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der rollerladen katalog tuning & classic parts - AoNSC

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(mind. 5 cm) Flachmeißel wird nun von oben auf den unteren Lagersitz<br />

geschlagen, schön gleichmäßig rundum arbeiten. Im Gegensatz zu dem, was<br />

ich oben geschrieben habe, geht es hier nur mit roher Gewalt, da <strong>der</strong> benötigte<br />

Spezialabzieher hierfür zu kompliziert ist, um Ihn selber zu bauen. Der<br />

untere Lagersitz sitzt auf einem breiten Blech, <strong>der</strong> Gabelstaubring (sorgt<br />

dafür, das kein Dreck in das untere Gabellager gelangen soll), wenn <strong>der</strong> nicht<br />

runterkommt, geht <strong>der</strong> Kotflügel auch nicht runter. Den Staubring gibt’s billig,<br />

also können wir Ihn auch zerstören. Wenn <strong>der</strong> Lagersitz runter ist, den Kotflügel<br />

abschrauben, soweit so gut erst mal. Wenden wir uns nun <strong>der</strong> Zerlegung<br />

<strong>der</strong> Gabel zu. Zuerst entfernen wir die Bremstrommel, welche mit zwei<br />

winzigen Schräubchen an die Radachse geschraubt ist. Hier echt aufpassen!<br />

Die Schrauben müssen raus ! Wenn nur eine abreißt, schaut es schlecht aus,<br />

denn die Schrauben haben 4 mm Feingewinde und dienen nur zur Fixierung,<br />

bevor das Rad mit den speziellen Radmuttern (mit Steg) in die Bremstrommel<br />

eingreifen und das ganze System sich selber trägt. Hört sich jetzt kompliziert<br />

an, wird aber ersichtlich, wenn man es zerlegt hat. Wenn die Schrauben abreißen<br />

und <strong>der</strong> Rest nicht so einfach aus <strong>der</strong> Achse entfernt werden kann, ist<br />

meistens ausbohren, Gewinde nachschneiden und ausrichten angesagt, o<strong>der</strong><br />

eine gebraucht Achse besorgen, das kostet nur unnützes Geld, Nerven und<br />

Zeit. Richtiges Werkzeug ist hier von Vorteil. So, die Bremstrommel ist nun<br />

unten, gehen wir jetzt auf die an<strong>der</strong>e Seite <strong>der</strong> Gabel, die Schwingenabdekkung<br />

entfernt, sehen wir mehrere Muttern, wenn wir uns die Radachse in <strong>der</strong><br />

Verlängerung anschauen sehen wir auf <strong>der</strong> rechten Seite eine große „Hutmutter“.<br />

Diese vorsichtig aufschrauben, es ist nur eine Blechmutter, die als<br />

Abdeckung funktioniert. Hier blicken wir nun auf eine größere Mutter. Diese<br />

wird nun aufgeschraubt (Linksgewinde). Wir sehen das an<strong>der</strong>e Ende <strong>der</strong> Radachse<br />

vor uns, an dessen Ende eine Vertiefung eingefräst ist, mit einempassenden<br />

Schlagdorn (spitz) geben wir nun einige beherzte Schläge auf<br />

diese Achse, bis sich diese aus den Lagersitzen befreit.<br />

Nun kann man auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>n Seite die Radachse herausziehen und die Bremsbeläge<br />

zu entfernen. Dazu entfernt man den kleinen Sicherungsring auf<br />

dem Haltebolzen, dreht den Bremsnocken in die Position an <strong>der</strong> die<br />

Bremsbeläge am weitesten auseinan<strong>der</strong>gedrückt sind. Ich mache es dann<br />

weiterhin folgen<strong>der</strong>maßen: Die Beläge vorsichtig von dem Bolzen hebeln<br />

(Keine Angst was kaputt zu machen, die Beläge werden sowieso getauscht).<br />

Der Bolzen hat auf <strong>der</strong> rechten Seite eine Mutter, diese lösen und mit einem<br />

passenden Schlagdorn, den Bolzen vorsichtig zur Radseite austreiben, hier<br />

darauf achten, den Bolzen nicht zu sehr zu beschädigen, den gibt’s nicht so<br />

einfach als Ersatzteil. Ich mach es folgen<strong>der</strong>maßen: die Mutter ein paar<br />

Gewindegänge aufschrauben und einen massiven Stahl aufsetzen und ein<br />

kräftiger Schlag, dass <strong>der</strong> Bolzen sich löst, dann die Mutter abschrauben und<br />

den Bolzen vorsichtig raustreiben. Der Bolzen hat in seiner Mitte die Fe<strong>der</strong>aufnahme,<br />

welche gerne festgegammelt ist. Die Fe<strong>der</strong> oben noch nicht lösen.<br />

Unten kann die Fe<strong>der</strong>aufnahme nun rausgeschraubt werden.<br />

Wenden wir uns nun dem Stoßdämpfer zu. Wir lösen dazu die obere (In eingebauten<br />

Zustand betrachtet) Schraube. Nun hängt <strong>der</strong> Dämpfer auf einer<br />

Seite frei, auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en sitzt er unten auf einer Achse. Diese Achse ist in<br />

Wirklichkeit eine Schraube, die Mutter lösen und die Schraube heraustreiben.<br />

Dieses geht erfahrungsgemäß meistens recht schwer (Korrosion), muss aber<br />

sein, wenn wir es „richtig“ machen wollen<br />

Ist die Schraube entfernt, kann man den Stoßdämpfer rausnehmen. Nun<br />

hängt die Schwinge immer noch an einer Achse, dem sog. Schwingenbolzen.<br />

Dieser verbindet die eigentliche Schwinge mit dem Lenkrohr und hat sein<br />

Wi<strong>der</strong>lager mittels eines angefasten Kopfes vor <strong>der</strong> Bremsgrundplatte. Die<br />

Mutter auf <strong>der</strong> rechten Schwingenseite lösen und versuchen, den Bolzen rauszudrücken.<br />

Aus eigener Erfahrung: meistens sind die Schwingenbolzen <strong>der</strong>maßen<br />

grottenfestgerostet, mangels Schmierung (die Gabel hat an <strong>der</strong> Stelle<br />

extra einen Schmiernippel, den die meisten damaligen Besitzer nur vom Hörensagen<br />

kennen o<strong>der</strong> dessen Existenz einfach anzweifeln...) sodass nur<br />

schiere Gewalt hilft. Prügelt den Bolzen einfach raus, an <strong>der</strong> Stelle sollte sowieso<br />

UNBEDINGT nur ein Neuteil verwendet werden... Falls das Wun<strong>der</strong> geschieht<br />

und <strong>der</strong> Bolzen freiwillig rauskommt, werft ihn trotzdem weg. Jetzt fallen<br />

einem ein paar Teile entgegen, so kleine längliche Stift...die Reste von<br />

den zwei Nadellagern die sich an <strong>der</strong> betreffenden Stelle befanden, als <strong>der</strong><br />

Roller das Werk verließ (siehe weiter oben - mangelnde Schmierung). Nun<br />

kann man die Schwinge vom Gabelrohr nehmen.Die Nadellager entfernt man<br />

am besten von <strong>der</strong> jeweils gegenüberliegenden Seite (erwärmen wirkt hier<br />

Wun<strong>der</strong> !) Die Nadellager bestehen aus kleinen Blechkäfigen in denen die<br />

Nadeln fest angebracht sind, die sich aber im Laufe <strong>der</strong> Jahre auflösen, daher<br />

die losen Nadeln (bei einigen an<strong>der</strong>en Modellen sind es aber auch Lagerschalen<br />

in denen die Nadel einzeln laufen z.B. GS160). Nun die obere Fe<strong>der</strong>befestigung<br />

lösen (wenn es geht, ansonsten Trennschleifer zu Rate ziehen...)<br />

Nun treiben wir die einzelnen Lager IN <strong>der</strong> Schwinge nach vorsichtigem<br />

Erwärmen <strong>der</strong>selbigen auch zur jeweils gegenüberliegenden Seite heraus,<br />

alle Schmiernippel und Anbauteile entfernen.<br />

Entfernte Nadellager des Schwingbolzen<br />

In diesem Fall am Stück...<br />

Teil 5 –Zwischenstand–<br />

173<br />

Wir haben jetzt soweit alles zerlegt, <strong>der</strong> Rahmen ist komplett zerlegt, ebenso<br />

die Gabel und <strong>der</strong> komplette Lenker, eigentlich ist alles, was zu lackieren ist<br />

jetzt abgebaut (Zylin<strong>der</strong>haube und Lüfterradabdeckung nicht vergessen).<br />

Die defekten Teile (z.B. den Rahmen und die linke Seitenbacke) bringen wir<br />

zwecks professioneller Aufarbeitung zu einem Spengler, <strong>der</strong> das Blech wie<strong>der</strong><br />

in den Orginalzustand versetzen soll. Doch dazu später mehr.<br />

Teil 6 –Der Motor–<br />

Eigentlich wollte ich mir dieses Kapitel sparen, da es sehr umfangreich<br />

werden würde, das SO zu beschreiben wie ich den Motor überhole... Fakt ist:<br />

Wenn man den Motor aufmacht, sollte man sich vorher im klaren sein was<br />

man braucht. Auch scheinbar intakte Lager wechsele ich z.B. gnadenlos aus.<br />

Es bringt mir nichts, wenn alles nachher im Neuzustand ist und dann ausgerechnet<br />

das Teil kaputtgeht, welches nicht getauscht wurde. Das gilt für alle<br />

Belange was den Motor angeht. Also hier meine Motorüberholung in Kurzform:<br />

Nachdem <strong>der</strong> Motor ausgebaut war, habe ich den nicht sofort zerlegt,<br />

son<strong>der</strong>n zuerst einmal von außen grob gereinigt und die Anbauteile wie<br />

Zylin<strong>der</strong>haube und Vergaser sowie Bremsgrundplatte hinten entfernt. Anschließend<br />

anstelle <strong>der</strong> Zündkerze einen Kolbenstopper eingeschraubt (entfällt<br />

ja bei festen Motoren) und Polrad, Zündung und Kupplung abgebaut. Dann den<br />

Motor in den Schraubstock eingespannt, und Zylin<strong>der</strong> + Kolben entfernt (war<br />

beides noch so gut, dass wir dem Kolben lediglich einen Satz neue Ringe<br />

spendiert haben), dann die Motorhälften trennen. Toll.... <strong>der</strong> nächste feste<br />

Bolzen. Kenner wissen jetzt, welchen ich meine...Es gibt einen Motorbolzen,<br />

welcher am tiefsten Punkt des Motors liegt und durch die Schwinge läuft.<br />

Diese ist innen hohl und Spritzwasser kann durch die Schwinge an den<br />

Bolzen laufen und sorgt auch ohne Salz für eine dauerhafte Verbindung von<br />

Bolzen und Motorgehäuse. Mein Tip zum Ausbauen: Zuerst mal ein wenig<br />

Rostlöser in die Schwinge sprühen und über Nacht einwirken lassen. Hat das<br />

nicht den gewünschten Effekt, das Gehäuse (beide Hälften) gleichmäßig<br />

erhitzen, dann leichte Hammerschläge auf den Bolzen, schauen ob sich was<br />

rührt. Den Bolzen nach Möglichkeit nicht platt schlagen, <strong>der</strong> muss (wenn er<br />

sich denn löst) noch durchs Gehäuse. Ich schraube die Mutter wie<strong>der</strong> drauf,<br />

bis die mit dem Gewindeende einen Abschluss bildet und nimm dann einen<br />

breiten Schlagdorn und setz den an. Das hat den Vorteil, dass das Gewinde<br />

nicht so stark beschädigt wird, es sei denn, man prügelt sehr heftig, dann<br />

nützt die Mutter auch nichts mehr. Fruchtet das alles nicht, hilft nur noch Gewalt,<br />

ich gehe in diesem Fall wie folgt vor: Den Kopf <strong>der</strong> Schraube auf <strong>der</strong> Lichtmaschinenseite<br />

zentral ankörnen und mit einem 8mm Bohrer senkrecht (!)<br />

aufbohren. Die Gehäusehälfte ist an dieser Stelle nur ca. 2 cm dick, ich bohre<br />

aber nur ca. 1 cm tief rein, im besten Fall löst sich dann meistens schon die<br />

Hälfte und man kann den Motor auseinan<strong>der</strong>nehmen. In unserem Fall war es<br />

(natürlich) nicht so. War mir aber klar, wenn schon <strong>der</strong> Motorbolzen so fest ist...,<br />

also den Rest auch noch zerbohrt. Irgendwann kann man dann den Motor zerlegen.<br />

Den Rest des Bolzen kann man jetzt auf die an<strong>der</strong>e Seite rausschlagen<br />

(Schlagdorn), nachdem man den mal kräftig mit Rostlöser einsprüht. Übrigens:<br />

<strong>der</strong> Rostlöserattacke hat auch <strong>der</strong> dicke Motorbolzen nicht wie<strong>der</strong>standen...<br />

nachdem (!) <strong>der</strong> Motor aufwendig aus dem Rahmen geflext worden ist konnte<br />

man den übrigens rausziehen. Manchmal versteh ich die Vespas auch nicht...<br />

Ab jetzt geht alles ganz leicht, Antriebswelle raus, Nebenwelle mit Primär<br />

auch, Bremsnocken hinten, Lager etc, alles was sich noch im und an den Gehäusen<br />

befindet, bis diese nackt vor uns liegen. Reinigen kann man diese nun<br />

mit heißem Wasser und Reinigungsmittel o<strong>der</strong> man nimmt Kaltreiniger o<strong>der</strong>

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