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Teil3 - Arbeits- und berufsbezogene Orientierung in der medizinischen

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Therapieziel „Re<strong>in</strong>tegration <strong>in</strong> den allgeme<strong>in</strong>en <strong>Arbeits</strong>markt/Beurteilung des beruflichen (Rest-)Leis-<br />

tungsvermögens“. Mit <strong>der</strong> Zielsetzung e<strong>in</strong>er Re<strong>in</strong>tegration <strong>in</strong> den allgeme<strong>in</strong>en <strong>Arbeits</strong>markt werden<br />

Rehabilitanden behandelt, die nicht über e<strong>in</strong>en <strong>Arbeits</strong>platz verfügen. Diese werden unter berufs-<br />

ähnlichen Anfor<strong>der</strong>ungen an <strong>Arbeits</strong>qualität <strong>und</strong> -tempo schrittweise belastet, um die Chancen e<strong>in</strong>er<br />

beruflichen Re<strong>in</strong>tegration zu klären <strong>und</strong>, wenn möglich, e<strong>in</strong>e Leistungsfähigkeit zu erreichen, die für<br />

e<strong>in</strong>en beruflichen (Wie<strong>der</strong>-)E<strong>in</strong>stieg ausreichend ist. E<strong>in</strong>e weitere Rehabilitandengruppe, <strong>der</strong>en Ver-<br />

mittlungsmöglichkeiten <strong>in</strong> den allgeme<strong>in</strong>en <strong>Arbeits</strong>markt zu beurteilen s<strong>in</strong>d, bilden diejenigen Reha-<br />

bilitanden, die aufgr<strong>und</strong> ihrer Leistungsdefizite nicht mehr an ihren bisherigen <strong>Arbeits</strong>platz zurück-<br />

kehren können. Zu prüfen ist bei diesen die Möglichkeit e<strong>in</strong>er beruflichen Neuorientierung. Dabei<br />

steht häufig die Beurteilung <strong>und</strong> För<strong>der</strong>ung von Gr<strong>und</strong>arbeitsfähigkeiten im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>. Die allge-<br />

me<strong>in</strong>e Ausdauerleistung, die als Gr<strong>und</strong>voraussetzung für e<strong>in</strong>e berufliche Re<strong>in</strong>tegration <strong>in</strong> e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es<br />

Berufsfeld gilt, wird mit sich steigernden, kompakten Belastungse<strong>in</strong>heiten erprobt. Für diese Maß-<br />

nahmen stehen mo<strong>der</strong>n ausgestattete Therapieplätze <strong>in</strong> unterschiedlichen Berufsfel<strong>der</strong>n des hand-<br />

werklich-technischen wie kaufmännisch-verwaltenden Bereichs zur Verfügung. Neben kl<strong>in</strong>ik<strong>in</strong>ternen<br />

Belastungserprobungen werden auch externe Belastungserprobungen angeboten; <strong>in</strong> flexibler Koope-<br />

ration mit außerkl<strong>in</strong>ischen Betrieben lassen sich <strong>Arbeits</strong>leistungen <strong>und</strong> -verhalten e<strong>in</strong>es Rehabilitan-<br />

den, z. B. <strong>in</strong> sozialen Berufen wie Pflege <strong>und</strong> Erziehung, unter realitätsnahen <strong>Arbeits</strong>bed<strong>in</strong>gungen<br />

prüfen <strong>und</strong> tra<strong>in</strong>ieren.<br />

Therapieziel: berufliche Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ung neurologischer Rehabilitanden mit zusätzlichem neuro-<br />

psychiatrisch-psychotherapeutischem Behandlungsbedarf. Rehabilitanden, <strong>der</strong>en spezifische Prob-<br />

leme bei Krankheitsbewältigung <strong>und</strong> Verhaltensanpassung die berufliche Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ung ent-<br />

scheidend beh<strong>in</strong><strong>der</strong>n, werden durch e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tegrierte neuropsychiatrisch-psychotherapeutische <strong>und</strong><br />

berufstherapeutische Behandlung unterstützt. Dabei ist das berufstherapeutische Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, das sich<br />

auf die Re<strong>in</strong>tegration an den bisherigen <strong>Arbeits</strong>platz, den Erhalt <strong>der</strong> <strong>Arbeits</strong>fähigkeit ebenso wie auf<br />

die Unterstützung bei beruflicher Neuorientierung richten kann, komb<strong>in</strong>iert mit e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tensiven psy-<br />

chotherapeutischen Betreuung.<br />

Inhalte <strong>und</strong> Ablauf. Ausgangspunkt <strong>der</strong> Neurologischen Berufstherapie ist, das aktuelle Leistungs-<br />

profil des e<strong>in</strong>zelnen Rehabilitanden zu beurteilen <strong>und</strong> entscheidende E<strong>in</strong>flussfaktoren für die berufli-<br />

che Re<strong>in</strong>tegration zu erkennen. In e<strong>in</strong>em speziellen berufstherapeutischen Assessment werden die<br />

neurokognitiven Leistungsmöglichkeiten <strong>der</strong> Bereiche Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Sprache <strong>und</strong><br />

Exekutivfunktionen ebenso wie die körperliche Funktionsfähigkeit ermittelt.<br />

Dem aktuellen Leistungsprofil von Rehabilitanden wird das Anfor<strong>der</strong>ungsprofil gegenübergestellt,<br />

wie es am <strong>in</strong>dividuellen <strong>Arbeits</strong>platz bzw. <strong>in</strong>nerhalb des Berufsfelds besteht. Neben hauseigenen Fra-<br />

gebögen, die wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ungsrelevante Daten zur <strong>Arbeits</strong>biographie <strong>und</strong> Kontextfaktoren (z. B.<br />

E<strong>in</strong>zel- o<strong>der</strong> Teamarbeit, E<strong>in</strong>zelbüro o<strong>der</strong> Großraumbüro) erheben, wird PAL (Profilabgleich von Ar-<br />

beits(platz)anfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> Leistungsvermögen) e<strong>in</strong>gesetzt. Dieses Verfahren wurde nach eigenen<br />

Vorarbeiten (vgl. Claros-Sal<strong>in</strong>as, 2004) <strong>in</strong> Kooperation mit <strong>der</strong> Tageskl<strong>in</strong>ik Kognitive Neurologie, Leip-<br />

zig entwickelt (Claros-Sal<strong>in</strong>as & Guthke, 2009). PAL erhebt berufliche Anfor<strong>der</strong>ungen anhand neu-<br />

ropsychologischer Operationalisierungen für die Bereiche Sehen, Raumkognition, Aufmerksamkeit,<br />

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