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KORRESPONDENZBLATT DES CANISIANUMS

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Be r Ic h t<br />

5. Bericht<br />

Sebastian Ortner, Österreich<br />

Erfahrungen eines Studenten im<br />

Internationalen Theologischen Kolleg<br />

Sebastian Ortner<br />

Seit 16. September 2008 darf ich mich<br />

nun als „Student im Konvikt“ bezeichnen.<br />

Studenten im Konvikt, falls jemand mit diesem<br />

Begriff noch nicht vertraut sein sollte,<br />

sind in erster Linie dazu da, den deutschsprachigen<br />

Anteil des Canisianum zu verstärken,<br />

der als Partner der nicht-deutschsprachigen<br />

Studenten hilfreich ist. Obwohl<br />

Studenten im Konvikt keine Priester sind<br />

und damit nicht zur Zielgruppe des Hauses<br />

gehören, sind sie, sofern sie sich der Gesamtlinie<br />

des Konvikts einfügen, als Mitglieder<br />

des Hauses anerkannt und tragen durch<br />

verschiedene Dienste zum Gemeinschafsleben<br />

bei.<br />

Mit diesem Hintergrundwissen könnte man<br />

nun fragen, wie ich für meinen Teil zu der<br />

Ehre gekommen bin, Student im Konvikt zu<br />

werden. Die Geschichte nahm ihren Lauf,<br />

als ich in St. Andrä im Lavanttal (Kärnten)<br />

im „Haus der Einkehr“ der Gesellschaft Jesu<br />

nach der Teilnahme an kontemplativen Einzelexerzitien<br />

im Gespräch mit dem Exerzitienleiter<br />

und Leiter des „Haus der Einkehr“,<br />

P. Josef Kazda SJ, zufällig auf das Cani-<br />

sianum zu sprechen kam. Weil ich neben<br />

Theologie auch noch andere Studienfächer<br />

studieren wollte, die in der Hauptstadt meiner<br />

Heimat Oberösterreich nicht angeboten<br />

werden, und mich das Canisianum durch<br />

dieses Gespräch langsam zu interessieren<br />

begann, schrieb ich eine Bewerbung um<br />

Aufnahme in den Studententrakt des Canisianum,<br />

woraufhin mich P. Regens Komma<br />

SJ auf die Möglichkeit aufmerksam machte<br />

und dazu einlud, als Student im Konvikt ein<br />

Mitglied der Kollegsgemeinschaft zu werden.<br />

Ich habe dieses Angebot mit Freuden<br />

angenommen und meine Entscheidung bis<br />

auf den heutigen Tag nicht bereut.<br />

Seit der ersten Begegnung mit den Canisianern<br />

(der Jesuitenkommunität, den Priestern<br />

und Priesteramtskandidaten aus aller Herren<br />

Länder und dem Hauspersonal), aber<br />

auch wenn ich sog. „Altcanisianer“ kennen<br />

lernen durfte, die manchmal als betagte und<br />

erfahrene Priester zu Besuch kommen, habe<br />

ich den Eindruck nicht verloren, dass, soweit<br />

das im menschlichen Zusammenleben<br />

möglich ist, man sich hier mit gegenseitiger<br />

Wertschätzung und Achtung sowie gegenseitigem<br />

Wohlwollen begegnet. Vielleicht<br />

liegt das an der täglichen Eucharistiefeier,<br />

an den Vespern, Laudes, Einkehrtagen und<br />

dem übrigen spirituellen Angebot, welches<br />

nicht Angebot bleibt, sondern auch angenommen,<br />

gepflegt und lebendig betrieben<br />

wird. Es macht einen Unterschied, den Tag<br />

mit der Eucharistiefeier zu beginnen und mit<br />

der Vesper ausklingen zu lassen oder darauf<br />

zu verzichten. Das wurde mir während der<br />

Übergänge von den Vorlesungszeiten auf<br />

die Ferien, die ich meist zuhause verbringe,<br />

besonders bewusst. Mittlerweile habe ich<br />

mich an diesen geordneten Tagesablauf gewöhnt<br />

und möchte ihn nicht mehr missen.<br />

Eine andere Erfahrung, die mir nennenswert<br />

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