Und auf gutes Essen<br />
müssen wir deswegen nicht verzichten.<br />
Davon hat sich übrigens auch Julia überzeugt: Die<br />
gegrillten Tofu-Würstchen haben ihr richtig lecker<br />
geschmeckt!<br />
Tipp: Wenn du jetzt auch einmal etwas anderes<br />
ausprobieren möchtest, schau dir doch mal unser<br />
Rezept für bunte Gemüsespieße vom Grill an.<br />
Bunte Gemüsespieße<br />
Zutaten: 3 Paprikaschoten (rot, gelb, grün),<br />
1 Zucchini, 8 Cherrytomaten, frische Champignons,<br />
Öl, 2 EL Currypulver, Salz, Pfeffer, Kräuter<br />
nach Wahl, 4 - 6 Schaschlikspieße<br />
Zubereitung: Backofen auf 180° vorheizen.<br />
Gemüse waschen und in Stücke schneiden. Gemüse<br />
abwechselnd auf die Spieße stecken. Öl,<br />
Currypulver, Salz, Pfeffer und Kräuter verrühren.<br />
Die Spieße mit der Marinade bepinseln, auf ein<br />
mit Backpapier belegtes Backblech legen und im<br />
Ofen (Mitte) 5-6 Minuten grillen. Dann die Spieße<br />
wenden und weitere 5-6 Minuten grillen. Dazu<br />
schmeckt prima Knoblauchbaguette. Ihr könnt<br />
die Spieße natürlich auch draußen auf dem Grill<br />
zubereiten!