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MünchnerUni.Magazin - Ludwig-Maximilians-Universität München

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3 Kalifornien gilt als besonders erdbebengefährdetes<br />

Gebiet. Mit Hilfe<br />

eines laserbasierten Deformationsmessgeräts<br />

im Pinon Flat Oberservatorium,<br />

150 Kilometer nordöstlich<br />

von San Diego, können Seismologen<br />

leichteste Erdregungen registrieren.<br />

Die im Rahmen von SPICE entwickelten Rechenprogramme<br />

sollen aber nicht nur in einzelnen<br />

Erdbebenregionen für mehr Sicherheit sorgen.<br />

Gleichzeitig wird nach und nach eine digitale<br />

Datenbasis mit verifizierten Rechenprogrammen<br />

erstellt, die dann in den Standardbetrieb seismologischer<br />

Auswertungen aufgenommen werden<br />

kann. Die auf globale seismologische Fragen spezialisierten<br />

Forscher erhoffen sich dadurch vor<br />

allem Fortschritte in der Auflösung der tomographischen<br />

3D-Bilder des Erdinneren, die es ermöglichen,<br />

dynamische Prozesse unterhalb der Erdoberfläche<br />

zu verstehen, etwa die Entstehung von<br />

Vulkanen oder plattentektonische Phänomene.<br />

Nochmals gute Nachrichten erhielten die Wissenschaftler<br />

der Sektion Geophysik der LMU Mitte<br />

März, diesmal von der Bayerischen Staatsregierung.<br />

Nach dem Zuschlag für SPICE gelang es den<br />

Geophysikern auch ihr Konzept für ein internationales<br />

Doktorandenkolleg im Rahmen des<br />

Elitenetzwerks Bayern durchzusetzen. Der Promotionsstudiengang<br />

„Thesis – Complex Processes<br />

in the Earth: Theory, Experiment, Simulations”<br />

wird im Wintersemester 2004/05 an den Start<br />

gehen. Das Kolleg zielt vor allem auf geowissenschaftliche<br />

Themengebiete ab, die bisher durch<br />

strukturelle Grenzen vernachlässigt wurden. Ein<br />

großer Teil der Studien wird sich mit der Gefährdung<br />

durch Naturereignisse wie Erdbeben oder<br />

Vulkanausbrüche auseinandersetzen. Und auch<br />

eine Stippvisite bei SPICE wird für die Elite-Doktoranden<br />

wohl auf dem Programm stehen. ■ oh<br />

Feldforschung im Dienst der Wissenschaft: Um die seismische Wellenausbreitung nach Erdbeben<br />

präzise in einem dreidimensionalen Modell am Computer simulieren zu können, benötigen<br />

die Geophysiker der LMU genaues Datenmaterial. Im Rahmen einer seismischen Messkampagne<br />

im Bayerischen Wald zeichneten die Wissenschaftler im Winter 2003 beispielsweise die Bodenrotationen<br />

nach großen Erdbeben auf (li.). Parallel registrieren seismische Messpunkte rund um<br />

den Globus permanent die Regungen des Erdballs. Jedes Jahr werden mehrere tausend größere<br />

Erdbeben im globalen Netzwerk aufgezeichnet. Nationale und internationale Rechenzentren<br />

speichern diese Daten ohne Verzögerung, so dass bei Beben, die größere Schäden verursachen,<br />

sofort das Epizentrum, die Tiefe und die Stärke ermittelt werden können.<br />

MUM 01 | 2004 TITEL<br />

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