Teil3 - Arbeits- und berufsbezogene Orientierung in der medizinischen
Teil3 - Arbeits- und berufsbezogene Orientierung in der medizinischen
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� <strong>Arbeits</strong>mediz<strong>in</strong>isches Informations- <strong>und</strong> Schulungsprogramm. In e<strong>in</strong>em überdachten Außenbe-<br />
reich <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik, <strong>der</strong> als Übungsbaustelle ausgestaltet ist, wird von Therapeuten <strong>in</strong> Kooperation<br />
teilweise mit Externen <strong>der</strong> BG BAU e<strong>in</strong> Schulungsprogramm mit folgenden Inhalten durchgeführt:<br />
� ergonomische H<strong>in</strong>weise, die bereits bei <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung <strong>der</strong> Baustelle <strong>und</strong> sowie des eigenen<br />
<strong>Arbeits</strong>platzes (z. B. Verhältnis Standhöhe <strong>und</strong> <strong>Arbeits</strong>höhe) berücksichtigt werden können<br />
� Demonstration <strong>und</strong> Erprobung technischer <strong>und</strong> persönlicher Hilfsmittel sowie Werkzeuge auf<br />
<strong>der</strong> Übungsbaustelle<br />
� Anregungen zur Stresssenkung während <strong>der</strong> Arbeit<br />
� Auswahl körpergerechter <strong>Arbeits</strong>kleidung, Erlernen von Techniken beim Heben, Tragen <strong>und</strong><br />
Halten von schweren Lasten <strong>und</strong> <strong>der</strong>en richtige E<strong>in</strong>schätzung<br />
� Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsmöglichkeiten auf <strong>der</strong> Baustelle <strong>und</strong> das <strong>in</strong>dividuelle Aufzeigen von Hilfsmitteln <strong>und</strong><br />
Belastungsnischen bei gegebenen Beschwerden<br />
� Die physiotherapeutischen Elemente unterglie<strong>der</strong>n sich <strong>in</strong> drei Sem<strong>in</strong>are<strong>in</strong>heiten:<br />
� Sem<strong>in</strong>ar I - Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs- <strong>und</strong> Bewegungsphysiologie: statische Muskelarbeit – dynamische Mus-<br />
kelarbeit, Gegenüberstellung von anaeroben <strong>und</strong> aeroben Stoffwechsel, die Erläuterung <strong>der</strong><br />
vier motorischen Hauptbeanspruchungsformen anhand praktischer Beispiele sowie die Be-<br />
rücksichtigung des Alters bei Arbeit <strong>und</strong> Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
� Sem<strong>in</strong>ar II - Biomechanik<br />
� Sem<strong>in</strong>ar III - Praktische Übungen: Morgengymnastik, Gruppengymnastik, Ergonomietra<strong>in</strong><strong>in</strong>g,<br />
Muskelaufbautra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, ergänzt durch krankengymnastische E<strong>in</strong>zeltherapie <strong>und</strong> passive The-<br />
rapien.<br />
� Psychologische Elemente werden <strong>in</strong> zwei Sem<strong>in</strong>aren zur Verhaltensän<strong>der</strong>ung mit praktischen<br />
Übungen berücksichtigt. In den Sem<strong>in</strong>aren werden <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Problembereiche Schmerz<br />
<strong>und</strong> Stress thematisiert. Den Rehabilitanden wird e<strong>in</strong> plausibles Schmerzmodell vermittelt <strong>und</strong> es<br />
werden Methoden zur Schmerzbewältigung geübt. Stressauslöser <strong>und</strong> Stressreaktionen werden<br />
erarbeitet <strong>und</strong> e<strong>in</strong> wirksames Stressmanagement wird vermittelt. Im Mittelpunkt steht <strong>in</strong>sbeson-<br />
<strong>der</strong>e <strong>der</strong> wechselseitige Zusammenhang von Stress <strong>und</strong> Schmerz. Ausführlich wird e<strong>in</strong> Entspan-<br />
nungstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g (Progressive Muskelrelaxation) praktisch e<strong>in</strong>geübt.<br />
� Sozialberatung. Es werden zwei Patientensem<strong>in</strong>are, „Beratungsgruppe Arbeit“ (Patientensem<strong>in</strong>ar<br />
I) <strong>und</strong> „<strong>Arbeits</strong>platzsicherung durch Kündigungsschutz“ (Patientensem<strong>in</strong>ar II) durchgeführt. Bei<br />
Bedarf erfolgt e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Sozialberatung zur <strong>Arbeits</strong>platzsicherung durch Hilfen im Beruf<br />
o<strong>der</strong> durch die E<strong>in</strong>leitung <strong>und</strong> Koord<strong>in</strong>ation nachfolgen<strong>der</strong> berufsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Maßnahmen.<br />
Die Maßnahme ist <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es dreiwöchigen Gruppenprogramms (Peer-Effekt) konzipiert, bei dem<br />
die Teilnehmer die Therapie geme<strong>in</strong>sam beg<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> durchlaufen; e<strong>in</strong> standardisiertes Basispro-<br />
gramm (therapeutisches Sockelprogramm) wird ergänzt bzw. modifiziert durch e<strong>in</strong>e spezifische, <strong>in</strong>di-<br />
viduelle Therapie.<br />
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