Der Wildhüter - Jagdaufseherverband Nordrhein-Westfalen eV
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<strong>Der</strong> <strong>Wildhüter</strong><br />
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Vor einer Maßnahme sollten im Einzelfall verschiedene Fragen geklärt werden:<br />
1. Sind wertvolle Biotope oder Pflanzenarten direkt betroffen oder durch Ausbreitung von der Kartoffel-Rose erreichbar?<br />
2. Wiegen die negativen Auswirkungen der Kartoffel-Rose am Ort stärker als ihre positiven Wirkungen?<br />
3. Sind bereits ausgedehnte Bestände vor handen oder gibt es – bevorzugt zu behan delnde – kleine Initialbestände?<br />
Empfehlungen zur Bekämpfung<br />
Die Fähigkeit der Kartoffel-Rose, aus Spross- und / oder Wurzelfragmenten auszutreiben, macht eine Bekämpfung nicht<br />
leicht.<br />
Eine oberirdische Bekämpfung mit Freischneidern oder Mähgeräten kann die Pflanze schwächen, wenn sie zwei- bis dreimal<br />
im Jahr durchgeführt wird. Wird die Bekämpfung jedoch im nächsten Jahr wiederholt, führt dies nur zur Verjüngung der Bestände.<br />
Erst durch mehrjährige Nacharbeiten sind nachhaltige Erfolge zu erreichen.<br />
Besserer Erfolg wurde in einem Beispiel mit Baggern erreicht: Die im Winter entnommenen Pflanzen wurden durch Sieben<br />
vom Substrat getrennt. Im nächsten Jahr trieben nur wenige Pflanzen aus Wurzelresten aus, die leicht auszugraben waren.<br />
Eine Schafbeweidung ist zwar grundsätzlich möglich, kann aber wegen der Nährstoffanreicherung und der Trittschäden an<br />
den meisten Standorten nicht angewandt werden. (eop)<br />
Nilgans<br />
Alopochen aegyptiacus LINNAEUS 1766<br />
Ordnung: Gänsevögel (Anseriformes)<br />
Familie: Entenvögel (Anatidae)<br />
Unterfamilie: Halbgänse (Tadorninae)<br />
Gattung: Nilgänse (Alopochen)<br />
Art: Nilgans<br />
Die Nilgans ist der einzige Vertreter seiner Gattung<br />
Kennzeichen:<br />
• Beide Geschlechter gleiches Aussehen<br />
• Ganter unwesentlich größer<br />
• Im Alter von 4 bis 5 Monaten bunte Färbung, wenn sich der Augen- und Brustfleck voll entwickelt haben<br />
• Neben der gewöhnlichen Färbung ist auch eine grauere Variante möglich<br />
• Schnabelfärbung variiert von blassrot bis tiefrot; Gefangenschaftsflüchtlinge haben meist einen sehr roten Schnabel<br />
• Auffällig sind die verhältnismäßig lagen rosa Beine<br />
Größe:<br />
• Flügelspannweite: 134 bis 154 cm<br />
• Gewicht: Ganter 1900 bis 2500 g; Gans 1500 bis 2000 g<br />
Natürliches Vorkommen:<br />
• Häufigster Wasservogel in Afrika (mit Ausnahme der extremen Trockengebiete)<br />
• Kam in historischer Zeit auch auf dem Balkan vor, wo sie inzwischen ausgerottet ist<br />
• Noch im 19. Jahrhundert Brutnachweise in Ungarn und Bulgarien<br />
Heutiges Verbreitungsgebiet:<br />
• Seit dem 18. Jahrhundert Ziergeflügel in zahlreichen europäischen Ländern<br />
• Kleine, freibrütende Population seit Beginn des 20. Jahrhunderts in England<br />
• Seit den siebziger Jahren rasante Ausbreitung von aus den Niederlanden (1994 wurden hier 1350 Brutpaare gezählt) stammenden<br />
Nilgänsen: Inzwischen hat diese Ausbreitungswelle Dänemark, Frankreich, die Schweiz und Österreich erreicht<br />
• Strenge Winter, wie z.B. 1995/96 und 1996/97 haben den Nilgansbesatz nicht negativ beeinflusst