Der Wildhüter - Jagdaufseherverband Nordrhein-Westfalen eV
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<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />
36<br />
Laut IFA-Institut halten die Deutschen<br />
einiges von der Naturschutzarbeit<br />
der Jäger. 66 Prozent finden die Aussage<br />
„Jäger investieren viel Zeit in den Naturschutz“<br />
für zutreffend und 64 Prozent<br />
meinen, dass Jäger vielen selten gewordenen<br />
Arten helfen. Deutliche Unterschiede<br />
zwischen Stadt und Land wurden bei<br />
der Umfrage offensichtlich: Befragte aus<br />
ländlicher Umgebung sehen das Wirken<br />
der Jäger positiver, was sicherlich auch<br />
mit dem besseren persönlichen Kontakt<br />
vor Ort zu tun hat. Immerhin die Hälfte<br />
der Deutschen gibt an, Jäger zu kennen –<br />
was durchweg zu besseren Noten führt.<br />
Die Aussage, dass Jäger nur aus Lust<br />
am Töten auf die Jagd gehen, findet aktuell<br />
kaum Zustimmung: Völlig anderer<br />
Meinung waren da 84 Prozent. Vor knapp<br />
10 Jahren lag die Quote lediglich bei 77<br />
Prozent. Seit 1999 ist der Prozentsatz der<br />
Deutschen deutlich gestiegen, die Jagd<br />
und Jäger in den Medien bewusst wahrnehmen<br />
– von 9 auf jetzt 23 Prozent.<br />
Naturentfremdung hat hartnäckige<br />
Vorurteile gegen die Jagd geschaffen, die<br />
sich offensichtlich immer mehr in Wohlgefallen<br />
auflösen. Die Reviere wurden<br />
in den vergangenen Jahren verstärkt geöffnet<br />
um zu zeigen, was Jäger wirklich<br />
machen. Gleichzeitig stieg aber auch das<br />
Verlangen nach dem intensiven Naturerlebnis,<br />
weshalb immer mehr Deutsche<br />
den Jagdschein machten. Jagd wie sie in<br />
Deutschland betrieben wird, ist bereits<br />
seit 2000 von der Weltnaturschutzunion<br />
(IUCN) als eine erfolgreiche Art des<br />
Naturschutzes international anerkannt.<br />
Im Jahr 2007 gab es in Deutschland rund<br />
349.500 Jäger, 12 Prozent mehr als noch<br />
vor 20 Jahren. (eop)<br />
Zitat:<br />
Die Diebe lief ich an, den Buhlern<br />
schwieg ich stille;<br />
So ward vollbracht des Herrn und<br />
auch der Frauen Wille.<br />
Martin Opitz: Grabschrift eines Hundes<br />
Das Naturschutzgebiet<br />
„Kleve“ bei St.<br />
Michaelisdonn<br />
Das südöstlich von St. Michaelisdonn in<br />
der Gemarkung Hopen, Kreis Dithmarschen,<br />
liegende Naturschutzgebiet „Kleve“<br />
besteht als solches seit dem 8. November<br />
1962. Bereits 1914 wurden Teile<br />
des „Hoper oder Donner Kleve“ von<br />
einem Naturschutzverein gekauft, die<br />
dann 1938 der Schutzverordnung nach<br />
dem Reichsnaturschutzgesetz unterstellt<br />
wurden. Mit 11,9 ha ist es sicherlich eines<br />
der kleinsten Naturschutzgebiete in<br />
Schleswig-Holstein aber aufgrund seiner<br />
Tier- und Pflanzenvorkommen ist es geradezu<br />
eine Schatzkammer.<br />
Infolge der starken Gletscherschmelze<br />
zum Ende der letzten Eiszeit (Weichsel)<br />
stieg der Meeresspiegel stark an und der<br />
westliche Geestrand Schleswig-Holsteins<br />
bildete die Küstenlinie. An einigen Stellen<br />
wie dem Barlter Kleve (Kleve = Kliff,<br />
Steilküste) bei Gudendorf mit einem<br />
Abfall von 20 m, am Kleve von Sankt<br />
Michaelisdonn (30 Meter Abfall) sowie<br />
zwischen Kuden und Burg sind noch die<br />
ursprünglichen Kliffs erkennbar, die sich<br />
durch die Brandung bildeten.<br />
Dieses Areal dokumentiert die erd-<br />
geschichtliche Entwicklung nach der<br />
Eiszeit in Dithmarschen be sonders eindrucksvoll.<br />
Dam Ende der letzten Eiszeit<br />
(Weichsel) vor etwa 11.000 Jahren lag<br />
der Meeresspiegel über 60 Meter tiefer<br />
als heute. Das Schmelzen der Glet scher<br />
verursachte eine Über flutung, von der<br />
auch besonders der südliche Nordseeraum<br />
be troffen war und vor etwa<br />
5.000 Jahren erreichte die Küstenlinie<br />
den Rand der Geest. Wind und Wellen<br />
trafen dabei ungehindert auf die hoch<br />
hinauf ragende Alt-Moräne, die sich in<br />
der vorletzten Eiszeit (Saale) gebildet<br />
hatte. Im Laufe der Jahre kam es somit<br />
zu Unterspülungen und Uferabbrüchen<br />
und so formte sich allmählich eine Steilküste.<br />
Vorgelagert ist ein System von<br />
vermoorten Rinnen und ehemaligen<br />
Nehrungen mit zum Teil aufgelagerten<br />
Dünen (in Dithmarschen werden sie<br />
Donn genannt), auf denen schon früh<br />
Siedlungen entstanden. In der Folgezeit<br />
entwickelte sich durch natürliche Anlandung<br />
im Wattenbereich die Marschlandschaft.<br />
Die Küsten linie lag nun<br />
nicht mehr am Kliff, woraufhin die Alt-<br />
Moräne abflachte und bewaldete.<br />
Heute noch ragt die eindrucksvolle<br />
ehemalige Steilküste bis zu 30 Meter<br />
aus der inzwischen weiten Marschebene<br />
empor.<br />
Kratteichen im NSG Kleve