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treesse-d - MM Logistik

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den. Damit ist die wichtigste Voraussetzung<br />

für einen reibungslosen<br />

Tausch – qualitativ gleichwertige<br />

Ware–erfüllt.<br />

Alternative zum Pool<br />

für Organisationsmuffel<br />

Dennoch scheint dieses System für<br />

einige Zeitgenossen zu schwierig. So<br />

ist für viele der Aufwand für die Verwaltung<br />

und den Ausgleich der Palettenkonten<br />

sowie die mangelnde<br />

Planungssicherheit Argumente, sich<br />

nach einer anderen Alternative umzusehen.<br />

Eine andere Variante zu den<br />

im offenen Pool getauschten Euro-<br />

Holzpaletten sind Mehrweg-Palettensysteme.<br />

Ein Beispiel sind die<br />

blauen Chep-Paletten. Deren Hersteller<br />

sieht sich als der weltweit führende<br />

Anbieter im Pooling von Paletten<br />

und Kunststoffbehältern. So<br />

steuert Chep täglich mehr als 200<br />

Mio. Ladungsträgerbewegungen<br />

über ein globales Netzwerk von 400<br />

Service Centern in 38 Ländern. Das<br />

Unternehmen stellt den Produzenten<br />

an diesen Zentren die benötigten<br />

Ladungsträger zum sofortigen Einsatz<br />

zur Verfügung. Die Waren werden<br />

dann auf Chep-Paletten und<br />

-Behältern weitertransportiert. Am<br />

Ende der Lieferkette werden die Ladungsträger<br />

beim Händler oder Lieferanten<br />

eingesammelt und in die jeweiligen<br />

Service Center zurückgebracht.<br />

Dort wird die Qualität der<br />

Paletten und Behälter kontrolliert<br />

und gegebenenfalls repariert.<br />

Doch nicht immer erweist sich die<br />

internationale Erfahrung als Garant<br />

für den nationalen Erfolg. So beendet<br />

nach Information der Lebensmittelzeitung<br />

der Getränkehersteller<br />

Eckes den Einsatz von Chep-Paletten<br />

für den Transport zum Getränkefachgroßhändler<br />

und zum Einzel-<br />

handel ab Februar 2004. Er setzt im<br />

nationalen Verkehr auf Europaletten.<br />

Der Umstieg des Getränkeherstellers<br />

wird damit begründet, dass<br />

sich die Paletten von Chep in der<br />

deutschen Getränkeindustrie nicht<br />

durchgesetzt hätten. Die Paletten<br />

mussten laut Eckes teilweise mit großer<br />

Mühe von den Getränkefachgroßhändlern<br />

zurückgeholt werden.<br />

Der Anwender muss nicht zwangsläufig<br />

auf Holzpaletten zurückgreifen;<br />

so ist der Reiz von Kunststoffpaletten<br />

unbestritten. Sie sind maßgenau,<br />

formstabil und besitzen eine<br />

längere Lebensdauer. Ihnen stehen<br />

allerdings die hohen Anschaffungskosten<br />

entgegen. So liegen die Kosten<br />

bei 40 bis 45 Euro für eine Kunststoffpalette<br />

im Gegensatz zu fünf bis<br />

sechs Euro für eine Europalette.<br />

Dennoch zeigt insbesondere die Lebensmittelbranche,<br />

die selbst verstärkt<br />

Auflagen an höhere Reinheit<br />

zu erfüllen hat, ein großes Interesse<br />

an diesen hygienischen Paletten.<br />

Auch bei dem Unternehmen DPL,<br />

Deutsche Paletten-<strong>Logistik</strong> aus<br />

Soest, spürt man eine immer größere<br />

Nachfrage nach Kunststoffpaletten.<br />

Der Spezialist für Palettenlogistik<br />

hat mittlerweile mehrere MillionenLadungsträger<br />

– vonder Europalette,<br />

Düsseldorferpalette über die<br />

H1-Palette, DPL-Kunststoff-Halbpalette<br />

bis zur Gitterbox – im Einsatz.<br />

Die DPL bietet zu den üblichen<br />

Dienstleistungen wie Vertrieb, Miete,<br />

Tausch und Reparatur verstärkt<br />

Komplettlösungen für die Industrie<br />

und die Speditionen an. Schwierigkeiten<br />

beim Palettentausch bereiten<br />

nach Angaben der DPL immer wieder<br />

die unterschiedlichen Anforderungen<br />

an die Qualitäten in den jeweiligen<br />

Branchen. Ein typisches<br />

Beispiel: Ein Kunde aus der Molke-<br />

PALETTENLAGER<br />

KENNZEICHNUNG<br />

Die Pflicht ruft<br />

reibranche liefert seine Ware auf hellen,<br />

sauberen Euro-Paletten und soll<br />

dafür dunkle, gebrauchte aus dem<br />

Handel entgegennehmen. Oftmals<br />

werden im Handel auch Palettenscheine<br />

ausgestellt, deren Handling<br />

– besonders bei Kleinstmengen – jedoch<br />

sehr mühsam, zeit- und kostenaufwändig<br />

ist. „Aus diesem<br />

Grund bieten wir unseren Kunden<br />

das komplette Handling von Paletten<br />

an“, führt Kai Fischer, Key Account<br />

Manager bei der DPL, aus. „Mit unseren<br />

<strong>Logistik</strong>konzepten lässt sich<br />

das komplexe Thema Palettenhandling<br />

(verschiedene Qualitäten, Hygiene,<br />

<strong>Logistik</strong>) sehr vereinfachen<br />

und die Kosten für die einzelnen Teilnehmer<br />

reduzieren.“ Im Markt kommen<br />

solche Serviceleistungen gut an,<br />

bestätigt Fischer. „In einigen Unternehmen<br />

entstehen mehr als eine halbe<br />

Million Euro Kosten jedes Jahr –<br />

LAGERTECHNIK<br />

Neue Anforderungen kommen in diesem Jahr auf alle<br />

palettierten Güter nach USA, Kanada und Mexiko<br />

zu. Ab dem Jahr 2004 müssen alle Holzpaletten in<br />

diese Länder speziell gegen Schädlingsbefall behandelt<br />

worden sein. Der IPPC-Standard (ISPM15)<br />

ist eine Richtlinie der UNO-Unterorganisation FAO.<br />

Holzpalettenund jegliche Verpackung aus (Massiv-)<br />

Holz müssen deshalb einer Hitzebehandlung oder<br />

Begasung unterzogen werden und gem. IPPC-Standard<br />

gekennzeichnet werden. Holzwerkstoffe (zum<br />

Beispiel INKA-Paletten) stellen kein Schädlingsrisiko<br />

dar, weil sie bei der Herstellung unter Hitze und<br />

Druck verarbeitet werden. Wird die Behandlung der<br />

Paletten nicht durch eine entsprechende Kennzeichnung<br />

nachgewiesen, droht die Zurückweisung.<br />

Auch in der EU werden diese Standards zum<br />

1. Juli für Importe aus Drittländern eingeführt.<br />

<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2004 25<br />

Bilder: DPL, Soest

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