Ausgabe 01/2011 - IHK Gießen Friedberg
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Mittendrin in der Produktion der miral GmbH: Geschäftsführerin Dr. Susanne Sollner (3.v.re.).<br />
der Energieversorgung zusammen. Daher<br />
entstehen durch die wachsende Energie-<br />
knappheit weltweit für uns interessante Auf-<br />
gabenstellungen“, sagt Dr. Bernd Kordes,<br />
Vorsitzender der Lahmeyer-Geschäftsfüh-<br />
rung. Auch 2<strong>01</strong>1 rechnet er mit einer guten<br />
Geschäftsentwicklung, schließlich steigt die<br />
Nachfrage nach Energie weiter an. „Ingeni-<br />
eurleistungen sind weltweit im Bereich der<br />
Wasserkraft und auch für den Ausbau der<br />
Stromnetze gefragt. Mittlerweile haben wir<br />
eine Reihe interessanter Neuaufträge erhal-<br />
ten“, so Kordes. Lediglich der Markt für<br />
erneuerbare Energien erfüllt nicht ganz die<br />
Erwartungen des Geschäftsführers.<br />
Regelrechten Unmut verbreiten hingegen die<br />
neuen Kontroll- und Meldepflichten, die als<br />
Antiterrormaßnahmen eingeführt wurden.<br />
„Sie sind eine zusätzliche Belastung für unse-<br />
re Administration“, sagt Kordes. „Immerhin<br />
sind wir ein international tätiges Unterneh-<br />
men mit vielen ausländischen Mitarbeitern<br />
und Geschäftspartnern.“<br />
Von der <strong>IHK</strong> <strong>Gießen</strong>-<strong>Friedberg</strong> erwartet Kor-<br />
des eine Förderung des Erfahrungsaustau-<br />
sches zwischen auslandsorientierten Firmen.<br />
Seine Pläne für dieses Jahr: „Wir werden in<br />
den Ausbau bestehender beziehungsweise<br />
2<strong>01</strong>0 gegründeter ausländischer Niederlas-<br />
sungen in den USA, der Türkei und Russland<br />
investieren sowie den Aufbau weiterer Aus-<br />
landsstandorte prüfen.“<br />
Investitionen in die<br />
Versorgungssicherheit<br />
Foto: miral<br />
Ebenfalls im Energiesektor tätig ist die<br />
<strong>Friedberg</strong>er ovag Energie AG (Oberhessische<br />
Versorgungsbetriebe). Auch die ovag schaut<br />
optimistisch ins neue Jahr. „Wir gehen von<br />
einer gleich bleibenden Entwicklung unse-<br />
res Unternehmens aus“, sagt Vorstand Rai-<br />
ner Schwarz. Im Netz- und Verkehrsbereich<br />
wies der mittelgroße Energieversorger 2<strong>01</strong>0<br />
stetige Erlös- und Kostenstrukturen aus,<br />
nicht zuletzt bedingt durch den stark regu-<br />
lierten Markt. Im Energievertrieb spürte er<br />
dagegen einen intensiven Wettbewerb,<br />
trotzdem konnte er sich vor dem Hinter-<br />
grund der anziehenden Konjunktur gut<br />
positionieren. „Mit Beginn des neuen Jahres<br />
mussten wir eine Preisanpassung vorneh-<br />
men, da die EEG-Umlage um über 70 Pro-<br />
zent angestiegen ist“, erklärt Schwarz. „Der<br />
Aufschlag deckt aber nur die Aufwendun-<br />
gen ab, die uns durch den enormen Zubau<br />
an erneuerbaren Energien belas tet werden.“<br />
Für bedenklich hält der Vorstand die Unkal-<br />
kulierbarkeit der Einspeisungen, da sie die<br />
Netze zum Teil an ihre Belastungsgrenzen<br />
bringen. Auch kritisiert er, dass vor dem<br />
Hintergrund der Diskussion um die Laufzeit-<br />
verlängerungen von Atomkraftwerken Bau-<br />
projekte für konventionelle Kraftwerke<br />
Aufmacher<br />
gestoppt wurden, die ineffiziente Altanlagen<br />
hätten ersetzen sollen.<br />
Probleme ergäben sich bei den Kommunen<br />
durch die geänderte Ökosteuer. Denn die teil-<br />
weise Streichung der Entlastungen führt<br />
dazu, dass gesamtgesellschaftlich wün-<br />
schenswerte Geschäftsmodelle – wie bei-<br />
spielsweise das Licht-Liefer-Contracting<br />
(Projekt zur Straßenbeleuchtungen) – gerin-<br />
ger ausfallen.<br />
Seine Erwartungen an die <strong>IHK</strong> <strong>Gießen</strong>-Fried-<br />
berg formuliert Schwarz so: „Sie sollte wei-<br />
terhin der einheimischen Wirtschaft in<br />
gewohntem Maße beratend und unterstüt-<br />
zend zur Seite stehen.“<br />
Seit Jahren auf<br />
Wachstumskurs<br />
Die miral GmbH gehört in Europa zu den füh-<br />
renden Unternehmen im Bereich Mineral-<br />
guss. Als OEM (Original Equipment<br />
Manufacturer)-Zulieferer liegt die Kernkom-<br />
petenz des Unternehmens in der Herstellung<br />
von hochwertigen Sanitärartikeln. Während<br />
vor allem in den Benelux-Staaten im Jahr<br />
2009 Umsatzeinbrüche verzeichnet werden<br />
mussten, geht es bei miral stetig nach oben.<br />
„Schon seit 2009 sehen wir, dass sich der Bin-<br />
nenmarkt positiv entwickelt“, freut sich<br />
Geschäftsführerin Dr. Susanne Sollner. „Wir<br />
gehen davon aus, dass sich in diesem Jahr<br />
unsere Exportmärkte auf niedrigem Niveau<br />
stabilisieren und die Entwicklung in Deutsch-<br />
land konstant hoch bleibt. Da 2009 unser<br />
umsatzstärkstes Jahr war und wir den einbre-<br />
chenden Exportumsatz durch die Binnenzu-<br />
wächse mehr als kompensieren konnten,<br />
gehen wir insgesamt von einer Stagnation<br />
der Nachfrage auf hohem Niveau aus.“ Für<br />
das Jahr 2<strong>01</strong>1 sind lediglich notwendige<br />
Ersatzinvestitionen für das Lauterbacher<br />
Unternehmen geplant.<br />
Wie andere Firmen leidet auch miral unter<br />
den verschärften Kontrollen und Melde-<br />
pflichten. „Wir sind von der elektronischen<br />
Ausfuhranmeldung betroffen, da wir Kunden<br />
www.giessen-friedberg.ihk.de · 1/2<strong>01</strong>1 9