20.01.2013 Aufrufe

treesse-d - MM Logistik

treesse-d - MM Logistik

treesse-d - MM Logistik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

DISTRIBUTION LADUNGSSICHERUNG<br />

AufNummer Sicher<br />

Der Königsberger<br />

Ladungssicherungskreis<br />

e. V. (KLSK) verfügt<br />

über eine Sammlung<br />

von Unfällen<br />

aufgrund mangelnderLadungssicherung.<br />

So<br />

stand am 20. Sept.<br />

2003 in der Rheinischen<br />

Post „Ladung<br />

nicht gesichert – Paket<br />

lag auf der A46 –<br />

Pkw-Fahrer tot“.<br />

34 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 1/2004<br />

Unzureichende Ladungssicherung ist eine Schwachstelle im<br />

Gütertransport. Täglich warnt der Verkehrsfunk vor verlorener<br />

Ladung. Rund 13% aller Unfälle mit Lkw-Beteiligung gehen<br />

auf mangelhaft gesicherte Ladung zurück, schätzt der Gesamtverband<br />

der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Die<br />

dabei entstehenden Schäden werden auf rund 220 Mio. Euro<br />

pro Jahr beziffert. Hinzu kommen Transportschäden in Höhe<br />

von rund 50 Mio. Euro.<br />

URSULA HOFMANN<br />

Schlechte Ladungssicherung<br />

war höchstwahrscheinlich die<br />

Ursache für das schwere Busunglück<br />

in Griechenland Ende letzten<br />

Jahres. Der Auslöser dieses Unfalls<br />

waren Spanplatten, die – soweit<br />

bekannt – auf kurvenreicher Strecke<br />

von der Ladefläche eines Lkw-Anhängers<br />

gerutscht waren. Nach Erkenntnissen<br />

der deutschen Versicherer<br />

hätte dieser Unfall genauso gut in<br />

Deutschland passieren können. Bei<br />

Ladungssicherungskontrollen und<br />

bei Lkw-Unfällen fallen Transporte<br />

von Spanplatten immer wieder negativ<br />

auf. Angesichts der Ladungssicherungsmisere<br />

in Europa fordern<br />

die Transportversicherer im Gesamtverband<br />

der Deutschen Versicherungswirtschaft<br />

(GDV) eine<br />

obligatorische Ladungssicherungsausbildung<br />

für Fahrer, Verlader, Spediteure<br />

und die Polizei.<br />

Tausend Mal berührt –<br />

tausend Mal ist nichts passiert<br />

Schadenverhütungsexperten der<br />

deutschen Versicherer warnen seit<br />

Jahren vor Leichtfertigkeit bei der<br />

Ladungssicherung: Gemeinsame<br />

Kontrollen mit der Polizei hatten in<br />

der Vergangenheit immer wieder ergeben,<br />

dass rund 70% aller Lkw-Ladungen,<br />

die einer Sicherung bedürfen,<br />

schlecht gesichert sind. 40% davon<br />

derart katastrophal, dass davon<br />

eine Gefahr für Dritte ausgeht.<br />

Bild: KLSK/A. Schöpgens<br />

Wie kommt es zu einem solchen<br />

Unfall wie in Griechenland? Fährt<br />

ein Lkw mit konstanter Geschwindigkeit,<br />

wirken auf seine Ladung<br />

kaum Kräfte. Muss der Lkw bremsen<br />

oder ein Ausweichmanöver durchführen,<br />

wird die Lkw-Ladung relativ<br />

zum Fahrzeug beschleunigt. Ohne<br />

ausreichende Reibung und Ladungssicherungsmaßnahmen,<br />

bremst sich<br />

das Fahrzeug „unter der Ladung heraus“.<br />

Im Klartext: Die Ladung verrutscht,<br />

stößt an die Stirn- oder<br />

Bordwand des Lkw, kann diese<br />

durchbrechen und auf die Straße fallen.<br />

Auf dem im Oktober 2003 stattgefundenen<br />

Symposium „Ladungssicherung<br />

auf Straßenverkehrszeugen“,<br />

veranstaltet von der Dekra<br />

Automobil GmbH und der VDI Gesellschaft<br />

Fördertechnik und Materialfluss<br />

und <strong>Logistik</strong>, wurden neue<br />

Methoden zur Bestimmung von<br />

Reibwerten vorgestellt. In der Datenbank<br />

des Fraunhofer Instituts<br />

IML sind unter www.reibzahlen.de<br />

und www.reibwerte.de Reibpaarungen<br />

spezieller Materialpaarungen zu<br />

finden. Rund 150 Nutzfahrzeugexperten<br />

aus ganz Europa setzten sich<br />

während des Symposiums in sechs<br />

Sessions mit aktuellen Fragen der Ladungssicherung<br />

auseinander und<br />

stellten neue Lösungen vor. „Die aktuelle<br />

Diskussion um die Ladungssicherung<br />

bewegt sich im Spannungsfeld<br />

von Sicherheit und Wirtschaftlichkeit“,<br />

sagte Professor Dr.-Ing. habil.<br />

Kurt Rößner, Mitglied der Geschäftsleitung<br />

der Dekra Automobil<br />

GmbH, in seiner Eröffnungsansprache.<br />

Wie in den einzelnen Vorträgen<br />

deutlich wurde, geht bei der Ladungssicherung<br />

am Lkw ein Trend<br />

zurzeit stark zur passiven Sicherung<br />

von Transportgütern. Lkw-Fahrer<br />

und Verladepersonal werden künftig<br />

mehr und mehr von Aufbausystemen<br />

unterstützt, die verstärkte Pla-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!