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Ausgabe 01/2011 - IHK Gießen Friedberg

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Steuererleichterungen und ein stabiles<br />

Preisniveau tragen ebenfalls zu volleren<br />

Geldbeuteln bei. So blicken konsumnahe<br />

Branchen wie das Gastgewerbe, die Touri-<br />

stik, Dienstleistungen oder der Einzelhandel<br />

heute mit mehr Zuversicht nach vorn.<br />

Asien auf<br />

dem Vormarsch<br />

Die Absatzmärkte der exportorientierten<br />

Unternehmen befinden sich vor allem in<br />

Westeuropa, Nordamerika, Asien sowie in der<br />

Region Naher Osten / Nordafrika (MENA). Für<br />

dieses Jahr geht der D<strong>IHK</strong> von acht Prozent<br />

Export-Wachstum aus. „Einmal mehr erweist<br />

es sich als richtig, dass die deutschen Unter-<br />

nehmen in den letzten Jahren konsequent ihr<br />

Auslandsgeschäft ausgebaut und sich auf den<br />

Wachstumsmärkten gut aufgestellt haben“,<br />

zog Dr. Martin Wansleben, D<strong>IHK</strong>-Hauptge-<br />

schäftsführer, als Fazit der D<strong>IHK</strong>-Umfrage<br />

„Going International 2<strong>01</strong>0“.<br />

Doch die Karten im Spiel um die Führung in<br />

der Weltwirtschaft wurden neu gemischt.<br />

Einige Schwellenländer spielen zunehmend<br />

ihre Joker aus, während ehemalige Spitzen-<br />

länder wie die USA keine gute Hand haben.<br />

So kämpfen die Vereinigten Staaten nach wie<br />

vor mit einer gedämpften Binnennachfrage,<br />

nicht zuletzt wegen der für sie untypisch<br />

hohen Arbeitslosenrate. Dagegen avanciert<br />

Asien – allen voran China und Indien – zum<br />

neuen Impulsgeber. Planwirtschaftler China<br />

verdankt seinen Wirtschaftsboom den milli-<br />

ardenschweren Konjunkturspritzen. Deut-<br />

schen Unternehmen bieten sich dort attrakti-<br />

ve Chancen, vor allem in den Bereichen Ener-<br />

gieversorgung, Umwelttechnologien oder<br />

Automobilbau. China und Indien sind aber<br />

auch wegen ihrer reichen Vorkommen an<br />

„Seltenen Erden“ wichtige Handelspartner.<br />

Diese Metalle werden zur Produktion von<br />

Hightech-Gütern gebraucht. Weil China 2<strong>01</strong>0<br />

seine Exporte „S. E.“ deutlich absenkte, sind<br />

die Preise einiger Metalle bereits eklatant<br />

gestiegen.<br />

Das boomende Indien plant den Ausbau sei-<br />

nes Verkehrs- und Energiesektors und setzt<br />

dabei auf erneuerbare Energien. Hier könnte<br />

das Wissen und Können deutscher Unter-<br />

nehmen zum Tragen kommen. Auch die<br />

Staaten im Mittleren Osten und in Nord-<br />

afrika wachsen schneller als erwartet.<br />

Höhere Ölpreise und Konjunkturprogramme<br />

machen es möglich. Für deutsche Unterneh-<br />

men sind diese Länder ebenfalls bedeutsame<br />

Handelspartner.<br />

Sorge bereitet der Exportindustrie allerdings<br />

die nach oben schnellenden Preise für Ener-<br />

gie und Rohstoffe. Sie ziehen höhere Pro-<br />

duktionskosten und einen verringerten<br />

Absatz nach sich. Die Ursachen liegen vor<br />

allem im schwachen Dollar und im Ressour-<br />

cen-Hunger der schnell wachsenden<br />

Schwellenländer. Die Industrie spürt diese<br />

Last besonders, denn sie kann die Kosten oft<br />

nicht vollständig an ihre internationalen<br />

Kunden weitergeben. Allerdings kann sie,<br />

weil weltweit in vielen Sparten, z. B. der<br />

Umwelttechnik, führend, passende Lösun-<br />

gen für einen effizienten Energie- und<br />

Materialeinsatz anbieten.<br />

Handelshemmnisse<br />

auf dem Vormarsch<br />

Während der Wirtschafts- und Finanzkrise<br />

2009 haben viele Länder ihre Märkte abge-<br />

schottet und ausländischen Anbietern den<br />

Zugang durch neue Hindernisse oder<br />

Importzölle erschwert. Mit einer Lockerung<br />

kann auch in den nächsten Monaten wohl<br />

nicht gerechnet werden. Dessen ungeachtet<br />

sind die deutschen Unternehmen bestrebt,<br />

die westeuropäischen Märkte, in denen sie<br />

rund zwei Drittel ihrer Umsätze erwirtschaf-<br />

ten, weiter erfolgreich zu bedienen. Sie<br />

haben die Krise genutzt, um sich im Aus-<br />

landsgeschäft neu zu positionieren. Dabei<br />

werden sie von den <strong>IHK</strong>s in vielfältiger<br />

Weise unterstützt, unter anderem bei der<br />

verfahrensmäßigen Abwicklung laufender<br />

Geschäfte oder bei der Vermittlung von<br />

Aufmacher<br />

Marktinformationen und neuen Geschäfts-<br />

partnern. „Inhouse-Beratungen mit deut-<br />

schen Außenhandelskammern, Spezialsemi-<br />

nare, Handelsvertretertage oder Koopera-<br />

tionsbörsen sind nur einige Beispiele unse-<br />

rer Aktivitäten“, sagt Holger von der Burg,<br />

bei der <strong>IHK</strong> Düsseldorf zuständig für den<br />

Geschäftsbereich Außenwirtschaft- und<br />

Zollberatung (im vergangenen Dezember<br />

hatte er bei der <strong>IHK</strong> in <strong>Gießen</strong> ein Seminar<br />

zu den aktuellen Änderungen seines<br />

Bereichs gehalten). Denn trotz Liberalisie-<br />

rung der Märkte wird die Abwicklung von<br />

Außenhandelsgeschäften durch bilaterale<br />

Abkommen, Embargo- oder auch Präven-<br />

tionsmaßnahmen zur Terrorbekämpfung<br />

zunehmend komplizierter.<br />

„Vor allem die USA machen es deutschen<br />

Unternehmen durch ihre hohen Sicherheits-<br />

standards und Re-Exportbestimmungen<br />

nicht leicht“, weiß von der Burg zu berichten.<br />

„China und Russland erschweren den Zugang<br />

durch komplexe Zertifizierungsvorschriften,<br />

weil sie die europäischen Normen nicht aner-<br />

kennen. Bevor deutsche Waren auf ihre<br />

Märkte gelangen, müssen sie erst von deren<br />

Zertifizierungsstellen registriert werden.“<br />

Diese Prüfungen können langwierig und<br />

kostenintensiv sein.<br />

Der Beratungsbedarf der Unternehmen ist<br />

dementsprechend hoch. Mehr als die Hälfte<br />

ihrer Anfragen drehen sich um Zoll- und<br />

Außenwirtschaftsrecht. Viele Fragen kom-<br />

men zum Thema „Sicherheit im internationa-<br />

len Warenverkehr“ und „Elektronisches Zoll-<br />

abfertigungssystem“, das seit der Einführung<br />

im Juli 2009 personelle Kapazitäten in den<br />

Unternehmen bindet und damit vor allem<br />

Mittelständler vor Schwierigkeiten stellt.<br />

Auch hier helfen die Industrie- und Handels-<br />

kammern.<br />

Neues Jahr, neue Steuern<br />

Deutschland ist bekannt für seinen Steuer-<br />

dschungel. Daher liegt es nahe, dass die<br />

<strong>IHK</strong>s auch hier den Unternehmen beratend<br />

www.giessen-friedberg.ihk.de · 1/2<strong>01</strong>1 7

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