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steuert letztendiicin die Bezieliung <strong>de</strong>s Ge-<br />

samtunterneiimens zum Kun<strong>de</strong>n. Daran<br />

wird sich auch in Zuicunft nichts än<strong>de</strong>rn.<br />

Key Account Manager und Vertriebscon-<br />

trolier ergänzen sich so in Form eines<br />

Tan<strong>de</strong>ms, wobei <strong>de</strong>r Key Account Mana­<br />

ger für die Außenorientierung, d. h. die<br />

Gestaltung <strong>de</strong>r Unternehmensbeziehung<br />

zum Markt steht.<br />

Der Vertriebscontroller steht für die<br />

Innenorientierung im Unternehmen. Er<br />

koordiniert die Einzelelemente <strong>de</strong>r vier<br />

Erfolgsdimensionen, er för<strong>de</strong>rt und for­<br />

ciert <strong>de</strong>n Kooperationswillen <strong>de</strong>s Unter­<br />

nehmens zum Markt. Er sorgt sowohl<br />

gegenüber <strong>de</strong>n internen als auch <strong>de</strong>n<br />

externen, zum Kun<strong>de</strong>n orientierten Pro­<br />

jektgruppen für die Bereitstellung aller<br />

benötigten Informationen. Er sorgt für<br />

eine zielorientierte Informationssteue­<br />

rung im Gesamtunternehmen und weiß<br />

um die Effekte seiner Informationspolitik<br />

als motivations- und teamför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s In­<br />

strument. Über laufen<strong>de</strong> Feedback-Ge­<br />

spräche stellt er sicher, daß die Umset­<br />

zung seiner Informationspolitik je<strong>de</strong>r­<br />

zeit positiv von <strong>de</strong>r gesamten Unterneh­<br />

mensstruktur wahrgenommen wird.<br />

Die Funktion als Team-Koordinator o<strong>de</strong>r<br />

zumin<strong>de</strong>st Mitkoordinator im Tan<strong>de</strong>m<br />

mit <strong>de</strong>m Key Account Manager wird<br />

sowohl die Rolle <strong>de</strong>s Key Account Mana­<br />

gers als auch die Rolle <strong>de</strong>s Vertriebscon­<br />

trollers im Unternehmen ohne Zweifel<br />

aufwerten. Dies wird sich jedoch weniger<br />

in Form von "ranks and titles" nie<strong>de</strong>r­<br />

schlagen, son<strong>de</strong>rn vielmehr seine Aus­<br />

prägung im Rollenverständnis inner­<br />

halb <strong>de</strong>r Sekundärstrukturen <strong>de</strong>r Un­<br />

temehmen haben.<br />

Der VC sollte das Team dazu anhalten,<br />

laufend über I<strong>de</strong>en o<strong>de</strong>r Angebote für<br />

eine bessere Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n<br />

Kun<strong>de</strong>n im Rahmen gemeinsamer verti­<br />

kaler Kooperationsprojekte nachzu<strong>de</strong>n­<br />

ken bzw. solche zu entwickeln. Dabei ist<br />

er verpflichtet, die Projekt-Teams laufend<br />

mit <strong>de</strong>n notwendigen Daten zu füttern<br />

und zwischen <strong>de</strong>n einzelnen Projektgrup­<br />

pen das entsprechen<strong>de</strong> Informationsma­<br />

nagement (Ziel: das notwendige Infor­<br />

mationsniveau entsprechend <strong>de</strong>n Stu­<br />

fen <strong>de</strong>r Projekte) sicherzustellen.<br />

6. ZU DEN UMSETZUNGS­<br />

PROBLEMEN<br />

In <strong>de</strong>m Maße, wie<br />

• <strong>de</strong>r Vertriebscontroller die oben ge­<br />

schil<strong>de</strong>rte Aufgabe wahrnimmt und<br />

ausfüllt und<br />

• wie <strong>de</strong>r Key Account Manager ihn als<br />

Partner akzeptiert,<br />

wird er zum aktiven Verän<strong>de</strong>rer und be­<br />

triebswirtschaftlichen Berater <strong>de</strong>s Key<br />

Account Managers, <strong>de</strong>r - entsprechend<br />

<strong>de</strong>n Planungs- und Entscheidungszyklen<br />

beim Kun<strong>de</strong>n - <strong>de</strong>n internen Analyse-,<br />

Strategiefindungs- und Planungsprozeß<br />

initiiert und begleitet.<br />

Bis es jedoch soweit ist, sind z. T einige<br />

historisch gewachsene Konfliktfel<strong>de</strong>r<br />

zu überwin<strong>de</strong>n.<br />

Die emotionalen Konfliktfel<strong>de</strong>r<br />

Daß das Verhältnis Controller - Verkauf<br />

sehr spannungsgela<strong>de</strong>n ist, ist nicht unbe­<br />

kannt. Aus Controllersicht behin<strong>de</strong>rn fol­<br />

gen<strong>de</strong> emotionalen Hin<strong>de</strong>rnisse eine posi­<br />

tive Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m Vertrieb:<br />

• Ängste <strong>de</strong>s Verkaufs vor Machtver­<br />

lust<br />

• Verlust an Entscheidungsfreiheit<br />

• Der Verkauf verhin<strong>de</strong>rt Transparenz<br />

aus Angst<br />

• Verschweigt Zahlen aus Angst vor<br />

Kontrolle<br />

• Einseitige Verkaufs- und Umsatz­<br />

orientierung <strong>de</strong>r Verkäufer<br />

• die Entscheidungen wer<strong>de</strong>n beim Ver­<br />

kauf zu oft aus <strong>de</strong>m Bauch getroffen<br />

Aus Sicht <strong>de</strong>s Verkaufs ergeben sich als<br />

emotionale Hin<strong>de</strong>rnisse für eine positive<br />

Zusammenarbeit:<br />

• Der Controller versteht das Geschäft<br />

nicht.<br />

• Der Vertriebscontroller schätzt die<br />

Rolle <strong>de</strong>s Unternehmens, die beste­<br />

hen<strong>de</strong>n Machtverhältnisse gegen­<br />

über <strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>lskun<strong>de</strong>n falsch ein.<br />

• Er will sich nicht in die komplexen<br />

Probleme, Markt und Position <strong>de</strong>s<br />

eigenen Unternehmens im Markt ein­<br />

arbeiten.<br />

• Er versteht noch nicht einmal die<br />

Wirkungsweise von Konditions­<br />

systemen.<br />

• Er gibt zu manchen Sachverhalten<br />

manchmal Kommentare ab, aus <strong>de</strong>­<br />

nen man erkennt, daß er nichts von<br />

<strong>de</strong>r Sache versteht.<br />

Controller magazin 5/98<br />

Analysiert man die Vorwürfe <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n<br />

Seiten, geht es im Grun<strong>de</strong> um das fehlen­<br />

<strong>de</strong> Verständnis <strong>de</strong>s jeweils an<strong>de</strong>ren Auf­<br />

gabenbereichs. Fehlen<strong>de</strong> Erfahrung und<br />

Informations<strong>de</strong>fizite hinsichtlich <strong>de</strong>r<br />

Möglichkeiten und Probleme, die sich<br />

aus <strong>de</strong>m jeweiligen Arbeitsumfeld erge­<br />

ben, sorgen für Frust und Ärger im Ver­<br />

hältnis dieser bei<strong>de</strong>n zukünftigen Schlüs­<br />

selfunktionen, die für eine Intensivierung<br />

von mehr Markt- und Kun<strong>de</strong>nnähe Ver­<br />

antwortung zu übernehmen haben.<br />

Die fachlichen Konfliktfel<strong>de</strong>r<br />

Bei <strong>de</strong>n fachlichen Voraussetzungen ist<br />

zu be<strong>de</strong>nken, daß sich <strong>de</strong>r Controller aus<br />

<strong>de</strong>m Rechnungswesen entwickelt hat und<br />

aus seinem Aufgabenverständnis immer<br />

noch näher an das Rechnungswesen an­<br />

gelehnt ist. Solange er seine fachliche<br />

Kompetenz und seine Sprache allein aus<br />

diesem Bereich ableitet, wird er es unnö­<br />

tig schwer haben, vom Verkauf als kom­<br />

petenter Gesprächspartner o<strong>de</strong>r gar kom­<br />

petentes Team-Mitglied innerhalb <strong>de</strong>s<br />

Verkaufs akzeptiert zu wer<strong>de</strong>n.<br />

Um seine Aufgabe wahrnehmen zu kön­<br />

nen, muß <strong>de</strong>r Vertriebscontroller selbst<br />

einige Zeit bei aktiver Verkaufsarbeit in<br />

verschie<strong>de</strong>nen Funktionsbereichen - wie<br />

z. B. regionaler Verkauf, Han<strong>de</strong>lsmarke­<br />

ting, Assistent <strong>de</strong>s Vertriebsleiters usw. -<br />

Erfahrungen gesammelt haben. In die­<br />

sem Zeitraum müßten alle emotionalen<br />

Bindungen zu seiner „Heimatabteilung"<br />

weitgehend ausgeschlossen wer<strong>de</strong>n. Er<br />

muß von seiner gesamten Persönlichkeit<br />

vom Verkauf verstan<strong>de</strong>n und als zuge­<br />

hörig akzeptiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Für <strong>de</strong>n Verkauf gilt: Den Controller nicht<br />

mit unfairer Rhetorik mundtot machen,<br />

ihn auf seine Sachfragen nicht mit Über­<br />

reaktionen einschüchtern. Lei<strong>de</strong>r gehö­<br />

ren solche Verhaltensmuster sehr oft zum<br />

Verhaltensrepertoire von Verkäufern. Viel­<br />

mehr sollte <strong>de</strong>r Verkäufer versuchen, Er-<br />

fahrungs- und Beobachtungszeit für <strong>de</strong>n<br />

Controller positiv zu steuern. Schließlich<br />

kommt ein gutes Resultat ihm und seiner<br />

Arbeit zugute. Die Arbeits- und Betreu­<br />

ungsvorgabe für <strong>de</strong>n Verkauf lautet <strong>de</strong>m­<br />

entsprechend,<br />

• alles tun, um ein Vertrauensklima<br />

aufzubauen<br />

• <strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren die Chance geben, die<br />

Tagesarbeit zu verstehen und<br />

• ihm die Möglichkeit geben, diese<br />

selbst zu praktizieren.<br />

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