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ST. GALLER ORGELFREUNDE OFSG

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Die Orgel der Pfarrkirche St. Mauritius in Goldach<br />

Mathis (III/P/44, 1962); Umbau Späth 2008 (III/P/45)<br />

Geschichte der Kirche und der Pfarrei<br />

Goldach entstand vermutlich im 5. Jahrhundert als alemannische Siedlung an der ehemaligen<br />

Römerstrasse Arbon-Bregenz. Eine erste Erwähnung findet es gegen Ende des achten<br />

Jahrhunderts. Damals gehörte es zum Bistum Konstanz. Ausgrabungen im Bereich des<br />

Chorraums der Kirche belegen, dass bereits um das Jahr 1000 ein Gotteshaus existierte; ein<br />

schriftlicher Nachweis findet sich aber erst 1259. 1473 kam Goldach, zum Teil im Abtausch mit<br />

Gebieten des Bistums Konstanz, an die Abtei St. Gallen. 1529 trat die Pfarrei für wenige Jahre<br />

zum neuen Glauben über, blieb dann aber bis Mitte des 19. Jahrhunderts geschlossen<br />

katholisch.<br />

63<br />

Das heutige Gotteshaus blickt auf fünf<br />

Vorgängerbauten zurück. Dem ersten Bau im 11.<br />

Jahrhundert folgte eine romanische Kirche im 13.<br />

Jahrhundert. Ein Glockenturm an der Südseite und<br />

ein Chorneubau entstanden im 15. Jahrhundert.<br />

1670 erweiterte man das Kirchenschiff wegen<br />

Zunahme der Bevölkerung, so dass die Kirche im<br />

Wesentlichen ihre heutige Gestalt erhielt. Einer<br />

eingreifenden Veränderung des Innenraums 1869<br />

im Stil des Historismus fiel der barocke<br />

Wandschmuck zum Opfer. 1929 erfolgte ein Umbau<br />

in neubarocker Gestaltung durch Adolf Gaudy<br />

(1872–1956) aus Rorschach. Damals wurde das<br />

Langhaus umgestaltet, mit einem oktogonalen,<br />

nach Süden ausladenden Zentralraum versehen<br />

und nach Westen vergrössert,. Der Chorraum<br />

erhielt ein Gewölbe; neu erbaute man eine<br />

Unterkirche.<br />

Nach einer Erneuerung des Kirchturms 1973 folgte die Innenrenovation 1979/80. Der<br />

zwischenzeitlich etwas veränderte Erweiterungsbau von 1929 mit seiner Mischung von<br />

barocken Elementen und neubarocker Bausubstanz wurde tendenzmässig wieder hergestellt.<br />

Gleichzeitig bot sich eine gute Möglichkeit, im Sinne des zeitgemässen Liturgieverständnisses<br />

einen neuen Volksaltar zu schaffen. Der heutige Raum trägt Stilelemente von Barock,<br />

Klassizismus und Jugendstil (Leuchtkörper im Schiff). Die Altäre gehen auf die Zeit zwischen<br />

1670 und 1828 zurück, die Kanzel auf die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts. Die<br />

Deckenbilder aus den frühen 1930er Jahren stammen von Augustin Meinrad Bächtiger (Chor<br />

und Empore) und von Richard Holzner (Schiff), der auch die Fenster wesentlich mitgestaltete.<br />

– Das Geläute besitzt mit den Tönen B (grösste Glocke), Des, Es, Ges, A einen eher seltenen<br />

Akkord.<br />

F.L.<br />

Literatur<br />

• Huber, Johannes. St. Maurituskirche Goldach. Bern 1993.<br />

Bulletin <strong>OFSG</strong> 27, Nr.4, 2009

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