RDT 4/2006 - Bund gegen Missbrauch der Tiere ev
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Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 4/<strong>2006</strong><br />
8<br />
Es leben ca. 900 Hunde im Tierheim<br />
Der bmt unterstützt Cristina Lapis und<br />
ihre Tierschutzorganisation in Brasov<br />
seit über sechs Jahren. Zwischen beiden<br />
Verbänden hat sich eine vertrauensvolle<br />
und sehr effektive Zusammenarbeit<br />
entwickelt.<br />
Die Rumänin, mit Kontakten bis in die<br />
Regierungsebene, hat in ihrer Heimat<br />
den Keim für mehr Sensibilität im Umgang<br />
mit <strong>Tiere</strong>n gelegt. Sie hat erreicht,<br />
dass das europäische Ausland die Tierschutzprobleme<br />
in Rumänien im Hinblick<br />
auf die EU-Mitgliedschaft bereits<br />
kritisch kommentiert.<br />
Und was<br />
können Sie tun?<br />
� Wir können Cristina Lapis nur helfen,<br />
wenn Sie uns dabei unterstützen.<br />
Eine Patenschaft für einen rumänischen<br />
Hund ist mehr als eine Geste: Eine Patenschaft<br />
sichert das Überleben eines<br />
Hundes und ermöglicht es den Tierschützern<br />
vor Ort, weitere Hunde zu<br />
kastrieren und zu versorgen.<br />
� Sie können dem Tierheim in Brasov<br />
einen Besuch abstatten, wenn Sie Urlaub<br />
in Rumänien machen.<br />
� Sie können projektbezogen spenden<br />
und sich bei unserer Auslandskoordinatorin<br />
Petra Zipp erkundigen, welche<br />
Maßnahmen gerade vom bmt<br />
geför<strong>der</strong>t werden.<br />
Ihre Ansprechpartnerin beim bmt:<br />
Petra Zipp, Tel. 07121 / 820 17 12<br />
www.bmt-tierschutz.de<br />
Spendenkonto Ausland:<br />
Frankfurter Sparkasse<br />
Kto. 847 275<br />
BLZ 500 502 01<br />
Wie in vielen süd- und osteuropäischen<br />
Län<strong>der</strong>n gehört auch in Rumänien die<br />
Existenz <strong>der</strong> Straßenhunde zu den<br />
Streitpunkten zwischen Regierung und<br />
Tierschutzorganisationen. Während<br />
die Regierung auf Fang- und Tötungsaktionen<br />
baut, setzen Tierschutzorganisationen<br />
wie <strong>der</strong> bmt auf Kastration<br />
<strong>der</strong> <strong>Tiere</strong>, die nachhaltig die Zahl <strong>der</strong><br />
<strong>Tiere</strong> verringert. Tötungsaktionen hin<strong>gegen</strong><br />
führen nach kurzer Zeit zum erneuten<br />
Anwachsen <strong>der</strong> Populationen.<br />
Der bmt trägt mit monatlich 4000 Euro<br />
einen Teil des Unterhalts für Tier-<br />
Brief einer Mutter<br />
T ITELTHEMA<br />
Der bmt in Rumänien<br />
heim, Futter und medizinische Versorgung.<br />
Trotz <strong>der</strong> Auslastung des Tierheims<br />
mit ca. 900 Hunden machen die<br />
<strong>Tiere</strong> keinen gestressten Eindruck - gut<br />
genährt, freundlich zu Menschen und<br />
bis auf Ausnahmen sozial mit ihren Artgenossen.<br />
Das Tierheim hat eine Quarantäne,<br />
einen Arztraum und zwei fest<br />
angestellte Tierärzte. 18 Mitarbeiter<br />
versorgen die <strong>Tiere</strong>, kochen in riesigen<br />
Kübeln Hühnchen mit Reis und Margarine,<br />
damit die Hunde gut über die sehr<br />
kalten Winter kommen. Was ihnen<br />
fehlt, ist ein schönes Zuhause.<br />
Text und Fotos: Claudia Lotz<br />
"Auf meiner Reise von Rumänien nach Hause ist mir<br />
prompt dieser wun<strong>der</strong>bare Satz von Álbert Schweitzer<br />
eingefallen: "Leben inmitten von Leben, das auch<br />
leben will"<br />
Ich habe mir vorgestellt, wie es eines Tages sein wird,<br />
wenn ich vor meinem Schöpfer stehe, und er mich<br />
Corinna Wagner<br />
fragt, warum ich nie etwas zu meinen Mitmenschen<br />
gesagt habe, obwohl ich doch das ganze Elend gesehen habe. Ich habe mir überlegt,<br />
dass es im Leben eben zwei Wege gibt: Entwe<strong>der</strong> man weist auf die Missstände<br />
hin o<strong>der</strong> man sagt nichts und hat seine Ruhe und eckt nirgends an. Sich<br />
wegzudrehen und einzureden, dass ja alles gar nicht so schlimm ist, ist sicherlich<br />
die weitaus bequemere Variante, wären da nicht all die Eindrücke, die man gewonnen<br />
hat und die einem das Herz schwer machen.<br />
Ich bin dankbar, dass ich Cristina und Roger Lapis kennen lernen durfte. Es sind<br />
zwei bemerkenswerte Menschen, die unter schwierigsten Bedingungen eine hervorragende<br />
Tierschutzarbeit in Rumänien leisten. Ich freue mich ebenfalls, dass ich<br />
Pierre Brice kennen lernen durfte, aber nicht weil er eine bekannte Persönlichkeit<br />
ist, son<strong>der</strong>n weil ich gesehen habe, dass es ein Mensch mit großem Herz ist, für<br />
Kin<strong>der</strong> und <strong>Tiere</strong> und <strong>der</strong> nicht vor dem Elend <strong>der</strong> Welt die Augen verschließt.<br />
Ich habe Bären mit ausgestochenen Augen, verletzten Tatzen und Füssen gesehen,<br />
die jetzt vor dem Menschen in Sicherheit in einem Bärenreservat leben. Ich habe<br />
Hunde mit kaputten Augen, abgeschlagen Füssen und verbrühten Körpern gesehen.<br />
Als ich all diesen <strong>Tiere</strong>n in die Augen geschaut habe, habe ich mich geschämt,<br />
dass meine Spezies Mensch so etwas angerichtet hat. Ja, Leben inmitten von Leben,<br />
das auch leben will.<br />
Unser diesjähriges Weihnachten wird viel erfüllter und schöner sein, denn ich habe<br />
meinen Kin<strong>der</strong>n erklärt, dass wir uns fernab vom Konsumrausch ein viel schöneres<br />
Geschenk machen: Wir nehmen eine Patenschaft für einen Bären und einen<br />
Hund. Warum ich mich gerade dafür entschieden habe?<br />
Ich habe gesehen, dass meine Spende beim bmt und Cristina und Roger Lapis in<br />
den allerbesten Händen ist, davon konnte ich mich persönlich überzeugen. Ohne<br />
Spenden können wir die Tierschutzarbeit, die überall bitter notwendig ist, nicht fortführen."