Heft 4/2001 - Pro Tier
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<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 4/01<br />
Zirkustiere<br />
verboten<br />
Ausgerechnet ein Staat der<br />
südlichen Hemisphäre macht<br />
es uns vor: Brasilien verabschiedete<br />
im Oktober eine<br />
Gesetzesvorlage, die jede<br />
<strong>Tier</strong>haltung im Zirkus verbietet.<br />
Der Kongress war sich<br />
laut der deutschen Zooinformation<br />
einig, dass <strong>Tier</strong>e im<br />
Zirkus missbraucht werden.<br />
Er hofft nun, dass durch die<br />
Absenz von Elefanten, Grosskatzen<br />
und Huftieren mehr<br />
Arbeitsplätze für Zirkusartisten<br />
geschaffen werden. Wie<br />
das neue Gesetz durchgesetzt<br />
wird, bleibt aber abzuwarten.<br />
pt<br />
Verdrängte BSE<br />
Schneller als erwartet: Keine<br />
sieben Monate nach der<br />
BSE-Krise sind die Verbraucher<br />
weitgehend wieder zu<br />
den alten Einstellungs- und<br />
Verhaltensmustern zurückgekehrt.<br />
Dies das Ergebnis<br />
einer Studie der Universtität<br />
Kiel (D) über den Einfluss<br />
der BSE-Krise auf die Verbrauchereinstellungen<br />
zu<br />
Bioprodukten. Danach war<br />
die Verunsicherung der Verbraucher<br />
bei Lebensmitteln<br />
im Sommer <strong>2001</strong> nicht höher<br />
als zwei Jahre zuvor. Die<br />
Wahrnehmung der Qualität<br />
der Lebensmittel habe sich<br />
sogar leicht gebessert. Auch<br />
die Einstellungen zu Bioprodukten<br />
habe sich nicht<br />
wesentlich verändert. Einerseits<br />
sei das positive Image<br />
der Bioprodukte weiter gestiegen.<br />
Andererseits sei die<br />
Zahlungsbereitschaft für<br />
Bioprodukte im Bevölkerungsdurchschnittüberraschenderweise<br />
gesunken.<br />
Das mit Abstand wichtigste<br />
Kaufmotiv für Bioprodukte<br />
Kurznachrichten<br />
bleibe der wahrgenommene<br />
höhere Gesundheitswert.<br />
agr/pt<br />
Irlands<br />
<strong>Tier</strong>versuche<br />
Irland wegen <strong>Tier</strong>versuchen<br />
am Pranger: Der Europäische<br />
Gerichtshof (EuGH) hat Irland<br />
am 18. Oktober wegen<br />
mangelnder Umsetzung der<br />
EU-Richtlinie über den<br />
Schutz der für Versuche und<br />
wissenschaftliche Forschung<br />
«verwendeten» <strong>Tier</strong>e eine<br />
Rüge erteilt. Der EuGH gab<br />
der von der Europäischen<br />
Kommission in dieser Hinsicht<br />
geübten Kritik statt.<br />
Irland habe es bei der Übernahme<br />
der Richtlinie in nationales<br />
Recht versäumt, eine<br />
klare Definition von <strong>Tier</strong>versuchen<br />
festzuschreiben.<br />
Auch sei im irischen Gesetz<br />
nicht klargestellt worden,<br />
welche Behörde im Bedarfsfall<br />
die Freilassung eines Versuchstiers<br />
genehmigen kann.<br />
Weitere Kritik betrifft das<br />
Fehlen von Verfahren zur Anmeldung<br />
der Versuche.vwd<br />
Aussterbende<br />
Meeressäuger<br />
Den Meeressäugern steht offensichtlich<br />
ein Katastrophen-Jahrhundert<br />
bevor:<br />
Robben und Wale werden<br />
der beträchtlich zunehmenden<br />
Bevölkerung der Erde<br />
im 21. Jahrhundert Tribut<br />
zollen müssen. Vor allem die<br />
damit verbundene Klimaerwärmung<br />
und Verschmutzung<br />
der Meere wird dazu<br />
führen, dass viele Arten aussterben<br />
könnten. Wie alle<br />
Lebewesen benötigen auch<br />
Meeressäuger für ihr Überleben<br />
ein Mindestmass an<br />
Der Weisskopfadler, das<br />
amerikanische Wappentier,<br />
leidet an einer mysteriösen<br />
Krankheit, die die Flugfähigkeit<br />
und die Orientierung der<br />
Raubvögel stark beeinträchtigt.<br />
Die <strong>Tier</strong>e fallen aus ihren<br />
Horsten oder prallen<br />
ohne ersichtlichen Grund auf<br />
Felswände, berichtete der<br />
amerikanische Nachrichtendienst<br />
«abc». Bekannt sind<br />
die seltsamen Symptome<br />
seit zehn Jahren. Sie wurden<br />
jedoch bislang nur bei Wasservögeln<br />
wie Enten, Gänsen<br />
und Blesshühnern beobachtet.<br />
Da diese Beutetiere der<br />
Adler sind, gehen Wissenschafter<br />
davon aus, dass die<br />
natürlichen Ressourcen.<br />
Wird dieses unterschritten,<br />
ist die Existenz einer Art in<br />
Frage gestellt. Für einige<br />
Wal- und Robbenarten könnte<br />
dies nach Ansicht von<br />
Meeresforschern im Verlauf<br />
des 21. Jahrhunderts traurige<br />
Wirklichkeit werden. Die<br />
zunehmende Verschmutzung<br />
der Meere wird dazu<br />
führen, dass die Nahrung für<br />
die <strong>Tier</strong>e knapper wird. Dies<br />
wird für fast alle Robben und<br />
Krankes Wappentier<br />
Krankheit auf diesem Weg<br />
auf die Greifvögel ¸übertragen<br />
wird. Auf der Suche nach<br />
den Ursachen tappen die<br />
Forscher noch im Dunkeln.<br />
Man weiss lediglich, dass die<br />
Krankheit die Myelinscheiden,<br />
den Schutzmantel der<br />
Nervenstränge, angreift. Giftige<br />
Pflanzen oder Umweltverschmutzung<br />
könnten der<br />
Auslöser sein. Um welches<br />
Gift es sich jedoch dabei handelt,<br />
konnte bislang nicht<br />
herausgefunden werden.<br />
Möglicherweise gibt es diese<br />
Krankheit schon sehr lange,<br />
ohne dass von ihr Notiz<br />
genommen wurde, sagt ein<br />
Forscher. Nature News<br />
Wale eine grosse Gefahr<br />
darstellen. Robben, die ihre<br />
Jungen auf Eisflächen aufziehen,<br />
werden von einer<br />
Klimaerwärmung und dem<br />
damit verknüpften Schmelzen<br />
des Eises besonders betroffen<br />
sein. Die Klimaerwärmung<br />
wird sich darüber hinaus<br />
auf die Verbreitung und<br />
die Verfügbarkeit von Beutetieren<br />
auswirken – und zwar<br />
nicht zum Wohl der Meeressäuger.<br />
Nature News<br />
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