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6 RUNDSCHAU POLIZEI SPORT 07–08/2010 - PSV Wien

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<strong>PSV</strong> <strong>Wien</strong><br />

INFORMATION<br />

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Viele werden sich an diese<br />

Ansage aus dem Fernsehen<br />

erinnern, mit der eine amerikanische<br />

Krimiserie im ORF<br />

der 70er-Jahre gestartet wurde.<br />

In Österreich wurde diese<br />

Bezeichnung für das GEK,<br />

das Gendarmerie – Einsatz<br />

Kommando, angeblich von<br />

den „Salzburger Nachrichten“<br />

aus Anlass eines Berichtes,<br />

angewendet und hat<br />

sich als Pseudonym für diese<br />

Sondereinheit der österreichischen<br />

Exekutive eingebürgert.<br />

<strong>Wien</strong>er erinnern sich bei<br />

Sondereinheiten bevorzugt<br />

an das legendäre „Überfallkommando“,<br />

die Alarmabteilung<br />

der <strong>Wien</strong>er Polizei:<br />

in offenen Mannschaftswagen<br />

brauste es mit Blaulicht<br />

und Folgetonhorn durch die<br />

Stadt, besetzt mit Polizisten<br />

in Helm und Mantel, in denen<br />

100-kg-Männer steckten.<br />

Wo sie zum Einsatz kamen,<br />

blieb kein Auge trocken<br />

und die Leute wussten, dass<br />

in dem betroffenen Gebiet<br />

wieder Ruhe einkehren wird.<br />

Damals gab es noch<br />

Grätzl-Fehden, lange bevor<br />

Helmut Qualtinger von der<br />

Fußballschlacht „Simmering<br />

gegen Kapfenberg – das ist<br />

Brutalität!“ berichtete. „Kreta<br />

gegen Hasenleiten!“ hieß<br />

es damals, wenn die Jugend<br />

eines Viertels im 10. <strong>Wien</strong>er<br />

Gemeindebezirk (zwischen<br />

Absberggasse und Quellenstraße,<br />

das war die Kreta), sich<br />

im Böhmischen Prater gegen<br />

die Gruppen aus Simmering,<br />

der Hasenleiten, durchsetzen<br />

wollten. Da konnte es schon<br />

vorkommen, dass eine Truppe<br />

des Überfallkommandos<br />

zur Beruhigung der Situation<br />

einschreiten musste. Wenn<br />

dabei Blut floss, dann fast nur<br />

�� <strong>RUNDSCHAU</strong> <strong>POLIZEI</strong> <strong>SPORT</strong> <strong>07–08</strong>/<strong>2010</strong><br />

aus den lädierten Nasen der<br />

Kontrahenten. Waffen waren<br />

da nicht im Spiel und äußerst<br />

selten kam einmal ein Messer<br />

zum Einsatz.<br />

Wie sich die Zeiten ändern!<br />

Heute benötigt <strong>Wien</strong><br />

die WEGA (<strong>Wien</strong>er Einsatzgruppe-Alarmabteilung)<br />

und<br />

oft auch die Unterstützung<br />

der Spezialeinheiten der<br />

COBRA. Ausufernde, bewaffnete<br />

Kriminalität hat die<br />

Anforderung an die Sicherheitskräfte<br />

enorm gesteigert,<br />

die 100-Kilo-Männer der<br />

Nachkriegszeit sind den athletischen,<br />

voll durchtrainierten<br />

Beamten von WEGA und<br />

COBRA gewichen.<br />

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Ursprünglich in <strong>Wien</strong> 1955<br />

als Alarmabteilung gegründet,<br />

war die WEGA die Einheit,<br />

welche die Polizisten<br />

der Bezirke bei besonderen<br />

Aufgaben unterstützte; später<br />

gegliedert in die Gruppen<br />

PEK (Polizeieinsatzkommando)<br />

und MEK (Mobiles Einsatzkommando).<br />

Während das PEK als zentrale<br />

Zugriffseinheit u. a. besondere<br />

Aufgaben in den<br />

Bereichen von sicherheitspolizeilichen<br />

Sonderlagen<br />

(Observation,<br />

Zugriff),<br />

Fahndungen bei entsprechendemGefahrenpotenzial,<br />

Ordnungsdienst (z. B. Gewaltdemos,<br />

Fußball), Personenschutz<br />

sowie technische<br />

Einsätze durchführt, sind die<br />

Aufgaben des MEK als zentrale<br />

Ordnungsdiensteinheit<br />

bevorzugt im Streifendienst<br />

(Objektschutz, Sonderstreifen)<br />

zu finden.<br />

Mit der Umorganisation<br />

der Exekutive und der Zusammenlegung<br />

von Polizei<br />

und Gendarmerie, von 23<br />

Einheiten zu einer einheitlichen<br />

österreichischen Polizei,<br />

haben sich auch in <strong>Wien</strong><br />

entsprechende Veränderungen<br />

ergeben.<br />

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1973 wurde das „Gendarmeriekommando<br />

Bad Vöslau“<br />

gegründet und stand seit<br />

1978 mit 180 Mann, als GEK-<br />

Sondereinheit der Exekutive,<br />

im Kampf gegen terroristische<br />

Akte. Das Hauptquartier<br />

befand sich im Schloss<br />

Schönau an der Triesting.<br />

Im Zuge der Zusammenführung<br />

von Polizei und<br />

Gendarmerie endete auch<br />

das Kapitel des GEK. Der<br />

von der breiten Öffentlichkeit<br />

angenommene Name<br />

„COBRA“ für diese Sondereinheit<br />

wurde nun offiziell als<br />

„Einsatzkommando COBRA“<br />

festgeschrieben. Bereits im<br />

Jahr 2002 erhöhte sich der<br />

Mannschaftsstand auf 336<br />

Mann und hält heute bei 451<br />

Beamten.<br />

Von der neuen Zentrale in<br />

Wr. Neustadt<br />

werden seit<br />

1. Juli 2005<br />

alle Standorte<br />

der<br />

COBRA (Wr.<br />

Neustadt,<br />

<strong>Wien</strong>, Linz,<br />

Graz, Innsbruck, sowie als<br />

operative Standorte Salzburg,<br />

Klagenfurt, Bregenz)<br />

gesteuert.<br />

Kommandant des EKO<br />

COBRA ist Brigadier Bernhard<br />

Treibenreif. Der ungemein<br />

sympathische Offizier<br />

ist seit April 2004 Nachfolger<br />

von Reinhold Bachler in dieser<br />

Funktion. Er ist gelernter<br />

Polizist, der als Gendarm seine<br />

ersten Schritte im oberösterreichischen<br />

Gunskirchen<br />

absolvierte. Der Wille zum<br />

beruflichen Aufstieg führte<br />

ihn nach Mödling zur Sicherheitsakademie,<br />

er absolvierte<br />

die FBI National Academy in<br />

den USA inklusive Graduierung<br />

durch die Universität<br />

von Virginia. Dienst in der<br />

oberösterreichischen Kriminalabteilung,<br />

im Innenministerium,<br />

als Begleiter des<br />

Innenministers bei Auslandsbesuchen<br />

waren Schritte<br />

zum Eintritt an die Spitze der<br />

österreichischen Elitetruppe.<br />

In <strong>Wien</strong> leitet Oberst Hannes<br />

Gulnbrein den Standort<br />

des EKO COBRA. Das bestehendePolizeieinsatzkommando<br />

(PEK) der WEGA wurde<br />

mit der Neuorganisation

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