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Der Wildhüter - Jagdaufseherverband Nordrhein-Westfalen eV

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<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />

40<br />

vom Bundesamt für Naturschutz veranstaltet<br />

wurde, erhoffte man sich eine<br />

Gleichstellung der Bedeutung von Vogel-<br />

und Fischartenschutz. Diese Gleichstellung<br />

konnte leider nicht erreicht werden.<br />

Vielfach suchte man die Unterstützung<br />

der Politik. Erwähnt werden sollte,<br />

dass sich im August 2007 der Vorsitzende<br />

des Fachausschusses für aquatisch<br />

- genetische Ressourcen beim Bundesministerium<br />

für Ernährung, Landwirtschaft<br />

und Verbraucherschutz mit einer<br />

Stellungnahme, in der eindringlich auf<br />

Kormorane als wesentlicher Gefährdungsfaktor<br />

aquatisch - genetischer Ressourcen<br />

hingewiesen wurde, an die Bundesminister<br />

Gabriel und Seehofer sowie<br />

die Vorsitzende des Bundestagsausschusses<br />

für Ernährung, Landwirtschaft und<br />

Maisjagd mit Auflagen<br />

Am 20. September kam es in Nordwestmecklenburg<br />

zu einem tödlichen Jagdunfall.<br />

Vier Jäger wollten während des Maishäckselns<br />

auswechselndes Schwarzwild<br />

bejagen. Dabei durchschlug ein Geschoss<br />

einen noch nicht abgeernteten Maisstreifen<br />

und traf einen Jäger, der wenig später<br />

starb. Diesen Vorfall nahm der für die<br />

Jagd zuständige Landwirtschaftsminister<br />

Mecklenburg-Vorpommerns, Dr. Till<br />

Backhaus, zum Anlass, die Erntejagd per<br />

Verordnung weitreichenden Beschrän-<br />

Abb. 2: Kormorane mit Silbermöwe (Foto: M. Stöckmann)<br />

Verbraucherschutz, Frau Ulrike Höfken<br />

wandte. Im September 2007 wurde ein<br />

Antrag der FDP-Fraktion des Deutschen<br />

Bundestageszur Förderung des Fischartenschutzes<br />

im Bundestagsausschuss<br />

für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

abgelehnt. <strong>Der</strong> Deutsche<br />

Fischerei-Verband folgte daraufhin<br />

dem Vorschlag des Bundesministeriums<br />

für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

und lud im November<br />

2007 zur internationalen Konferenz<br />

„Kormoran – Wege zum europäischen<br />

Bestandsmanagement“ ein. <strong>Der</strong> Naturschutzbund<br />

Deutschland (NABU) und<br />

der Bund für Umwelt und Naturschutz<br />

Deutschland (BUND) sagten ab. Das<br />

Ergebnis dieser Konferenz waren die<br />

sog. Bonner Forderungen zum gesamt-<br />

kungen zu unterwerfen.<br />

Insbesondere sollen „Erntejagden<br />

ohne Verwendung jagdlicher<br />

Ansitzeinrich tungen“, also Ansitzleitern<br />

oder –kanzeln, verboten werden. Solange<br />

Jäger keine erhöhte Position einnehmen,<br />

sei die Jagd während laufender<br />

Erntearbeiten aus Sicherheitsgründen<br />

nicht mehr zu ver antworten, so die Begründung.<br />

In den praktischen Auswirkungen<br />

kommt die Verordnung einem Verbot<br />

europäischen Bestandsmanagement des<br />

Kormorans. Eine der Forderungen war<br />

es die Kormoranbestände in Europa in<br />

einem ersten Schritt um 50 % zu reduzieren.<br />

Es geht also darum den Kormoran<br />

auf ein ökologisch vertretbares Maß<br />

zu reduzieren. Viele Bundesländer, so<br />

auch Niedersachsen, haben bereits eine<br />

Kormoranverordnung erlassen. In Niedersachsen<br />

ist gemäß dieser Verordnung<br />

eine „Bejagung“ zur Abwendung erheblicher<br />

fischereiwirtschaftlicher Schäden<br />

und zum Schutz der heimischen Tierwelt<br />

im Abstand bis zu 100 m von einem Gewässer<br />

vom 15.09. bis zum 31.03. eines<br />

jeden Jahres möglich. Die Verwendung<br />

von Bleischroten ist verboten. Näheres<br />

ist in der Verordnung selbst zu lesen, sie<br />

tritt im Jahr 2012 außer Kraft. (jk)<br />

der Erntejagd sehr nahe. Denn bei der<br />

klassischen Maisjagd nehmen die Jäger<br />

jedes Mal eine neue Position ein, wenn<br />

der Häcksler einen Schwad abgeerntet<br />

hat. Künftig würde es heißen, von Zeit<br />

zu Zeit eine größere Zahl von schweren<br />

Ansitzeinrichtungen zu verschieben.<br />

Bleiben sie aber am Feldrand stehen, so<br />

wird mit fortschreitender Ernte die Entfernung<br />

für einen Schuss auf flüchtiges<br />

Wild bald zu groß.<br />

Aus: Thüringer Jäger 11/2008

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