26.01.2013 Aufrufe

Ausgabe Nr. 14 - Humboldtianer.de

Ausgabe Nr. 14 - Humboldtianer.de

Ausgabe Nr. 14 - Humboldtianer.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Das sog. „Alte Gymnasium“, wie es Friedrich<br />

Dornbusch (1879 bis 1962) gezeichnet<br />

hat, wur<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>n Grundmauern <strong>de</strong>s<br />

1710 nie<strong>de</strong>rgebrannten einstigen Dominikanerklosters<br />

erbaut.<br />

Nach diesem geschichtlichen Exkurs<br />

wen<strong>de</strong>n wir uns wie<strong>de</strong>r Carl Duval zu,<br />

<strong>de</strong>r im Oktober 1828 nun die Universität<br />

Halle/Saale zum Studium <strong>de</strong>r evangelischen<br />

Theologie bezog. Seine Mittellosigkeit<br />

wur<strong>de</strong> durch F.W.Gesenius'<br />

Bemühungen um Stipendien gemil<strong>de</strong>rt.<br />

Militärdienst brauchte Carl nicht zu<br />

leisten; er war „für immer ganz unbrauchbar“,<br />

wie ein Attest vom 29.<br />

Januar 1828 auswies. Sein Studium in<br />

Halle unterbrach Carl Duval und nahm<br />

zum 1.Juli 1832 in Großbodungen eine<br />

Hauslehrerstelle an, wo er seine spätere<br />

Frau Wilhelmine Karoline Louise Noel,<br />

Tochter <strong>de</strong>s dortigen Arztes, zunächst<br />

als Schülerin kennen lernte; sie heirateten<br />

am <strong>14</strong>. Oktober 1838.<br />

Der Flecken Großbodungen war dann<br />

Heimat für eine wun<strong>de</strong>rschöne Zeit für<br />

<strong>de</strong>n lebhaften und beliebten jungen<br />

Mann, <strong>de</strong>r es verstand eine Gesellschaft<br />

ansprechend zu unterhalten. Sein Studium<br />

been<strong>de</strong>te nach eifrigem Selbststudium<br />

C.Duval mit „rühmlich gut“ in Halle<br />

durch Prüfung „pro Licentia concionan-<br />

24<br />

di“ am 23. Juni 1834. Als Kandidat <strong>de</strong>r<br />

Theologie predigte er in Großbodungen,<br />

Kraja und Wallro<strong>de</strong> in Vertretung <strong>de</strong>s<br />

Pfarrers.<br />

Historische Kemenate in Großbodungen.<br />

Zeichnung von Erwin Hablick (um 1954).<br />

Links die „Kemnot“ (erbaut wohl vor<br />

1556), rechts das Duvalhaus (erbaut 1663)<br />

Nach seiner Verheiratung arbeitete Carl<br />

Duval als „Literat“. Er veröffentlichte<br />

nicht nur unter seinem eigenen Namen,<br />

son<strong>de</strong>rn auch anonym und pseudonym<br />

unter Carl von Thal, La Vallee o<strong>de</strong>r<br />

zeichnete mit <strong>de</strong>m griechischen Buchstaben<br />

Delta. Sein bekanntestes Werk ist<br />

wohl das über's Eichsfeld (1845) mit<br />

Zeichnungen von ihm und seinem Bru<strong>de</strong>r<br />

Ferdinand. Weiter erschienen „Erinnerungen<br />

an Scharzfeld“ (1838),<br />

„Hannchen Vogelstange“ (1839), „Klöster<br />

und Klosterruinen Deutschlands“ (2<br />

Bd. 1844 u. 1846), „Die Bergfesten<br />

Kyffhausen und Rothenburg“ (1846).<br />

Carl Duval beherrschte die Schil<strong>de</strong>rung<br />

wie auch die Balla<strong>de</strong>ndichtung und die<br />

poetische Bearbeitung einer Sage. Zum<br />

achtbändigen Sammelwerk von Friedrich<br />

v. Sydow „Thüringen und <strong>de</strong>r<br />

Harz“ (erschienen 1837-1845) verfasste<br />

Carl Duval (wohl ab 1839) rund dreißig<br />

Beiträge, zum Teil mit Zeichnungen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!