Heft 4/2001 - Pro Tier
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Svobo wird nicht<br />
gerettet<br />
Es scheinen noch etliche Zuchtfarmen<br />
zu existieren, von denen selbst<br />
die Organisation «Freiheit für die<br />
<strong>Tier</strong>e» nichts weiss: Farmen, in denen<br />
neben Nerzen und Füchsen<br />
auch Kaninchen, Chinchillas und<br />
Sumpfbiber (Nutria) für die Eitelkeit<br />
der Menschen in Westeuropa ein<br />
elendes Kurzleben fristen müssen.<br />
95 <strong>Pro</strong>zent der tschechischen Nerz-<br />
<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 4/01<br />
«Das ist furchtbar viel für so ein kleines<br />
Land: 10 <strong>Pro</strong>zent aller Nerzpelze<br />
kommen aus den Niederlanden», klagte<br />
Anna van Acker, Mitarbeiterin der<br />
holländischen <strong>Tier</strong>schutzorganisation<br />
«Pelz für <strong>Tier</strong>e» (Bont voor Dieren) im<br />
Oktober bei einem ersten Treffen mit<br />
<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong>-Geschäftsführerin Rita Dubois<br />
in Amsterdam. Weltweit steht Holland<br />
bei der «<strong>Pro</strong>duktion» von Nerzpelzen an<br />
zweiter Stelle. In zurzeit rund 200 Farmen<br />
fristen Abertausende von Nerzen<br />
ein qualvolles Dasein, und die Zahl der<br />
Farmen nimmt weiter zu. Überdies<br />
werden jährlich an die 2000 Füchse und<br />
einige tausend Chinchillas ihrer Felle<br />
wegen umgebracht. Egal, ob Nerze,<br />
Füchse oder Chinchillas – alle <strong>Tier</strong>e vegetieren<br />
in artfeindlichen Haltungen.<br />
Dies haben auch Parlament und Behörden<br />
eingesehen. So wurde die einschlägige<br />
Haltung von Füchsen und von<br />
Chinchillas am 1. April 1998 in Holland<br />
verboten. Allerdings haben die existierenden<br />
Farmen eine Auslaufzeit bis<br />
Nerzquäler Holland<br />
zum 1. April 2008. So lange geht das<br />
Leiden für viele <strong>Tier</strong>e weiter. Auch das<br />
Verbot der Nerzfarmen wird im holländischen<br />
Parlament diskutiert. Doch beschlossen<br />
ist es noch nicht, und auch<br />
hier wird mit einer Übergangsfrist von<br />
10 Jahren gerechnet.<br />
«Bont voor Dieren» (BvD) und seine<br />
vier Mitarbeiter/innen setzen sich mit<br />
legalen Methoden auf nationaler und<br />
internationaler Ebene für alle Pelztiere<br />
(z.B. auch Katzen und Kaninchen) ein.<br />
Eines der Hauptziele ist das Verbot der<br />
Pelztierfarmen. <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> wird in Zukunft<br />
mit dem BvD zusammenarbeiten, um<br />
auch in den anderen Staaten Europas<br />
das Aus für Pelztierfarmen zu erwirken.<br />
Anna van Acker warb eben in Schweden<br />
für dieses Ziel, das in England bereits<br />
erreicht wurde: 2003 müssen alle<br />
Pelzfarmen dichtmachen. In Deutschland<br />
dürfen in Hessen und Bayern keine<br />
Pelztierfarmen mehr betrieben werden.<br />
Und in Österreich wurde 1998 die<br />
letzte Pelztierfarm geschlossen. rs<br />
Oben v.l.n.r.: Roman Krejèí,<br />
Rita Dubois, Tomas Popp.<br />
Oben links + links: versteckte<br />
Nerzfarm.<br />
Unten: Tomas Popp in einer<br />
Fuchsfarm bei Milevsko.<br />
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