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ewußt auf eine weitgehen<strong>de</strong> Detaillie­<br />

rung <strong>de</strong>s Entscheidungsproblems ver­<br />

zichtet und die als wichtig erachteten<br />

Beurteilungskriterien zu lediglich zwei<br />

Klassifizierungsmerkmalen verdichtet.<br />

Für Outsourcing-Entscheidungen in <strong>de</strong>r<br />

Datenverarbeitung erweist es sich als<br />

zweckmäßig, die bei<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Krite­<br />

rien als übergeordnete Klassifizierungs­<br />

merkmale zu verwen<strong>de</strong>n:'<br />

1. Unternehmensspezifität <strong>de</strong>r An­<br />

wendung,<br />

2. Strategische Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r An­<br />

wendung.<br />

Zur Festlegung <strong>de</strong>r Portfolio-Position <strong>de</strong>s<br />

jeweiligen Entscheidungsproblems nach<br />

diesen bei<strong>de</strong>n Klassifizierungsmerkma­<br />

len bietet sich die Anwendung <strong>de</strong>r Tech­<br />

nik <strong>de</strong>r Punktbewertungsmo<strong>de</strong>lle an.<br />

Hierzu ist es zunächst erfor<strong>de</strong>rlich, daß<br />

die bei<strong>de</strong>n genannten Merkmale nach<br />

weitergehen<strong>de</strong>n Einzelkriterien konkre­<br />

tisiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Diese Einzelkriterien wer<strong>de</strong>n dann gemäß<br />

ihrer Relevanz vom Entscheidungsträger<br />

untereinan<strong>de</strong>r gewich­<br />

tet und anschließend mit<br />

Hilfe einer Bewertungs­<br />

skala beurteilt, wobei<br />

diese mit <strong>de</strong>r Skalierung<br />

<strong>de</strong>r Portfolio-Achsen<br />

kompatibel sein sollte.<br />

Die Position <strong>de</strong>s Ent­<br />

scheidungsproblems im<br />

Portfolio ergibt sich<br />

dann, in<strong>de</strong>m die Punkt­<br />

werte <strong>de</strong>r zugehörigen<br />

Einzelkriterien mit <strong>de</strong>ren<br />

Gewichten multipliziert<br />

und zu einem Gesamt­<br />

wert für das jeweilige<br />

übergeordnete Klassifizierungsmerkmal<br />

verdichtet wer<strong>de</strong>n.<br />

Diese Vorgehensweise wollen wir an ei­<br />

nem Beispiel erläutern. Die bei<strong>de</strong>n über­<br />

geordneten Entscheidungskriterien Un­<br />

ternehmensspezifität und Strategische<br />

Be<strong>de</strong>utung sollen dabei wie folgt weiter<br />

differenziert wer<strong>de</strong>n.<br />

1 Unternehmensspezifität<br />

1.1 Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Anwendung für<br />

Forschung und Entwicklung neuer<br />

Produkte und Verfahren<br />

Eine hohe Be<strong>de</strong>utung haben in die­<br />

sem Zusammenhang z. B. spezielle<br />

Simulationsprogramme in <strong>de</strong>r Ent­<br />

wicklung von Maschinensteuerun­<br />

gen bei Spezialmaschinen.<br />

1.2 Vertraulichkeit <strong>de</strong>r Daten<br />

Dieses Kriterium hat z. B. bei Kon­<br />

struktionsdaten o<strong>de</strong>r Rezepturen ei­<br />

nen großen Stellenwert.<br />

1.3 Standardisierungsmöglichkeiten<br />

Eine hohe Standardisierung liegt etwa<br />

im Bereich <strong>de</strong>r Finanzbuchhaltung<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Lohn- und Gehaltsabrech­<br />

nung vor, eine geringe bei eigenen<br />

Kalkulationsprogrammen.<br />

1.4 Be<strong>de</strong>utung von eigenem Mitar-<br />

beiter-Know How für die Anwendung<br />

Hier geht es um die Frage, inwieweit<br />

fachbezogenes Wissen eigener Funk­<br />

tionsbereiche für die Anwendung von<br />

Be<strong>de</strong>utung ist.<br />

Strategische Be<strong>de</strong>utung<br />

2.1 Kostenvorteile <strong>de</strong>s Outsourcing<br />

Entschei<strong>de</strong>nd hierfür ist, in welchem<br />

Umfang durch die Fremdvergabe Ko­<br />

stensenkungspotentiale realisierbar<br />

sind. Hier ist bei <strong>de</strong>r Bewertung fol­<br />

gen<strong>de</strong> Beson<strong>de</strong>rheit zu beachten. Die<br />

Bewertungsskala ist so aufgebaut,<br />

Controller magazin 5/98<br />

schäftigungsrisikos min<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>n Stel­<br />

lenwert <strong>de</strong>r Eigenfertigung.<br />

2.3 Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r DV zur Erlangung<br />

von Wettbewerbsvorteilen<br />

Bei strategierelevanten Anwendun­<br />

gen wird man von einer Fremdverga­<br />

be eher absehen.<br />

2.4 Konzentration <strong>de</strong>r DV-Aktivitäten<br />

auf Kernbereiche<br />

Es ist kritisch zu prüfen, ob die in<br />

Frage stehen<strong>de</strong>n Anwendungen Kern­<br />

elemente <strong>de</strong>s DV-Konzeptes darstel­<br />

len o<strong>de</strong>r als untergeordnete Sachver­<br />

halte unnötige Kapazitäten bin<strong>de</strong>n.<br />

In <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Tabelle ist eine mögliche<br />

Gewichtung und Bewertung <strong>de</strong>r genann­<br />

ten Kriterien vorgenommen. Zur Bewer­<br />

tung wur<strong>de</strong> hierbei eine Skala von 0 bis 6<br />

herangezogen, wobei die Punktwerte fol­<br />

gen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung haben:<br />

5-6<br />

3-4<br />

0-2<br />

hoch<br />

mittel<br />

niedrig.<br />

Kriterium Gewicht Bewertung Punktwert<br />

Forschung und Entwicklung<br />

Vertraulichkeit <strong>de</strong>r Daten<br />

Standardisierungsmöglichkeiten<br />

Mitarbeiter-Know How<br />

Unternehmensspezifität<br />

Kostenvorteile<br />

Beschäftigungsrisiko<br />

Erlangung v. Wettbewerbsvorteilen<br />

Konzentration auf Kembereiche<br />

Strategische Be<strong>de</strong>utung<br />

40%<br />

10%<br />

25%<br />

25%<br />

100%<br />

30%<br />

20%<br />

40%<br />

10%<br />

100%<br />

daß eine große strategische Be<strong>de</strong>u­<br />

tung <strong>de</strong>r Eigenfertigung eine hohe<br />

Bewertung ergibt, entsprechend eine<br />

große strategische Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s<br />

Fremdbezuges eine niedrige. Dies<br />

be<strong>de</strong>utet an dieser Stelle, daß große<br />

Kostenvorteile <strong>de</strong>s Fremdbezuges<br />

gegenüber <strong>de</strong>r Eigenfertigung zu ei­<br />

ner niedrigen Einstufung führen.<br />

2.2 Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Beschäftigungs­<br />

risikos<br />

Dieses Kriterium ist umso wichtiger,<br />

je mehr Mitarbeiter und/o<strong>de</strong>r Ver­<br />

mögensgegenstän<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Fremd­<br />

vergabe betroffen sind. Hier gilt <strong>de</strong>r<br />

gleiche Zusammenhang wie in Punkt<br />

2.1; eine große Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Be-<br />

4<br />

2<br />

5<br />

4<br />

2<br />

1<br />

5<br />

4<br />

1,60<br />

0,20<br />

1,25<br />

1,00<br />

4,05<br />

0,60<br />

0,20<br />

2,00<br />

0,40<br />

3,20<br />

Für die bei<strong>de</strong>n Klassifizierungsmerkmale<br />

Unternehmensspezifität und strategische<br />

Be<strong>de</strong>utung ergibt sich im Beispiel jeweils<br />

eine Punktzahl, die einer mittleren Beur­<br />

teilung entspricht.<br />

Anhand dieser Beurteilung läßt sich dann<br />

die Portfolio-Position <strong>de</strong>s Entscheidungs­<br />

problems festlegen, in <strong>de</strong>r nachstehen­<br />

<strong>de</strong>n Übersicht ist diese durch <strong>de</strong>n schwar­<br />

zen Punkt gekennzeichnet.<br />

Zuordnung CM-Themen-Tableau<br />

25 31 33 L T A<br />

337

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