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50 Jahre Bundespolizei in Oerlenbach ... - Schorkendorf.com

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<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>in</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Herausgeber:<br />

<strong>Bundespolizei</strong>aus- und -fortbildungszentrum <strong>Oerlenbach</strong>,<br />

Heglerstrasse 15, 97714 <strong>Oerlenbach</strong><br />

Tel.: 09725 7103-0,<br />

Fax: 09725 7103-100,<br />

Internet: www.bundespolizei.de<br />

Verantwortlicher im S<strong>in</strong>ne des Presserechts:<br />

Polizeidirektor Thomas Lehmann<br />

Redaktion: Layout:<br />

Hilmar Heppt, Hermann R<strong>in</strong>k, Erw<strong>in</strong> Ritter Hermann R<strong>in</strong>k<br />

Umschlagsgestaltung:<br />

Hermann R<strong>in</strong>k<br />

Fotonachweis:<br />

Archiv BPOLAFZ OEB; S. 14, 23: BSTU; S.15: Florian Albert; S. 19: GSA Süd 3; S. 49: Dr. Stephan Barth/<br />

pixelio.de; S. 25, 26, 38, 40, 42, 44, 47, 48, 51, 53, 54, 55, 56-63, 65, 66, 67, 72, 73, 75: Hermann R<strong>in</strong>k;<br />

S. 14, 16, 17, 18, 22, 23, 24: Erw<strong>in</strong> Ritter; Die Parole-BGS Zeitschrift; S. 45: Herold, Englert, Steube, Grön<strong>in</strong>g;<br />

S. 47: Bedo-E<strong>in</strong>heit der BPOLABT BT; Collagen: S. 8, 11, 12, 23, 40, 45, 54, 64, 75: Hermann R<strong>in</strong>k;<br />

S. 30-36: Geme<strong>in</strong>de <strong>Oerlenbach</strong>.<br />

Quellen:<br />

Der Bundesgrenzschutz, Dierske 1967; Chronik der 9.-/1.- Hundertschaft, PHM Schuldheis; Der BGS,<br />

Scholzen; Die Parole; Der Grenzjäger; BGS, Zeitschrift des Bundesgrenzschutz; Internetrecherchen; Archiv<br />

Erw<strong>in</strong> Ritter; Archiv BPOL AFZ <strong>Oerlenbach</strong>.<br />

Beratung und Unterstützung:<br />

<strong>Bundespolizei</strong>präsidium – Fach<strong>in</strong>formations- und Medienstelle der <strong>Bundespolizei</strong><br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Oerlenbach</strong><br />

Dank gilt Herrn Rudolf Ertl für die Bereitstellung der Chronik über den Standort <strong>Oerlenbach</strong>.<br />

Druck: Auflage:<br />

Druckpunkt Medien GmbH, 4 000 Stück<br />

<strong>50</strong>181 Bedburg<br />

Aus Gründen der Vere<strong>in</strong>fachung und besseren Lesbarkeit wird im Text die männliche Form verwendet.<br />

Der <strong>in</strong>haltliche Bezug gilt natürlich auch für die weibliche Form.<br />

2


Inhaltsverzeichnis<br />

3<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Grußwort Präsident des <strong>Bundespolizei</strong>präsidiums Seite 4<br />

Grußwort Präsident der <strong>Bundespolizei</strong>akademie Seite 6<br />

Bundesgrenzschutz/<strong>Bundespolizei</strong> <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>in</strong> <strong>Oerlenbach</strong> Seite 7<br />

Chronik 1: Die Meilenste<strong>in</strong>e Seite 9<br />

Die Kommandeure/Abteilungsführer/Leiter seit 1962 Seite 12<br />

Chronik 2: E<strong>in</strong>sätze/besondere Anlässe (1) Seite 13<br />

Der eiserne Vorhang - die <strong>in</strong>nerdeutsche Grenze Seite 18<br />

Chronik 3: E<strong>in</strong>sätze/besondere Anlässe (2) Seite 24<br />

Grußwort Landrat Landkreis Bad Kiss<strong>in</strong>gen Seite 29<br />

Grußwort Erster Bürgermeister Geme<strong>in</strong>de <strong>Oerlenbach</strong> Seite 30<br />

Die Geme<strong>in</strong>de <strong>Oerlenbach</strong> Seite 31<br />

Grußwort Leiter BPOLAFZ <strong>Oerlenbach</strong> Seite 38<br />

Leitung – Vorzimmer Leitung Seite 39<br />

Stabsstelle Controll<strong>in</strong>g – Öffentlichkeitsarbeit Seite 40<br />

Lehrbereich Aus- und Fortbildung Seite 42<br />

Organisationsbüro Seite 43<br />

Ausbildung mittlerer Polizeivollzugsdienst Seite 44<br />

Ausbildung gehobener Polizeivollzugsdienst Seite 46<br />

Fachgruppe E<strong>in</strong>satzführung Seite 48<br />

Fachgruppe Gesellschaftswissenschaften/Sprachen Seite 49<br />

Fachgruppe Krim<strong>in</strong>alitätsbekämpfung Seite <strong>50</strong><br />

Fachgruppe Recht und Verwaltung Seite 51<br />

Fachgruppe Polizeitra<strong>in</strong><strong>in</strong>g Seite 52<br />

Fachgruppe Polizeitechnik/Materialmanagement Seite 53<br />

Zentralbereich Seite 55<br />

Zentralbereich – Innerer Dienst Seite 56<br />

Zentralbereich – Personal Seite 58<br />

Zentralbereich – Polizeitechnik/Materialmanagement Seite 59<br />

Zentralbereich – Haushalt Seite 61<br />

Zentralbereich – Wirtschaftsverwaltung Seite 62<br />

Polizeiärztlicher Dienst Seite 65<br />

Evangelische und Katholische Seelsorge Seite 67<br />

Örtlicher Personalrat Seite 68<br />

Vertrauensfrau – Jugend- und Auszubildendenvertretung – Schwerbeh<strong>in</strong>dertenvertretung Seite 69<br />

E<strong>in</strong>stellungsberatung Seite 70<br />

Auswahldienst Seite 71<br />

Sozialmediz<strong>in</strong>ischer Dienst – Sozialwissenschaftlicher Dienst Seite 72<br />

Regionale Bereichswerkstatt Seite 73<br />

Bundesanstalt für Immobilienaufgaben Seite 74<br />

In Gedenken Seite 75


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Präsident des <strong>Bundespolizei</strong>präsidiums<br />

Grußwort<br />

Seit nunmehr <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n erfüllen Sie hier am Standort <strong>Oerlenbach</strong> die<br />

Ihnen übertragenen Aufgaben. Ich nehme dieses Jubiläum gerne zum Anlass,<br />

Ihnen me<strong>in</strong>en Dank und me<strong>in</strong>e Anerkennung auszusprechen. Fünf<br />

Jahrzehnte s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e lange Zeit, <strong>in</strong> denen aus der Grenzschutzabteilung<br />

(GSA) Süd III <strong>in</strong> Wildflecken mit e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>satzhundertschaft und e<strong>in</strong>em Fernmeldezug<br />

das heutige Aus- und Fortbildungszentrum <strong>in</strong> <strong>Oerlenbach</strong> mit<br />

rund 300 Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern erwachsen ist. Der Standort<br />

<strong>Oerlenbach</strong> veranschaulicht seit se<strong>in</strong>er Grundste<strong>in</strong>legung im Sommer<br />

1959 den Gang der deutschen Geschichte. Nachdem die Mauer <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />

ab 1961 die Spaltung der Welt <strong>in</strong> zwei Lager manifestierte, fokussierte sich<br />

der Aufgabenschwerpunkt des Bundesgrenzschutzes auf den Schutz der<br />

ehemaligen <strong>in</strong>nerdeutschen Grenze.<br />

Am 11. Oktober 1962 zogen die ersten Grenzschützer <strong>in</strong> den Standort <strong>Oerlenbach</strong> e<strong>in</strong>, um die Überwachung<br />

des unterfränkischen Grenzraums zu übernehmen.<br />

Die gesellschaftspolitischen Themen und die damit verbundenen Anforderungen an den damaligen Bundesgrenzschutz<br />

sorgten dafür, dass das Aufgabenfeld der GSA <strong>Oerlenbach</strong> <strong>in</strong> den 80er <strong>Jahre</strong>n um E<strong>in</strong>sätze an<br />

geplanten Standorten der Atomenergie wie Wackersdorf, Brokdorf und Gorleben sowie an dem Bau der beabsichtigten<br />

Startbahn West des Flughafens Frankfurt/Ma<strong>in</strong> erweitert wurde. Durch die Wiedervere<strong>in</strong>igung und<br />

die Entwicklungen nach der Grenzöffnung Anfang der 90er <strong>Jahre</strong> verlagerte sich der Aufgabenschwerpunkt<br />

grundlegend. Dem Bundesgrenzschutz wurden darüber h<strong>in</strong>aus die Aufgaben der Luftsicherheit und der Schutz<br />

der Bahnanlagen übertragen.<br />

Die damalige Grenzschutzabteilung Süd 1 wurde <strong>in</strong> diesem Zusammenhang ebenfalls <strong>in</strong> die Pflicht genommen<br />

und erhielt vielfältigere E<strong>in</strong>satzorte und Aufgaben. Am 1. Januar 1998 wurde die Auflösung der Grenz-<br />

schutzabteilung Süd 1 erklärt. Dies führte allerd<strong>in</strong>gs nicht zu dem Aus des Standortes <strong>Oerlenbach</strong>, der<br />

mit gut 5 000 E<strong>in</strong>wohnern e<strong>in</strong>e der kle<strong>in</strong>sten „Standortgeme<strong>in</strong>den“ ist. Stattdessen stieg die Abteilung wie<br />

„Phönix aus der Asche“ empor - als neue Dienststelle: „Aus- und Fortbildungszentrum des Grenzschutzpräsidiums<br />

Süd“. Aus diesem Anlass – und weil die Zeit ihre Spuren h<strong>in</strong>terlassen hatte – wurden von 1999 bis<br />

2008 umfangreiche Ausbau-/Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt.<br />

Seitdem änderten sich nur „Kle<strong>in</strong>igkeiten“ wie der Name – die Umbenennung von Bundesgrenzschutz<br />

<strong>in</strong> <strong>Bundespolizei</strong> erfolgte zum 21. Juni 2005. In Anlehnung an die Neuorganisation der <strong>Bundespolizei</strong> untersteht<br />

das <strong>Bundespolizei</strong>aus- und -fortbildungszentrum <strong>Oerlenbach</strong> (BPOLAFZ OEB) seit dem 1. März 2008 neben<br />

vier weiteren <strong>Bundespolizei</strong>aus- und –fortbildungszentren der <strong>Bundespolizei</strong>akademie.<br />

4


5<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Wir nehmen das BPOLAFZ OEB heute als e<strong>in</strong>e moderne Bildungsstätte wahr, die verantwortlich für den Nachwuchs<br />

der <strong>Bundespolizei</strong> im mittleren als auch gehobenen Polizeivollzugsdienst ist. Darüber h<strong>in</strong>aus f<strong>in</strong>den hier<br />

die umliegenden Dienststellen e<strong>in</strong>e profunde Unterstützung ihrer Fortbildungsmaßnahmen. Besonders erfreut<br />

b<strong>in</strong> ich über die enge Verb<strong>in</strong>dung des Standortes zu der Geme<strong>in</strong>de <strong>Oerlenbach</strong>, zeigt es doch, wie tief die <strong>Bundespolizei</strong><br />

<strong>in</strong> dieser Region verankert ist.<br />

Ich gratuliere dem <strong>Bundespolizei</strong>aus- und -fortbildungszentrum <strong>Oerlenbach</strong> herzlich zu se<strong>in</strong>em <strong>50</strong>-jährigen<br />

Standortjubiläum.<br />

Dr. Dieter Romann<br />

Präsident des <strong>Bundespolizei</strong>präsidiums


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Präsident <strong>Bundespolizei</strong>akademie<br />

Grußwort<br />

„Von der E<strong>in</strong>satzabteilung zu e<strong>in</strong>em Aus- und Fortbildungszentrum der<br />

<strong>Bundespolizei</strong>“. Dieser Satz beschreibt äußerst prägnant die Entwicklung<br />

des Standortes <strong>Oerlenbach</strong> <strong>in</strong> den letzten <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n. Es ist viel passiert <strong>in</strong><br />

den letzten fünf Jahrzehnten.<br />

Heute ist die <strong>Bundespolizei</strong>dienststelle <strong>in</strong> <strong>Oerlenbach</strong> e<strong>in</strong> anerkannter Teil<br />

im Gesamtsystem der Aus- und Fortbildung der <strong>Bundespolizei</strong> und genießt<br />

auch überregional e<strong>in</strong>en ausgezeichneten Ruf. In <strong>Oerlenbach</strong> werden jährlich<br />

zwischen 300 und <strong>50</strong>0 Anwärter<strong>in</strong>nen und Anwärter für den mittleren<br />

und gehobenen Polizeivollzugsdienst ausgebildet. Auch <strong>in</strong> der Fortbildung<br />

setzt <strong>Oerlenbach</strong> mit jährlich 180 Fortbildungsmaßnahmen und rund 2 000<br />

Sem<strong>in</strong>arteilnehmern Maßstäbe.<br />

Zusätzlich s<strong>in</strong>d die Spezialisierung auf den Bereich „Kontrolle“ und die Unterstützung der Sportschule Bad<br />

Endorf <strong>in</strong> der polizeifachlichen Ausbildung Alle<strong>in</strong>stellungsmerkmale des Standortes und verdeutlichen die<br />

Wichtigkeit für die Aus- und Fortbildung <strong>in</strong> der <strong>Bundespolizei</strong>. Das ist vor allem der Verdienst der rund 300<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter. Nur mit Ihrem E<strong>in</strong>satz und Ihrer Fachkompetenz ist es uns möglich, dem<br />

erhöhten Aus- und Fortbildungsbedarf der <strong>Bundespolizei</strong> und benachbarter Behörden Rechnung zu tragen.<br />

Dafür danke ich Ihnen.<br />

Das <strong>Bundespolizei</strong>aus- und -fortbildungszentrum <strong>Oerlenbach</strong> steht auch für e<strong>in</strong>e traditionell gute Zusammenarbeit<br />

mit benachbarten Dienststellen und se<strong>in</strong>er Standortgeme<strong>in</strong>de. <strong>Oerlenbach</strong> ist zwar die kle<strong>in</strong>ste Standortgeme<strong>in</strong>de<br />

der <strong>Bundespolizei</strong>, aber kaum e<strong>in</strong>e andere Dienststelle ist so verwurzelt <strong>in</strong> ihrer Geme<strong>in</strong>de wie es<br />

hier der Fall ist. Die enge Verbundenheit zwischen der Geme<strong>in</strong>de und der <strong>Bundespolizei</strong> spiegelt sich jährlich<br />

<strong>in</strong> vielen geme<strong>in</strong>samen Aktionen und Veranstaltungen wider. Sie ist e<strong>in</strong>e solide Grundlage für die erfolgreiche<br />

Arbeit der <strong>Bundespolizei</strong> hier <strong>in</strong> <strong>Oerlenbach</strong>.<br />

Lassen Sie uns das <strong>50</strong>-jährige Standortjubiläum und die damit verbundene <strong>Oerlenbach</strong>er Erfolgsgeschichte<br />

gebührend feiern. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim „Tag der offenen Tür“. Lassen Sie sich vom vielfältigen<br />

Angebot der <strong>Bundespolizei</strong> begeistern.<br />

Bernd Brämer<br />

Präsident der <strong>Bundespolizei</strong>akademie<br />

6


Bundesgrenzschutz/<strong>Bundespolizei</strong><br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>in</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

7<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Am 11. Oktober 1962 zog der damalige Bundesgrenzschutz (BGS) <strong>in</strong> die neu errichtete BGS-Unterkunft<br />

an der Heglerstraße, um die polizeiliche Überwachung der ehemaligen <strong>in</strong>nerdeutschen Grenze im unterfränkischen<br />

Grenzraum zu gewährleisten. In den mittlerweile <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n hat sich die jetzige <strong>Bundespolizei</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Oerlenbach</strong> den Herausforderungen der gesellschaftlichen Veränderungen gestellt. In den 60er und 70er<br />

<strong>Jahre</strong>n war der Aufgabenschwerpunkt auf den Schutz der ehemaligen <strong>in</strong>nerdeutschen Grenze gelegt.<br />

Die 80er <strong>Jahre</strong> waren zudem gekennzeichnet durch E<strong>in</strong>sätze an geplanten Standorten der Atomenergie zur<br />

Nutzung, Wiederaufarbeitung und Lagerung wie zum Beispiel Wackersdorf, Brokdorf und Gorleben sowie an<br />

der beabsichtigten Startbahn West des Flughafens Frankfurt/Ma<strong>in</strong>.<br />

Durch die Entwicklungen nach der Grenzöffnung kamen Anfang der 90er <strong>Jahre</strong> neue Aufgaben wie die der<br />

Luftsicherheit und die bahnpolizeiliche Aufgabe h<strong>in</strong>zu und verlagerten zunehmend die E<strong>in</strong>satzorte der damaligen<br />

Grenzschutzabteilung Süd 1 <strong>in</strong>s Landes<strong>in</strong>nere und an die so genannten „Schengengrenzen“.<br />

Ab 1998 wurden nahezu <strong>50</strong>% der E<strong>in</strong>satzabteilungen aufgelöst und die Standorte teilweise geschlossen,<br />

beziehungsweise wie <strong>in</strong> <strong>Oerlenbach</strong>, der Dienststelle e<strong>in</strong>e neue Aufgabe übertragen.<br />

Das heutige <strong>Bundespolizei</strong>aus- und -fortbildungszentrum <strong>Oerlenbach</strong> (BPOLAFZ OEB) wurde zum<br />

1. Januar 1998 im Standort <strong>Oerlenbach</strong> e<strong>in</strong>gerichtet. Die damalige Grenzschutzabteilung Süd 1 (GSA<br />

Süd 1) wurde aufgelöst.<br />

Die Umbenennung von Bundesgrenzschutz <strong>in</strong> <strong>Bundespolizei</strong> erfolgte am 21. Juni 2005.<br />

Infolge der Neuorganisation der <strong>Bundespolizei</strong> unterstehen seit 1. März 2008 alle fünf <strong>Bundespolizei</strong>aus- und<br />

-fortbildungszentren sowie die <strong>Bundespolizei</strong>sportschule <strong>in</strong> Bad Endorf und das <strong>Bundespolizei</strong>leistungssportprojekt<br />

<strong>in</strong> Kienbaum der <strong>Bundespolizei</strong>akademie <strong>in</strong> Lübeck.<br />

Die Aufgabenschwerpunkte des BPOLAFZ OEB mit den rund 300 Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern aus<br />

Verwaltung und Polizeivollzugsdienst umfassen nun die<br />

zweie<strong>in</strong>halbjährige Laufbahnausbildung des mittleren Polizeivollzugsdienstes<br />

Durchführung der Praktika der Laufbahnausbildung des gehobenen Polizeivollzugsdienstes<br />

Unterstützung der Dienststellen bei der dienststellen<strong>in</strong>ternen Fortbildung und die<br />

praxisorientierte Fortbildung für die Beschäftigten der <strong>Bundespolizei</strong>.


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Um die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für e<strong>in</strong>e moderne Erwachsenenbildung zu erfüllen, begann 1999 die bauliche<br />

Modernisierung der Liegenschaft mit e<strong>in</strong>em Investitionsvolumen von bislang gut 20 Millionen Euro. Seit 2006<br />

stehen 416 Unterkunftsplätze nach den neuesten Standards zur Verfügung. Daneben wurden die Anzahl und die<br />

Ausstattung der Lehrsäle, als auch weitere Standorte<strong>in</strong>richtungen, wie die Raumschießanlage, das Zentrum für<br />

Polizeitra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, der Empfangsbereich und die Sporthalle den neuen Erfordernissen angepasst.<br />

Jährlich werden zwischen 300 und <strong>50</strong>0 Anwärter<strong>in</strong>nen und Anwärter für den mittleren und gehobenen Polizeivollzugsdienst<br />

der <strong>Bundespolizei</strong> <strong>in</strong> verschiedenen Ausbildungsabschnitten beziehungsweise Studiengängen<br />

ausgebildet. Neben der Ausbildung ist das BPOLAFZ OEB auch jährlich für rund 180 Fortbildungsmaßnahmen<br />

mit rund 2 000 Lehrgangs-/Sem<strong>in</strong>arteilnehmern verantwortlich.<br />

An der <strong>Bundespolizei</strong>sportschule <strong>in</strong> Bad Endorf unterstützt das Lehrpersonal des BPOLAFZ aus <strong>Oerlenbach</strong>,<br />

<strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> den Sommermonaten, die polizeifachliche Ausbildung der Spitzensportler <strong>in</strong> W<strong>in</strong>tersportarten<br />

nach dem „Bad Endorfer Modell“. Dieses Modell ermöglicht e<strong>in</strong>erseits e<strong>in</strong>e professionelle Förderung des<br />

Leistungsports und andererseits e<strong>in</strong>e Berufsausbildung zur Polizeibeamt<strong>in</strong>/zum Polizeibeamten.<br />

8


Chronik 1: Die Meilenste<strong>in</strong>e<br />

9<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

September 19<strong>50</strong><br />

Tagung der Außenm<strong>in</strong>ister-Konferenz <strong>in</strong> New York, auf der neben der Erklärung über die Beendigung des Kriegs-<br />

zustandes mit Deutschland die Aufstellung von 30 000 Mann kasernierter, motorisierter, e<strong>in</strong>heitlich ausge-<br />

bildeter und bewaffneter Bereitschaftspolizei auf Länderbasis genehmigt wurde mit dem Zugeständnis an<br />

die Bundesregierung, e<strong>in</strong> Viertel dieser Kräfte sich zur alle<strong>in</strong>igen Verfügung zu halten! Der Grundstock für<br />

die Schaffung e<strong>in</strong>er <strong>Bundespolizei</strong> (Bundesgrenzschutz - BGS) war geschaffen.<br />

25.11.19<strong>50</strong><br />

Vorlage Bundesgrenzschutz-Gesetzentwurf durch Bundesm<strong>in</strong>isterium des<br />

Innern an das Kanzleramt<br />

16.03.1951<br />

Das erste Bundesgrenzschutz-Gesetz wird im Bundesgesetzblatt verkündet.<br />

Die Stärke wird zunächst auf 10 000 Mann festgelegt.<br />

Juni – Dezember 1951<br />

Aufstellung des Rahmenverbandes für die Grenzschutzabteilung Süd III <strong>in</strong> Regensburg und Wildflecken<br />

Am 24. August 1951 Befehl für die Aufstellung der gesamten GSA Süd III im Lager Wildflecken, Kdr. Major Otto<br />

Schäfer; Abfahrt des Vor-Kommandos nach Wildflecken; ab dem 27. August Verlegung von Personal und<br />

Material auf dem Landweg und per Eisenbahn <strong>in</strong> die bayerische Rhön; im September erfolgt bereits e<strong>in</strong>e<br />

Teilverlegung von Kräften der Abteilung nach Coburg (1. und 3. Hundertschaft)<br />

19.06.1953<br />

Der Bundestag beschließt die Erhöhung der Gesamtstärke des BGS auf 20 000 Mann.<br />

01.04.1954<br />

Umbenennung der GSA Süd III <strong>in</strong> III/GSG 2<br />

31.05.1956<br />

Der Aufstellungsstab III/GSG 2 (neu) unter der Führung von Major Werner Bühnemann nimmt <strong>in</strong> Coburg se<strong>in</strong>e<br />

Tätigkeit auf. Alle im Standort verbliebenen Angehörigen der GSG 2, II/GSG 2 und III/GSG 2 werden dem<br />

Aufstellungsstab unterstellt.<br />

01.04.1955<br />

Zugewiesener Grenzabschnitt für die III/GSG 2 ist der Bereich des<br />

Regierungsbezirks Unterfranken von der Landesgrenze Bayern/<br />

Hessen <strong>in</strong> der Rhön bis zur Bezirksgrenze Unter-/Oberfranken.<br />

Sommer 1959<br />

Beg<strong>in</strong>n der Baumaßnahmen für die BGS-Liegenschaft <strong>Oerlenbach</strong><br />

21. 01.1960<br />

Richtfest für den Neubau der BGS-Unterkunft <strong>Oerlenbach</strong><br />

15./16.02.1962<br />

Verlegung der 9. und 10. Hundertschaft von Coburg nach Hünfeld


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

10.04.1962<br />

Verlegung der GSA III/2 von Coburg nach <strong>Oerlenbach</strong> wirft ihre Schatten voraus.<br />

10.09.1962<br />

Stab GSG 2 und GSA III/2 mit 11./- und 12./- verlegen von Coburg nach <strong>Oerlenbach</strong>. 9./- und 10./- (zur<br />

damaligen Zeit <strong>in</strong> Hünfeld) folgen ab 15.09.1962 nach.<br />

16.03.1965<br />

Stab GSG 2 wird von <strong>Oerlenbach</strong> nach Coburg verlegt.<br />

11.10.1962<br />

Offizieller E<strong>in</strong>zug im Standort <strong>Oerlenbach</strong>. Bürgermeister Wilhelm Kuhn begrüßte<br />

nach dem Abschreiten der Front von drei angetretenen Hundertschaften zusammen<br />

mit dem Kommandeur Grenzschutzkommando Süd Brig. Gen. Dr. Otto<br />

Dippelhofer die Grenzjäger <strong>in</strong> der neuen Unterkunft. Kommandeur des neuen<br />

Standortes und des Gruppenstabes GSG 2 Oberst Leopold Baumeister, Kdr. der<br />

GSA III/2 Oberstleutnant Ra<strong>in</strong>er Moldenhauer<br />

25.03.1965<br />

Aufstellung und E<strong>in</strong>zug der Fernmeldeausbildungshundertschaft Süd (FMAH Süd), Hundertschaftsführer Hauptmann<br />

Aufhauser<br />

01.07.1976<br />

In Kraft treten des Personalstrukturgesetzes; Umstrukturierung des BGS, Änderung der Amtsbezeichnungen<br />

01.07.1981<br />

GSA III/2 wird <strong>in</strong> GSA Süd 1 umbenannt.<br />

31.12.1981<br />

Auflösung der FMAH Süd<br />

01.04.1992<br />

In Kraft setzen des neuen Aufgabenübertragungsgesetzes; neue Aufgaben: Bahnpolizei, Luftsicherheit<br />

Im Zuge der BGS-Reform wird die 4. E<strong>in</strong>satzhundertschaft <strong>in</strong> Stabshundertschaft umbenannt, die 3. E<strong>in</strong>satzhundertschaft<br />

wird zu e<strong>in</strong>er Ausbildungshundertschaft umstrukturiert.<br />

01.01.1998<br />

Auflösung der Grenzschutzabteilung Süd 1 unter gleichzeitiger Aufrechterhaltung des Dienstbetriebes bis auf<br />

weiteres, E<strong>in</strong>richten der neuen Dienststelle „Aus- und Fortbildungszentrum des Grenzschutzpräsidiums Süd“<br />

27.11.1998<br />

Offizielle Indienststellung des BGSAFZ Süd<br />

21.06.2005<br />

Aufgrund der mittlerweile vielfältigen polizeilichen Aufgaben wird der<br />

Bundesgrenzschutz <strong>in</strong> <strong>Bundespolizei</strong> umbenannt.<br />

01. 03.2008<br />

Umfangreiche Neuorganisation der <strong>Bundespolizei</strong>; Auflösung der bisherigen fünf <strong>Bundespolizei</strong>präsidien;<br />

Bildung e<strong>in</strong>es <strong>Bundespolizei</strong>präsidiums mit Sitz <strong>in</strong> Potsdam; regionale Strukturierung der Direktionen der<br />

<strong>Bundespolizei</strong>; BPOLAFZ Süd wird als BPOLAFZ <strong>Oerlenbach</strong> der <strong>Bundespolizei</strong>akademie <strong>in</strong> Lübeck unterstellt.<br />

10


11<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong>


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Die Kommandeure/Abteilungsführer/Leiter seit 1962<br />

12


Chronik 2: E<strong>in</strong>sätze/besondere Anlässe (1)<br />

27.07. - 20.08.1951<br />

Erster E<strong>in</strong>satz der GSA Süd III im Rahmen der Weltjugendfestspiele <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> (Ost)<br />

13<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

November - Dezember 1951<br />

Teile der GSA Süd III nehmen am E<strong>in</strong>satz „Martha“ teil, Unterb<strong>in</strong>dung des Schmuggels von Kaffee, Schokolade,<br />

Devisen im Raum Aachen.<br />

Juni - September 1952<br />

E<strong>in</strong>satz zur Sicherung der Enklave Ostheim vor der Rhön. 1945 wurde Ostheim als Teil der amerikanischen<br />

Besatzungszone dem Freistaat Bayern zugeordnet und steht als thür<strong>in</strong>gische Enklave unter bayerischer<br />

Verwaltung.<br />

29.7.1952<br />

Im Bereich der Straßensperre Willmars/Ufr. - Stedtl<strong>in</strong>gen/Thr. wird während e<strong>in</strong>es Streifenganges der Zoll-<br />

Assistent Gerhard Palzer durch Angehörige der Grenzpolizei der DDR auf westdeutschem Gebiet erschossen.<br />

E<strong>in</strong>e Ehren-Hundertschaft der Abt. Süd III aus Wildflecken schießt am Grab <strong>in</strong> Mellrichstadt e<strong>in</strong>en Ehrensalut.<br />

Juli 1957<br />

Währungsumtausch im Saarland, die Abteilung stellt 28 PVB und mehrere Lkw.<br />

19.5.1962<br />

Tötung des DDR-Grenzsoldaten Manfred Weiß mittels Schusswaffe durch se<strong>in</strong>en Begleitposten, im Bereich der<br />

Schanz (B19) nördlich Jungberg. Der <strong>in</strong> die Bundesrepublik geflüchtete Täter wird vom Landgericht Schwe<strong>in</strong>furt<br />

im Dezember 1962 zu 9 <strong>Jahre</strong>n Jugendhaft verurteilt.<br />

14.07.1962<br />

Offz.-Korps BGS Coburg mit Major He<strong>in</strong>z Sanner an der Spitze und das BGS-Orchester aus München waren<br />

Gäste der Jubiläumstage des Turn- und Sportvere<strong>in</strong>s <strong>Oerlenbach</strong>, womit die ersten engen Freundschaftsbande<br />

zwischen der Geme<strong>in</strong>de und dem <strong>in</strong> Kürze dort e<strong>in</strong>rückenden BGS geknüpft wurden.<br />

25. - 26.07.1964<br />

Ausrichtung der 9. Deutschen Polizei-Meisterschaften im Schwimmen und Retten im<br />

Terrassenschwimmbad Bad Kiss<strong>in</strong>gen unter der Schirmherrschaft des Bundesm<strong>in</strong>isters<br />

des Innern, Dr. Hermann Höcherl<br />

05.10.1964<br />

Besuch des Bundespräsidenten Dr. He<strong>in</strong>rich Lübke <strong>in</strong> Begleitung des Bayerischen<br />

M<strong>in</strong>isterpräsidenten Alfons Goppel, von Mitgliedern der Bayerischen Staatsre-<br />

gierung und des Inspekteurs des BGS He<strong>in</strong>rich Müller<br />

31.08.1967<br />

Bundespräsident Dr. He<strong>in</strong>rich Lübke mit Gatt<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>Oerlenbach</strong> zu Besuch beim Landrat Engelbert Hoffmann<br />

<strong>in</strong> dessen Privatwohnung; anschließend Besuch der BGS-Abteilung und E<strong>in</strong>weisung <strong>in</strong> den Grenzabschnitt<br />

durch OTL. Gerhard Hildebrand


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

30.09.1967<br />

Bundeskanzler Kurt-Georg Kies<strong>in</strong>ger und Bundesm<strong>in</strong>ister für F<strong>in</strong>anzen Franz-Josef Strauß landen mit dem<br />

BGS-Hubschrauber <strong>in</strong> der Nähe des Kurhauses <strong>in</strong> Salz bei Bad Neustadt. Begleitet vom Kdr. der GSA III/2, Otl.<br />

Gerhard Hildebrand besuchen diese den Grenzabschnitt der Abteilung.<br />

21.08.1968<br />

Bewaffnete Intervention <strong>in</strong> der CSSR; für die Verbände des BGS wird die höchste Bereitschaftsstufe angeordnet<br />

und sogar die Urlauber zurückbeordert. Da man befürchtet, dass sich E<strong>in</strong>heiten der tschechoslowakischen<br />

Armee <strong>in</strong> den Westen absetzen und von sowjetischen Truppen verfolgt werden, wird auch die<br />

Abteilung u.a. zur Verstärkung der Abteilungen entlang der Grenze zur CSSR im Standort bereitgehalten. Auf-<br />

grund von zwischenzeitlich festgestellten Truppenkonzentrationen im grenznahen Raum jenseits der Demar-<br />

kationsl<strong>in</strong>ie werden an möglichen E<strong>in</strong>marschräumen im Abteilungsabschnitt vom 06.09. bis 13.09.1968<br />

Postierungen rund um die Uhr an der „Schanz“ (Eußenhausen) und am „Breitenseer Gehölz“ vorgenommen.<br />

01.01.1970<br />

Der DDR-Flüchtl<strong>in</strong>g Bernd Geis (17) wird durch e<strong>in</strong>e Streife der Abteilung‚<br />

(OWM Rudolf Romeis, OWM Alois Reis und GTJ Wolfgang Schmidt) <strong>in</strong> der<br />

Nähe der gesperrten B19 (nördlich Eußenhausen/an der Schanz) schwer-<br />

verletzt aus dem M<strong>in</strong>enfeld gerettet. Die beteiligten Beamten erhalten hierfür<br />

die bayerische Rettungsmedaille.<br />

06.03.1970<br />

Bundesm<strong>in</strong>ister des Innern Hans-Dietrich Genscher <strong>in</strong> Begleitung des Inspekteurs des BGS Detlef v. Platen<br />

im Standort <strong>Oerlenbach</strong><br />

19.11.1970<br />

Tödlicher Kfz-Unfall Oberst Gerhard Hildebrand Kommandeur GSG 2 <strong>in</strong> Coburg<br />

05.05.1972<br />

Am Marktplatz <strong>in</strong> Bad Kiss<strong>in</strong>gen übergeben im Rahmen des 10-jährigen Standortjubiläums der Oberbürger-<br />

meister Dr. Hans Weiß und der Landrat Magnus Hermann die Truppenfahne an den Kdr. OTL. Eric Krassmann.<br />

Die Abteilung <strong>in</strong> <strong>Oerlenbach</strong> ist die zweite Dienststelle des BGS die e<strong>in</strong>e Truppenfahne erhält.<br />

06.07.1972<br />

Bayerischer Sozialm<strong>in</strong>ister Dr. Fritz Pirkl trifft <strong>in</strong> Begleitung des Kdr. GSK Süd Dr. Maximilian Ett<strong>in</strong>ger und Kdr.<br />

GSG 2 Oberst Max Schulze mit dem Hubschrauber im Standort e<strong>in</strong>.<br />

August/September 1972<br />

E<strong>in</strong>satz von Angehörigen der Abteilung anl. der Olympischen Spiele <strong>in</strong><br />

München<br />

21.06.1973<br />

00:00 Uhr wird die Ampel an der Grenzkontrollstelle Eußenhausen<br />

(Neustadt/S.-Me<strong>in</strong><strong>in</strong>gen) auf grün geschaltet. Die Grenzübergangsstelle<br />

ist e<strong>in</strong>er von vier neu geschaffenen Grenzübergängen, die aus-<br />

schließlich für den kle<strong>in</strong>en Grenzverkehr e<strong>in</strong>gerichtet wurde und gleich-<br />

zeitig die e<strong>in</strong>zige Grenzübergangsstelle im unterfrän kischen Bereich ist.<br />

14


Juni/Juli 1974<br />

E<strong>in</strong>satz von Kräften der GSA III/2 anlässlich der Fußballweltmeisterschaft<br />

15<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

05.05. - 05.06.1975<br />

Prozess gegen die Baader-Me<strong>in</strong>hof-Bande <strong>in</strong> Stuttgart-Stammheim.<br />

Im eigens errichteten Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses beg<strong>in</strong>nt unter schärfsten<br />

Vorkehrungen der Prozess. GSA III/2 stellt verkle<strong>in</strong>erten Abteilungsstab und e<strong>in</strong>e<br />

Hundertschaft für Schutzmaßnahmen im Gebäude.<br />

18. - 19.02.1977<br />

E<strong>in</strong>satz zur Unterstützung des Landes Schleswig-Holste<strong>in</strong> anl. e<strong>in</strong>er Großdemonstration gegen den Bau des<br />

Atom-Kraftwerkes <strong>in</strong> Brokdorf<br />

20.05.1978<br />

Polizei „stürmt“ Rathaus von Ermershausen; die Bevölkerung des nach Maroldsweisach e<strong>in</strong>geme<strong>in</strong>deten Ortes<br />

wollte den Abtransport der Akten verh<strong>in</strong>dern; E<strong>in</strong>satz von Kräften der Abteilung im Bereich der Grenze zur DDR<br />

Juli und September 1979<br />

Gorleben-E<strong>in</strong>satz von Kräften der Abteilung, jeweils e<strong>in</strong>e Hundertschaft, Unterbr<strong>in</strong>gung <strong>in</strong><br />

Uelzen und Gifhorn; Unterstützung der Polizei Niedersachsen zum Schutz der Bohrstellen im<br />

Raum Gorleben<br />

26.02. - 02.03.1981<br />

E<strong>in</strong>satz der Abteilung bei Großdemonstration gegen den Bau des Kernkraftwerks Brokdorf<br />

ab 06.10.1981<br />

Abstellung von E<strong>in</strong>satzkräften für das Land Hessen zum Schutz der beabsichtigten<br />

Startbahn West des Flughafens Frankfurt/Ma<strong>in</strong><br />

08. - 09.10.1982<br />

20 <strong>Jahre</strong> BGS <strong>Oerlenbach</strong> u.a. Tag der offenen Tür<br />

09.03.1984<br />

Bundesm<strong>in</strong>ister des Innern Dr. Friedrich Zimmermann besucht <strong>in</strong> Begleitung des<br />

Abteilungsleiters Polizei im BMI, Dr. Manfred Schreiber, Kdr. GSK Süd Kurt Janker<br />

und Ltr. GSV Süd Dr. Gottfried Feger den Standort mit e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>weisung <strong>in</strong> die<br />

Beweissicherungs- und Dokumentationsausstattung e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>satzabteilung.<br />

20. - 30.09.1984<br />

Abstellung von E<strong>in</strong>satzkräften zur Polizei des Landes Hessen: E<strong>in</strong>satz „Fulda GAP“ (deutsch; Fulda-Lücke oder<br />

Lücke von Fulda), e<strong>in</strong> Begriff, mit dem die US-Streitkräfte während des Kalten Krieges das Gebiet bei Fulda <strong>in</strong><br />

Osthessen nahe der Grenze zur DDR bezeichneten. Demonstration von mehreren tausend Teilnehmern, die<br />

u.a. den Truppenübungsplatz <strong>in</strong> Wildflecken bzw. Teile davon besetzen wollen.<br />

Februar 1985<br />

E<strong>in</strong>satz zur Unterstützung der Polizeipräsidien Unter- und Mittelfranken anlässlich des Mordes an dem Chef<br />

des Münchner Rüstungskonzerns Motoren- und Turb<strong>in</strong>en-Union (MTU) Ernst Zimmermann durch Mitglieder der<br />

RAF


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

18.09.1985<br />

Kdr. GSK Süd Alw<strong>in</strong> Strecker besucht die Abteilung.<br />

15.11.1985<br />

Generalbundesanwalt Prof. Dr. Kurt Rebmann besucht die Abteilung. Er hält e<strong>in</strong>en<br />

Vortrag vor geladenen Gästen und erhält e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>weisung <strong>in</strong> die aktuelle Situation an<br />

der <strong>in</strong>nerdeutschen Grenze.<br />

13. - 17.12.1985<br />

Beg<strong>in</strong>n der E<strong>in</strong>sätze für die geplante Wiederaufarbeitungsanlage (WAA) Wackersdorf<br />

1986 - 1987<br />

E<strong>in</strong>sätze anl. WAA Wackersdorf (u.a. E<strong>in</strong>satz der verstärkten GSA Süd 1) und am KKW Gundremm<strong>in</strong>gen<br />

18. - 21.03.1986<br />

Abstellung von E<strong>in</strong>satzkräften anl. der Tagung der nuklearen Planungs-Kommission der NATO <strong>in</strong> Würzburg<br />

16. - 19.01.1987<br />

KOMM-E<strong>in</strong>satz<br />

Unterstützung des Landes Bayern anl. der „Anti-AKW-Bundeskonferenz im Kommunikations-Zentrum (KOMM)<br />

der Stadt Nürnberg<br />

19. - 21.05.1987<br />

BGS-Kommandeurs-Tagung <strong>in</strong> <strong>Oerlenbach</strong>; Leitung: Insp. BGS Egon Schug<br />

26. - 27.09.1987<br />

25 <strong>Jahre</strong> BGS <strong>Oerlenbach</strong><br />

10.10.1987<br />

Gegen den Weiterbau der Wiederaufarbeitungsanlage demonstrieren <strong>in</strong> Wackersdorf über 25 000 Menschen;<br />

es kommt zu Ause<strong>in</strong>andersetzungen.<br />

13. - 15.11.1987<br />

Abstellung von E<strong>in</strong>satzkräften zur Unterstützung des Landes Bayern anl. Bundesparteitag der NPD <strong>in</strong> Höchstadt/Aisch<br />

Juni 1988<br />

E<strong>in</strong>satz Fußball-Europa-Meisterschaft <strong>in</strong> München<br />

Mai 1989<br />

E<strong>in</strong>satz Besuch des amerikanischen Präsidenten George W. Bush <strong>in</strong> München<br />

11. 09. 1989/19. 09.1989<br />

Die ungarische Regierung lässt erstmals DDR-Bürger <strong>in</strong> die Bundesrepublik ausreisen.<br />

Oktober - November 1989<br />

Aufnahme und kurzzeitige Unterbr<strong>in</strong>gung von DDR-Übersiedlern, die über die ge-<br />

öffnete Grenze der CSSR mit PKW (Trabant, Wartburg), Motorrädern, Bussen<br />

oder der Bahn <strong>in</strong> die Bundesrepublik e<strong>in</strong>gereist waren (GSA Süd 1 ist kurzzeitig<br />

„Trabantenstadt“); nach Durchführung der Notaufnahmeverfahren folgt Weiterleitung an<br />

andere Auf nahmestellen im Bundesgebiet oder zu Verwandten und Bekannten<br />

16


17<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

24.12.1989<br />

Kdr. GSK Süd Alw<strong>in</strong> Strecker besucht die E<strong>in</strong>satzkräfte der GSA Süd 1 am<br />

Grenzübergang Trappstadt/Ufr. - Eicha/Thr. Dabei kommt es auch zu e<strong>in</strong>em<br />

Kontaktgespräch mit Angehörigen der DDR-Grenztruppe. Es werden gegenseitig<br />

Weihnachtsgrüße ausgetauscht.<br />

01.03.1990<br />

Erstmals besuchen Offiziere der Grenztruppen der DDR den Standort <strong>Oerlenbach</strong>.<br />

Begrüßung durch den Abt.-Kdr. PD Heribert Klippel; im Rahmen des Informationsaustausches<br />

wird u.a. der Grenz<strong>in</strong>formationsraum der GSA Süd 1 besichtigt.<br />

April - September 1990<br />

E<strong>in</strong>satz von Kräften der Abteilung anlässlich der „Operation L<strong>in</strong>dwurm“<br />

Aus e<strong>in</strong>em US-Militärdepot <strong>in</strong> der Nähe des Ortes Clausen (Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz) werden Giftgasgranaten abtrans-<br />

portiert und zum niedersächsischen Hafen Nordenham transportiert, wo sie verschifft und zur späteren Vernichtung<br />

zum Johnston-Atoll im Pazifik gebracht werden.<br />

Mai 1990:<br />

Erster und zugleich letzter geme<strong>in</strong>samer Grenzbegang der Grenzbehörden aus Ost<br />

und West; während bis 1988 die jährliche Begehung nur von westlicher Seite<br />

durchgeführt wurde, nehmen erstmals Angehörige der DDR-Grenztruppe an der Überprüfung<br />

der Grenzmarkierung, Grenzbegehungspfad, Brücken und Stege teil.<br />

26.06.1990<br />

Letzte geme<strong>in</strong>same Besprechung der Grenzbehörden von BGS, Bayerischer Grenzpolizei, Zoll und US-Army<br />

im Standort<br />

01.07.1990<br />

Der Innenm<strong>in</strong>ister der DDR Peter Michael Diestel und der Bundesm<strong>in</strong>ister des Innern Wolfgang Schäuble<br />

unterzeichnen an der »Gebrannten Brücke« bei Neustadt bei Coburg den Staatsvertrag über die Abschaffung<br />

der Personenkontrollen an der <strong>in</strong>nerdeutschen Grenze. Bundesgrenzschutz, Bayerische Grenzpolizei und<br />

Grenzzolldienst stellen die Grenzstreifen- und Grenzkontrolltätigkeiten an der ehem. <strong>in</strong>nerdeutschen Grenze um<br />

10:00 Uhr e<strong>in</strong>.<br />

24.07.1990<br />

E<strong>in</strong>weisung von Bundesaußenm<strong>in</strong>ister Hans-Dietrich Genscher und des irischen Außen-<br />

m<strong>in</strong>isters Gerald Coll<strong>in</strong>s <strong>in</strong> die ehemalige Grenze an der Schanz (Observation Post der<br />

US-Army) durch den Abteilungsführer PD Heribert Klippel<br />

Juni - September 1990<br />

Abbau der Grenzmarkierungen und H<strong>in</strong>weistafeln des BGS und der Bayerischen<br />

Grenzpolizei durch die Hundertschaften und Kräften des technischen Zuges im<br />

ehemaligen Grenzabschnitt der GSA Süd 1


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Der eiserne Vorhang –<br />

die <strong>in</strong>nerdeutsche Grenze 1945–1989/90<br />

Rund 1 7<strong>50</strong> km lang war der „Eiserne Vorhang“ <strong>in</strong> Deutschland, von der Lübecker Bucht an der Ostsee bis<br />

zum Dreiländereck zwischen der Bundesrepublik Deutschland - Österreich und der damaligen CSSR. 1 393 km<br />

lang war die Grenze, die Deutschland trennte. Als unmittelbare Folge des Zweiten Weltkriegs wurde Deutschland<br />

durch die Alliierten <strong>in</strong> Besatzungszonen aufgeteilt.<br />

Bereits während des Krieges anläßlich der Londoner Konferenz der Alliierten am 12. September 1944 erfolgte<br />

zunächst die Aufteilung <strong>in</strong> drei und auf der Konferenz von Jalta im Februar 1945 die endgültige Teilung<br />

Deutschlands <strong>in</strong> vier Besatzungszonen. Die im Protokoll vertraglich festgelegte Grenzl<strong>in</strong>ie, auch Demarkationsl<strong>in</strong>ie<br />

genannt, war ke<strong>in</strong>e völkerrechtliche Grenze, sondern lediglich e<strong>in</strong>e vorläufige Grenzziehung zwischen verschiedenen<br />

Hoheitsgebieten. Die Überwachung und Kontrolle der Demarkationsl<strong>in</strong>ie oblag zunächst nur den<br />

Besatzungsmächten, recht bald wurden jedoch auf Weisung der Alliierten deutsche Polizeikräfte zum Schutz<br />

des Grenzverlaufs aufgestellt. Die Aufstellung des Bundesgrenzschutzes (BGS) im Mai 1951 war e<strong>in</strong>e unmittelbare<br />

Folge der Teilung Deutschlands.<br />

In den ersten <strong>Jahre</strong>n konnte die Demarkationsl<strong>in</strong>ie aufgrund fehlender Sperranlagen grundsätzlich an jeder<br />

Stelle überschritten werden; vere<strong>in</strong>zelt waren Straßen und Wege gesperrt, nur e<strong>in</strong>facher Stacheldraht<br />

gespannt. In den <strong>Jahre</strong>n von 1949 bis 1951 flohen ca. <strong>50</strong>0 000 Menschen <strong>in</strong> den Westen. Mit der Verordnung<br />

vom 25./26. Mai 1952 beschloss daher der M<strong>in</strong>isterrat der DDR erstmals e<strong>in</strong>e umfassende<br />

„Verordnung über Maßnahmen an der Demarkationsl<strong>in</strong>ie“ und e<strong>in</strong>e „Polizeiverordnung über die E<strong>in</strong>führung<br />

e<strong>in</strong>er besonderen Ordnung an der Demarkationsl<strong>in</strong>ie“.<br />

Unmittelbar entlang der Demarkationsl<strong>in</strong>ie wurde e<strong>in</strong> 10 m breiter Kon-<br />

trollstreifen angelegt; von der Demarkationsl<strong>in</strong>ie <strong>in</strong> das Landes<strong>in</strong>nere<br />

der DDR h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> wurde e<strong>in</strong>e <strong>50</strong>0 m breite Schutzzone e<strong>in</strong>gerichtet<br />

sowie e<strong>in</strong>e 5 km Sperrzone (Grenzgebiet) ausgewiesen. Straßen-<br />

und Eisenbahnverb<strong>in</strong>dungen sowie Wasserwege zwischen den<br />

Besatzungszonen wurden unterbrochen. Erste Stacheldrahtzäune,<br />

Holz-Beobachtungstürme (siehe Foto rechts), Beobachtungsstellen<br />

und andere Sperranlagen wurden errichtet.<br />

Die <strong>in</strong>nerdeutsche Grenze war entstanden.<br />

Holzbeobachtungsturm<br />

18


19<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Ab September 1961 wurden die Sperranlagen an der Grenze zur Bundesrepublik Deutschland, als Folgemaßnahme<br />

zum Bau der Mauer <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>, ebenfalls massiv ausgebaut. Erstmals wurden an der Grenze Doppelzäune<br />

errichtet und bis 1965 auf ca. 800 km Länge Bodenm<strong>in</strong>en verlegt sowie e<strong>in</strong> ca. 100 m breites Sicht- und<br />

Schussfeld angelegt. Hundelaufanlagen, Sperrgräben, Lichtsperren, Betonbeobachtungstürme, Bunker und<br />

Sperrmauern folgten.<br />

Selbstschussanlage SM-70<br />

Ab Herbst 1970 wurden zusätzlich die Splitterm<strong>in</strong>en SM-70 am<br />

Metallgitterzaun montiert. Bis Mitte des <strong>Jahre</strong>s 1983 waren mit<br />

dieser Splitterm<strong>in</strong>e 448 km (ca. 60 000 M<strong>in</strong>en) des Metallgitterzauns<br />

bestückt worden, h<strong>in</strong>zu kamen noch ca. 200 km Erdm<strong>in</strong>ensperren.<br />

Bis Ende November 1984 waren alle Anlagen SM-70<br />

(siehe Foto l<strong>in</strong>ks) abgebaut und im Oktober 1985 alle Boden-<br />

m<strong>in</strong>en geräumt worden. E<strong>in</strong>e 100%ige M<strong>in</strong>ensicherheit war jedoch<br />

nicht gegeben und bis <strong>in</strong> die heutige Zeit werden vere<strong>in</strong>zelte<br />

M<strong>in</strong>en im Bereich der ehemaligen Grenzsperranlagen gefunden.<br />

Im Zusammenhang mit dem Abbau der Selbstschussanlagen und<br />

der Räumung der Bodenm<strong>in</strong>en wurden im H<strong>in</strong>terland der DDR e<strong>in</strong><br />

neu konstruierter Grenzsperr- und Signalzaun, im Schutzstreifen<br />

Stolperdrahtfelder, Signalanlagen, Halogenstrahler und weitere<br />

Hundelaufanlagen errichtet.<br />

Die Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten entwickelte<br />

sich im Laufe der <strong>Jahre</strong> zu e<strong>in</strong>er der am stärksten befestigten und<br />

bewachten Grenzl<strong>in</strong>ien der Welt.<br />

Im Februar 1989 kam <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> letztmalig durch Schusswaffengebrauch e<strong>in</strong> Flüchtl<strong>in</strong>g ums Leben. Als<br />

Reaktion auf den politischen Druck aus dem Westen und die Proteste gegen diesen erneuten tödlichen Schusswaffengebrauch<br />

erließ der Chef der Grenztruppen die mündliche Weisung an die ihm unterstellten Verbände<br />

und E<strong>in</strong>heiten, die Schusswaffe zur Verh<strong>in</strong>derung von Grenzdurchbrüchen nicht mehr anzuwenden. Diese<br />

Weisung trat am 4. April 1989 <strong>in</strong> Kraft.<br />

Trotz der Sperranlagen und des E<strong>in</strong>satzes der DDR-Grenztruppen, freiwilliger Helfer, der Volkspolizei und des<br />

M<strong>in</strong>isteriums für Staatsicherheit entlang der unterfränkischen Grenzl<strong>in</strong>ie gelang <strong>in</strong> der Zeit von 1962 bis zum<br />

09.11.1989 <strong>in</strong>sgesamt 645 Personen die Flucht <strong>in</strong> den Westen. Mehrere Personen wurden dabei durch M<strong>in</strong>en,<br />

Selbstschussanlagen oder Schusswaffengebrauch verletzt oder getötet.


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Erläuterungen:<br />

1. Grenzverlauf mit Grenzste<strong>in</strong>en<br />

2. Grenzh<strong>in</strong>weisschild bzw. -pfahl unmittelbar vor dem Grenzverlauf<br />

3. DDR-Grenzsäule (ca. 1,8 m hoch, schwarz-rot-gold mit DDR-Emblem)<br />

4. Abgeholzter und abgeräumter Geländestreifen<br />

5. E<strong>in</strong>reihiger Metallgitterzaun (ca. 3,2 m hoch)<br />

6. Durchlaß im Metallgitterzaun<br />

7. Kfz.-Sperrgraben (mit Betonplatten befestigt)<br />

8. ca. 6m bzw. 2m breiter Kontrollstreifen (Spurensicherungsstreifen)<br />

9. Kolonnenweg mit Fahrspurplatten (Lochplatten)<br />

10. Lichtsperren bzw. Halogenstrahler<br />

11. Anschlußsäule für das erdverkabelte Grenzmeldenetz<br />

In den späten Abendstunden des 9. November 1989, nach e<strong>in</strong>er stetig anwachsenden Protestbewegung <strong>in</strong><br />

der DDR und e<strong>in</strong>er bis dato nicht gekannten Flucht von DDR-Bürgern über Ungarn, Polen und der CSSR <strong>in</strong> die<br />

Bundesrepublik Deutschland, verkündete die DDR-Regierung e<strong>in</strong> neues Reisegesetz (u.a. die Regelung der<br />

ständigen Ausreise) für DDR-Bürger. In der Nacht fielen die Barrieren an der Grenze zu West-Berl<strong>in</strong> und an der<br />

<strong>in</strong>nerdeutschen Grenze. Am 3. Oktober 1990 war das über 44 <strong>Jahre</strong> geteilte Deutschland wieder vere<strong>in</strong>t.<br />

Die Grenzschutzabteilung <strong>in</strong> <strong>Oerlenbach</strong> hatte den unterfränkischen Grenzabschnitt vom Dreiländereck <strong>in</strong> der<br />

Hoch-Rhön bis zur Regierungsbezirksgrenze Unter-/Oberfranken, mit e<strong>in</strong>er Länge von 124,3 km, polizeilich zu<br />

überwachen. Täglich waren Grenzstreifen mit Fahrzeugen und zu Fuß rund um die Uhr im Grenzabschnitt e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Zusätzlich wurde die Grenze per Hubschrauber aus der Luft überwacht. Daneben waren die Bayerische<br />

Grenzpolizei, der Grenzzolldienst und Kräfte der US-Army an der Grenze zur DDR im E<strong>in</strong>satz.<br />

20<br />

12. Beton-Beobachtungsturm (BT 11)<br />

13. Beton-Beobachtungsturm (2x2 m)<br />

14. Beton-Beobachtungsturm (4x4 m zum Teil noch mit Führungsstelle)<br />

15. Beobachtungsbunker<br />

16. Hundelaufanlage<br />

17. Grenzsperrsignalzaun (bis zu 3,2 m hoch) zum Teil mit Abweisern<br />

18. Stromverteilungs- und Schalte<strong>in</strong>richtungen des Grenzsperr- und Signalzauns<br />

19. Hundefreilaufanlage<br />

20. Durchlaßtor im Grenzsperr- und Signalzaun, z.T. mit zusätzlichen H<strong>in</strong>dernissen<br />

21. Betonsperrmauer/Sichtblende/Metallplattenzaun<br />

22. Kontrollpassierpunkt zur Sperrzone


21<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Am 1. Juli 1990 um 10:00 Uhr stellte die Grenzschutzabteilung Süd 1 ihre grenzpolizeiliche Überwachung an<br />

der unterfränkisch-thür<strong>in</strong>gischen Grenze e<strong>in</strong>.<br />

Das <strong>Bundespolizei</strong>aus- und -fortbildungszentrum <strong>Oerlenbach</strong> hat im Standort <strong>Oerlenbach</strong> e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Grenzmuseum<br />

mit historischen Ausstellungsgegenständen e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

Die Grenzöffnung im November 1989<br />

Letzter Streifenbefehl GSA Süd 1 vom 01.07.1990<br />

Seit dem <strong>Jahre</strong> 1985 zeichneten sich <strong>in</strong> den Staaten des Warschauer Paktes durch die Reformpolitik von<br />

Michail Gorbatschow erste tiefgreifende Veränderungen ab. Die Unzufriedenheit der DDR-Bevölkerung auf<br />

Grund fehlender Reformen wuchs weiterh<strong>in</strong> und die Zahl der Ausreiseanträge und Ausreisegenehmigungen<br />

stieg seit 1986 kont<strong>in</strong>uierlich an. Anfang Mai 1989 begann Ungarn mit dem Abbau der Grenzsperranlagen<br />

und ab Mitte Juli versuchten die DDR-Bürger verstärkt über Ungarn nach Österreich und <strong>in</strong> die Bundesrepublik<br />

Deutschland zu gelangen. Anlässlich des „Paneuropäischen Picknicks“ an der ungarischen Grenze zu<br />

Österreich bei Sopron wurde kurzzeitig e<strong>in</strong> Tor im Grenzzaun geöffnet. Dabei gelang mehreren Hundert DDR-<br />

Bürgern die Flucht. Immer mehr DDR-Bürger versuchten nunmehr, auf diesem Wege und durch die Flucht <strong>in</strong><br />

die Botschaften der Bundesrepublik <strong>in</strong> Prag und Warschau sowie <strong>in</strong> die Ständige Vertretung <strong>in</strong> Ost-Berl<strong>in</strong> ihre<br />

Ausreise <strong>in</strong> den Westen zu erlangen. Im September öffnete Ungarn se<strong>in</strong>e Grenze zu Österreich und mit der<br />

Genehmigung der Ausreise der Botschaftsflüchtl<strong>in</strong>ge am 30. September 1989 brach endgültig der Damm. Die<br />

Flucht von DDR-Bürgen nahm e<strong>in</strong> immer größeres Ausmaß an.


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Mehr als 145 000 DDR-Bürger gelangten von Juli 1989 bis zum 22. November 1989 <strong>in</strong> den Westen. Auf-<br />

grund des <strong>in</strong>nen- und außenpolitischen Druckes sah sich die DDR-Regierung gezwungen, e<strong>in</strong> neues Reisegesetz<br />

mit Regelungen für die ständige Ausreise und für Besuchsreisen zu erlassen.<br />

Im Rahmen der live übertragenen Pressekonferenz am 09. November 1989 verkündete das SED-Politbüro-<br />

Mitglied Günter Schabowski um 18:53 Uhr anhand e<strong>in</strong>es ihm zuvor von Egon Krenz überreichten Zettels e<strong>in</strong><br />

neues Reisegesetz für DDR-Bürger:<br />

„Privatreisen nach dem Ausland können ohne Vorliegen von Voraussetzungen (Reiseanlässe und Verwandtschaftsverhältnisse)<br />

beantragt werden. Die Genehmigungen werden kurzfristig erteilt. Die zuständigen<br />

Abteilungen Pass- und Meldewesen der Volkspolizeikreisämter <strong>in</strong> der DDR s<strong>in</strong>d angewiesen, Visa zur ständigen<br />

Ausreise unverzüglich zu erteilen, ohne dass dafür noch Voraussetzungen für e<strong>in</strong>e ständige Ausreise<br />

vorliegen müssen. […] Ständige Ausreisen können über alle Grenzübergangsstellen der DDR zur BRD bzw.<br />

zu West-Berl<strong>in</strong> erfolgen“.<br />

Gegen 23:30 Uhr wird auf Druck der Massen zunächst der Grenzübergang <strong>in</strong> der Bornholmer Straße und <strong>in</strong><br />

der Folgezeit alle anderen Grenzübergänge zu West-Berl<strong>in</strong> geöffnet. In den ersten Stunden des 10. November<br />

1989 wurden auch die Grenzübergänge zur Bundesrepublik Deutschland geöffnet. Am Grenzübergang<br />

Eußenhausen-Me<strong>in</strong><strong>in</strong>gen/Thr. traf gegen 03:40 Uhr der erste Trabant e<strong>in</strong>. Stetig schwoll nunmehr der Strom<br />

von „Trabis“ und Wartburgs an, der Verkehr staute sich <strong>in</strong> den nächsten Tagen bis nach Me<strong>in</strong><strong>in</strong>gen und im Rahmen<br />

der Rückreise weit über Mellrichstadt h<strong>in</strong>aus.<br />

Grenzübergang Fladungen-Melpers<br />

22


23<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

E<strong>in</strong>e bläulich-weiße Dunstglocke lag über der Trasse der B19/F19. In den folgenden Tagen und Wochen<br />

wurden zahlreiche neue Grenzübergänge eröffnet.<br />

Am 24. November 1989 wurde die Grenzübergangsstelle Fladungen als zweiter ständig geöffneter Grenzübergang<br />

zwischen Unterfranken und der DDR eröffnet.<br />

Am 24. Dezember 1989 um 00:00 Uhr entfiel auch für die Bundesbürger und West-Berl<strong>in</strong>er die Visa-Pflicht<br />

und der Zwangsumtausch; somit war e<strong>in</strong> problemloses E<strong>in</strong>reisen <strong>in</strong> die DDR möglich. Kurz nach der Öffnung<br />

der Grenze begannen die DDR-Grenztruppen, teilweise unter Mithilfe der Bevölkerung, mit dem Abbau von<br />

Grenzsperranlagen. In den folgenden Monaten wurde die <strong>in</strong>nerdeutsche Grenze im Bereich der ehemaligen<br />

Sperranlagen nur noch überwacht, aber nicht mehr kontrolliert.<br />

Am 19. Februar 1990 begann der Abbau der Mauer am Potsdamer Platz <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> und am 1. Juli 1990<br />

unterzeichneten die beiden Innenm<strong>in</strong>ister Peter Michael Diestel (DDR) und Wolfgang Schäuble (Bundes-<br />

republik Deutschland) an der „Gebrannten Brücke“ zwischen Neustadt bei Coburg und Sonneberg/Thr.<br />

schließlich den Staatsvertrag über die Abschaffung der Personenkontrollen an der <strong>in</strong>nerdeutschen Grenze.


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Chronik 3: E<strong>in</strong>sätze/besondere Anlässe (2)<br />

03.10.1990<br />

Wiedervere<strong>in</strong>igung der beiden deutschen Staaten<br />

Kräfte der Abteilung werden <strong>in</strong> Bayreuth für e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> den neuen Bundesländern bereitgehalten.<br />

09. - 10.11.1990<br />

Erstmalig werden Kräfte der Abteilung, e<strong>in</strong>e Hundertschaft, anl. dem Fußballspiel 1. FC Leipzig gegen Energie<br />

Cottbus <strong>in</strong> den neuen Bundesländern e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

16. - 22.11.1990<br />

Erster Abteilungse<strong>in</strong>satz im Beitrittsgebiet (Leipzig: Fußball, Vere<strong>in</strong>igung<br />

DFB-DFV, Großdemonstration); Technischer Halt am ehemaligen Grenzübergang<br />

Eußenhausen/Me<strong>in</strong><strong>in</strong>gen; Unterbr<strong>in</strong>gung <strong>in</strong> der ehemaligen NVA-<br />

Kaserne <strong>in</strong> Bad Düben<br />

1991 - 1992<br />

Verstärkte E<strong>in</strong>sätze der Abteilung im Beitrittsgebiet (Fußballe<strong>in</strong>sätze, Unterb<strong>in</strong>dung<br />

der illegalen E<strong>in</strong>reise, Unterstützung der Landespolizeien)<br />

06. - 07.05.1996<br />

Erster Abteilungse<strong>in</strong>satz CASTOR (Schutz der Bahnstrecke im Abschnitt Unterfranken)<br />

18.09.1996<br />

Besuch des <strong>in</strong> Bayern akkreditierten Konsularischen Korps<br />

24.02 - 06.03.1997<br />

Abteilungse<strong>in</strong>satz CASTOR (Schutz der Bahnstrecke im Abschnitt Unter-<br />

franken) mit anschließender Luftverlastung der E<strong>in</strong>satzkräfte nach Gorleben<br />

28.09.1997<br />

„Tag der offenen Tür“ 35 <strong>Jahre</strong> BGS <strong>in</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

12.01.1998<br />

Bundesm<strong>in</strong>ister des Innern Manfred Kanther besucht <strong>in</strong> Begleitung des Parl. Staatssekretär im BMI Eduard<br />

L<strong>in</strong>tner und Abteilungsleiter BGS im BMI Dr. Rüdiger Kass den Standort <strong>Oerlenbach</strong>.<br />

16. - 21.03.1998<br />

Letzter Abteilungse<strong>in</strong>satz: Schutz der Castorstrecke Walheim–Ahaus (Bahnstrecke im<br />

Bereich Unterfranken); dabei verunglückt am 20.03.1998 PM Christian Lang tödlich.<br />

26. - 30.06.1998<br />

Letzter E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>er Hundertschaft der Abteilung anl. der Fußball-WM <strong>in</strong> Frankreich<br />

März 1999<br />

Beg<strong>in</strong>n der Veranstaltungsreihe „<strong>Oerlenbach</strong>er Gespräche“ anlässlich des Verfassungstages; Thema: „<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Grundgesetz“; Ausstellung „Terror der frühen <strong>Jahre</strong>“; Vortrag Prof. Dr. Friedrich Heckmann: „Mehr Geme<strong>in</strong>schaft<br />

<strong>in</strong> Volk und Staat! Brauchen wir e<strong>in</strong> anderes Grundgesetz oder andere Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger?“<br />

24


25<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

04.10. - 17.12.1999<br />

Erster Besuch e<strong>in</strong>er ausländischen Delegation (Bulgarien) im Rahmen der Ausbildungsunterstützung<br />

15.01.2001<br />

Bundesm<strong>in</strong>ister des Innern Otto Schily besucht den Standort <strong>Oerlenbach</strong>.<br />

02.01.2001 - 02.04.2002 und 01.10.2002<br />

Im Rahmen der Antiterror-/Sicherheitspakete anlässlich der Terroranschläge <strong>in</strong> den USA am 11.09.2001 werden<br />

bundesweit 1 <strong>50</strong>0 Polizeimeisteranwärter<strong>in</strong>nen und Polizeimeisteranwärter e<strong>in</strong>gestellt. <strong>Oerlenbach</strong> ist mit<br />

<strong>in</strong>sgesamt 280 PMA/PMA<strong>in</strong>nen zur 2½ -jährigen Ausbildung mPVD beteiligt. Die Ausbildung wird auch zu den<br />

BGSA Bayreuth, Deggendorf und Rosenheim ausgelagert.<br />

23.05.2002<br />

Bundespräsident a.D. Professor Dr. Roman Herzog referiert bei den „<strong>Oerlenbach</strong>er<br />

Gesprächen“ <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er freien Rede über die freiheitliche Verfassung.<br />

03.10.2002<br />

Standortjubiläum „40 <strong>Jahre</strong> BGS <strong>in</strong> <strong>Oerlenbach</strong>“; dabei bietet der erste „Tag der<br />

offenen Tür“ nach Inbetriebnahme des BPOLAFZ Süd nahezu 4 000 Besuchern die<br />

Möglichkeit, sich über die neue Aufgabenstellung des BGS <strong>in</strong> <strong>Oerlenbach</strong> zu <strong>in</strong>formieren.<br />

29.09.2003<br />

Feierlicher Spatenstich zum Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er „großen Baumaßnahme“; die Infrastruktur<br />

des Standortes <strong>Oerlenbach</strong> wird den Anforderungen an e<strong>in</strong> modernes Aus- und<br />

Fortbildungszentrum mit 416 Unterbr<strong>in</strong>gungsplätzen angepasst.<br />

25.05.2004<br />

Bayerns Innenm<strong>in</strong>ister Dr. Günther Beckste<strong>in</strong> spricht als Referent bei den „<strong>Oerlenbach</strong>er Gesprächen“ zum<br />

Thema „Grundrechte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er europäischen Sicherheitsarchitektur“.<br />

24.09.2004<br />

E<strong>in</strong>weihung des von e<strong>in</strong>er Kfz-Halle zu e<strong>in</strong>em modernen und multifunktionalen umgebauten Lehrsaalgebäudes<br />

23.05.2005<br />

Der Bayerische Staatsm<strong>in</strong>ister für Europaangelegenheiten Eduard S<strong>in</strong>ner sagt als Referent bei den „<strong>Oerlenbach</strong>er<br />

Gesprächen“ im Zusammenhang mit politischen Diskussionen „...<strong>Oerlenbach</strong> müsste überall se<strong>in</strong>“.<br />

Juni - Juli 2006<br />

Das BPOLAFZ OEB unterstützt den E<strong>in</strong>satz rund um die Fußballweltmeisterschaft <strong>in</strong> Deutschland.<br />

23.05.2007<br />

Der Präsident des Bundesverfassungsgerichtes Prof. Dr. Dres. h.c. Hans-Jürgen Papier referiert bei den<br />

„<strong>Oerlenbach</strong>er Gesprächen“ zu Thema „Subsidiaritätspr<strong>in</strong>zip versus Zentralismus <strong>in</strong> Europa“.<br />

Juni 2007<br />

E<strong>in</strong>satzkräfteunterstützung beim G8-Gipfel <strong>in</strong> Heiligendamm durch Kräfte des BPOLAFZ OEB


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

14.10.2007<br />

5. Frauenlauf „Sport statt Gewalt“ mit Walk<strong>in</strong>g und Nordic Walk<strong>in</strong>g; die mehrfache<br />

Olympiasieger<strong>in</strong> und Weltmeister<strong>in</strong> im Fechten Anja Fichtel unterstützt mit<br />

ihrer Anwesenheit und aktiven Teilnahme die Veranstaltung.<br />

24.06.2008<br />

Abschluss der Modernisierungsarbeiten nach 10 <strong>Jahre</strong>n Bautätigkeit. Das BPOLAFZ<br />

OEB ist somit e<strong>in</strong>es der modernsten Aus- und Fortbildungszentren der Bundes-<br />

polizei. Die Festrede hält der Präsident der <strong>Bundespolizei</strong>akademie Bernd Brämer, er<br />

besucht zum ersten Mal das BPOLAFZ OEB.<br />

April 2009<br />

Polizeivollzugbeamte des BPOLAFZ OEB s<strong>in</strong>d im E<strong>in</strong>satz beim NATO-Gipfel.<br />

26.05.2009<br />

„<strong>Oerlenbach</strong>er Gespräche“ mit Bischof Friedhelm Hofmann aus Würzburg als Referent zum Thema „Die<br />

Bedeutung der christlichen Werte für Staat und Gesellschaft“<br />

Oktober 2009 bis Oktober 2010<br />

Polizeidirektor Thomas Lehmann geht für e<strong>in</strong> Jahr im Rahmen des Auf-<br />

baus der afghanischen Polizei zur nationalen Polizeiakademie nach Kabul/<br />

Afghanistan.<br />

30.08.2010<br />

Die Polizeifahrschule wird von der <strong>Bundespolizei</strong>abteilung Bayreuth <strong>in</strong> das BPOLAFZ OEB e<strong>in</strong>gegliedert.<br />

19.09.2010<br />

Die Schauspieler<strong>in</strong> aus der ZDF-Fernsehserie „Küstenwache“ Annekathr<strong>in</strong> Bach (Kommissar<strong>in</strong><br />

Leonie Stern) nimmt am 8. Frauenlauf „Sport gegen Gewalt“ teil.<br />

18./19.01.2011<br />

Die Schauspieler<strong>in</strong> Annekathr<strong>in</strong> Bach und Küstenwache-Regisseur<strong>in</strong> Frauke Thielecke<br />

lassen sich beim BPOLAFZ <strong>Oerlenbach</strong> <strong>in</strong> die praktische Aus- und Fortbildung e<strong>in</strong>weisen.<br />

18.04.2011<br />

Erster Besuch des Präsidenten des <strong>Bundespolizei</strong>präsidiums Matthias Seeger<br />

05.12.2011<br />

Vorweihnachtliches Kirchenkonzert zugunsten des Vere<strong>in</strong>s „E<strong>in</strong>e Schule für Bamiyan e.V.“ mit dem <strong>Bundespolizei</strong>orchester<br />

München und der Sänger<strong>in</strong> Heike Gündisch <strong>in</strong> der St. Burkardus-Kirche <strong>in</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

26


27<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

16.09.2011<br />

9. Frauenlauf „Sport gegen Gewalt“ mit der Ruder-Weltmeister<strong>in</strong>, Goldmedaillenge-<br />

w<strong>in</strong>ner<strong>in</strong>, mehrfachen Olympiateilnehmer<strong>in</strong> und Deutschen Meister<strong>in</strong> im Doppelvierer Britta<br />

Oppelt<br />

02.10.2012<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> Bundesgrenzschutz/<strong>Bundespolizei</strong> <strong>in</strong> <strong>Oerlenbach</strong>; Bundesm<strong>in</strong>ister des Innern,<br />

Dr. Hans-Peter Friedrich besucht das BPOLAFZ <strong>Oerlenbach</strong> und hält auf E<strong>in</strong>ladung des<br />

Ersten Bürgermeisters, Siegfried Erhard, am Festakt der Geme<strong>in</strong>de <strong>Oerlenbach</strong> die Festrede.<br />

07.10.2012<br />

„Tag der offenen Tür“<br />

<strong>50</strong>-jähriges Standortjubiläum des heutigen <strong>Bundespolizei</strong>aus- und -fortbildungszentrum <strong>Oerlenbach</strong><br />

Alljährlich herausragend ist die Vereidigung der zukünftigen Polizeibeamten beider Laufbahngruppen. Mit dem<br />

Amtseid verpflichten sich die Polizeianwärter, künftig mit vollem persönlichen E<strong>in</strong>satz für die E<strong>in</strong>haltung des<br />

Grundgesetzes und aller <strong>in</strong> der Bundesrepublik Deutschand geltenden Gesetze e<strong>in</strong>zutreten.<br />

Die breite öffentliche Beteiligung an den Veranstaltungen zeigt <strong>in</strong> besonderem Maß die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der <strong>Bundespolizei</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Oerlenbach</strong> und <strong>in</strong> der Region.


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

28


Landrat Landkreis Bad Kiss<strong>in</strong>gen<br />

Grußwort<br />

Wer hätte im <strong>Jahre</strong> 1962 - als e<strong>in</strong>e BGS-Abteilung <strong>in</strong> <strong>Oerlenbach</strong> E<strong>in</strong>zug hielt -<br />

gedacht, welche wechselhafte Entwicklung der „Bundesgrenzschutz“ im Landkreis<br />

Bad Kiss<strong>in</strong>gen nehmen würde. Geprägt durch das geteilte Deutschland und durch<br />

die Wiedervere<strong>in</strong>igung hat sich das polizeiliche Aufgabenprofil <strong>in</strong> fünf Jahrzehnten<br />

mehrmals gewandelt. Der Standort musste sich den gesellschaftlich schwierigen<br />

Herausforderungen stellen und hat diese Veränderungen mit Bravour gemeistert.<br />

Die historischen Entwicklungen waren für die Geme<strong>in</strong>de <strong>Oerlenbach</strong> und somit<br />

auch für den Landkreis Bad Kiss<strong>in</strong>gen nicht immer e<strong>in</strong>fach zu verkraften. So b<strong>in</strong><br />

ich heute froh, dass es gelungen ist, den Standort für das <strong>Bundespolizei</strong>aus- und<br />

-fortbildungszentrum <strong>Oerlenbach</strong> auf Dauer zu sichern.<br />

29<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Die Polizei ist nach wie vor der Garant für Sicherheit und Ordnung im Staat. Polizeibeamte beschützen den<br />

Rechtsstaat, wahren die freiheitliche Ordnung und sichern den <strong>in</strong>neren Frieden <strong>in</strong> unserem Land, wie es die<br />

Verfassung fordert.<br />

Wer heutzutage bei der Polizei se<strong>in</strong>en Dienst versieht, dem wird neben fachlicher Kompetenz auch e<strong>in</strong> hohes<br />

Maß an physischer und psychischer Belastbarkeit abverlangt. Das Vertrauen der Bevölkerung <strong>in</strong> unsere Polizei<br />

ist ungebrochen hoch.<br />

Die Erfolge der polizeilichen Arbeit des <strong>Bundespolizei</strong>aus- und -fortbildungszentrums <strong>Oerlenbach</strong> führten<br />

zu e<strong>in</strong>em hohen Ansehen <strong>in</strong> der Landkreisbürgerschaft, für die ich die herzlichsten Glückwünsche zum<br />

<strong>50</strong>-jährigen Bestehen überbr<strong>in</strong>ge.<br />

Dem <strong>Bundespolizei</strong>-Standort <strong>Oerlenbach</strong> und <strong>in</strong>sbesondere Ihrer „Kameradschaft“ wünsche ich für die<br />

Zukunft alles Gute und gratuliere zum <strong>50</strong>-jährigen Jubiläum.<br />

Ihr<br />

Thomas Bold<br />

Landrat


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Erster Bürgermeister Geme<strong>in</strong>de <strong>Oerlenbach</strong><br />

Grußwort<br />

Es war e<strong>in</strong> historisches Ereignis für die kle<strong>in</strong>e Vorrhöngeme<strong>in</strong>de <strong>Oerlenbach</strong>,<br />

das diese grundlegend veränderte, als sie im Oktober 1962 Bundesgrenzschutzstandort<br />

geworden war. Damals sah vieles noch anders aus, sowohl im BGS als<br />

auch <strong>in</strong> <strong>Oerlenbach</strong> und Umgebung.<br />

Das landwirtschaftlich geprägte 800-Seelen-Dörfchen nahm als Folge 1 der Ansiedlung<br />

des BGS-Standortes e<strong>in</strong>en enormen Aufschwung, verdoppelte fast über<br />

Nacht se<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>wohnerzahlen und wurde zehn <strong>Jahre</strong> später zum Mittelpunkt und<br />

Namensgeber der neuen E<strong>in</strong>heitsgeme<strong>in</strong>de mit den ehemals viel größeren Dörfern<br />

Ebenhausen, Elt<strong>in</strong>gshausen und Rottershausen.<br />

Viele Bürger der Geme<strong>in</strong>de und des Umlandes fanden gute und sichere Arbeitsplätze, und die Infrastruktur<br />

konnte für die Verhältnisse der 60er <strong>Jahre</strong> wesentlich verbessert werden.<br />

Wenn die Gefühlslage der Bevölkerung <strong>Oerlenbach</strong>s und der Umgebung bei dem feierlichen E<strong>in</strong>zug <strong>in</strong> die<br />

Kaserne 15 <strong>Jahre</strong> nach Kriegsende durchaus ambivalent war, so hat sich dies sehr schnell zu e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>deutig<br />

positiven Grundstimmung gewandelt. Viele „Grenzer“ wurden <strong>in</strong> <strong>Oerlenbach</strong> heimisch, <strong>in</strong>tegrierten sich <strong>in</strong> den<br />

Dörfern, übernahmen Verantwortung im ehrenamtlichen, sportlichen, gesellschaftlichen und kommunalpolitischen<br />

Bereich.<br />

Mit dem Aus- und Fortbildungszentrum veränderte sich zwar die Struktur der Bundese<strong>in</strong>richtung grundlegend,<br />

die enge Verb<strong>in</strong>dung von Geme<strong>in</strong>de und Standort nahm dadurch allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong>en Schaden. Dies f<strong>in</strong>det se<strong>in</strong>en<br />

Ausdruck e<strong>in</strong>erseits <strong>in</strong> dem Verhältnis zwischen der heutigen <strong>Bundespolizei</strong> und der Bevölkerung und wird zum<br />

anderen seit mehr als e<strong>in</strong>em Jahrzehnt auch durch die „<strong>Oerlenbach</strong>er Gespräche“ dokumentiert. Die geme<strong>in</strong>same<br />

Feier des Standortjubiläums zu den <strong>Oerlenbach</strong>er Kulturtagen und dem darauf folgenden Wochenende<br />

macht dies auch offenkundig.<br />

Unserem Aus- und Fortbildungszentrum der <strong>Bundespolizei</strong> gelten me<strong>in</strong>e besten Wünsche für die Zukunft.<br />

Möge es se<strong>in</strong>er besonderen Aufgabe im Sicherheitssystem unserer Bundesrepublik immer gerecht werden und<br />

das harmonische Mite<strong>in</strong>ander von <strong>Bundespolizei</strong> und Geme<strong>in</strong>de auch <strong>in</strong> der Zukunft von Dauer se<strong>in</strong>.<br />

Siegfried Erhard<br />

1. Bürgermeister<br />

30


Die Geme<strong>in</strong>de <strong>Oerlenbach</strong><br />

– Vom Vorrhöndörfchen zum <strong>Bundespolizei</strong>standort –<br />

1. E<strong>in</strong> kurzer Blick <strong>in</strong> die Geschichte<br />

Die Anfänge der Besiedlung <strong>Oerlenbach</strong>s liegen weit zurück. Funde las-<br />

sen annehmen, dass seit der späten Jungste<strong>in</strong>zeit hier ständig Menschen<br />

<strong>in</strong> Siedlungen lebten. Im 8. Jahrhundert wurde die Region Teil des<br />

Frankenreichs und von der Jahrtausendwende bis Mitte des 14. Jahr-<br />

hunderts von den Hennebergern beherrscht. Dann geriet sie unter den<br />

„Krummstab“ ans Hochstift Würzburg, das nach der Säkularisation zunächst<br />

Erzherzog Ferd<strong>in</strong>and von Toskana als Landesherren erhielt, ehe<br />

es 1814 bayerisch wurde. Bis dah<strong>in</strong> war Ebenhausen Amtsstadt für 16<br />

Dörfer der Umgebung, zu denen auch <strong>Oerlenbach</strong>, Elt<strong>in</strong>gshausen und<br />

Rottershausen zählten. Von der Jahrhunderte langen Bedeutung der ehemaligen<br />

Stadt Ebenhausen gibt das Schloss, das derzeit <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>debesitz<br />

ist, heute noch Zeugnis. Mit dem Bau der Chaussee Würzburg-Me<strong>in</strong><strong>in</strong>gen<br />

31<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

um 1780, der späteren B19 und dem Bau der Eisenbahnl<strong>in</strong>ien von Schwe<strong>in</strong>furt nach Bad Kiss<strong>in</strong>gen und nach<br />

Me<strong>in</strong><strong>in</strong>gen als Teil der späteren Fernverb<strong>in</strong>dung Stuttgart-Berl<strong>in</strong> fanden vor allem Ebenhausen, aber auch <strong>Oerlenbach</strong><br />

und Rottershausen frühzeitig Anschluss an wichtige überregionale Verkehrswege.<br />

2. <strong>Oerlenbach</strong> wird Standort des Bundesgrenzschutzes<br />

Weit vor der Geme<strong>in</strong>degebietsreform, deren Ergebnis die Bildung der E<strong>in</strong>heitsgeme<strong>in</strong>de <strong>Oerlenbach</strong> zum<br />

1.1.1972 war, hatte sich für das ehemals verschlafene Bauerndörfchen <strong>Oerlenbach</strong> bereits zum dritten Mal<br />

durch nationale Entwicklungen e<strong>in</strong>e bedeutsame Strukturveränderung ergeben. 1934 geriet <strong>Oerlenbach</strong> <strong>in</strong><br />

den Fokus des Deutschen Reichs, als es dem Nationalsozialistischen Regime darum g<strong>in</strong>g, militärisch zur<br />

Weltmacht aufzusteigen. E<strong>in</strong> Lufttanklager für den Militärflugplatz Geldersheim entstand nahe dem Dörfchen<br />

<strong>Oerlenbach</strong> und e<strong>in</strong>e Munitionsanstalt nahe Rottershausen. Dies löste tiefgreifende Veränderungen aus.<br />

Das Grenzschutzorchester führt die ersten<br />

„Grenzer“ mit e<strong>in</strong>em Marsch von der Ortsmitte<br />

<strong>in</strong> die neue Unterkunft an.<br />

E<strong>in</strong>gang zum mittelalterlichen<br />

Amtsschloß <strong>in</strong> Ebenhausen.<br />

Nach den Fremden, die <strong>in</strong> den 30er <strong>Jahre</strong>n im Zuge des Baues des Lufttanklager<br />

nach <strong>Oerlenbach</strong> zuzogen, hier blieben und arbeiteten sowie<br />

den Flüchtl<strong>in</strong>gen und Heimatvertriebenen, von denen wegen der freige-<br />

wordenen militärischen Anlagen und Wohnungen sehr viele <strong>in</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

untergebracht und heimisch wurden, stand im <strong>Jahre</strong> 1962 der<br />

„E<strong>in</strong>marsch“ des Bundesgrenzschutzes peu à peu mit mehreren Hundertschaften<br />

samt deren Angehörigen an.


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Gründe, weshalb die Wahl des Standorts der Grenzschutze<strong>in</strong>heit für den unterfränkischen Grenzabschnitt auf<br />

<strong>Oerlenbach</strong> fiel, gab es viele: Die günstige Lage im Rückraum des unterfränkischen Grenzabschnitts, bundes-<br />

eigene Liegenschaften und engagierte, weitsichtige Männer wie Landrat Engelbert Hofmann oder Bürgermeister<br />

Wilhelm Kuhn, die die Ansiedlung e<strong>in</strong>er Bundese<strong>in</strong>richtung als Chance für <strong>Oerlenbach</strong> sahen. Die<br />

Tatsache, dass e<strong>in</strong>ige Firmen zu diesem Zweck abgesiedelt werden mussten und <strong>Oerlenbach</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er gewerblichen<br />

Entwicklung damals etwas zurückgeworfen wurde, rief sicher nicht bei jedermann Begeisterung<br />

hervor. Auch damals g<strong>in</strong>g es schon um wohnortnahe Arbeitsplätze, die an e<strong>in</strong>en anderen Standort verlagert<br />

werden mussten. Die vier Ortschaften Ebenhausen, Elt<strong>in</strong>gshausen, <strong>Oerlenbach</strong> und Rottershausen, die heute<br />

die Geme<strong>in</strong>de <strong>Oerlenbach</strong> bilden, hatten im Jahr 1939 zusammen 2 378 E<strong>in</strong>wohner. Durch die Aufnahme<br />

Vertriebener und Flüchtl<strong>in</strong>ge stieg die Zahl bis 1961 auf 3 741. Im Jahr 1970 waren es 4 842 E<strong>in</strong>wohner. Heute<br />

s<strong>in</strong>d es knapp 5 000. Daran lässt sich die sprunghafte Bevölkerungsentwicklung deutlich ablesen. Von Anfang<br />

an haben es die „Grenzer“ verstanden, <strong>in</strong> der Bevölkerung um Sympathien zu werben und es so geschafft, dass<br />

e<strong>in</strong>st BGS, heute die <strong>Bundespolizei</strong>, als nicht unwesentlicher Teil der Geme<strong>in</strong>de gelten.<br />

3. Die Ansiedlung des Bundesgrenzschutzes/der heutigen<br />

<strong>Bundespolizei</strong> erzw<strong>in</strong>gt <strong>in</strong>frastrukturelle Änderungen<br />

Im Gefolge der Grenzschutzkaserne kamen nicht nur unverheiratete Männer (Frauen gab es damals noch nicht<br />

im BGS) nach <strong>Oerlenbach</strong>, sondern auch diejenigen, die bereits verheiratet waren und e<strong>in</strong>e Familie hatten.<br />

Diese Beamten wohnten überwiegend <strong>in</strong> den neun Wohnblocks, die vom St. Bruno-Werk errichtet wurden, und<br />

<strong>in</strong>sgesamt 40 Wohnungen boten.<br />

So blieb es nicht aus, dass noch im <strong>Jahre</strong> 1962 die Schulhauserweiterung geplant werden musste und 1963<br />

der Bau erfolgte. In weiteren Verlauf wuchsen auch die Ansprüche an die Verwaltung, die sich <strong>in</strong> Planung und<br />

Bau e<strong>in</strong>es neuen Rathauses (1966/67), das auch e<strong>in</strong>e Bücherei beherbergte, niederschlug. Weitere Konsequenz<br />

war die Errichtung e<strong>in</strong>es neuen Feuerwehrhauses, um den Feuerschutz sicherstellen zu können. Im<br />

Juni 1967 wurde der Grundste<strong>in</strong> für den Neubau der katholischen Pfarrkirche gelegt, im darauf folgenden Jahr<br />

wurde die erste evangelische Kirche erstellt. So entstand das neue, sehr moderne Geme<strong>in</strong>dezentrum, zu<br />

dem sich später noch K<strong>in</strong>dergarten und Seniorene<strong>in</strong>richtung gesellten, buchstäblich auf der „grünen Wiese“<br />

zwischen Siedlung und Altdorf.<br />

<strong>Oerlenbach</strong> braucht e<strong>in</strong> neues Rathaus, das 1972 zum<br />

Verwaltungssitz der neugebildeten Großgeme<strong>in</strong>de wird.<br />

Diese „erzwungene“ Bautätigkeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em engen zeit-<br />

lichen Rahmen ließ so auf der „grünen Wiese“ e<strong>in</strong> Ortszentrum<br />

aus e<strong>in</strong>em Guss entstehen, welches weit und<br />

breit se<strong>in</strong>esgleichen sucht. Das Unverwechselbare dieser<br />

städtebaulichen Situation wurde nach rund 35 <strong>Jahre</strong>n unter<br />

E<strong>in</strong>satz von Städtebaufördermitteln durch die Neugestal-<br />

tung des Platzes noch unterstrichen.<br />

32


33<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Mit fortschreitender Verweildauer <strong>in</strong> <strong>Oerlenbach</strong> wuchs auch bei vielen Grenzschützern der Wunsch nach<br />

e<strong>in</strong>em eigenen Heim, so dass auch die lebhafte Baulandausweisung <strong>in</strong> den 70er und 80er <strong>Jahre</strong>n teilweise<br />

darauf zurückzuführen ist.<br />

Durch die Notwendigkeit, für die BGS-Abteilung und für die von den Amerikanern genutzten bundeseigenen<br />

Liegenschaften <strong>in</strong> Niederwerrn und Geldersheim e<strong>in</strong>e geordnete Abwasserentsorgung zu gewährleisten,<br />

entstand nicht nur <strong>in</strong> den Dörfern vergleichsweise frühzeitig e<strong>in</strong>e moderne Entwässerung, sondern auch der<br />

Abwasserverband Oberes Werntal, der die Geme<strong>in</strong>schaftskläranlage bei Geldersheim errichtete.<br />

So war die Erweiterung und Schaffung neuer Infrastrukture<strong>in</strong>richtungen für e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de wie Oer-<br />

lenbach e<strong>in</strong> f<strong>in</strong>anzieller wie verwaltungsmäßiger Kraftakt, der auch mit Hilfe von Bundesfördermitteln gelungen<br />

ist und <strong>Oerlenbach</strong> zu e<strong>in</strong>er vorbildlich ausgestatteten, modernen Geme<strong>in</strong>de werden ließ.<br />

4. Der Bundesgrenzschutz/die <strong>Bundespolizei</strong> und se<strong>in</strong>e<br />

Auswirkung auf den Arbeitsmarkt<br />

Wurden mit der Absiedlung unter anderem e<strong>in</strong>es Betonrohrherstellers und e<strong>in</strong>er Gewürz fabrikation Arbeitsplätze<br />

von <strong>Oerlenbach</strong> weg verlagert, so wurden doch auch neue Arbeitsplätze im zivilen Bereich geschaffen.<br />

Nicht nur die Verlegung der vier Hundertschaften und des Stabes im Jahr 1962 hatten ihre positiven Auswir-<br />

kungen auf Handwerks- und Versorgungsbetriebe, da dem BGS bzw. der <strong>Bundespolizei</strong> mit se<strong>in</strong>em Personal<br />

e<strong>in</strong>e erhebliche Be deutung als Nachfrager zukommt. Viele Firmen des Bauhandwerks profitierten und profitieren<br />

damals wie heute am Bau und Unterhalt. Auch der Handel kam und kommt sicherlich nicht zu kurz.<br />

Bevor der Standort <strong>Oerlenbach</strong> sich im Jahr 1998 aufgrund der Struktur-Reform II des BGS von e<strong>in</strong>em<br />

„E<strong>in</strong>satzstandort“ h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>em Aus- und Fortbildungszentrum wandelte, leisteten rund 600 Polizeivollzugs-<br />

beamte ihren Dienst <strong>in</strong> <strong>Oerlenbach</strong> und fuhren von hier zu den verschiedensten E<strong>in</strong>satzorten. H<strong>in</strong>zu kamen<br />

180 zivile Beschäftigte im Standort mit e<strong>in</strong>em vergleichsweise sicheren Arbeitsplatz. Derzeit liegt die Zahl<br />

der sozial versicherungspflichtigen Mitarbeiter im Standort bei 119. Das entspricht im Vergleich 6,2% der<br />

1925 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (die Beamten werden <strong>in</strong> diesen Statistiken nicht mitgezählt),<br />

die aktuell <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de <strong>Oerlenbach</strong> wohnen.<br />

5. Die Integration des Bundesgrenzschutzes/der heutigen<br />

<strong>Bundespolizei</strong> im Vere<strong>in</strong>s- und Geme<strong>in</strong>deleben<br />

Die Steigerung der E<strong>in</strong>wohnerzahlen um rund 30% von 3 741 auf 4 842 im Zeitraum von 1961 bis 1970<br />

konnte nicht ohne Folgen für das örtliche Geme<strong>in</strong>schaftsleben bleiben. Viele der zugezogenen Beamten waren<br />

daran <strong>in</strong>teressiert, sich <strong>in</strong> den örtlichen Vere<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen. Wie nicht anders zu erwarten, gelang dies bei<br />

den körperlich durchtra<strong>in</strong>ierten Beamten am ehesten <strong>in</strong> den Sportvere<strong>in</strong>en und dabei <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie im Bereich<br />

Fußball. Hier machte sich deren Präsenz am deutlichsten bemerkbar, weil <strong>in</strong> Aufstiegen sichtbar.


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Neben den sportlichen Aktivitäten haben die damaligen BGS-Beamten und die heutigen Bundespolizisten sich<br />

<strong>in</strong> den vergangenen Jahrzehnten jedoch auch <strong>in</strong> fast allen Sportvere<strong>in</strong>en <strong>in</strong> verantwortlicher Tätigkeit engagiert<br />

und so das positive Bild der <strong>Bundespolizei</strong> mitbefördert.<br />

Örtliche Sportgeschichte geschrieben hat der BGS, als er wesentlich an der E<strong>in</strong>führung der Fußball-Großgeme<strong>in</strong>deturniere<br />

für Aktive und Senioren mitgewirkt sowie Hallenturniere durchgeführt hat.<br />

Über die eigenen K<strong>in</strong>der steigerte sich das Engagement der Grenzschützer auch im Bereich der K<strong>in</strong>dergärten<br />

und der Schule. So war es nicht verwunderlich, dass es damals Pioniere des Grenzschutzes waren, die beim<br />

Bau der K<strong>in</strong>dergärten für die Erstellung von Großspielgeräten, sei es die Holzeisenbahn, das hölzerne Krokodil<br />

oder das Spielhaus, verantwortlich zeichneten.<br />

In e<strong>in</strong>er Vielzahl anderer Vere<strong>in</strong>e und Vere<strong>in</strong>igungen rekrutierten sich Vorsitzender oder Vorstandsmitglied auch<br />

aus den Reihen der Grenzschützer.<br />

In den Anfangsjahren wurde auch oft und gerne <strong>in</strong> der Abteilung gefeiert, wobei nicht vergessen wurde, die<br />

Ortsbevölkerung e<strong>in</strong>zubeziehen. An die großartigen Fasch<strong>in</strong>gsveranstaltungen mit drei Kapellen und mehr als<br />

zweitausend Gästen er<strong>in</strong>nern sich noch viele ältere Bürger. Diese und viele weitere kle<strong>in</strong>e Mosaikste<strong>in</strong>chen<br />

sorgten für e<strong>in</strong>e gute Stimmung im Dorf und das Vere<strong>in</strong>sleben blühte mit auf.<br />

Zu der Vere<strong>in</strong>sarbeit h<strong>in</strong>zu kam auch frühzeitig die Bereitschaft, kommunalpolitische Verantwortung über-<br />

nehmen zu wollen. Hier war es Mitte der 60er <strong>Jahre</strong> die Ehefrau e<strong>in</strong>es Grenzschützers, die als erste und e<strong>in</strong>zige<br />

Frau <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>derat der damals noch selbständigen Geme<strong>in</strong>de <strong>Oerlenbach</strong> gewählt wurde und bis 1990<br />

e<strong>in</strong>zige Geme<strong>in</strong>derät<strong>in</strong> blieb. In der Folgezeit waren und s<strong>in</strong>d regelmäßig BGS/BPOL-Beamte im Geme<strong>in</strong>derat<br />

vertreten - auch als stellvertretende Bürgermeister und Ortsreferenten.<br />

Unter den Augen von Ersten Bürgermeister Siegfried<br />

Erhard, Präsident des Bundesgrenzschutzpräsidiums<br />

Süd, Karlhe<strong>in</strong>z Horndasch und dem AFZ-Leiter Polizeidirektor<br />

Ludwig Schmitt trägt sich Alt-Bundespräsident<br />

Roman Herzog <strong>in</strong> das goldene Buch der Geme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong>.<br />

E<strong>in</strong> weiteres Ergebnis der <strong>in</strong>tensiven Zusammenarbeit, das<br />

sich allerd<strong>in</strong>gs erst nach der Umwandlung zum Aus- und<br />

Fortbildungszentrum ergeben hat, s<strong>in</strong>d die „<strong>Oerlenbach</strong>er<br />

Gespräche“ anlässlich des Verfassungstages, die mit heraus-<br />

ragenden Referenten wie Bundespräsident a.D. Roman<br />

Herzog, dem Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts<br />

Hans-Jürgen Papier, dem damaligen bayerischen Innenm<strong>in</strong>ister<br />

Günther Beckste<strong>in</strong> jeweils am bzw. um den Verfassungstag<br />

am 23. Mai stattf<strong>in</strong>den. E<strong>in</strong> Blick <strong>in</strong> das Gästebuch der<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Oerlenbach</strong> belegt schnell, dass e<strong>in</strong> Großteil der<br />

e<strong>in</strong>getragenen Persönlichkeiten bei der politischen Geme<strong>in</strong>de<br />

aus Anlass e<strong>in</strong>es Besuches beim BGS bzw. bei der <strong>Bundespolizei</strong><br />

zu Gast war.<br />

34


6. Die Menschen stehen zum Bundesgrenzschutz/<br />

der heutigen <strong>Bundespolizei</strong><br />

35<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Angesichts der hohen Sympathiewerte, die der Bundesgrenzschutz <strong>in</strong> der gesamten Geme<strong>in</strong>de erlangt hat,<br />

nahm die Ortsbevölkerung auch an den E<strong>in</strong>sätzen des Grenzschutzes regen Anteil.<br />

Präsident des Grenzschutzpräsidiums Süd, Dieter<br />

Mechl<strong>in</strong>ski, der AFZ-Leiter, Polizeidirektor Jürgen<br />

Schwanitz, der Parlamentarische Staatssekretär<br />

Eduard L<strong>in</strong>tner und Erster Bürgermeister Siegfried<br />

Erhard stellen das Wappen des neuen AFZ <strong>Oerlenbach</strong><br />

vor.<br />

Mit der geänderten Aufgabenstellung, <strong>in</strong>sbesondere dem<br />

Wegfall der <strong>in</strong>nerdeutschen Grenze, geriet der Standort <strong>in</strong><br />

Gefahr. Innerhalb e<strong>in</strong>er Woche trugen sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er beispiellosen<br />

Unterschriftenaktion für den Erhalt des Standortes e<strong>in</strong><br />

großer Teil der wahlberechtigten Bürger der Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong><br />

die ausliegenden Listen e<strong>in</strong>. Ergänzend dazu wurde auf allen<br />

politischen Wegen versucht, die Entscheidungsträger, damals<br />

noch <strong>in</strong> Bonn, vom Standort <strong>Oerlenbach</strong> zu überzeugen, was<br />

auch gelang. Doch schon wenige <strong>Jahre</strong> später schien die<br />

Reform II des Bundesgrenzschutzes <strong>Oerlenbach</strong> als e<strong>in</strong>en der<br />

11 aufzulösenden Standorte von der BGS-Landkarte zu tilgen,<br />

da angesichts der „Fakten“ der Erhalt <strong>Oerlenbach</strong>s als E<strong>in</strong>satzstandort<br />

aussichtslos war. Und wieder war es nicht nur der<br />

Wille der Beschäftigten, der Beamten, Angestellten und Ar-<br />

beiter des BGS, sondern auch der E<strong>in</strong>satz aller <strong>Oerlenbach</strong>er,<br />

ja der ganzen Region, den BGS-Standort nun als e<strong>in</strong>es von fünf<br />

Aus- und Fortbildungszentren der <strong>Bundespolizei</strong> zu erhalten.<br />

Der E<strong>in</strong>satz hatte sich gelohnt. E<strong>in</strong>en Wermutstropfen hatte<br />

jedoch diese Entscheidung, da sehr viele der ansässigen Beamten<br />

nicht <strong>in</strong> den Betrieb der Aus- und Fortbildung <strong>in</strong>tegriert<br />

werden konnten und versetzt werden mussten.<br />

Seitdem kommen viele junge Frauen und Männer, die im mittleren und gehobenen Polizeivollzugsdienst für<br />

zweie<strong>in</strong>halb bzw. drei <strong>Jahre</strong> <strong>in</strong> <strong>Oerlenbach</strong> bleiben und danach zu ihren neuen Dienstorten versetzt werden.<br />

Wie sich dieser grundlegende Wandel auf <strong>Oerlenbach</strong> dauerhaft auswirkt, bleibt abzuwarten.<br />

Seitens der Geme<strong>in</strong>de und des größten Teils der E<strong>in</strong>wohner besteht der Wunsch, den Standort des AFZ<br />

<strong>Oerlenbach</strong> nunmehr dauerhaft zu sichern. Jedes Ste<strong>in</strong>chen, das mithilft, den Erhalt des Standorts zu festigen,<br />

wird verbaut. Neben den baulichen Maßnahmen der <strong>Bundespolizei</strong> versucht die Geme<strong>in</strong>de dies auch durch<br />

zeitgerechte Ausweisung von Sondergebietsflächen, auf denen die <strong>Bundespolizei</strong> sich erweitern kann, zu<br />

ermöglichen, wie dies konkret am Beispiel e<strong>in</strong>es Geländes für das E<strong>in</strong>satzfahrtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g zu sehen ist.


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

7. <strong>Oerlenbach</strong> e<strong>in</strong>e moderne, lebenswerte Geme<strong>in</strong>de<br />

Wer mit offenen Augen durch die Geme<strong>in</strong>de <strong>Oerlenbach</strong> geht, wird viel Interessantes f<strong>in</strong>den. Ausgedehnte<br />

Wälder im südlichen und nördlichen Bereich mit e<strong>in</strong>em hohen Laubwaldanteil verfügen über e<strong>in</strong>e vielfältige<br />

Flora und Fauna. Der Schulwaldgarten nahe der Schwarzen Pfütze <strong>in</strong>formiert den Besucher sowohl über diese<br />

außergewöhnliche Vielfalt als auch über die Bedeutung des Waldes. Die hügelige Landschaft der Vorrhön<br />

öffnet sich nach Süden zum Schwe<strong>in</strong>furter Becken, e<strong>in</strong>er offenen Landschaft mit <strong>in</strong>tensiver landwirtschaftlicher<br />

Nutzung und nach Westen fällt sie zum Teil über Steilhänge, an denen e<strong>in</strong> wohlmundender Frankenwe<strong>in</strong><br />

wächst, <strong>in</strong>s Saaletal ab.<br />

Als Zeugnisse der fränkischen Geschichte säumen Bildstöcke und Kreuze<br />

die Wege durch Dorf und Flur. Die Gotteshäuser stehen <strong>in</strong> der Mitte der Dörfer,<br />

ob der barocke Balthasar-Neumann-Bau <strong>in</strong> Elt<strong>in</strong>gshausen, die figuren-<br />

reiche, modernisierte zwiebeltürmige St. Dionysiuskirche <strong>in</strong> Rottershausen<br />

oder die im Auftrag König Ludwig I. von Bayern gebaute nachklassizistische,<br />

italienisch anmutende Kirche <strong>in</strong> Ebenhausen. E<strong>in</strong> Kontrapunkt dagegen:<br />

die moderne St. Burkardus-Kirche mit ihrem modernen „Campanile“.<br />

Das reich ausgestattete Heimatmuseum und das angeschlossene John-<br />

Bauer-Museum mit den Trollen, Elfen und Pr<strong>in</strong>zen des schwedischen Malers<br />

lohnen e<strong>in</strong>en Besuch <strong>in</strong> Ebenhausen.<br />

Historisches und Neues verb<strong>in</strong>det<br />

das Dorfzentrum Elt<strong>in</strong>gshausen mit<br />

der Balthasar-Neumann-Kirche.<br />

E<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> die waldreiche<br />

Vorrhönlandschaft: Der kle<strong>in</strong>ste<br />

Geme<strong>in</strong>deteil Rottershausen.<br />

Vielfältig s<strong>in</strong>d die Aktivitäten <strong>in</strong> <strong>50</strong> Vere<strong>in</strong>en, von der Blasmusik über die Feuerwehr bis zum Sport, wo nicht<br />

nur Fußballer, Leichtathleten, Tennisspieler, Kegler und Schützen ihren Sport betreiben, sondern auch die<br />

Basketballer außerordentlich erfolgreich s<strong>in</strong>d.<br />

So ist <strong>Oerlenbach</strong> e<strong>in</strong>e aktive, moderne, fränkische Geme<strong>in</strong>de, die e<strong>in</strong> breites kulturelles, wirtschaftliches<br />

Spektrum bietet und die <strong>in</strong> ihrer besonderen Struktur aber seit nunmehr e<strong>in</strong>em halben Jahrhundert so stark vom<br />

Standort des Bundesgrenzschutzes bzw. der <strong>Bundespolizei</strong> bee<strong>in</strong>flusst ist, dass man getrost sagen kann: <strong>Oerlenbach</strong><br />

hätte sich ohne se<strong>in</strong>en Standort anders entwickelt. <strong>Oerlenbach</strong> ist ohne <strong>Bundespolizei</strong> nicht vorstellbar.<br />

36<br />

Historisches Zentrum Ebenhausen mit<br />

Kirche, John-Bauer-Museum und<br />

Heimatmuseum.<br />

E<strong>in</strong> moderner, geradl<strong>in</strong>iger Platz als<br />

Geme<strong>in</strong>dezentrum mit Rathaus,<br />

Kirche, K<strong>in</strong>dergarten, Schule,<br />

Bank und Feuerwehrhaus


Die Großgeme<strong>in</strong>de <strong>Oerlenbach</strong><br />

Zahlen – Daten – Fakten – Wissenswertes<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Oerlenbach</strong> mit den Geme<strong>in</strong>deteilen<br />

Ebenhausen<br />

Elt<strong>in</strong>gshausen<br />

<strong>Oerlenbach</strong><br />

Rottershausen mit Waldsiedlung und Schwarze Pfütze<br />

Landkreis Bad Kiss<strong>in</strong>gen, Regierungsbezirk Unterfranken<br />

E<strong>in</strong>wohnerzahl: Stand 31.12.2011: 4 993 (nur Hauptwohnungen)<br />

E<strong>in</strong>wohnerdichte: 157 pro km²<br />

Haushalte: ca. 2 035<br />

Gebietsfläche: 33,39 km²<br />

Davon entfallen auf<br />

Ebenhausen: 11,70 km² Elt<strong>in</strong>gshausen: 7,25 km²<br />

<strong>Oerlenbach</strong>: 4,49 km² Rottershausen: 9,95 km²<br />

Landwirtschaftliche Fläche: 2 017 ha (= 60% Anteil an der Gesamtfläche)<br />

Waldfläche: 837 ha (= ca. 25% an der Gesamtfläche)<br />

Höhenlage: tiefster Punkt 269 m über NN (Leuselbach)<br />

höchster Punkt 389,2 m über NN (Hunnenhag)<br />

F<strong>in</strong>anzen:<br />

Steuerkraft 2011: 455,57 € je E<strong>in</strong>wohner<br />

Schlüsselzuweisung 2011: 226,86 € je E<strong>in</strong>wohner<br />

Schuldenstand: 29,32 € je E<strong>in</strong>wohner<br />

37<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Klimatische Verhältnisse<br />

<strong>Oerlenbach</strong> nimmt klimatisch gesehen e<strong>in</strong>e Stellung zwischen dem mehr ozeanischen Klima der Spessart-<br />

Rhön-Schwelle und dem mehr kont<strong>in</strong>entalen Klima des ma<strong>in</strong>fränkischen Beckens e<strong>in</strong>. Durchschnittliche<br />

<strong>Jahre</strong>stemperatur 8° bis 9°C, durchschnittliche <strong>Jahre</strong>sniederschläge ca. 6<strong>50</strong> mm.<br />

Straßen- und Verkehrsanb<strong>in</strong>dung<br />

Das Gebiet der Geme<strong>in</strong>de <strong>Oerlenbach</strong> ist über die B 286 und St 2445 an das Bundes-, Staatsstraßennetz<br />

angeschlossen. Seit Sommer 2005 steht zusätzlich die Bundesautobahn A 71 zur Verfügung.


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Leiter <strong>Bundespolizei</strong>aus- und -fortbildungszentrum <strong>Oerlenbach</strong><br />

Grußwort<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> Standort <strong>Oerlenbach</strong>. Das s<strong>in</strong>d <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> Dienst für die Sicherheit<br />

der Menschen <strong>in</strong> unserem Land und <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> enge Geme<strong>in</strong>schaft zwischen dem<br />

damaligen BGS, der heutigen <strong>Bundespolizei</strong> und der Geme<strong>in</strong>de <strong>Oerlenbach</strong>. Die<br />

Geschichte des Standortes folgt den bewegenden Entwicklungsl<strong>in</strong>ien der Deutschen<br />

Geschichte und spiegelt <strong>in</strong>sofern quasi als pars pro totum die Geschichte<br />

des früheren Bundesgrenzschutz und der heutigen <strong>Bundespolizei</strong> wider. Dies gilt<br />

für die meisten Standorte der <strong>Bundespolizei</strong>, von denen ich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Dienstzeit<br />

schon viele kennengelernt habe.<br />

Ich habe aber noch ke<strong>in</strong>e Dienststelle erlebt, deren Geschichte so eng mit der<br />

Geschichte und Entwicklung der Standortgeme<strong>in</strong>de verbunden ist, wie hier <strong>in</strong> <strong>Oerlenbach</strong>.<br />

Nachdem am 1. September 1998 aus der ehemaligen E<strong>in</strong>satzabteilung e<strong>in</strong> Bildungszentrum hervorg<strong>in</strong>g, wurde<br />

die Dienststelle im Zuge der Neuorganisation der <strong>Bundespolizei</strong> am 1. März 2008 der <strong>Bundespolizei</strong>akademie<br />

angegliedert. Die erforderlichen strukturellen Anpassungen am Standort wurden durch alle Beteiligten engagiert<br />

vollzogen. E<strong>in</strong>e spürbare Folge dieser Organisationsänderung ist, dass nun Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />

aus dem gesamten Bundesgebiet nach <strong>Oerlenbach</strong> kommen, um sich für ihre Aufgabe im polizeilichen E<strong>in</strong>satz<br />

fortzubilden. Auch diese erfahren das besondere Klima an dieser Dienststelle der <strong>Bundespolizei</strong>.<br />

Es ist der besondere „<strong>Oerlenbach</strong>er Geist“, der auch <strong>in</strong> Zukunft Grundlage für die erfolgreiche Arbeit der<br />

<strong>Bundespolizei</strong> <strong>in</strong> <strong>Oerlenbach</strong> se<strong>in</strong> wird. Durch die hier ausgebildeten Bundespolizist<strong>in</strong>nen und Bundespolizisten<br />

wird er sicherlich e<strong>in</strong> Stück weit h<strong>in</strong>ausgetragen <strong>in</strong> die stark belasteten E<strong>in</strong>satzdienststellen der <strong>Bundespolizei</strong>.<br />

Ich b<strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Dienstherrn dankbar, e<strong>in</strong>e Dienststelle führen zu dürfen, die ihre Leistungsstärke <strong>in</strong>sbesondere<br />

auch aus der seit <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n bestehenden und damit über mehrere Generationen gewachsenen Verb<strong>in</strong>dung<br />

zur Standortgeme<strong>in</strong>de, zur Region und ihren Menschen bezieht. Me<strong>in</strong> Respekt gilt all denjenigen, die für den<br />

Erfolg des Standortes die letzten <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> verantwortlich gezeichnet haben. Ich freue mich darauf, anlässlich der<br />

Feierlichkeiten auf viele dieser Menschen zu treffen und geme<strong>in</strong>sam mit ihnen zurück und nach vorne zu<br />

blicken.<br />

Thomas Lehmann<br />

Leiter <strong>Bundespolizei</strong>aus- und -fortbildungszentrum <strong>Oerlenbach</strong><br />

38


Leitung<br />

Wie die Funktionsbezeichnung es schon ausdrückt, ist es me<strong>in</strong>e<br />

Aufgabe, das BPOLAFZ <strong>Oerlenbach</strong> zu leiten. Aber was heißt das<br />

denn eigentlich konkret?<br />

Zunächst e<strong>in</strong>mal ist es me<strong>in</strong>e Pflicht, alle verfügbaren personellen<br />

wie sachlichen Mittel so zu organisieren, dass die der Dienststelle<br />

vorgegebenen Ziele auch erreicht werden.<br />

Wesentlich dabei ist, dass ich den Mittele<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> jeder H<strong>in</strong>sicht zu<br />

verantworten habe und rechenschaftspflichtig b<strong>in</strong>.<br />

39<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Hierzu s<strong>in</strong>d tagtäglich e<strong>in</strong>e Menge Entscheidungen zu treffen, die für die Beschäftigten des BPOLAFZ<br />

<strong>Oerlenbach</strong> möglichst nachvollziehbar se<strong>in</strong> sollten, <strong>in</strong>sbesondere wenn sie Erschwernisse mit sich br<strong>in</strong>gen.<br />

Glücklicherweise habe ich hierfür Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter an der Seite, die mich dabei tatkräftig<br />

unterstützen und fachlich immer gut beraten.<br />

Diese, namentlich me<strong>in</strong> Vorzimmer, der Leiter des Zentralbereiches und die dazugehörigen Sachgebiete, der<br />

Leiter Lehrbereich und die Fachkoord<strong>in</strong>atoren, der Leiter Polizeiärztlicher Dienst sowie die Stabsstelle<br />

Controll<strong>in</strong>g und der Bereich Öffentlichkeitsarbeit stellen sich nachfolgend selbst vor.<br />

Gegenüber diesen, wie für die mir anvertrauten Polizeischüler<strong>in</strong>nen und -schüler, habe ich die sogenannte<br />

Fürsorgepflicht des Dienstherrn, b<strong>in</strong> also dafür verantwortlich, dass die Sozialvorschriften des Beamten- und<br />

Tarifrechts sowie der Sozialgesetzgebung beachtet werden.<br />

Letztendlich trage ich als Führungskraft der <strong>Bundespolizei</strong>akademie dafür Sorge, dass die <strong>Bundespolizei</strong> auch<br />

weiterh<strong>in</strong> qualifizierten Nachwuchs erhält und Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter der <strong>Bundespolizei</strong> durch Fortbildungsmaßnahmen<br />

fachlich auf der Höhe der Zeit bleiben.<br />

Vorzimmer Leitung<br />

Die Leitung wird durch das Vorzimmer unterstützt, <strong>in</strong>sbesondere bei der Abwicklung des gesamten Schriftverkehrs,<br />

der Term<strong>in</strong>planung, der Organisation und Vorbereitung verschiedenster Besprechungen und der Planung<br />

von Dienstreisen.


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Stabsstelle Controll<strong>in</strong>g<br />

Die Bundesregierung treibt mit dem Programm „Moderner Staat<br />

– Moderne Verwaltung“ Maßnahmen und Bemühungen der Verwaltungsmodernisierung<br />

<strong>in</strong> den Bundesbehörden voran. Ziel der Modernisierung<br />

ist es, die Leistungsfähigkeit der öffentlichen Verwaltung zu<br />

erhöhen und die Wirtschaftlichkeit und Wirksamkeit des Verwaltungshandelns<br />

zu verbessern.<br />

Die <strong>in</strong> die <strong>Bundespolizei</strong> e<strong>in</strong>geführte „Ergebnisorientierte Steuerung (EOS)“ ist dabei e<strong>in</strong> beratendes<br />

Instrument der Leitung zur zielorientierten Planung und Steuerung der Organisation. Es unterstützt als begleitender<br />

Service durch steuerungsrelevante Informationen und Empfehlungen die Planung, Steuerung, Kontrolle<br />

und Systemgestaltung.<br />

Die Stabsstelle Controll<strong>in</strong>g leistet hierzu mit verschiedenen Werkzeugen se<strong>in</strong>en Beitrag. Das Team der Stabsstelle<br />

Controll<strong>in</strong>g besteht aus dem Leiter zgl. Sachbearbeiter, dem Bearbeiter für den Bereich Controll<strong>in</strong>g und<br />

e<strong>in</strong>er Beschäftigten für den Bereich Evaluation.<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

40<br />

Das <strong>Bundespolizei</strong>aus- und -fortbildungszentrum<br />

<strong>in</strong> <strong>Oerlenbach</strong> ist seit dem E<strong>in</strong>zug des damaligen<br />

BGS im Jahr 1962 mit der Region Ma<strong>in</strong>-Rhön stark<br />

verwurzelt. Seither <strong>in</strong>teressiert sich die Bevölkerung<br />

<strong>in</strong> und um <strong>Oerlenbach</strong> für die jetzige <strong>Bundespolizei</strong>.<br />

Die regionale und überregionale Presse hat diesen<br />

Informationsbedarf erkannt und berichtet mit ihren<br />

Medien sehr <strong>in</strong>tensiv über die <strong>Bundespolizei</strong>. Die<br />

starke lokale Mediendichte trägt <strong>in</strong> der Öffentlichkeit<br />

zur Wahrnehmung, zum Verständnis und zur<br />

Transparenz der polizeilichen Aus- und Fortbildung<br />

sowie des polizeilichen Handelns bei.<br />

Durch die Berichterstattung erfahren unsere jungen Anwärter<strong>in</strong>nen und Anwärter beim Zusammentreffen mit<br />

der Bevölkerung regelmäßig positive Reaktionen und kommen so frühzeitig <strong>in</strong>s Gespräch mit Bürgern. Teilnahmen<br />

mit e<strong>in</strong>em Informationsstand an Veranstaltungen wie Bürgerfesten, Messen, Ausstellungen und Benefizveranstaltungen<br />

sowie die Information von Besuchsgruppen vor Ort ergänzen die Darstellung nach außen. E<strong>in</strong>e<br />

wichtige Bedeutung hat auch die Öffentlichkeitsarbeit nach <strong>in</strong>nen. Deshalb <strong>in</strong>formieren wir unsere Mitarbeiter<br />

sowie die Lehrgansteilnehmer schnell und möglichst aus „erster Hand“.


41<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong>


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Lehrbereich Aus- und Fortbildung<br />

Im Lehrbereich Aus- und Fortbildung werden sowohl Organisations- und Serviceleistungen erbracht als auch<br />

die Voraussetzungen für e<strong>in</strong>e ausbildungsplan- bzw. studienplankonforme Ausbildung geschaffen. Hierfür<br />

stehen dem Lehrbereich ca. 140 Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter <strong>in</strong> den unterschiedlichsten Funktionen und<br />

verschiedenen Laufbahngruppen zur Verfügung.<br />

Neben der Ausbildung des mittleren und gehobenen Polizeivollzugsdienstes wird im Lehrbereich auch die Fortbildung<br />

der Angehörigen der <strong>Bundespolizei</strong> bis e<strong>in</strong>schließlich der ersten Führungsebene geplant, organisiert<br />

und fachlich kompetent durchgeführt.<br />

Als Servicestelle für alle organisatorischen und adm<strong>in</strong>istrativen Aufgaben ist dem Lehrbereich das Organisationsbüro<br />

angegliedert. Der Schwerpunkt liegt hier <strong>in</strong> der Serviceleistung und organisatorischen Unterstützung<br />

für alle aus- und fortzubildenden Lehrgangsteilnehmer sowie unseres Stammpersonals. Die jeweiligen Fachgruppen<br />

im Lehrbereich s<strong>in</strong>d für die fachliche und personelle Umsetzung der Ausbildungs-, Studien- und Fortbildungspläne<br />

verantwortlich.<br />

E<strong>in</strong>en Überblick über die jeweiligen Fachgruppen und ihre Aufgabengebiete erhalten Sie auf den folgenden<br />

Seiten sowie auf unserem Ausstellungsgelände.<br />

Neben den unmittelbaren Aufgaben der Aus- und Fortbildung, die vor Ort <strong>in</strong> <strong>Oerlenbach</strong> durchgeführt<br />

werden, wird auch <strong>in</strong>ternationale Aus- und Fortbildungsunterstützung durch die Angehörigen des BPOLAFZ<br />

<strong>Oerlenbach</strong> geleistet. So wurde beispielsweise im Rahmen e<strong>in</strong>es EU-Projektes die kroatische Grenzpolizei<br />

durch Lehrpersonal des <strong>Oerlenbach</strong>er AFZ beraten, unterrichtet und adm<strong>in</strong>istrativ unterstützt. Auch <strong>in</strong> Polen,<br />

Serbien und Montenegro waren unsere Fachlehrer schon als Referenten zu den unterschiedlichsten Fach-<br />

themen e<strong>in</strong>gesetzt. Durch diese vielfältigen <strong>in</strong>ternationalen Kontakte bildet sich e<strong>in</strong> Netzwerk an fachlicher Kompetenz<br />

und persönlichen Kontakten, das für unser Lehrpersonal bei der Umsetzung des Aus- und Fortbildungsauftrages<br />

sehr wertvoll und hilfreich ist.<br />

Mit bis zu 200 Polizist<strong>in</strong>nen und Polizisten aus Bund und Ländern beteiligt sich Deutschland am Polizeiaufbau<br />

<strong>in</strong> Afghanistan. Die e<strong>in</strong>gesetzten Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen s<strong>in</strong>d nicht nur direkt an der Ausbildung beteiligt,<br />

sondern widmen sich auch der Konzeption von Lehrgängen. Auch das BPOLAFZ <strong>Oerlenbach</strong> hat hierzu e<strong>in</strong>en<br />

personellen und fachlichen Beitrag geleistet. Bis Ende 2014 soll die Sicherheitsverantwortung vollständig <strong>in</strong><br />

afghanische Hände übergeben werden.<br />

42<br />

Der Schwerpunkt des deutschen Engagements<br />

verlagert sich dann auf die weiterführende Unter-<br />

stützung der Polizeiakademie Kabul. Dafür wird<br />

zurzeit e<strong>in</strong>e Patenschaft zwischen der <strong>Bundespolizei</strong>akademie<br />

<strong>in</strong> Lübeck und der Polizeiakademie <strong>in</strong><br />

Kabul aufgebaut. Auf den folgenden Seiten geben<br />

die e<strong>in</strong>zelnen Fachgruppen e<strong>in</strong>en Überblick auf<br />

ihre Aufgabengebiete:


Organisationsbüro<br />

„Wir lassen Sie nicht hängen!“<br />

43<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Das Organisationsbüro mit e<strong>in</strong>em Leiter und 14 Mitarbeitern als Teil des Lehrbereichs ist die zentrale Schaltstelle<br />

für die Koord<strong>in</strong>ierung und Organisation der Aus- und Fortbildung im eigenen Bereich als auch <strong>in</strong> der<br />

Verb<strong>in</strong>dung zu anderen Dienststellen.<br />

Mit se<strong>in</strong>en sechs Mitarbeitern steht der Bereich Service nicht nur als zentraler Ansprechpartner für alle<br />

Aus- und Fortzubildenden sowie für das Lehrpersonal zur Verfügung, sondern ist neben der Dienst- und<br />

Lehrsaalplanung auch für die Urlaubs- und Stundenberechnung der Auszubildenden verantwortlich. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus erfolgt hier auch die Bearbeitung von Druck- und Scanaufträgen, ebenso wie die Koord<strong>in</strong>ierung der<br />

Verpflegungsmeldungen der Auszubildenden. In Zusammenarbeit mit dem Teilbereich Ausbildungsplanung/<br />

Prüfungswesen erfolgt hier auch federführend die organisatorische Abwicklung der Schülerpraktika.<br />

Der Teilbereich Fortbildung ist mit se<strong>in</strong>en drei Beschäftigten verantwortlich für die Koord<strong>in</strong>ierung und den<br />

Abgleich der personellen und materiellen Ressourcen zur Fortbildungsplanung. Des Weiteren steht dieser<br />

Bereich als Ansprechpartner für die Teilnehmer/-<strong>in</strong>nen an Fortbildungslehrgängen zur Verfügung. Auch der<br />

Bedarf an Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter (<strong>in</strong>kl. der dienststellen<strong>in</strong>ternen Fortbildung) wird hier erhoben<br />

und diesbezüglich mit anderen Fortbildungsträgern und <strong>in</strong>sbesondere mit der <strong>Bundespolizei</strong>akademie <strong>in</strong> Lübeck<br />

kommuniziert.<br />

Um die Planung und Organisation der Ausbildungsgänge des mittleren und gehobenen Polizeivollzugsdienstes<br />

dreht sich alles im Bereich Ausbildungsplanung/Prüfungswesen. Von den fünf Kollegen wird nicht nur die<br />

Planung aller Praktika, sondern auch zahlreicher Ausbildungsvorhaben vorgenommen. Daneben ist die Organisation<br />

und Durchführung laufbahnrechtlicher sowie sonstiger Prüfungen e<strong>in</strong>e weitere wichtige Aufgabe. Hierzu<br />

werden u.a. zentral die Noten aller Ausbildungsgänge verwaltet, Leistungsnachweise/Prüfungsarbeiten entsprechend<br />

archiviert sowie Beratung h<strong>in</strong>sichtlich prüfungsrechtlicher Bestimmungen angeboten.<br />

Nach dem Motto :<br />

„Wir lassen Sie nicht hängen!“,<br />

das Team des Org.-Büros.


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Ausbildung mittlerer Polizeivollzugsdienst<br />

E<strong>in</strong>e der Hauptaufgabenbereiche des <strong>Bundespolizei</strong>aus- und -fortbildungszentrums <strong>Oerlenbach</strong> ist die Ausbildung<br />

für den mittleren Polizeivollzugsdienst. Diese dauert <strong>in</strong>sgesamt zweie<strong>in</strong>halb <strong>Jahre</strong> und gliedert sich <strong>in</strong><br />

die/den<br />

Grundausbildung (GAmPVD)<br />

Sie dauert <strong>in</strong>sgesamt zwölf Monate und schließt mit der Zwischenprüfung ab.<br />

Es werden grundlegende polizeiliche Kenntnisse <strong>in</strong> Theorie und Praxis vermittelt.<br />

Weitere fachtheoretische/fachpraktische Ausbildung (FAmPVD)<br />

Sie erstreckt sich über <strong>in</strong>sgesamt zwölf Monate und ist geprägt von der Er-<br />

weiterung und Vertiefung des Kenntnisstandes und <strong>in</strong>sbesondere von der Um-<br />

setzung des erlernten Wissens <strong>in</strong> mehrwöchigen Praktika <strong>in</strong> den Hauptaufgabenbereichen<br />

der <strong>Bundespolizei</strong>:<br />

Grenzpolizeiliche Aufgaben, Land-/Seegrenze<br />

Grenzpolizeiliche Aufgaben/Luftsicherheit an Flughäfen<br />

Bahnpolizeiliche Aufgaben<br />

Verbandspolizeiliche Aufgaben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>Bundespolizei</strong>abteilung<br />

Laufbahnlehrgang (LmPVD)<br />

Er dauert sechs Monate und schließt mit der Laufbahnprüfung und der Ernennung zur/zum Polizeimeister/<strong>in</strong> ab.<br />

Ziel der Ausbildung ist die Vermittlung von Kernkompetenzen, welche<br />

die Polizeimeisteranwärter/<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> die Lage versetzen, den umfangreichen<br />

Anforderungen des Polizeiberufes gerecht zu werden.<br />

Fachkompetenz<br />

Sozialkompetenz<br />

Methodenkompetenz<br />

Persönliche Kompetenz<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, werden unseren jungen Kollegen/<strong>in</strong>nen Schlüsselqualifikationen vermittelt, die bereits<br />

während der Ausbildung, aber <strong>in</strong>sbesondere für die anschließende erfolgreiche Arbeit <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>satzdienststellen<br />

e<strong>in</strong>en wichtigen Erfolgsfaktor darstellen, z. B. Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit <strong>in</strong> Deutsch<br />

und m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>er Fremdsprache, <strong>in</strong> der Regel Englisch; Konfliktfähigkeit, Problemlösungsfähigkeit,<br />

Eigenständigkeit, Selbstorganisation, physische und psychische Belastbarkeit.<br />

Die gesamte Ausbildung ist handlungsorientiert, fächerübergreifend und ganzheitlich ausgelegt. Sie<br />

erfährt e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Aktualität durch e<strong>in</strong>e enge Kooperation mit den Dienststellen der E<strong>in</strong>satzorganisation,<br />

getreu dem Motto:<br />

44


Outdoor-Ausbildung Nature Challenge 2012<br />

45<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong>


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Ausbildung gehobener Polizeivollzugsdienst<br />

Der modular gegliederte Diplomstudiengang –<br />

Auf dem Weg zum „Bachelor“<br />

Mit Beg<strong>in</strong>n des 67. Studienjahrgangs im September 2010 wurde die Ausbildung des gehobenen Dienstes<br />

modular gegliedert. Dies entspricht dem Modell e<strong>in</strong>es Bachelor-Studienganges.<br />

H<strong>in</strong>tergrund ist der sogenannte „Bologna-Prozess“, dessen Ziel u.a. die Erhöhung der Vergleichbarkeit von<br />

Studiengängen auf europäischer Ebene ist.<br />

Konkret wurde der Studiengang unter stärkerer Betonung des Praxisbezugs neu gefasst und damit die Zugangsvoraussetzungen<br />

zum Masterstudiengang gelegt.<br />

Des Weiteren erfolgte e<strong>in</strong>e Intensivierung der Inhaltsvermittlung <strong>in</strong> Handlungsfeldern. Dem Ziel, das Studium<br />

handlungs- und praxisorientierter zu gestalten, wird somit Rechnung getragen. Jedes Modul endet mit e<strong>in</strong>er<br />

Modul-/Modulabschlussüberprüfung. Dadurch wird e<strong>in</strong> durchgängiger Lernprozess gewährleistet.<br />

46


47<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Die Aus- und Fortbildungszentren (BPOLAFZ) sowie die Praxisdienststellen werden hierbei verantwortlich <strong>in</strong><br />

die Vorbereitung und Durchführung, u.a. auch von laufbahnrechtlich relevanten Modulabschlussüberprüfungen<br />

e<strong>in</strong>bezogen.<br />

Ziel des Studiums ist die Qualifizierung für die erste Führungsebene im ge-<br />

hobenen Polizeivollzugsdienst der <strong>Bundespolizei</strong> (Verwendung als Gruppenführer<br />

und Gruppenleiter). Die stärkere Vermittlung von polizeilichem Basiswissen<br />

berücksichtigt dabei die tatsächliche Erstverwendung (<strong>in</strong> der Regel Kontroll-<br />

und Streifenbeamter). Durch e<strong>in</strong>e Straffung der Inhalte auf das Wesentliche<br />

ergibt sich für die Studierenden mehr Zeit für das Selbststudium.<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n der Ausbildung (Basisausbildung) f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> den BPOLAFZ e<strong>in</strong>e viermonatige Phase der Sozialisierung<br />

der Studierenden <strong>in</strong> der <strong>Bundespolizei</strong> statt. Hier bietet sich jetzt für das Ausbildungspersonal, neben der<br />

Vermittlung von Lern- und Praxis<strong>in</strong>halten, die Möglichkeit, die Studierenden <strong>in</strong>tensiver an die besonderen<br />

Verhaltenserfordernisse für Polizeibeamte und für zukünftige Führungskräfte sowie an die <strong>in</strong>nerbehördlichen<br />

Abläufe <strong>in</strong> der <strong>Bundespolizei</strong> heranzuführen. Insbesondere wird die Bedeutung der Teamfähigkeit für den Polizeialltag<br />

hervorgehoben. Der Grundste<strong>in</strong> hierfür wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em zweie<strong>in</strong>halb Tage dauernden Teamtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g gelegt.<br />

Natürlich bed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong> derart komplexes Konstrukt im Verlauf auch Abweichungen zwischen Theorie und Praxis.<br />

Im Bewusstse<strong>in</strong> dessen wird das Studium daher e<strong>in</strong>er kont<strong>in</strong>uierlichen Qualitätsprüfung unterzogen und gemessen<br />

an den Bedürfnissen der Organisation und der Studierenden optimiert.


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Fachgruppe E<strong>in</strong>satzführung<br />

Der aus den Worten ‚E<strong>in</strong>satz’ und ‚Führung’ zusammengesetzte Fachgruppenname beschreibt prägnant die<br />

wesentlichen Tätigkeitsfelder der Fachgruppe <strong>in</strong> der Aus-, wie auch <strong>in</strong> der Fortbildung.<br />

Die Fachgruppe zeichnet <strong>in</strong> der Ausbildung des mittleren und gehobenen Polizeivollzugsdienstes vor allem <strong>in</strong><br />

den Fächern E<strong>in</strong>satz- und Führungslehre fachverantwortlich. Sie vermittelt Kenntnisse und Fertigkeiten <strong>in</strong> den<br />

(Teil-)Fächern Telekommunikation (digitaler und analoger Behördenfunk) und Informationstechnik (Fahndungs-<br />

und Vorgangsbearbeitungssysteme).<br />

Im Bereich der Fortbildung werden die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter der BPOL, welche <strong>in</strong> Leitstellen e<strong>in</strong>gesetzt<br />

s<strong>in</strong>d, durch mehrere Fortbildungsmaßnahmen auf diese Tätigkeit vorbereitet.<br />

E<strong>in</strong>e vollständige und tiefgründige Wahrnehmung der Aufgabe Bahnpolizei macht es erforderlich, dass unsere<br />

im dortigen Bereich e<strong>in</strong>gesetzten Kräfte über weitergehende Kenntnisse des Verkehrsträgers Eisenbahn verfügen,<br />

um den gesetzlichen Auftrag nach polizeilicher Gefahrenabwehr und Strafverfolgung gerecht werden zu<br />

können. Wir bereiten <strong>in</strong> teilweise mehrwöchigen Sem<strong>in</strong>aren auf diese Herausforderungen vor.<br />

Die Dynamik der gesellschaftlichen und sicherheitspolitischen Entwicklungen <strong>in</strong> der Welt und <strong>in</strong> Deutschland<br />

führt dazu, dass auch die <strong>Bundespolizei</strong> e<strong>in</strong>em fortwährenden Veränderungsprozess unterworfen ist. Um sich<br />

diesem stellen zu können, bieten wir Fortbildungssem<strong>in</strong>are zu Thematiken wie z. B. Prozessoptimierung und<br />

Projektmanagement an.<br />

Wiederholt haben wir uns an der Erstellung und Leitung von Übungen zur Erprobung von E<strong>in</strong>satzverfahren und<br />

als Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g zur Bewältigung von Großlagen durch Bereitstellung von Führungsstäben und -gruppen beteiligt.<br />

48


49<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Fachgruppe Gesellschaftswissenschaften/Sprachen<br />

Unsere pädagogischen Handlungsfelder s<strong>in</strong>d:<br />

Eignungsauswahlverfahren des gehobenen Dienstes<br />

Ausbildungsgänge des mittleren und gehobenen Dienstes<br />

Fortbildungssem<strong>in</strong>are, auch für Auslandsverwendungen<br />

In der Sache s<strong>in</strong>d wir zuständig für:<br />

Staats- und Verfassungsrecht (SVR)<br />

Politische Bildung (PB)<br />

Englisch<br />

Deutsch<br />

Polizei und Fremde/Interkulturelle Kompetenz (PF-IK)<br />

und für die Fachhochschule des Bundes (FHB):<br />

Techniken wissenschaftlichen Arbeitens<br />

fremdsprachliches Situationstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g Englisch<br />

Anfertigung e<strong>in</strong>er Diplomarbeit<br />

Unser Team besteht aus vier ausgebildeten Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrern für die Sekundarstufen I und II.<br />

Ab 1998 wurden Fortbildungslehrgänge für das Lehrerstammpersonal entwickelt und umgesetzt; hierzu gab es<br />

externe Unterstützung durch Prof. J.-P. Mart<strong>in</strong> (Schwerpunkt „Lernen durch Lehren“). So hat unser AFZ e<strong>in</strong>en<br />

Teil se<strong>in</strong>er Kernbelegschaft selbst geschult und auf den Weg der künftigen Kerntätigkeiten gebracht. Bed<strong>in</strong>gt<br />

durch die Reform von 2008 gab es e<strong>in</strong>ige wichtige strukturelle Änderungen.<br />

Durch die Pionierarbeit wurden Grundlagen geschaffen, die den Kollegen e<strong>in</strong> Sich-Orientieren, E<strong>in</strong>gewöhnen<br />

und Mitarbeiten <strong>in</strong> diesem besonderen polizeifachlichen Bildungsbetrieb ebneten.<br />

Die zukünftigen Bundespolizisten werden im Fach SVR/PB so ausgebildet, dass sie die Werte der Bundesrepublik,<br />

<strong>in</strong> deren Auftrag und Dienst sie arbeiten wollen, ver<strong>in</strong>nerlichen. Außerdem sollen sie Zusammenhänge<br />

ihrer späteren beruflichen Tätigkeiten mit den Grundlagen unseres Staatswesens im europäischen und <strong>in</strong>ternationalen<br />

Umfeld verstehen und aktiv dar<strong>in</strong> teilnehmen können. Denn die PVB sollen sich der Werteordnung<br />

der freiheitlich demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland bewusst und bereit se<strong>in</strong>, sie zu<br />

schützen und zu verteidigen.<br />

Es gilt das Motto:<br />

„Bilde dich – mit und durch uns“.


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Fachgruppe Krim<strong>in</strong>alitätsbekämpfung<br />

Die Fachgruppe Krim<strong>in</strong>alitätsbekämpfung führt nationale und <strong>in</strong>ternationale Fortbildungsveranstaltungen <strong>in</strong><br />

Form von Sem<strong>in</strong>aren und Lehrgängen durch. Dabei werden die Themenbereiche der Krim<strong>in</strong>alistik, Krim<strong>in</strong>ologie<br />

und Krim<strong>in</strong>altechnik theoretisch und praktisch behandelt. Insbesondere werden Fortbildungen im Bereich<br />

der Observation, Taschendiebfahndung, Vernehmungspraxis, Risikoanalyse, Tatortarbeit etc. angeboten. In<br />

E<strong>in</strong>zelfällen wird die Fachgruppe durch Gastreferenten/-<strong>in</strong>nen unterstützt.<br />

Als themenorientierte fachliche Spezialisierung ist dem<br />

<strong>Bundespolizei</strong>aus- und -fortbildungszentrum <strong>Oerlenbach</strong><br />

bundesweit die „polizeiliche Kontrolle“ federführend zuge-<br />

wiesen. In diesem Arbeitsfeld obliegen der Fachgruppe<br />

die Themenbereiche „polizeiliche Identitätsprüfung“,<br />

„polizeiliche Verhaltenserkennung (Profil<strong>in</strong>g)“ und „Urkun-<br />

den“.<br />

Ziele aller Fortbildungslehrgänge und Sem<strong>in</strong>are s<strong>in</strong>d,<br />

sowohl vorhandene Grundkenntnisse <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen<br />

Themenfeldern, als auch Rechts- und Handlungssicherheit<br />

<strong>in</strong> diesen speziellen Aufgabengebieten zu erwerben.<br />

Die Fachgruppe versteht sich hierbei als Servicee<strong>in</strong>-<br />

richtung und steht mit ihrer Fachkompetenz als Ansprech-<br />

partner für Fragen aus dem E<strong>in</strong>satzbereich rund um das<br />

krim<strong>in</strong>alistische Aufgabenspektrum beratend zur Ver-<br />

fügung.<br />

<strong>50</strong>


Fachgruppe Recht und Verwaltung<br />

Die Fachgruppe Recht und Verwaltung besteht derzeit aus 12 Polizeifachlehrern.<br />

51<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Alle Teamangehörige unterrichten <strong>in</strong> der Aus- und Fortbildung die e<strong>in</strong>satzrelevanten Rechtsgebiete für die<br />

<strong>Bundespolizei</strong>.<br />

Insgesamt werden <strong>in</strong> der zweie<strong>in</strong>halbjährigen Ausbildung im mittleren<br />

Polizeivollzugsdienst 6<strong>50</strong> Stunden E<strong>in</strong>satzrecht vermittelt.<br />

Im Rahmen des modularen Studienganges (dreijähriger Studiengang<br />

zum gehobenen Polizeivollzugsdienst) werden während den Praktikazeiten<br />

im BPOLAFZ OEB <strong>in</strong>sgesamt 120 Stunden E<strong>in</strong>satzrecht angeboten.<br />

Im Bereich der Fortbildung werden darauf aufbauend nachfolgende Lehrgänge empfohlen:<br />

E<strong>in</strong>satzrecht (Grundsatz)<br />

Asylrecht<br />

Waffenrecht<br />

Ausländerrecht<br />

Diszipl<strong>in</strong>arrecht<br />

Diese Fortbildungen werden bei Bedarf auch regional <strong>in</strong> den Dienststellen der <strong>Bundespolizei</strong>, sowie bei<br />

ausländischen Bedarfsträgern durchgeführt.


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Fachgruppe Polizeitra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

Polizeitra<strong>in</strong><strong>in</strong>g <strong>in</strong> der <strong>Bundespolizei</strong> ist e<strong>in</strong> bedarfsgerechtes, funktionsbezogenes und fächerübergreifendes<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, mit dem die <strong>in</strong> der Ausbildung erworbenen polizeilichen Grundbefähigungen kont<strong>in</strong>uierlich gefestigt<br />

und ausgebaut werden sollen.<br />

Aufgabe der Fachgruppe Polizeitra<strong>in</strong><strong>in</strong>g ist die Qualifikation von Tra<strong>in</strong>ern zur Durchführung erforderlicher<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsmaßnahmen <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Dienststellen der <strong>Bundespolizei</strong>. Dazu werden durch die Fachgruppe<br />

Polizeitra<strong>in</strong><strong>in</strong>g Fortbildungslehrgänge für angehende Polizeitra<strong>in</strong>er, aber auch Qualifizierungslehrgänge für<br />

bereits ausgebildete Polizeitra<strong>in</strong>er angeboten.<br />

Daneben gestaltet die Fachgruppe Polizeitra<strong>in</strong><strong>in</strong>g im Rahmen der Gesundheitsvorsorge Präventionssportlehrgänge<br />

für lebensältere Angehörige aus den <strong>Bundespolizei</strong>dienststellen.<br />

Zur Unterstützung der Wiedere<strong>in</strong>gliederung nach längerer Abwesenheit vom Dienst (z. B. wegen Elternzeit<br />

oder Krankheit) werden durch die Fachgruppe mit Unterstützung weiterer Lehrkräfte des <strong>Bundespolizei</strong>aus-<br />

und -fortbildungszentrums <strong>Oerlenbach</strong> spezielle Wochensem<strong>in</strong>are für diesen Personenkreis durchgeführt.<br />

Als weitere Aufgaben obliegen der Fachgruppe Polizeitra<strong>in</strong><strong>in</strong>g die Unterstützung der E<strong>in</strong>satzdienststellen bei<br />

der Fortbildung im Zusammenhang mit der begleiteten Rückführung auf dem Luftweg und die Unterstützung<br />

der <strong>Bundespolizei</strong>akademie bei der Vorbereitung von Mitarbeitern auf e<strong>in</strong>en bevorstehenden Auslandse<strong>in</strong>satz <strong>in</strong><br />

Afghanistan.<br />

52


Fachgruppe Polizeitechnik/Materialmanagement<br />

53<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

- Polizeifahrschule – E<strong>in</strong>satzfahrtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g – Verkehrswesen -<br />

„ Alles, was sich dreht<br />

und Räder hat ...“<br />

Motorradausbildung/Polizeifahrschule Handl<strong>in</strong>gparcours (E<strong>in</strong>satzfahrtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g)<br />

... das ist für die Fachgruppe Polizeitechnik/Materialmanagement (FG PT/MM) sowohl Motto als auch Auftrag<br />

zugleich. Die FG PT/MM fasst unterschiedliche Teilbereiche aus dem breiten Spektrum des Verkehrswesens<br />

zusammen.<br />

E<strong>in</strong> wichtiger Teilbereich ist die Polizeifahrschule. Hier erwerben die Angehörigen der <strong>Bundespolizei</strong> im<br />

Rahmen e<strong>in</strong>er polizeispezifischen Fahrschulausbildung die Befähigung und Berechtigung für alle dienstlichen<br />

Fahrerlaubnisklassen zum Führen der entsprechenden Dienstkraftfahrzeuge.<br />

Des Weiteren werden speziell konzipierte Fahrschulausbildungen für Polizeivollzugsbeamte <strong>in</strong> besonderen E<strong>in</strong>satzgebieten<br />

durchgeführt.<br />

Das E<strong>in</strong>satzfahrtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g ist e<strong>in</strong> weiterer Bestandteil des Aufgabenfeldes. Das Ziel des E<strong>in</strong>satzfahrtra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs ist<br />

die Sicherung und Steigerung der fahrtechnischen Fertigkeiten bis h<strong>in</strong> zu <strong>in</strong>tuitiven Handlungsautomatismen<br />

zum Zweck des sicheren und professionellen Fahrzeughandl<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> kritischen Situationen. Damit sollen sowohl<br />

die Effizienz des Polizeie<strong>in</strong>satzes erhöht als auch gleichermaßen die Gefahren für die Allgeme<strong>in</strong>heit bei Polizeie<strong>in</strong>sätzen<br />

reduziert werden.<br />

Im Bereich des Verkehrswesens wird <strong>in</strong>dessen den Polizeibeamten schwerpunktmäßig das notwendige<br />

verkehrsrechtliche Fachwissen vermittelt – angefangen von der StVO bis h<strong>in</strong> zu den verkehrsrechtlichen Straftatbeständen.<br />

Dadurch erhalten die Polizeibeamten die nötige Fach- und Handlungskompetenz, um im täglichen<br />

Dienst rechtssicher verkehrsrechtliche Verstöße e<strong>in</strong>ordnen und verfolgen zu können.<br />

Für die Aufgabendurchführung stehen der FG PT/MM 20 Mitarbeiter zur Verfügung, die im Rahmen zahlreicher<br />

Fachlehrgänge ihre Qualifikationen absolvieren, um multifunktional und <strong>in</strong>tegrativ <strong>in</strong> den beschriebenen<br />

Aufgabenbereichen der Fachgruppe PT/MM e<strong>in</strong>gesetzt werden zu können.


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Impressionen des Standortes BPOLAFZ <strong>Oerlenbach</strong><br />

54


Zentralbereich<br />

55<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Im Zentralbereich werden die standortbezogenen Grundsatz-, Organisations- und Infrastrukturangelegen-<br />

heiten geregelt, die Beschäftigten s<strong>in</strong>d Serviceleister für e<strong>in</strong>en reibungslosen Dienstbetrieb im BPOLAFZ<br />

<strong>Oerlenbach</strong>. Darüber h<strong>in</strong>aus ist der Zentralbereich an der Organisation öffentlichkeitswirksamer Veranstal-<br />

tungen maßgeblich beteiligt.<br />

Das Bereitstellen der erforderlichen personellen und materiellen Ressourcen – vom Personalbestand über<br />

Lehr- und Lernmittel, IT-Hard- und Software, Schulungs- und Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsräumlichkeiten, Führungs- und E<strong>in</strong>satzmittel<br />

bis h<strong>in</strong> zur F<strong>in</strong>anzausstattung – bildet die Grundlage für e<strong>in</strong>e sachgerechte und zeitgemäße Aus- und<br />

Fortbildung unserer Lehrgangsteilnehmer<strong>in</strong>nen und -teilnehmer.<br />

Die 105 Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter <strong>in</strong> den Sachgebieten<br />

Innerer Dienst<br />

Standortangelegenheiten, Medien, Fahrbereitschaft und Empfangsbereich<br />

Personal<br />

beamten- und tarifrechtliche Angelegenheiten der Beschäftigten<br />

Polizeitechnik/Materialmanagement<br />

mit den Teilbereichen Kraftfahr- und Verkehrswesen, Informations- und Kommunikationstechnik sowie<br />

Waffen-, Technik- und ABC-Wesen<br />

Haushalt<br />

AFZ-relevante fiskalische Angelegenheiten<br />

Wirtschaftsverwaltung<br />

Bau-, Vertrags- und Liegenschaftsangelegenheiten sowie Verpflegung und Bekleidung<br />

stellen sich im Folgenden mit der gesamten Bandbreite ihrer Tätigkeitsfelder vor.


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Zentralbereich – Innerer Dienst<br />

Der Zentralbereich - Innerer Dienst bildet e<strong>in</strong>e wesentliche Schnittstelle für alle Fragen und Belange des<br />

täglichen Dienstbetriebes.<br />

Die Aufgaben des Inneren Dienstes s<strong>in</strong>d sehr vielschichtig und bedürfen e<strong>in</strong>es sensiblen Umgangs, nicht<br />

nur mit den verschiedenen persönlichen Daten, sondern <strong>in</strong>sbesondere beim direkten Kontakt mit den jeweiligen<br />

Kunden. Dies s<strong>in</strong>d neben dem Stammpersonal auch Dienstreisende, Aus- und Fortzubildende, sowie benach-<br />

barte Dienststellen und Behörden.<br />

Im Empfangsbereich bereits erfolgt e<strong>in</strong>e Begrüßung und die Aushändigung der<br />

ersten Unterlagen und Zimmerschlüssel für den Aufenthalt. Als erste Anlaufstelle steht<br />

das Personal des Empfangsbereiches nicht nur bei der E<strong>in</strong>lasskontrolle mit Rat und Tat<br />

zur Seite.<br />

Das Unterkunftsmanagement als e<strong>in</strong>e Teilaufgabe des Geschäftszimmers organisiert<br />

e<strong>in</strong>e gepflegte Unterbr<strong>in</strong>gung. Insgesamt stehen dafür 416 Betten zur Verfügung. Im<br />

Bedarfsfall wird e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>derbetreuung vermittelt. Für besondere Situationen steht auch<br />

e<strong>in</strong> „Eltern-K<strong>in</strong>d-Büro“ zur Verfügung.<br />

Sämtliche Standortangelegenheiten werden beim Inneren Dienst gebündelt.<br />

Die Fahrbereitschaft mit ihrem Fuhrpark wickelt alle Transportfahrten ab und stellt<br />

gut gewartete Fahrzeuge für Dienstreisen mit und ohne Fahrer zur Verfügung. Die<br />

75 Dienstfahrzeuge werden neben Dienstreisen auch <strong>in</strong> der Aus- und Fortbildung <strong>in</strong><br />

verschiedenster Art e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Die Arbeitszeiten und die damit <strong>in</strong> Zusammenhang stehenden sonstige Ansprüche<br />

werden durch die Zeiterfassung verbucht. Über 300 Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />

gilt es aktuell im System zu verarbeiten, daneben die täglichen Änderungen zu prüfen<br />

und vorzunehmen.<br />

Service ist, wenn Ihnen geholfen wird.<br />

56


57<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

In der Vorschriftenstelle können Gesetze, Kommentare, Fachbücher und Zeitschriften<br />

für die Aus- und Fortbildung e<strong>in</strong>gesehen und ausgeliehen werden. Weitere<br />

Fachliteratur kann über e<strong>in</strong>e Fernausleihe bei der <strong>Bundespolizei</strong>akademie <strong>in</strong> Lübeck<br />

oder über die Zentralbibliothek der Fachhochschule des Bundes <strong>in</strong> Brühl zur Verfügung<br />

gestellt werden.<br />

Die Druckerei vervielfältigt die Lehrgangsunterlagen <strong>in</strong> ausreichender Stückzahl.<br />

So werden nicht nur Handouts, Lehr- und Lernunterlagen zusammengestellt<br />

und gefertigt, sondern auch Präsentationsmappen sowie Lam<strong>in</strong>ate und R<strong>in</strong>gbücher<br />

hergestellt.<br />

Der Bereich Medien betreut die Unterrichtsräume <strong>in</strong> den beiden Lehrsaalgebäuden<br />

und die dort benötigte Technik. Auf Wunsch werden diese mit weiteren multimedialen<br />

Geräten ausgestattet, sofern diese nicht schon bauseits <strong>in</strong> den Lehrsälen<br />

vorhanden s<strong>in</strong>d, berät und erstellt bei Bedarf Lehrgangsunterlagen und fertigt alle<br />

dienstlich relevanten Fotos und Videos.<br />

Die <strong>in</strong>terne Poststelle verteilt die Geschäftspost genauso wie die private Post<br />

der Aus- und Fortzubildenden. Mehrere hundert Schriftstücke werden so täglich<br />

auf den Weg gebracht. Aber auch die e<strong>in</strong>gehende elektronische Post gilt<br />

es an die e<strong>in</strong>zelnen Verwantwortungsbereiche schnell und zeitgerecht zu verteilen.<br />

Der zuständige Sachbearbeiter leitet und organisiert alle Teilbereiche, unterweist die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeiter und ist letztlich für den praktizierten Servicegedanken verantwortlich.<br />

Er vertritt das Sachgebiet und dessen Aufgaben sowohl nach <strong>in</strong>nen als auch nach<br />

außen und koord<strong>in</strong>iert die e<strong>in</strong>zelnen Verfahrensabschnitte des Aufgabenspektrums im Zentralbereich<br />

– Innerer Dienst.<br />

Service ist, wenn Sie zufrieden s<strong>in</strong>d.


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Zentralbereich – Personal<br />

Das Personalwesen ist e<strong>in</strong> abwechslungsreiches Arbeitsfeld mit unterschiedlichen spannenden Aufgaben<br />

und Bereichen. Das Sachgebiet Personal unterstützt die Personalverantwortlichen und hat e<strong>in</strong>e Servicefunktion<br />

für die Mitarbeiter.<br />

Kernaufgaben s<strong>in</strong>d alle mit der Beschäftigung von Arbeitnehmern verbundenen Verwaltungsaufgaben. Hier<br />

werden beamten- und tarifrechtliche Vorgänge bearbeitet. Von der E<strong>in</strong>stellung bis zur Verrentung, bzw. bis<br />

zum E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> den Ruhestand, werden alle personalrechtlichen Angelegenheiten <strong>in</strong> Abstimmung mit unserer<br />

vorgesetzten Dienststelle, der <strong>Bundespolizei</strong>akademie <strong>in</strong> Lübeck, veranlasst.<br />

Ferner wird die E<strong>in</strong>stellung und Koord<strong>in</strong>ation der Auszubildenden <strong>in</strong> den Verwaltungs- und Kammerberufen<br />

(z. B. Verwaltungsfachangestellte, Schuhmacher, Elektroniker, Anlagemechaniker, Mediz<strong>in</strong>ische Fachkraft)<br />

durchgeführt. Die Zuständigkeit für die Durchführung der Aufgaben zum Zwecke der Gleichbehandlung aller<br />

Mitarbeiter liegt bei dem Sachgebiet Personal.<br />

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59<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Zentralbereich – Polizeitechnik/Materialmanagement<br />

Das Sachgebiet gliedert sich <strong>in</strong> drei Teilbereiche und ist derzeit mit 14 Mitarbeitern besetzt. Hier werden sämtliche<br />

Führungs- und E<strong>in</strong>satzmittel (FEM) sowie die dazugehörigen Verbrauchsmaterialien der Dienststelle durch<br />

Planung, Beschaffung, Nachweisung, Verteilung, Aussonderung verwaltet. Ergänzend nehmen die Mitarbeiter<br />

als Fachlehrer/Lehrkräfte auch fachbezogene Lehrtätigkeiten wahr.<br />

Informations- und Kommunikationstechnik (IKT)<br />

Die Bedeutung der Informationstechnik hat beim <strong>Bundespolizei</strong>aus-<br />

und -fortbildungszentrum rasant zugenommen und sich mittlerweile<br />

zu e<strong>in</strong>em unverzichtbaren Arbeitsmittel entwickelt. Die Bereitstellung<br />

elektronischer Informationen und die digitale Kommunikation über Daten-<br />

leitungen gehören ebenso zur Grundversorgung wie die fernmündliche<br />

Kommunikation über Telefon und Funktechnik.<br />

So umfasst die Ausstattung der Dienststelle neben dem Schwerpunkt der mobilen und stationären Kommu-<br />

nikationstechnik derzeit auch <strong>in</strong>sgesamt ca. 3<strong>50</strong> IT-Arbeitsplätze. H<strong>in</strong>zu kommt e<strong>in</strong> leistungsfähiges lokales<br />

Netzwerk (LAN), über das die Mehrzahl der auf mehrere Gebäude verteilten IT-Arbeitsplätze mite<strong>in</strong>ander<br />

verbunden s<strong>in</strong>d. Der IT-Service betrifft ca. 2<strong>50</strong> Stammnutzer und zeitweise bis zu 400 Gäste.<br />

Mit zunehmender Bedeutung und Abhängigkeit von der IT spielt die Gewährleistung der IT-Sicherheit e<strong>in</strong>e<br />

wichtige Rolle. So gehört es neben der Nachweisung des Materials u.a. auch zur Aufgabe des Teilsachgebiets,<br />

die Vorgaben der IT-Sicherheit umzusetzen.<br />

Kraftfahr- und Verkehrswesen (KfuV)<br />

Die Mobilität spielt für die <strong>Bundespolizei</strong> e<strong>in</strong>e wichtige Rolle. Die Fahrzeuge entsprechen <strong>in</strong> Art und Aus-<br />

stattung weitgehend denen von E<strong>in</strong>satzdienststellen und ermöglichen damit sowohl die realitätsnahe Aus- und<br />

Fortbildung als auch die nahtlose Verwendung im Rahmen von E<strong>in</strong>sätzen.<br />

Der Fuhrpark des <strong>Bundespolizei</strong>aus- und -fortbildungszentrums<br />

<strong>Oerlenbach</strong> umfasst zurzeit 75 Fahrzeuge. Im E<strong>in</strong>zelnen s<strong>in</strong>d dies<br />

Motorräder, Personenkraftwagen (als Limous<strong>in</strong>e oder Kombi), Omnibusse,<br />

Lastkraftwagen mit Anhänger und Abrollbehälter. Neben<br />

ihrem orig<strong>in</strong>ären E<strong>in</strong>satzspektrum f<strong>in</strong>den die Fahrzeuge auch im<br />

Rahmen des E<strong>in</strong>satzfahrtra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs und der Polizeifahrschule Verwendung.<br />

Die Gewährleistung der E<strong>in</strong>satzbereitschaft ist wichtigste Aufgabe neben der Überwachung gesetzlicher<br />

Vorgaben und der E<strong>in</strong>haltung von Betriebs- und Verkehrsvorschriften.


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Waffen-/Technik-/ABC-Wesen (W/T/ABC)<br />

Die wichtigsten Bereiche s<strong>in</strong>d Betrieb, Wartung und sicherheitstechnische Überwachung der Raum-,<br />

Standortschieß-, Lasertra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsanlage sowie Überwachung des vorschriftsmäßigen Schießbetriebs. In e<strong>in</strong>er<br />

großen Waffenkammer werden die gesamten Führungs- und E<strong>in</strong>satzmittel nachgewiesen, e<strong>in</strong>gelagert und für<br />

alle Aus- und Fortbildungsveranstaltungen täglich ausgegeben/zurückgenommen.<br />

Zur Grundausstattung e<strong>in</strong>es jeden Polizeivollzugsbeamten gehören u.a. Pistole, Handfessel, Schlagstock,<br />

Reizstoff, Schutzweste, Schutzschild und e<strong>in</strong>e Atemschutzmaske, die durch e<strong>in</strong>e spezielle Schutz- bzw.<br />

Funktionsausstattung ergänzt werden kann. Technisches Gerät zur Absperrung und Beleuchtung sowie Munition<br />

und Verbrauchsmaterialien für den Betrieb der Schießanlagen werden vorgehalten.<br />

Effektive Ermittlungsarbeit setzt neben entsprechenden Kenntnissen auch die Verfügbarkeit spezieller<br />

Technik und Hilfsmitteln zur gerichtsverwertbaren Beweissicherung und Dokumentation voraus. Für die Fachgruppe<br />

Krim<strong>in</strong>alistik werden u.a. Videokameras und Fotoapparate bereitgestellt.<br />

Umfangreiches Sportgerät sowie spezielle Übungs- und Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gssysteme stehen ebenso zur Verfügung.<br />

Beispiel hierfür ist das kürzlich e<strong>in</strong>geführte P30-CM-System, mit dem durch Verschießen von Farbkugeln e<strong>in</strong><br />

gefahrenreduziertes Schießtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g unter realen Bed<strong>in</strong>gungen ermöglicht wird.<br />

60


Zentralbereich – Haushalt<br />

Im Zentralbereich – Haushalt werden alle Zahlungsbelege des<br />

<strong>Bundespolizei</strong>aus- und -fortbildungszentrums <strong>Oerlenbach</strong> erfasst,<br />

sämtliche Zahlungen (E<strong>in</strong>- und Auszahlungen) werden überwacht,<br />

sichergestellt und freigegeben. Die Titelstände der dem BPOLAFZ<br />

OEB zur Bewirtschaftung zugewiesenen Haushaltstitel werden<br />

ebenfalls überwacht. Jährlich werden nach Zuarbeit durch die e<strong>in</strong>zelnen<br />

Bewirtschafter Haushalts- und F<strong>in</strong>anzpläne erstellt.<br />

Das Sachgebiet Haushalt arbeitet eng mit der <strong>Bundespolizei</strong>-<br />

akademie bzgl. aller die Haushaltsmittelbewirtschaftung betreffenden<br />

Vorgänge (Haushaltsmittelanforderungen, <strong>Jahre</strong>sabschluss,<br />

Berechtigungen für die Zahlungssysteme etc.) zusammen.<br />

61<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Des Weiteren ist das Sachgebiet Haushalt mit der Überwachung noch offener Besoldungsrückforderungen,<br />

der Sicherstellung von Nachversicherungen und der Bearbeitung von Rückfragen der Deutschen Renten-<br />

versicherung bzgl. ausgeschiedener ehemaliger Beamter (Altfälle) befasst.<br />

Die Prüfung und Anerkennung der trennungsgeld- und umzugskostenrelevanten eigenen Hausstände nach<br />

dem Bundesumzugskostengesetz wurde dem Sachgebiet im <strong>Jahre</strong> 2009 übertragen.<br />

Infolge der Abschichtung der Aufgaben Besoldung und Vergütung (Übergabe an das Bundesverwaltungsamt<br />

im <strong>Jahre</strong> 2008) sowie der Umschichtung der Bewirtschaftung von Haushaltsstiteln zur <strong>Bundespolizei</strong>akademie<br />

reduzierte sich die Anzahl der Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter im Sachgebiet von vordem - acht - (e<strong>in</strong> Sach-<br />

gebietsleiter, e<strong>in</strong> Sachbearbeiter, vier Bearbeiter, zwei Angestellte) auf nunmehr - drei - (e<strong>in</strong> Sachbearbeiter,<br />

e<strong>in</strong> Bearbeiter, e<strong>in</strong> Angestellter).


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Zentralbereich – Wirtschaftsverwaltung<br />

Der Zentralbereich – Wirtschaftsverwaltung besteht aus den Bereichen:<br />

Sachgebietsleitung Wart für Sportstätten<br />

Küche Bekleidungskammer<br />

Hausmeisterteam Re<strong>in</strong>igungskräfte<br />

Schre<strong>in</strong>er<br />

Die Sachgebietsleitung steuert den Regelbetrieb der e<strong>in</strong>zelnen Fachbereiche und ist an den Planungen und<br />

Umsetzungen von Bauunterhaltungsmaßnahmen und Baumaßnahmen beteiligt. Neben der Beschaffung von<br />

Geräten (Büro- bzw. Lehrsaalausstattung, Küchengeräte usw.) ist das Sachgebiet auch für die Unterhaltung<br />

dieser Geräte zuständig.<br />

Der Wart für Sportstätten betreut die Sportanlagen und stellt das erforderliche Sportgerät zur Nutzung für<br />

Aus- und Fortbildung und für das Eignungsauswahlverfahren bereit.<br />

Die standorteigene Küche stellt die Mahlzeiten für die Frühstücks-, Mittags- und Abendverpflegung an den<br />

Wochentagen her. Täglich werden so ca. 1 000 Verpflegungsportionen bereitgestellt.<br />

Die Bekleidungskammer unterstützt die Dienstanfänger bei der Neue<strong>in</strong>kleidung. Nicht passende oder mit<br />

Mängeln behaftete Kleidungsstücke werden getauscht oder <strong>in</strong> der eigenen Änderungsschneiderei<br />

umgearbeitet. E<strong>in</strong> Schuhmacher sorgt für die Reparatur des Schuhwerkes.<br />

Das Hausmeisterteam ist verantwortlich für den Transport von Möbeln, Bettwäsche und anderen sperrigen<br />

Gegenständen. Zur Arbeit dieses Teams gehören auch die Grünflächenpflege (Rasen mähen, Sträucher<br />

schneiden, Straße re<strong>in</strong>igen) und die Befreiung der Straßen und Wegen von Schnee und Eis.<br />

Die eigenen Re<strong>in</strong>igungskräfte re<strong>in</strong>igen die Unterkunftswohnräume der Beamten und Beamt<strong>in</strong>nen, die sich <strong>in</strong><br />

der Aus- und Fortbildung bef<strong>in</strong>den. Weitere Re<strong>in</strong>igungskräfte e<strong>in</strong>er externen Firma re<strong>in</strong>igen die Büros und die<br />

Unterrichtsräume.<br />

62


63<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Dem Sachgebiet Wirtschaftsverwaltung ist auch e<strong>in</strong>e eigene Schre<strong>in</strong>erei zugeordnet. In dieser werden<br />

Stühle, Tische, Schränke und andere E<strong>in</strong>richtungsgegenstände repariert. Zusätzlich fertigt der Schre<strong>in</strong>er für<br />

den Schießbetrieb u.a. Deckungen und Holzblenden zur Vermeidung von Querschlägern.


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Impressionen der Ausbildung 1998-2012<br />

64


Polizeiärztlicher Dienst<br />

Die Organisationse<strong>in</strong>heit „Polizeiärztlicher Dienst (PÄD)“ im Bundes-<br />

polizeiaus- und -fortbildungszentrum besteht aus zehn Stammbeschäftigten,<br />

sowie bis zu drei Auszubildenden zur Mediz<strong>in</strong>ischen Fachangestellten.<br />

E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Überblick über die vielfältigen Aufgaben und Tätigkeitsbereiche<br />

des Polizeiäztlichen Dienstes:<br />

65<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Kurativmediz<strong>in</strong>ische Versorgung/Betreuung der Heilfürsorgeberechtigten (Stammpersonal und Lehrgangsteilnehmer)<br />

im Rahmen der täglichen polizeiärztlichen Sprechstunde<br />

Durchführung von Eignungsauswahluntersuchungen bei Bewerber<strong>in</strong>nen/Bewerber für den mittleren, gehobenen<br />

und höheren Dienst<br />

Durchführung von Aus- und Fortbildungsmaßnahmen, wie z. B. Erste Hilfe-Ausbildung, e<strong>in</strong>satzbezogene<br />

praktische Erste Hilfe bei der Ausbildung im mittleren PVD, Erste Hilfe-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g für alle Polizeivollzugs-<br />

beamt<strong>in</strong>nen und -beamten im BPOLAFZ <strong>Oerlenbach</strong>, BPOLI Würzburg und der BPOLI Flughafen Stuttgart<br />

im Abstand von zwei bis drei <strong>Jahre</strong>n; e<strong>in</strong>satzbezogene Erste Hilfe für den gehobenen PVD sowie e<strong>in</strong>e<br />

<strong>in</strong>tegrierte praktische Erste Hilfe-Ausbildung <strong>in</strong> verschiedenen Fortbildungslehrgängen<br />

Arbeitsmediz<strong>in</strong>ische Betreuung für das Stammpersonal und den ausgelagerten Organisationse<strong>in</strong>heiten<br />

des <strong>Bundespolizei</strong>präsidiums im BPOLAFZ OEB, sowie Abgabe von arbeitsmediz<strong>in</strong>ischen Stellungnahmen<br />

Arbeitsplatzbeschreibungen bei e<strong>in</strong>geschränkter Dienstunfähigkeit; dazu gehören auch verschiedene<br />

Untersuchungen nach den berfufsgenossenschaftlichen Richtl<strong>in</strong>ien<br />

Wahrnehmung der Aufgaben nach dem Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG)<br />

Mitwirkung bei und Organisation der Betrieblichen Gesundheitsförderung, Vorsorgeuntersuchungen und<br />

Unterrichtungen über verschiedene Themen wie z. B. gesunde Ernährung<br />

Ärztliche Unterstützung bei der Erstellung von Hygieneplänen der hausverwaltenden Dienststelle, sowie<br />

Hygieneüberwachung und Infektionsschutz<br />

Sicherstellung der sanitätsdienstlichen Versorgung am Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gszentrum Kühro<strong>in</strong>thaus mit zwei Polizeivollzugsbeamten<br />

Unterstützung bei E<strong>in</strong>satzmaßnahmen, z. B. Unterstützung der polizeiärztlichen Dienste bei polizeilichen<br />

E<strong>in</strong>sätzen; Gestellung von Rettungssanitätern bei Fußballspielen


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Notfallversorgung und mediz<strong>in</strong>ische Begleitung/Betreuung bei Sport- und sonstigen Veranstaltungen<br />

(Nature Challenge, Altherren-Fußballturnier, Frauenlauf, Jahrgangssportfesten, dienstliche Veranstaltungen<br />

wie Vereidigungen)<br />

Ausbildung zur Mediz<strong>in</strong>ischen Fachangestellten.<br />

66


Evangelische und Katholische Seelsorge<br />

<strong>in</strong> der <strong>Bundespolizei</strong><br />

Berufsethik und Seelsorge<br />

67<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Der Dienst der Polizeibeamt<strong>in</strong>nen und Polizeibeamten <strong>in</strong> der <strong>Bundespolizei</strong> ist ohne e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche<br />

und gründliche Reflexion der Praxis undenkbar. Gerade im Wandel der Zeiten und angesichts stürmischer<br />

Umbrüche ist die Vermittlung berufsethischer Orientierung an den Grundwerten geradezu fundamentale<br />

Voraussetzung für die Bewährung im Polizeiberuf, besonders <strong>in</strong> Grenzsituationen, wenn es ernst wird. Infolge<br />

der Herausforderungen des Polizeiberufes und der Begegnung mit der Lebenswirklichkeit werden verstärkt<br />

Antworten auf die Frage nach dem S<strong>in</strong>n des Lebens, der Religion(en), nach Gott und der Zukunft der Welt<br />

gestellt. Die beiden Kirchen haben deswegen schon 1965 e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>barung mit dem Staat getroffen, die es<br />

Geistlichen beider Konfessionen ermöglicht, an der Vergewisserung ethischer Werte mitzuwirken und Angehörige<br />

seelsorgerlich zu begleiten.<br />

Berufsethik ist e<strong>in</strong> wesentlicher Bestandteil der Aus- und Fortbildung. Im S<strong>in</strong>ne des <strong>in</strong>tegrativen Fortbildungskonzepts<br />

arbeiten Geistliche <strong>in</strong> der Berufsethik auch eng mit Dienstvorgesetzten, Sozialwissenschaftlern,<br />

Mediz<strong>in</strong>ern u.a. zusammen.<br />

Angeboten werden außerdem berufsethische Lehrgänge, kirchliche Tagungen, Gottesdienste, Familienfrei-<br />

zeiten und Wallfahrten. Das persönliche Seelsorgegespräch wird durch das Beichtgeheimnis und der Schweige-<br />

pflicht geschützt.<br />

Die E<strong>in</strong>zel-Seelsorge und die Berufsethik im BPOLAFZ <strong>Oerlenbach</strong> werden derzeit von nachfolgend auf-<br />

geführten Geistlichen wahrgenommen:<br />

Evangelische Seelsorge<br />

Robert August<strong>in</strong> 01.09.2000<br />

Ingo Zw<strong>in</strong>kau ab 01.05.2012<br />

Jochen Fiedler ab 01.09.2012<br />

Katholische Seelsorge<br />

Pater Ra<strong>in</strong>er Klostermann ab 01.12.2005<br />

Pater Dr. Gabriel Wolf ab 01.01.2007<br />

Stefan Sell<strong>in</strong>ger ab 01.10.2008


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Der örtliche Personalrat<br />

Der örtliche Personalrat setzt sich im <strong>Bundespolizei</strong>aus- und -fortbildungszentrum <strong>Oerlenbach</strong> aus sieben<br />

Beamten- und zwei Arbeitnehmervertretern zusammen.<br />

Der Personalrat ist gemäß dem Bundespersonalvertretungsgesetz im Rahmen der Mitbestimmung, Mitwirkung<br />

und Beteiligung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Reihe von Personal- und Fortbildungsmaßnahmen <strong>in</strong>volviert. Die Tätigkeit des Personal-<br />

rates erstreckt sich über e<strong>in</strong> weites Spektrum, da der Personalrat auch für soziale Belange <strong>in</strong>nerhalb der Dienststelle<br />

zuständig ist.<br />

Die Entscheidungen des Personalrates werden <strong>in</strong>nerhalb regelmäßiger Sitzungen demokratisch getroffen. Zur<br />

Vertiefung der vertrauensvollen Zusammenarbeit und Erörterung von möglichen unterschiedlichen Sichtweisen<br />

f<strong>in</strong>den monatlich Gespräche zwischen dem gesamten Personalrat und der Dienststellenleitung statt.<br />

h<strong>in</strong>tere Reihe von l<strong>in</strong>ks:<br />

Wolfgang Kraus, Thomas Valt<strong>in</strong>, Robert Müller, Klaus Meder, Rüdiger Ruppenste<strong>in</strong><br />

vordere Reihe von l<strong>in</strong>ks:<br />

Annika Wolf, Josef Wilda, Mart<strong>in</strong>a Braum (Vorsitzende), Herbert Frembs<br />

68


Die Vertrauensfrau<br />

69<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Die Vertrauensfrau des <strong>Bundespolizei</strong>aus- und -fortbildungszentrums <strong>Oerlenbach</strong> hat die durch das Bundesgleichstellungsgesetz<br />

bestimmte gesetzliche Aufgabe, als Ansprechpartner<strong>in</strong> für die Gleichstellungsbeauftragte<br />

der <strong>Bundespolizei</strong>akademie und die Beschäftigten des BPOLAFZ OEB zur Verfügung zu stehen und Infor-<br />

mationen zu vermitteln. Darüber h<strong>in</strong>aus nimmt sie die von der Gleichstellungsbeauftragten zur eigenständigen<br />

Wahrnehmung übertragenen amtlichen Aufgaben wahr, wie z. B.:<br />

Mitwirkung bei der Personalauswahl im gesamten Tarifbereich des BPOLAFZ OEB<br />

Teilnahme an Verfahren nach dem Betrieblichen E<strong>in</strong>gliederungsmanagement (BEM)<br />

Mitwirkung bei der Vergabe von Fortbildungsplätzen für das BPOLAFZ OEB<br />

Teilnahme an Eignungsauswahlverfahren, Prüfungen und Feststellungsgesprächen bei Polizeivollzugs-<br />

beamten<br />

Organisation und/oder Durchführung von Lehrveranstaltungen zum Bundesgleichstellungsgesetz und all-<br />

geme<strong>in</strong>em Gleichbehandlungsgesetz<br />

Beratung und Betreuung von Angehörigen des BPOLAFZ OEB <strong>in</strong> Fragen von Mutterschutz, Elternzeit und<br />

Arbeitszeitgestaltung für Eltern.<br />

Die Jugend- und Auszubildendenvertretung<br />

Die Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) arbeitet eng mit der Personalvertretung zusammen, sie stellt<br />

das B<strong>in</strong>deglied zwischen Personalrat und Auszubildenden dar. Die JAV hat das Recht, an allen Sitzungen des<br />

örtlichen Personalrates sowie an allen Gesprächen zwischen dem Personalrat und der Dienststelle teilzu-<br />

nehmen. Innerhalb dieser kann die JAV Anregungen aber auch Probleme der Auszubildenden weitergeben und<br />

somit Lösungen vorantreiben. Des Weiteren kann die JAV Auszubildendenversammlungen oder Sprechstunden<br />

durchführen.<br />

Schwerbeh<strong>in</strong>dertenvertretung<br />

Neben der Personalvertretung, der Gleichstellungsbeauftragten und der Jugend- und Auszubildendenvertretung<br />

kümmert sich die Schwerbeh<strong>in</strong>dertenvertretung um die Belange der Beschäftigten. Die Grundlage hierfür<br />

f<strong>in</strong>det sich im SGB IX und der „Rahmenvere<strong>in</strong>barung zur Integration von Menschen mit Beh<strong>in</strong>derung im BMI“.<br />

Zu den Aufgaben der Schwerbeh<strong>in</strong>dertenvertretung gehören unter anderen:<br />

Überwachung der E<strong>in</strong>haltung von Gesetzen, Verordnungen, Tarifverträgen, Dienstvere<strong>in</strong>barungen und Verwaltungsanordnungen<br />

Überwachung von Maßnahmen, die schwerbeh<strong>in</strong>derten Menschen dienen<br />

Bearbeitung und Weiterleitung von Anträgen und Beschwerden schwerbeh<strong>in</strong>derter Menschen<br />

sowie Mitwirkung bei E<strong>in</strong>stellung und Weiterbeschäftigung schwerbeh<strong>in</strong>derter Menschen.<br />

Die Vertrauensperson für die Belange der Menschen mit Beh<strong>in</strong>derung wird alle vier <strong>Jahre</strong> neu gewählt.


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

E<strong>in</strong>stellungsberatung<br />

Die <strong>Bundespolizei</strong> sucht Menschen mit Teamgeist und Zivilcourage<br />

Sie s<strong>in</strong>d an e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>teressanten, vielseitigen, fordernden und krisensicheren Lebensberuf <strong>in</strong>teressiert, der<br />

bereits während der Ausbildung bzw. des Studiums gut vergütet wird? Sie besitzen Teamgeist, Zivilcourage,<br />

Entscheidungsvermögen, s<strong>in</strong>d psychisch belastbar und bundesweit mobil?<br />

Dann s<strong>in</strong>d Sie bei uns richtig!<br />

Der betreute Werbebereich unterteilt sich <strong>in</strong> die Städte und Landkreise Aschaffenburg, Bad Kiss<strong>in</strong>gen,<br />

Haßberge, Kitz<strong>in</strong>gen, Ma<strong>in</strong>-Spessart, Ma<strong>in</strong>-Tauber-Kreis, Miltenberg, Rhön-Grabfeld, Schwe<strong>in</strong>furt und Würzburg.<br />

Der Kontakt zu Gymnasien, Realschulen und Wirtschaftsschulen ist notwendig, um dort Schulvorträge<br />

und Berufsbörsen durchzuführen.<br />

Im Zuständigkeitsbereich wird bei zahlreichen Veranstaltungen an Schulen und Ausstellungen/Messen u.ä.<br />

über das Berufsbild bei der <strong>Bundespolizei</strong> und über die E<strong>in</strong>stellungsvoraussetzungen <strong>in</strong>formiert.<br />

Mittlerer Polizeivollzugsdienst<br />

Schulische Voraussetzung: Mittlerer Bildungsabschluss oder e<strong>in</strong> entsprechender Bildungsstand, m<strong>in</strong>destens<br />

befriedigende Deutschkenntnisse, e<strong>in</strong>e m<strong>in</strong>destens befriedigende Sportnote, Ausbildungsdauer zweie<strong>in</strong>halb<br />

<strong>Jahre</strong> zum/zur Polizeimeister/<strong>in</strong>.<br />

Gehobener Polizeivollzugsdienst<br />

Schulische Voraussetzung: Allgeme<strong>in</strong>e Hochschulreife oder Fachhochschulreife mit Studienberechtigung,<br />

m<strong>in</strong>destens befriedigende Deutschkenntnisse, e<strong>in</strong>e m<strong>in</strong>destens befriedigende Sportnote, Studium drei <strong>Jahre</strong><br />

zum/zur Polizeikommissar/<strong>in</strong>.<br />

Nach bestandener Laufbahnprüfung erfolgt im Regelfall die Übernahme <strong>in</strong> das Beamtenverhältnis auf Probe.<br />

Bei Bewährung <strong>in</strong> der Probezeit erfolgt die Übernahme <strong>in</strong> das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit.<br />

<strong>Bundespolizei</strong>akademie<br />

E<strong>in</strong>stellungsberatung <strong>Oerlenbach</strong><br />

Heglerstraße 15<br />

97714 <strong>Oerlenbach</strong><br />

Ansprechpartner:<br />

Jürgen Krämer<br />

Tel.: (09725) 7103264<br />

E-Mail: juergen.kraemer@polizei.bund.de<br />

Internet: www.bundespolizei.de<br />

70


Auswahldienst<br />

Im <strong>Bundespolizei</strong>aus- und -fortbildungszentrum <strong>Oerlenbach</strong> ist e<strong>in</strong>e Außenstelle<br />

des Auswahldienstes der <strong>Bundespolizei</strong>akademie angesiedelt.<br />

Dorth<strong>in</strong> werden nach Sichtung der Bewerbungsunterlagen die Bewerber<strong>in</strong>nen<br />

und Bewerber zum Eigungsauswahlverfahren (EAV) e<strong>in</strong>geladen. Das<br />

EAV besteht – für den mittleren Polizeivollzugsdienst – aus e<strong>in</strong>em schrift-<br />

lichen Teil, der polizeiärztlichen Untersuchung, der Überprüfung der körperlichen<br />

Leistungsfähigkeit und dem persönlichem Vorstellungsgespräch.<br />

71<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Für den gehobenen Polizeivollzugsdienst werden der schriftliche Teil, die polizeiärztliche Untersuchung und<br />

die Überprüfung der körperlichen Leistungsfähigkeit durchgeführt. Das folgende Assessment Center f<strong>in</strong>det bei<br />

der <strong>Bundespolizei</strong>akademie <strong>in</strong> Lübeck statt.<br />

Haben Sie Interesse an e<strong>in</strong>er Ausbildung bei der <strong>Bundespolizei</strong>?<br />

Dann sehen wir uns!


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Sozialmediz<strong>in</strong>ischer Dienst<br />

Der Sozialmediz<strong>in</strong>ische Dienst (SMD) wurde im Rahmen der Neuorganisation der <strong>Bundespolizei</strong> 2008 vom<br />

Standort Schwandorf an den Standort <strong>Oerlenbach</strong> verlegt. Seither ist der SMD als Außenstelle des <strong>Bundespolizei</strong>präsidiums<br />

im BPOLAFZ <strong>Oerlenbach</strong> untergebracht.<br />

Die Aufgaben des SMD s<strong>in</strong>d die dienstrechtlichen Untersuchungen<br />

und Begutachtungen zur Polizeidiensttauglichkeit, wie sie z. B. bei der<br />

E<strong>in</strong>stellung, vor Ernennung zum Beamten auf Lebenszeit oder bei Polizeidienstunfähigkeit<br />

gefordert s<strong>in</strong>d.<br />

Der SMD <strong>Oerlenbach</strong> ist e<strong>in</strong>er von vier SMD’s bundesweit. Die<br />

Zuständigkeit ist auf die Regionen der BPOLD Stuttgart, BPOLD<br />

München und BPOLD Flughafen Frankfurt beschränkt.<br />

Durch die räumliche Nähe zue<strong>in</strong>ander kooperieren der polizeiärzt-<br />

liche Dienst (PÄD) und der Sozialmediz<strong>in</strong>ische Dienst (SMD) mite<strong>in</strong>ander<br />

oder ergänzen e<strong>in</strong>ander.<br />

Sozialwissenschaftlicher Dienst<br />

Der Sozialwissenschaftliche Dienst (SWD) <strong>in</strong> <strong>Oerlenbach</strong> stellt sich vor:<br />

Was verbirgt sich h<strong>in</strong>ter diesem offiziell anmutenden Begriff?<br />

Der SWD ist e<strong>in</strong>e Servicee<strong>in</strong>richtung des <strong>Bundespolizei</strong>präsidiums mit<br />

Schwerpunktaufgaben im Bereich Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV),<br />

d.h. Beratung und Betreuung nach belastenden Ereignissen, E<strong>in</strong>satzbe-<br />

gleitung (z. B. im Bereich des deeskalierenden Kommunikationsmanagements),<br />

des Gesundheitsmanagements und der Unterstützung <strong>in</strong> Aus- und<br />

Fortbildung <strong>in</strong> allen orig<strong>in</strong>är sozialwissenschaftlichen Fragestellungen<br />

(wie Psychologieunterricht, Verhaltenstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, <strong>in</strong>terkultureller Kompetenz,<br />

Unterstützung bei Rückführungs- und Schießausbilderlehrgängen).<br />

Das Zuständigkeitsgebiet umfasst die <strong>Bundespolizei</strong>dienststellen <strong>in</strong> Baden-Württemberg und Bayern, e<strong>in</strong>schließlich<br />

der <strong>Bundespolizei</strong>abteilungen Bayreuth und Deggendorf, sowie das BPOLAFZ <strong>Oerlenbach</strong>. Die<br />

Aufgaben werden derzeit von vier Mitarbeitern bestritten (1 Leiter<strong>in</strong> SWD – Diplom-Psycholog<strong>in</strong> und drei<br />

Verhaltenstra<strong>in</strong>ern im gehobenen Dienst).<br />

E<strong>in</strong> spannender Arbeitsbereich ist z. B. die Entwicklung des Kommunikationsmanagements bei E<strong>in</strong>sätzen wie<br />

Stuttgart 21, Papstbesuch, 1. Mai Kundgebungen oder Fußballspielen.<br />

72


Regionale Bereichswerkstatt <strong>Oerlenbach</strong><br />

73<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

<strong>Bundespolizei</strong>präsidium, Referat 64, Regionale Bereichswerkstatt Bayreuth (RBW), temporäre Außenstelle<br />

(TAST) <strong>Oerlenbach</strong>.<br />

Im Zuge der Neuorganisation wurde auch der komplette Instandsetzungssektor neu strukturiert und direkt<br />

dem <strong>Bundespolizei</strong>präsidium unterstellt. Aus den bisher 38 dezentralen Werkstattstandorten wurden acht<br />

Bereichswerkstätten mit zehn Außenstellen und weiteren Servicepunkten, sogenannte temporäre Außen-<br />

stellen, e<strong>in</strong>gerichtet. Der RBW Bayreuth s<strong>in</strong>d die TAST Schwandorf und TAST <strong>Oerlenbach</strong> zugeordnet.<br />

In der TAST <strong>Oerlenbach</strong> s<strong>in</strong>d alle drei Teilbereiche (K,W/T/ABC und IKT) mit <strong>in</strong>sgesamt 13 Mitarbeitern<br />

(<strong>in</strong>klusiv e<strong>in</strong>em Auszubildenden) besetzt. Die Zuständigkeitsbereiche erstrecken sich von Nordbayern bis<br />

Baden-Württemberg. In e<strong>in</strong>er Konzeption zum Notfall- und Pannendienst s<strong>in</strong>d die temporären Außenstellen<br />

mit e<strong>in</strong>gebunden und stellen die Instandsetzung auch außerhalb der Funktionszeiten sicher. Im Instandsetzungsgefüge<br />

der RBW Bayreuth ist die TAST <strong>Oerlenbach</strong> fest <strong>in</strong>tegriert.


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong><br />

Bundesanstalt für Immobilienaufgaben<br />

Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) ist e<strong>in</strong>e bundesunmittelbare rechtsfähige Anstalt des öffentlichen<br />

Rechts mit Sitz <strong>in</strong> Bonn. Sie untersteht der Rechtsaufsicht des Bundesm<strong>in</strong>isteriums der F<strong>in</strong>anzen. Hauptaufgabe<br />

der BImA (mit ca. 6 000 Beschäftigten) ist die Verwaltung und Verwertung der Liegenschaften des<br />

Bundes nach kaufmännischen Grundsätzen. Sie wurde zum 1. Januar 2005 gegründet.<br />

Die BImA ist das Kompetenzzentrum des Bundes für Immobilien und stellt die Nutzer von allen Aufgaben im<br />

Zusammenhang mit der Liegenschaftsverwaltung frei, so dass diese nur noch mit ihren „Kerngeschäften“<br />

betraut s<strong>in</strong>d.<br />

Die Liegenschaft der <strong>Bundespolizei</strong> <strong>in</strong> <strong>Oerlenbach</strong> gehört seit dem 1. Januar 2008 zur Geschäftsstelle der<br />

BImA <strong>in</strong> Würzburg. Das Team der BImA <strong>in</strong> <strong>Oerlenbach</strong> unter der Leitung e<strong>in</strong>es Betriebsmeisters besteht aus<br />

zwei Elektrikern, e<strong>in</strong>em Schlosser, e<strong>in</strong>em Installateur, e<strong>in</strong>em Heizungs<strong>in</strong>stallateur, e<strong>in</strong>em Heizer und e<strong>in</strong>em<br />

Maler.<br />

Sie alle s<strong>in</strong>d verantwortlich für den Betrieb und die Instandhaltung der Haustechnik der gesamten Liegenschaft.<br />

Hierzu gehört u.a. der Bereich Heizung, Sanitär, Elektro, Schlosser und Maler.<br />

74


75<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundespolizei</strong> <strong>Oerlenbach</strong>

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