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Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen - BaFin

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Konzentration auf<br />

Kerngeschäft<br />

Zentralisierung<br />

Asienkrise<br />

Bankaufsichtliche<br />

Maßnahmen<br />

Aufsicht über Kreditinstitute<br />

Im Zuge der Globalisierung der heimischen Wirtschaft und der im Finanzwesen<br />

weiter fortschreitenden europäischen Marktintegration kam es<br />

verstärkt zur Errichtung von EU-Zweigniederlassungen, die teilweise an<br />

die Stelle vormals bestehender Tochterbanken traten. In anderen Fällen<br />

führte die Konzentration auf Kernkompetenzen, d.h. auf Geschäftsfelder<br />

mit überdurchschnittlicher Ertragskraft zur Aufgabe klassischer Geschäftsstrukturen<br />

oder gar zur völligen Schließung von Auslandsbanken.<br />

Auch Institute aus Nicht-EWR-Staaten verstehen ihre operativen Einheiten<br />

in Deutschland zunehmend als Teil eines europäischen Netzes und<br />

binden sie in zentralisierte europäische Strukturen ein. Die Errichtung von<br />

deutschen EU-Zweigniederlassungen durch in Großbritannien oder<br />

anderen Mitgliedstaaten des EWR ansässigen Europa-Zentralen ist in<br />

diesem Zusammenhang ebenso erwähnenswert wie die Verlagerung von<br />

Handelsgeschäftsaktivitäten in Deutschland auf rechtlich unselbständige<br />

Einheiten, die teilweise als EU-Zweigniederlassungen an ein Londoner<br />

Institut angebunden werden. Solche Einheiten treten mitunter bei Personal-<br />

und Raumunion neben die lizensierte deutsche Tochterbank, von der<br />

sie Teile des Geschäfts übernehmen.<br />

Umgekehrt nutzten auch in Deutschland mit einer Tochterbank vertretene<br />

Kreditinstitute aus Nicht-EWR-Staaten ihrerseits die Möglichkeiten der<br />

Niederlassungsfreiheit innerhalb des EWR zur Errichtung von Zweigniederlassungen<br />

in anderen Mitgliedstaaten der EU und des EWR, wobei in<br />

Einzelfällen auch europäische Tochterbanken derselben Kreditinstitutsgruppe<br />

wechselseitig Zweigniederlassungsfunktionen wahrnehmen.<br />

Die Aufsicht über Auslandsbanken war im Jahr 1998 zunächst durch die<br />

krisenhafte, sich erst allmählich entspannende Situation in Südostasien<br />

gekennzeichnet. Das globale Gefährdungspotential dieser regionalen<br />

Krisen wurde im Jahresverlauf insbesondere deutlich, als zunächst die<br />

russische und später die brasilianische Wirtschaft dieser Entwicklung<br />

folgten. Bei den zahlreichen betroffenen Auslandsbanken war eine<br />

deutlich vorsichtigere Steuerung des Geschäfts, in vielen Fällen auch<br />

eine Kontraktion zu beobachten. Die auf Außenhandelsfinanzierungen und<br />

Interbankgeschäfte konzentrierten Institute mußten teilweise erhebliche,<br />

auch von Risikovorsorgemaßnahmen bestimmte Ertragseinbußen hinnehmen.<br />

Auch Institute aus anderen Herkunftsländern blieben von der krisenhaften<br />

Entwicklung in den betroffenen Nischenmärkten nicht verschont.<br />

In mehreren Fällen war infolge der Verschlechterung der Risikolage eine<br />

Gefährdung der Gläubiger in Rechnung zu stellen. Das <strong>Bundesaufsichtsamt</strong><br />

hatte daher darauf zu achten, daß die ausländische Zentrale<br />

zum Ausgleich ausreichend zusätzliche haftende Mittel zur Verfügung<br />

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