Festigkeit und Schadensanalyse - ETH Zürich
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FASERVERSTÄRKTE KUNSTSTOFFE<br />
Es lassen sich nun Schnittebenen so ausrichten, dass die Richtung des auf sie wirkenden Spannungsvektors<br />
� zu ihrem Normaleneinheitsvektor n parallel wird. Man spricht dann von Hauptrichtungen<br />
bzw. von Hauptspannungen. Der Normaleneinheitsvektor n hat die Komponenten nx, ny<br />
<strong>und</strong> nz. Damit sind die Projektionen der von den drei Punkten A, B <strong>und</strong> C aufgespannten Dreiecksfläche<br />
dF auf die yx-, die xz- <strong>und</strong> die xy-Ebenen gegeben mit dFnx, dFny <strong>und</strong> dFnz. Im Folgenden<br />
werden die Komponenten des Spannungstensors <strong>und</strong> diejenigen des Spannungsvektors auseinander<br />
gehalten, indem konsequent die ersten zweifach <strong>und</strong> die letzten einfach indiziert werden. So<br />
lautet das Gleichgewicht in x-Richtung:<br />
� � � n dF ��<br />
n dF ��<br />
n dF<br />
(5.16)<br />
xdF<br />
xx x xy y xz z<br />
Nach Kürzung durch das Flächenelement dF schreibt man alle Gleichgewichtsbedingungen<br />
oder kurz:<br />
�<br />
�<br />
�<br />
x<br />
y<br />
z<br />
�<br />
�<br />
�<br />
� n<br />
xx<br />
� n<br />
xy<br />
xz<br />
x<br />
x<br />
� n<br />
x<br />
i<br />
�<br />
�<br />
�<br />
� n<br />
yx<br />
yy<br />
� n<br />
yz<br />
y<br />
� n<br />
ij<br />
j<br />
y<br />
y<br />
�<br />
�<br />
�<br />
� n<br />
zx<br />
zy<br />
zz<br />
z<br />
� n<br />
z<br />
� n<br />
z<br />
, (5.17)<br />
� � � n . (5.18)<br />
Nun betrachte man einen auf dem Flächenelement dF senkrecht stehenden Spannungsvektor �.<br />
In diesem Fall ist die Schnittfläche schubspannungsfrei <strong>und</strong> wegen der Parallelität von Spannungsvektor<br />
<strong>und</strong> Normaleneinheitsvektor gilt der Zusammenhang mit dem Betrag � des Spannungsvektors:<br />
� � �n<br />
. (5.19)<br />
i<br />
Der Skalar � wird Hauptspannung genannt <strong>und</strong> die durch (5.19) definierten Normaleneinheitsvektoren<br />
weisen in die Richtungen des Spannungshauptachsensystems. Die Bestimmung der drei<br />
Hauptspannungen aus einem gegebenen Spannungstensor erfolgt durch Kombination der Gleichungen<br />
(5.18) <strong>und</strong> (5.19):<br />
i<br />
� ij n j �� ni<br />
� 0 � � ijn<br />
j ��<br />
n j�ij<br />
� 0 � � ij ��<br />
�ij<br />
� 0 . (5.20)<br />
Das homogene Gleichungssystem (5.20) definiert ein Eigenwertproblem, dessen nichttriviale Lösungen<br />
das Verschwinden der Determinante voraussetzen:<br />
��<br />
xx ��<br />
�<br />
��<br />
xy<br />
�<br />
��<br />
xz<br />
�<br />
�<br />
�<br />
yx<br />
yy<br />
yz<br />
��<br />
� zx �<br />
�<br />
� xy � � 0 . (5.21)<br />
� ��<br />
�<br />
zz �<br />
5-11 Version 1.0 (September 2010)