KORRESPONDENZBLATT DES CANISIANUMS
KORRESPONDENZBLATT DES CANISIANUMS
KORRESPONDENZBLATT DES CANISIANUMS
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
On the Theme of the Primal Vision in Indian<br />
Culture“ in der Kathedrale von Rochester,<br />
malte Jyoti Sahi bereits 1996 Jesus als „Den<br />
kosmischen Trommler. Christus als Trommler,<br />
der zum Tanz anführt.“ Zu dieser Zeit<br />
schrieb er:<br />
16<br />
Die Idee von Christus als den Ur-Trommler,<br />
der den Tanz der Schöpfung anführt,<br />
kann als zentrale Vorstellung einer sogenannten<br />
Theologie der Ureinwohner<br />
Indiens angesehen werden. Die Trommel<br />
selbst wird als Symbol der Schöpfung<br />
selbst angesehen. Durch das Schlagen<br />
der Trommel wird der kosmische Rhythmus<br />
in Bewegung gehalten, der vergleichbar<br />
ist mit der wandelnden Macht<br />
des Wortes (Gottes). Wer diesen Rhythmus<br />
hört, wird hineingezogen in den<br />
Tanz... Tanzen befreit den Körper, weil<br />
er ihn zurück ins geistige Leben führt. In<br />
diesem Sinn betrachten die Ureinwohner<br />
den Tanz als sakramental. Der Tanz ist<br />
nicht nur zur Unterhaltung da, sondern<br />
er verwandelt. 8<br />
2. Jesus, der Gute Hirt<br />
Ein trauriges und deprimiertes Gesicht, verbunden<br />
mit dem ärmlichen Äußeren, zeigt<br />
Jesus als den guten Hirten, der auf seine<br />
Herde achtet. Wenn man das zu Jesu Füßen<br />
liegende Schaf als krank (verletzt) deutet,<br />
dann kann man es auf die Ureinwohner, die<br />
Heilung und Schutz vor den bösen Kräften<br />
der Gesellschaft benötigen, beziehen. Eine<br />
andere Bedeutung dieses Schafes könnte<br />
sein, dass es die Sicherheit symbolisieren<br />
soll, die die Ureinwohner durch die Person<br />
Jesu erfahren. Beide Betrachtungsweisen<br />
bezeugen Jesus als den Guten Hirten ihres<br />
Lebens. Die grüne Weide, die im Hintergrund<br />
zu einem blassen und leblosen Landstrich<br />
verkommt – symbolisiert durch die gelbe<br />
Weide hinter der Gestalt Jesu –, scheint<br />
das Schicksal der fruchtbaren Ressourcen<br />
Jharkhands, die durch enorme Projekte der<br />
Regierung und durch die Gier Einzelner ausgebeutet<br />
werden, darzustellen. Die fast blätterlosen<br />
Bäume sind dafür ebenso ein Hinweis.<br />
Der vertrocknete Baumstrunk zu Jesu<br />
Füßen verdeutlicht wiederum den Raubbau<br />
an den Waldressourcen des Landes, die die<br />
Hauptquelle des wirtschaftlichen Lebens<br />
der Ureinwohner sind.<br />
3. Mutter Maria<br />
Be It r ä g e<br />
Maria, gekleidet in der traditionellen Tracht,<br />
symbolisiert eine Frau der Ureinwohner von<br />
Jharkhand. Im Glauben der Ureinwohner<br />
wird das Kämpfen der Hähne als gutes Zeichen<br />
betrachtet, nämlich als Ankunft von<br />
Gästen und guten Nachrichten. Die Ankunft<br />
des Christentums, der Person und Botschaft