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Festigkeit und Schadensanalyse - ETH Zürich

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FASERVERSTÄRKTE KUNSTSTOFFE<br />

jede einzelne Schicht. Dazu müssen zuerst die Spannungen in Materialhauptrichtungen der einzelnen<br />

Schichten berechnet werden. Die Schichtspannungen hängen von den Schichteigenschaften,<br />

dem Laminataufbau, den mechanischen Lasten sowie dem Herstellungsprozess <strong>und</strong> den<br />

Umweltbedingungen ab. Die Spannungen müssen an der Unter- <strong>und</strong> der Oberseite jeder Schicht<br />

ermittelt werden, sofern nicht die Krümmungen verschwinden. Die auf Materialhauptachsen transformierten<br />

Spannungen müssen dann in ein <strong>Festigkeit</strong>skriterium eingesetzt werden <strong>und</strong> die <strong>Festigkeit</strong><br />

des Laminats ist nachgewiesen, wenn auf der Unter- <strong>und</strong> Oberseite aller Schichten die <strong>Festigkeit</strong>sbedingungen,<br />

z. B. in der Form<br />

Erfüllt sind.<br />

5.4.2 Versagensindex <strong>und</strong> Eigenspannungen<br />

f ( � ) �1<br />

(5.43)<br />

Wenn man die Frage nach der grössten ertragbaren quasi-statischen Last bei bestimmten Umgebungsbedingungen<br />

stellt, muss man beachten, dass die Spannungen im Laminat sich aus Eigenspannungen<br />

�� R infolge Temperatur- <strong>und</strong> Feuchtelasten sowie aus Spannungen �� M infolge äusserer<br />

mechanischer Lasten zusammensetzen. Bei Steigerung der mechanischen Lasten ändern sich<br />

die Eigenspannungen nicht <strong>und</strong> müssen deswegen in der Rechnung auch als unveränderliche<br />

Grössen (fixed loads) behandelt werden. Der Versagensindex ist ein Lastfaktor �, welcher dasjenige<br />

Vielfache des eingegebenen mechanischen Lastfalls angibt, bei dem das nächstliegende<br />

Schichtversagen auftritt:<br />

M R<br />

� � �� ��<br />

. (5.44)<br />

Dieser Ansatz bedingt natürlich die getrennte Ermittlung der Spannungen infolge mechanischer<br />

<strong>und</strong> residueller Lasten <strong>und</strong> liefert in Verbindung mit einem <strong>Festigkeit</strong>skriterium der Form (5.43) im<br />

Grenzfall f = 1 eine Bestimmungsgleichung für den Lastfaktor �. Das Kriterium der maximalen<br />

Spannungen liefert lineare Bestimmungsgleichungen der Form:<br />

� L � P �1<br />

. (5.45)<br />

Dabei haben folgende Fallunterscheidungen mechanische Bedeutung:<br />

� P � 1: Schichtversagen wegen Eigenspannungen ohne äussere Krafteinwirkung<br />

� P � 1: Schichtversagen bei einem Lastvielfachen<br />

� P<br />

�<br />

L<br />

1<br />

� . (5.46)<br />

Die quadratischen Terme anderer <strong>Festigkeit</strong>shypothesen (Tsai-Hill, Tsai-Wu, Hashin) liefern Bestimmungsgleichungen<br />

der Form:<br />

2<br />

� Q � �L<br />

� P � 1.<br />

(5.47)<br />

5-17 Version 1.0 (September 2010)

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