Zukunftsaussichten! - Fakultätsvertretung Jus - Universität Wien
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appetit auf mehr?<br />
Das Auge isst mit<br />
bErIcht<br />
Bis 30. Mai zeigt das Bank Austria Kunstforum<br />
mehr oder weniger Appetitliches unter dem<br />
Titel „ Augenschmaus – vom Essen im Stillleben.“<br />
Es werden die unterschiedlichsten Werke vom<br />
16. bis zum 20. Jahrhundert gezeigt, die die<br />
Geschichte und die Rolle des Essens im Stillleben<br />
über den Wandel der Zeit veranschaulichen sollen.<br />
Und 400 Jahre lassen die Variation wirklich<br />
groß werden. Angefangen 1515, als Joos van<br />
Cleve „Die Heilige Familie“ mit einer halben<br />
Orange dekorierte, über Georges Braque, der<br />
Früchtekörbe eher kubistisch sah, bis Daniel<br />
Spoerri, der in seinem „Fallenbild“ zu Kunst<br />
erhebt, was sonst als ganz schöner „Saustall“<br />
betitelt werden würde, wäre er nicht wie hier<br />
angeklebt.<br />
FrauEN uNd daS StILLLEbEN<br />
Ungewöhnlich ist auch die recht hohe Beteiligung<br />
von Künstlerinnen an dieser Ausstellung. Denn<br />
Frauen sind nicht nur mit Werken aus dem 20.<br />
Jahrhundert, sondern auch mit früheren Arbeiten<br />
aus dem 16. Jahrhundert, als die Malerei doch<br />
noch eher eine Männerdomäne war, vertreten.<br />
Die Künstlerinnen Fede Galizia und Clara Peeters<br />
sind solche Beispiele.<br />
Daniel Spoerri, Fallenbild (Tableaupiège), 1972<br />
0 Juristl | März 010<br />
JuLIa uNEGG | kulturredakteurin | julia.unegg@fvjus.at<br />
Es ist allerdings nicht verwunderlich, dass sich<br />
vermehrt Frauen dem Stillleben zuwandten,<br />
denn das Aktstudium war ihnen zur damaligen<br />
Zeit untersagt. Da blieben nicht viele Alternativen.<br />
Dieter Roth, Verwesungsobjekt, 1969<br />
kuLINarISchE INtErPrEtatIoNEN<br />
Im Katalog zur Ausstellung wurde Kunst und<br />
Essen dann wirklich fusioniert. Renommierte<br />
Köchinnen und Köche ließen sich von den<br />
Bildern zu Rezeptkreationen inspirieren. So sieht<br />
zum Beispiel Johanna Maier in Maria Lassnigs<br />
„Fruchtbarkeit“ (1964) ein Sorbet vom grünen<br />
Apfel mit Champagnersüppchen, Jonnie Boer<br />
denkt bei Frans Snyders gemetzeltem<br />
„Jagdstillleben“ (1640) an einen Wildhasen mit<br />
Blutjus, Sellerie und roter Rübe und für Horst<br />
Petermann ist Dieter Roths „Verwesungsobjekt“<br />
(1969) ganz klar ein soufflierter Schokoladen<br />
NussPudding mit marinierten Beeren.<br />
INFo<br />
Wer Appetit bekommen hat, sollte bis 30. Mai<br />
im Bank Austria Kunstforum vorbeischauen.<br />
PuddING aux NoISEttES Et<br />
chocoLat, aux FrIutS rouGES<br />
à La cuSSy<br />
Soufflierter SchokoladenNussPudding mit<br />
marinierten Beeren<br />
Rezept von Horst Petermann, Restaurant<br />
Petermann’s Kunststuben, Küsnacht<br />
Für das Soufflé<br />
4 Eigelb<br />
70 g Zucker<br />
70 g weiche Butter<br />
70 g Bitterschokolade<br />
110 g fein geriebene Haselnüsse<br />
4 Eiweiß<br />
Butter und Zucker für die Formen<br />
Für den Beerenteller<br />
200 g gleichmäßig große Beeren (halbiert,<br />
oder in der Saison auch Waldbeeren)<br />
80 g Himbeeren<br />
40 g Johannisbeeren<br />
40 Brombeeren<br />
250 ml Rotwein (pinot noir)<br />
150 ml Orangensaft<br />
90 g Zucker<br />
1 Gewürznelke<br />
½ Zimtstange<br />
1 TL Speisestärke<br />
50 ml Kirschwasser<br />
2 TL gehackte Pistazien<br />
Rotwein mit dem Orangensaft, dem Zucker und<br />
den Gewürzen für den Beerenteller aufkochen.<br />
Durch ein Sieb in einen Topf seihen, mit der mit<br />
Kirschwasser angerührten Speisestärke binden<br />
und abkühlen lassen. Vier flache Schalen gefällig<br />
mit den Beeren auslegen, vorsichtig mit der<br />
abgekühlten Flüssigkeit überziehen, mit einigen<br />
gehackten Pistazien bestreuen und kalt stellen.<br />
Für das Soufflé das Eigelb zusammen mit dem<br />
Zucker zu einer hellen Creme rühren. Danach die<br />
weiche Butter mit dem Schneebesen in die<br />
© Ausstellungskatalog „Augenschmaus – Vom Essen im Stillleben“