Lehrmittel Sporterziehung: Band 3 – Broschüre 3 - mobilesport.ch
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<strong>Lehrmittel</strong> <strong>Sporterziehung</strong> <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3<br />
3<br />
Balancieren<br />
Klettern<br />
Drehen
… Stützen<br />
… Springen<br />
<strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 auf einen Blick<br />
… Drehen<br />
… Klettern<br />
… Balancieren<br />
Die motoris<strong>ch</strong>en<br />
Fähigkeiten und<br />
Fertigkeiten<br />
erweitern beim …<br />
Bewegungsgesetze<br />
entdecken und<br />
damit umgehen<br />
… Kooperieren<br />
Die S<strong>ch</strong>werkraft im Umgang mit dem eigenen Körper<br />
und mit Geräten bewusst erproben und erleben<br />
… Hängen, S<strong>ch</strong>aukeln<br />
und S<strong>ch</strong>wingen<br />
… Bewegen auf<br />
Rollen und Rädern<br />
… Kämpfen<br />
… Kombinieren<br />
Die Kinder erproben vielfältige Bewegungsformen sowie Verhaltensweisen und s<strong>ch</strong>ätzen<br />
dabei ihre eigenen Mögli<strong>ch</strong>keiten ri<strong>ch</strong>tig und verantwortungsbewusst ein. Sie lernen, mit<br />
ihrem Körper in unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Bewegungssituationen umzugehen. Im spieleris<strong>ch</strong>en<br />
Umgang mit der S<strong>ch</strong>werkraft und den physikalis<strong>ch</strong>en Bewegungsgesetzen erhalten und<br />
fördern sie ihre Bewegungslust an, auf und mit Geräten und entwickeln daraus<br />
motoris<strong>ch</strong>e Fähigkeiten sowie sportartspezifis<strong>ch</strong>e Fertigkeiten.<br />
S<strong>ch</strong>werpunkte 1.<strong>–</strong>4. S<strong>ch</strong>uljahr: Ÿ Vgl. 3. Ums<strong>ch</strong>lagsseite, am S<strong>ch</strong>luss dieser <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong>.
S<strong>ch</strong>werpunkte in den Stufenbänden 2<strong>–</strong>6<br />
• Das natürli<strong>ch</strong>e Bewegungsbedürfnis beim Balancieren, Klettern,<br />
Drehen, Fliegen, Bewegen auf Rollen und Rädern, Ruts<strong>ch</strong>en<br />
und Gleiten, Raufen befriedigen und dabei vielseitige<br />
Sinneserfahrungen sammeln<br />
• An, mit und auf Geräten grundlegende Fähigkeiten erwerben<br />
• In s<strong>ch</strong>wierigen Situationen einander helfen und si<strong>ch</strong>ern<br />
• Fertigkeiten beim Balancieren, Klettern, Drehen, Fliegen,<br />
S<strong>ch</strong>aukeln und S<strong>ch</strong>wingen, Bewegen auf Rollen und beim Gleiten<br />
erwerben<br />
• Ursa<strong>ch</strong>e und Wirkung von Bewegungsgesetzen erkennen<br />
• Spieleris<strong>ch</strong>e Formen des Raufens und Kämpfens dur<strong>ch</strong>führen<br />
• Einander helfen und si<strong>ch</strong>ern<br />
• Spezielle Fertigkeiten, Kombinationen und attraktive Kunststücke<br />
an, auf und mit Geräten erwerben und anwenden<br />
• Ursa<strong>ch</strong>e und Wirkung bei Bewegungsabläufen spüren, verstehen<br />
und dadur<strong>ch</strong> das Bewegungsgefühl verfeinern<br />
• Bewegungsverwandts<strong>ch</strong>aften erleben<br />
• Rauf- und Kampfspiele dur<strong>ch</strong>führen<br />
• Einander helfen und si<strong>ch</strong>ern<br />
• Einige Fertigkeiten gestalten und <strong>–</strong> dur<strong>ch</strong> konditionelle und koordinative<br />
Zusatzaufgaben <strong>–</strong> ergänzen<br />
• Traditionelle Fertigkeiten mit, an oder auf Geräten sowie<br />
Kunst- und Akrobatikformen erwerben, gestalten und ergänzen<br />
• Grundlegende Fertigkeiten für Kampfsportarten erwerben<br />
• Einander helfen und si<strong>ch</strong>ern<br />
• Spezielle Kunstformen beim Balancieren, Klettern, Drehen,<br />
Fliegen, Bewegen auf Rollen und Gleiten erwerben und anwenden<br />
• Biome<strong>ch</strong>anis<strong>ch</strong>e Experimente praxisnah dur<strong>ch</strong>führen<br />
• Krafttraining mit und an Geräten dur<strong>ch</strong>führen<br />
• Eine Kampfsportart ausüben<br />
• Einander helfen und si<strong>ch</strong>ern<br />
• Das Sportheft ist eine Grundlage (u.a. Arbeits- und Notizheft)<br />
für die eigene Sport- und Trainingsplanung. Es enthält Hinweise<br />
und Anregungen zu folgenden Themen:<br />
Spezielle Sportgeräte (z.B. Inline-Skates, entspre<strong>ch</strong>ende Si<strong>ch</strong>erheitsaspekte,<br />
Tips beim Kauf usw.), Home-Trainingsformen<br />
mit einfa<strong>ch</strong>en Geräten usw.<br />
Vors<strong>ch</strong>ule<br />
1.<strong>–</strong>4. S<strong>ch</strong>uljahr<br />
4.<strong>–</strong>6. S<strong>ch</strong>uljahr<br />
6.<strong>–</strong>9. S<strong>ch</strong>uljahr<br />
10. <strong>–</strong>13. S<strong>ch</strong>uljahr<br />
Sportheft
Inhaltsverzei<strong>ch</strong>nis <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 1<br />
Inhaltsverzei<strong>ch</strong>nis<br />
Einleitung 2<br />
1 Balancieren<br />
1.1 Den si<strong>ch</strong>eren Boden verlassen 4<br />
1.2 Über die S<strong>ch</strong>webekante 5<br />
1.3 Umgang mit bewegli<strong>ch</strong>en Geräten 6<br />
1.4 Auf selbst gebauten Geräten 7<br />
1.5 Auf wackeligen Unterlagen 8<br />
2 Stützen und Klettern<br />
2.1 Auf der hohen Stange 9<br />
2.2 Auf allen vieren 10<br />
2.3 Auf den Armen und S<strong>ch</strong>ultern stützen 11<br />
2.4 Stützend über Hindernisse springen 12<br />
2.5 Si<strong>ch</strong> gegenseitig (unter-)stützen 13<br />
2.6 Im Kletter-Gerätegarten 14<br />
2.7 Klettern wie am Fels 15<br />
3 Drehen<br />
3.1 Drehungen entdecken 16<br />
3.2 Der Kopf steuert die Bewegung 17<br />
3.3 Rollen vorwärts am Boden 18<br />
3.4 Von oben na<strong>ch</strong> unten rollen 19<br />
3.5 Grundmuster beim Drehen 20<br />
3.6 Rundherum 21<br />
3.7 Rad s<strong>ch</strong>lagen 22<br />
4 Hängen, S<strong>ch</strong>aukeln und S<strong>ch</strong>wingen<br />
4.1 Spieleris<strong>ch</strong>es S<strong>ch</strong>aukeln 23<br />
4.2 Eine «verkehrte» Welt 24<br />
5 Bewegen auf Rollen und Rädern<br />
5.1 Das Rollbrett entdecken 25<br />
5.2 Spielformen mit dem Rollbrett 26<br />
6 Kämpfen<br />
6.1 Stürze vermeiden oder gekonnt fallen 27<br />
7 Kombinieren<br />
7.1 Zirkus-Akrobatik 29<br />
7.2 Kleine Wettkämpfe oder Wettbewerbe 30<br />
Verwendete und weiterführende Literatur / Medien 32<br />
Ÿ Querverweise innerhalb<br />
des <strong>Lehrmittel</strong>s<br />
¤ Andere Hinweise<br />
(Medien, Literatur,<br />
Material)<br />
ÿ Bezüge zu anderen<br />
Fa<strong>ch</strong>berei<strong>ch</strong>en<br />
fi Si<strong>ch</strong>erheitsaspekt<br />
‡ Dur<strong>ch</strong>führung au<strong>ch</strong> im<br />
Freien empfohlen<br />
Î Als Lernkontrolle, Test,<br />
Treffpunkt empfohlen<br />
Œ Sinnri<strong>ch</strong>tung<br />
Å A<strong>ch</strong>tung
Einleitung <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 2<br />
Einleitung<br />
Eine andere Welt entdecken<br />
Das Spiel mit der S<strong>ch</strong>werkraft erzeugt Glücksgefühle, speziell wenn kleine<br />
akrobatis<strong>ch</strong>e, «zirkusreife Kunststücklein» gelingen. Do<strong>ch</strong> im Können von<br />
normierten Fertigkeiten liegt ni<strong>ch</strong>t der Reiz allein. Vielmehr sind es die spezifis<strong>ch</strong>en<br />
Sinneserfahrungen, wel<strong>ch</strong>e die Kinder faszinieren: Es kribbelt im<br />
Bau<strong>ch</strong>, wenn die «Welt vorbeijagt». Es ist aussergewöhnli<strong>ch</strong>, wenn alles<br />
Kopf steht und einem vor lauter Drehen s<strong>ch</strong>windelt. Damit es gelingt, diese<br />
Bewegungsfreude zu erhalten, muss die Lehrkraft die jeweiligen Bewegungsabläufe<br />
sowie deren Risiken kennen und den Unterri<strong>ch</strong>t exakt planen.<br />
Der Unterri<strong>ch</strong>t mit und an Geräten wird dann freudvoll erlebt, wenn alle Kinder<br />
si<strong>ch</strong> intensiv bewegen dürfen.<br />
Praxisseiten als Planungshilfen<br />
Die vorliegenden Praxisseiten sind ni<strong>ch</strong>t als Lektionen, sondern als Themenkreise<br />
konzipiert. Die Übungen vers<strong>ch</strong>iedener Themenkreise können sinnvoll<br />
kombiniert werden. Es ist darauf zu a<strong>ch</strong>ten, dass die (Gross-)Geräte innerhalb<br />
einer Lektion mögli<strong>ch</strong>st vielseitig verwendet werden, damit wenig organisatoris<strong>ch</strong>e<br />
Umstellungen nötig sind.<br />
Helfen und Si<strong>ch</strong>ern<br />
Fast jedes Kind kann helfen, wenn es genau instruiert wird. Die Kinder müssen<br />
die «Handgriffe» kennen lernen, die es ihnen erlauben, si<strong>ch</strong> gegenseitig<br />
zu helfen und zu si<strong>ch</strong>ern. Dies ermögli<strong>ch</strong>t ihnen selbständiges Üben, und langes<br />
Warten wird vermieden. In der Regel gilt: Ein Kind turnt, zwei helfen<br />
und ein viertes beoba<strong>ch</strong>tet oder ma<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> als nä<strong>ch</strong>stes bereit.<br />
Si<strong>ch</strong>erheit vor Risiko<br />
Die Lehrperson hält das Risiko für die Kinder mögli<strong>ch</strong>st klein. Trotzdem sollen<br />
die Bewegungsaufgaben die Kinder herausfordern. Bei «kinderlei<strong>ch</strong>ten»<br />
Aufgaben gehen Aufmerksamkeit und Interesse verloren; das «Ersatzhandeln»<br />
wird oft gefährli<strong>ch</strong>er.<br />
Das Körpergewi<strong>ch</strong>t, die Hebelverhältnisse, die Rumpfkraft und die Bewegli<strong>ch</strong>keit<br />
sind mit ents<strong>ch</strong>eidend, ob etwas gelingen kann oder ni<strong>ch</strong>t. Es ist deshalb<br />
wi<strong>ch</strong>tig, dass die Ziele entspre<strong>ch</strong>end den Fähigkeiten des (einzelnen)<br />
Kindes gesetzt werden.<br />
Das Spiel mit dem Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t ist spannend, darf aber nie zu gefährli<strong>ch</strong>en<br />
Stürzen führen. Bei Sturzgefahr sind ausrei<strong>ch</strong>ende Si<strong>ch</strong>erheitsmassnahmen<br />
zu treffen: So wie beim Roller-Skaten Helm und Gelenks<strong>ch</strong>ütze getragen<br />
werden, müssen unter die Geräteanordnungen immer sturzmildernde (Wei<strong>ch</strong>stoff-)Matten<br />
gelegt werden. Balancierwettrennen sind unfallträ<strong>ch</strong>tig und<br />
sollen deshalb ni<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong>geführt werden.<br />
Å Auf den Praxisseiten besonders<br />
au<strong>ch</strong> die Hinweisspalten<br />
bea<strong>ch</strong>ten!<br />
fi Si<strong>ch</strong>erheit im Sportunterri<strong>ch</strong>t:<br />
Vgl. Bro 1/1, S. 29 ff.
Einleitung <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3<br />
3<br />
Geräte aufstellen und wegräumen<br />
Mit einem wohlüberlegten Geräteauf- und -abbau lässt si<strong>ch</strong> viel Zeit für das<br />
eigentli<strong>ch</strong>e Bewegen gewinnen; zudem ist es eine erzieheris<strong>ch</strong> wertvolle Tätigkeit.<br />
Das Instruieren und Einüben sind sehr wi<strong>ch</strong>tig: Die Lehrperson bespri<strong>ch</strong>t<br />
mit den Kindern, wie die Geräte getragen werden (z.B. tragen jeweils<br />
4 Unterstufenkinder eine Matte oder Langbank). Die Kinder sollen lernen,<br />
wie sie Lasten rückens<strong>ch</strong>onend heben, tragen und abstellen können. Es lohnt<br />
si<strong>ch</strong>, ihnen von Beginn an «Tricks» zum Aufbauen oder Verstellen von anspru<strong>ch</strong>svollen<br />
Geräten genau zu zeigen (Reckstangen, Sprungbock…).<br />
Klare Aufträge bilden die Grundlage für ein rationelles Aufstellen des Materials:<br />
Wer holt wann, was, wo? Wohin soll es gestellt werden? Was soll ans<strong>ch</strong>liessend<br />
getan werden? Es ist wi<strong>ch</strong>tig, dass die Kinder bereits sinnvoll<br />
beginnen können; d.h. Zusatzaufgaben lösen, zu einem Treffpunkt gehen,<br />
mit dem Einturnen beginnen… Warten zu müssen, löst s<strong>ch</strong>nell Ungeduld<br />
oder Langeweile aus!<br />
Vorbereitung<br />
• Standorte der Geräte (Kombinationen) mit Spielbändern oder Verkehrshüten<br />
markieren.<br />
• Für die ganze Klasse oder für jede Gruppe Organisationsskizzen herstellen,<br />
die der Verans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>ung dienen.<br />
• Auf einer Magnettafel mit Gerätesymbolen zeigen, wo was hinkommt. Alternative:<br />
Die Kinder stellen einen Hallenplan sowie die benötigten Gerätesymbole<br />
aus Karton selbst her.<br />
• Eigene Fotos oder Zei<strong>ch</strong>nungen der Geräte herstellen und sie zu Beginn als<br />
Platzhalter auslegen.<br />
Dur<strong>ch</strong>führung<br />
• Nur einzelne Kinder helfen der Lehrperson beim Aufstellen in einer Hallenhälfte;<br />
die andern spielen z.B. selbständig ein bekanntes Spiel, üben an<br />
gefahrlosen Stationen unlängst eingeführte Fertigkeiten…<br />
• Die glei<strong>ch</strong>en Gruppen stellen mehrere Lektionen hintereinander dieselben<br />
Geräte am glei<strong>ch</strong>en Ort auf.<br />
• Eine «Expertengruppe» erhält den genauen Auftrag s<strong>ch</strong>on im Klassenzimmer.<br />
Sie begibt si<strong>ch</strong> früher als die andern in die Turnhalle, um ihr «Ämtli»<br />
- zum Wohle aller - zu erledigen. Ein «Si<strong>ch</strong>erheitsteam» überprüft ans<strong>ch</strong>liessend<br />
sowohl die Positionierung als au<strong>ch</strong> die korrekte Installation.<br />
• Ni<strong>ch</strong>t alle Geräte auf einmal aufstellen: Kleingruppen ergänzen die Anordnungen,<br />
während die Lehrkraft mit den andern weiterfährt.<br />
• Ein «Aufräumeteam» sorgt für Ordnung im Geräteraum und darf au<strong>ch</strong><br />
hilfrei<strong>ch</strong>e Markierungen anbringen oder gar Regeln aufstellen, die für alle<br />
im S<strong>ch</strong>ulhaus gelten sollen.<br />
Planungshilfe<br />
• Im Lehrerkollegium re<strong>ch</strong>tzeitig abspre<strong>ch</strong>en, an wel<strong>ch</strong>en Tagen wel<strong>ch</strong>e Geräte<br />
aufgestellt bleiben können, (weil sie von allen mitgenutzt werden).<br />
Ÿ Pläne: Vgl. Bro 6/3, S. 3 ff.
1 Balancieren <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 4<br />
1 Balancieren<br />
1.1 Den si<strong>ch</strong>eren Boden verlassen<br />
Die Kinder erproben ihr Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>tsvermögen dur<strong>ch</strong> vielfältige Aufgabenstellungen.<br />
Sie sollen si<strong>ch</strong> in unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Herausforderungen versu<strong>ch</strong>en,<br />
die Bewegungskontrolle üben und das Risiko eins<strong>ch</strong>ätzen lernen<br />
(Stand auf Bodenlinien = einfa<strong>ch</strong>; auf S<strong>ch</strong>webekante o.Ä. = s<strong>ch</strong>wierig).<br />
Karussell: Die Kinder laufen gruppenweise im Uhrzeigersinn<br />
um je eine Langbank, dann stehen sie auf<br />
die S<strong>ch</strong>webekante und su<strong>ch</strong>en das Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t.<br />
• Dasselbe aus der anderen Laufri<strong>ch</strong>tung. Aus wel<strong>ch</strong>er<br />
Ri<strong>ch</strong>tung geht es besser?<br />
• Stand auf einer Linie: Arme seitwärts ausstrecken<br />
und wie ein Seiltänzer an Ort drehen, anhalten.<br />
• Immer s<strong>ch</strong>neller drehen, anhalten und das Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t<br />
su<strong>ch</strong>en.<br />
• Auf einem Bein, mit ges<strong>ch</strong>lossenen Augen, na<strong>ch</strong><br />
dem Drehen anhalten und stehen bleiben…<br />
Einmitten: Im Stehen die Augen s<strong>ch</strong>liessen, lei<strong>ch</strong>t<br />
na<strong>ch</strong> links und re<strong>ch</strong>ts pendeln. Ist es ni<strong>ch</strong>t so, als ob<br />
wir in der Mitte einen hö<strong>ch</strong>sten Punkt überwinden<br />
müssten? Gelingt es, auf diesem Punkt zu verharren?<br />
• Verlagern des Gewi<strong>ch</strong>tes vor- und rückwärts. Mal<br />
drücken die Zehen fest auf den Boden, mal die Fersen.<br />
• Wird unsere Position au<strong>ch</strong> im Sitzen entspannt,<br />
wenn es uns gelingt genau in der Mitte zu bleiben?<br />
Wie ein Stor<strong>ch</strong>: Die Kinder laufen (evtl. zu Musik<br />
oder mit Begleitung eines Instruments) im Raum und<br />
überspringen S<strong>ch</strong>webekanten, Seile oder Linien. Auf<br />
ein vereinbartes Zei<strong>ch</strong>en (Musik stoppt, Gongs<strong>ch</strong>lag<br />
…) steigen alle auf eine S<strong>ch</strong>webekante (o.Ä.) und su<strong>ch</strong>en<br />
das Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t. Gelingt es, langsam auf 5 zu<br />
zählen, ohne vorher das Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t zu verlieren?<br />
• Auf einem Bein: den zweiten Fuss in der Kniekehle<br />
abstützen. Gelingt es au<strong>ch</strong> mit ges<strong>ch</strong>lossenen Augen?<br />
• Einfa<strong>ch</strong>: 2 K stehen si<strong>ch</strong> mit Doppelhandfassung gegenüber.<br />
Beide lehnen langsam zurück, voneinander<br />
weg. Gelingt es, das Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t zu halten?<br />
• S<strong>ch</strong>wieriger: Stand auf einem Bein, auf einer Linie,<br />
auf einer S<strong>ch</strong>webekante, auf einer Stange, eine Hand<br />
loslassen.<br />
Astronauten-Test: A und B stehen si<strong>ch</strong> frei im Raum,<br />
etwa im Abstand einer Banklänge, gegenüber. Die<br />
Hände sind auf Kopfhöhe, die Handflä<strong>ch</strong>en zum Gegenüber<br />
geri<strong>ch</strong>tet. A dreht si<strong>ch</strong> 5-mal um die eigene<br />
A<strong>ch</strong>se, fixiert B und geht dann zügig auf B zu, bis si<strong>ch</strong><br />
die Handflä<strong>ch</strong>en berühren. Gelingt es?<br />
• Na<strong>ch</strong>twandler: Wer kann sein Gegenüber mit ges<strong>ch</strong>lossenen<br />
Augen genau treffen?<br />
• Wer kann sogar blindlings über die Bankkante gehen<br />
und den andern am Ende der Kante treffen? Zur Erlei<strong>ch</strong>terung<br />
Breitseite na<strong>ch</strong> oben drehen!<br />
Wir su<strong>ch</strong>en und finden<br />
das Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t wie<br />
ein Seiltänzer.<br />
ÿ Realien: Was hält uns im<br />
Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t? Augen, Ohren,<br />
Haut und Muskeln: Wel<strong>ch</strong>e<br />
«Antennen» hat unser Körper?<br />
ÿ Fremde Kulturen: Vgl. z.B.<br />
Tanz der Derwis<strong>ch</strong>e, Indianertänze<br />
um ein Totem<br />
ÿ Lernfeld «mein Körper»:<br />
Vgl. dazu au<strong>ch</strong> Bro 7/3, S. 3<br />
Ÿ Sinneswahrnehmung:<br />
Vgl. Bro 1/1, S. 32 f.<br />
Ÿ Variation von Zeit und<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeit: Vgl. Bro 1/1, S. 38<br />
¤ Differenzieren: einfa<strong>ch</strong> =<br />
Stand auf Linie oder auf breiter<br />
S<strong>ch</strong>webekante; s<strong>ch</strong>wierig = auf<br />
s<strong>ch</strong>maler S<strong>ch</strong>webekante, Stange.<br />
Î Auf einem Bein, den zweiten<br />
Fuss in der Kniekehle, 10 Sekunden<br />
stehen. S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen:<br />
einfa<strong>ch</strong> = Linie; mittel = breite<br />
S<strong>ch</strong>webekante; s<strong>ch</strong>wierig =<br />
s<strong>ch</strong>male S<strong>ch</strong>webekante, Stange…<br />
Ÿ Funktion des Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>tsorgans:<br />
Vgl. Bro. 1/1, S. 33<br />
fi Wer will, versu<strong>ch</strong>t es<br />
mit Partnersi<strong>ch</strong>erung.
1 Balancieren <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 5<br />
1.2 Über die S<strong>ch</strong>webekante<br />
Die S<strong>ch</strong>webekante auf S<strong>ch</strong>wedenkasten(-elemente) legen. Die Kinder sollen<br />
unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong> hohe Anlagen wählen dürfen. Indem die Kinder die S<strong>ch</strong>wierigkeit<br />
individuell steigern können, gewinnen sie zunehmend an Si<strong>ch</strong>erheit.<br />
Es bietet si<strong>ch</strong> oft Gelegenheit, einander zu helfen.<br />
Hühner auf der Stange: Die Hühner bewegen si<strong>ch</strong> zu<br />
viert, zu fünft auf einer S<strong>ch</strong>webekante, um eine angenehme<br />
Position für die Na<strong>ch</strong>t zu finden. Sie drehen<br />
si<strong>ch</strong>, gehen tief und kommen ho<strong>ch</strong>, flattern mit den<br />
Flügeln. Keines s<strong>ch</strong>ubst das andere von der Stange.<br />
Allmähli<strong>ch</strong> kommen alle zur Ruhe und s<strong>ch</strong>liessen die<br />
Augen.<br />
• Könnt ihr am Morgen «Eier» (z.B. Volleybälle) untereinander<br />
weiterrei<strong>ch</strong>en, ohne dass sie runterfallen<br />
und ohne das Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t zu verlieren?<br />
• Mens<strong>ch</strong>en begrüssen si<strong>ch</strong> mit einem Händes<strong>ch</strong>ütteln.<br />
Wie sagen die Hühner «Guten Tag»? Legt ein Begrüssungsritual<br />
fest und wiederholt es mit allen auf<br />
der S<strong>ch</strong>webekante mehrmals.<br />
• Gelingt es, Bälle von einer S<strong>ch</strong>webekante zur andern<br />
zuzuspielen?<br />
S<strong>ch</strong>male Brücken: Miteinander vers<strong>ch</strong>iedene Brücken<br />
bauen: gerade, dur<strong>ch</strong>hängende, gewölbte, breite und<br />
s<strong>ch</strong>male und diese «S<strong>ch</strong>lu<strong>ch</strong>t» überqueren.<br />
• Versu<strong>ch</strong>t wie ein Tier (Fu<strong>ch</strong>s, Elefant…) über die<br />
Brücke zu gehen.<br />
• Spielt zwei Tiere, die einander dur<strong>ch</strong> waghalsige<br />
Gangart imponieren wollen.<br />
• Î 1.1: Auf den Fussballen, mit einem Medizinball<br />
auf dem Kopf, über die S<strong>ch</strong>webekante gehen. Vorwärts<br />
bis in die Mitte, halbe Drehung und rw. gehen<br />
bis ans Kantenende. Glei<strong>ch</strong>e Übung zurück.<br />
Kreuzen: Auf dem Steg will niemand umkehren. Die<br />
Kinder su<strong>ch</strong>en Lösungen, um ohne hinunterzufallen<br />
aneinander vorbeizukommen.<br />
• Wel<strong>ch</strong>es ist die si<strong>ch</strong>erste oder die s<strong>ch</strong>nellste Lösung?<br />
• Wie kreuzt ihr, wenn ihr Gepäck (Bälle unter den<br />
Armen) bei eu<strong>ch</strong> habt?<br />
• Gelingt es au<strong>ch</strong>, wenn ihr glei<strong>ch</strong>zeitig einen Ball neben<br />
dem Steg prellt?<br />
Ritterkampf: Zwei Kinder stehen si<strong>ch</strong> auf der S<strong>ch</strong>webekante<br />
gegenüber. Mit den Handflä<strong>ch</strong>en gegeneinander<br />
versu<strong>ch</strong>en sie, si<strong>ch</strong> gegenseitig aus dem Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t<br />
zu stossen.<br />
• Ritterkampf: Jeder Reiter hat einen mit Zeitungsknäueln<br />
gefüllten Plastiksack. Eins gegen eins versu<strong>ch</strong>t,<br />
sein Gegenüber mit dosierten Sack-S<strong>ch</strong>lägen<br />
aus dem Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t zu bringen.<br />
• Ritterturnier: Sieger gehen na<strong>ch</strong> dem «Kampf» auf<br />
die eine, Verlierer auf die andere Seite. Immer wieder<br />
gegen neue «Ritter» kämpfen.<br />
Wir überqueren einen<br />
s<strong>ch</strong>malen Steg si<strong>ch</strong>er<br />
und gekonnt.<br />
ÿ Realien: Hühner<br />
auf einem Bauernhof<br />
beoba<strong>ch</strong>ten.<br />
Î-Kriterien: S<strong>ch</strong>webekante ni<strong>ch</strong>t<br />
verlassen, auf den Fussballen gehen,<br />
Blick ni<strong>ch</strong>t auf Langbank<br />
ri<strong>ch</strong>ten, Medizinball immer mit<br />
Kopfkontakt.<br />
fi Risiko eins<strong>ch</strong>ätzen und<br />
kooperieren.<br />
fi Langbank oder «Brücke» tief,<br />
ansonsten S<strong>ch</strong>aumstoffmatte unterlegen.<br />
¤ Was heisst das, si<strong>ch</strong> ritterli<strong>ch</strong>fair<br />
zu verhalten?<br />
Ÿ Weitere Ritterspiele:<br />
Vgl. Bro 3/3, S. 8 und 11
1 Balancieren <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 6<br />
1.3 Umgang mit bewegli<strong>ch</strong>en Geräten<br />
Geräteangebot erweitern<br />
Die in diesem Kapitel verwendeten Geräte ergänzen die traditionellen Turngeräte.<br />
Sie können zum Teil selbst hergestellt oder im Sporthandel als<br />
Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>ts-Geräteset bezogen werden. Au<strong>ch</strong> mit bestehenden Geräten<br />
lassen si<strong>ch</strong> mit wenig Aufwand attraktive Anlagen bauen. Die Aufgabenstellungen<br />
können vers<strong>ch</strong>iedenen Sinnri<strong>ch</strong>tungen entspre<strong>ch</strong>en:<br />
Erfahren und erkennen<br />
• Wie reagiert das Gerät auf meine Bewegungen; wie reagiere i<strong>ch</strong> darauf?<br />
• Eigene S<strong>ch</strong>wierigkeiten erkennen; Situationen und Positionen verändern.<br />
Formen und gestalten<br />
• Gestalten einer Bewegungsverbindung auf der Langbank, z.B.: vom Stand<br />
über den Langsitz in die Rückenlage und wieder zurück.<br />
• Bewegungen vorzeigen, na<strong>ch</strong>ma<strong>ch</strong>en und miteinender optimieren.<br />
• Den Partner als Stütze benützen, z.B.: gemeinsam auf dem glei<strong>ch</strong>en Gerät<br />
balancieren, den gespannten Körper des Partners ausbalancieren.<br />
• In ausbalancierten Haltungen Zusatzaufgaben lösen, z.B.: Stehen wie ein<br />
Boxer, wie eine Eiskunstläuferin, gelangweilt, startbereit; oben auf dem<br />
Berg die Aussi<strong>ch</strong>t geniessen usw.<br />
Herausfordern und wetteifern<br />
• Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>tsaufgaben lösen na<strong>ch</strong> vorangehender Belastung, z.B. zuerst<br />
einige Runden laufen.<br />
• In Kleingruppen Wettbewerbe erproben und selbständig dur<strong>ch</strong>führen.<br />
Üben und leisten<br />
• Die eigene Balancierzeit bei einer vorgegebenen Übung verbessern.<br />
• Fertigkeiten definieren und si<strong>ch</strong> mit anderen Kindern verglei<strong>ch</strong>en.<br />
• Eine genau vorges<strong>ch</strong>riebene Bewegungsfolge qualitativ verbessern und am<br />
Ende der Übungszeit vorzeigen.<br />
Üben an Stationen<br />
Bei einem Stationenbetrieb dienen Blätter als Organisations- und Lernhilfen.<br />
Sie bes<strong>ch</strong>reiben das Vorgehen und die Spielregeln, so z.B.:<br />
Station<br />
Halbkugel-Brett<br />
1. Zu zweit das Balanciergerät wählen<br />
2. Die Aufgabe zuerst genau lesen<br />
3. Das Gerät überprüfen: Ist etwas defekt?<br />
• Beoba<strong>ch</strong>tet eu<strong>ch</strong> selbst: Was fällt eu<strong>ch</strong> lei<strong>ch</strong>t, was s<strong>ch</strong>wer? Weshalb?<br />
• Spre<strong>ch</strong>t eine mögli<strong>ch</strong>e Zusammenarbeit miteinander ab und erprobt sie!<br />
• Habt ihr eine neue Idee? Zei<strong>ch</strong>net eure Erfindung aufs Stationenblatt!<br />
Bei jeder Station hängt ein Plakat, auf wel<strong>ch</strong>es die Kinder ihre Ideen zei<strong>ch</strong>nen<br />
oder bes<strong>ch</strong>reiben können.<br />
Balancieren au<strong>ch</strong> im Klassenzimmer<br />
Hier können Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>tsgeräte o.Ä. für Zusatzaufgaben in bewegungsarmen<br />
Phasen oder für bewegtes Lernen dienen. Die Kinder erhalten<br />
Gelegenheit, langes Sitzen dur<strong>ch</strong> Bewegung zu kompensieren.<br />
‡ Viele Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>tsgeräte<br />
eignen si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> für den Einsatz<br />
im Freien.<br />
Œ Sinnri<strong>ch</strong>tungen:<br />
Vgl. Bro 1/3, S. 4 und<br />
Bro 1/1, S. 12 f.<br />
Î-Übung: Vgl. Bro 3/3, S. 5<br />
Ÿ Ideen für einzelne Stationen:<br />
Vgl. Bro 3/3, S. 7<br />
Ÿ Bewegte S<strong>ch</strong>ule:<br />
Vgl. Bro 7/3, S. 3 ff. und<br />
Bro 7/1, S. 2 ff.
1 Balancieren <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 7<br />
1.4 Auf selbst gebauten Geräten<br />
Mit relativ einfa<strong>ch</strong>en Mitteln lassen si<strong>ch</strong> im Werkunterri<strong>ch</strong>t eigene Balanciergeräte<br />
herstellen. Sol<strong>ch</strong>e Geräte fordern die Kinder auf vielfältige und<br />
neue Art heraus, ihr Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t zu erproben. Die Bewegungsaufgaben<br />
müssen den Voraussetzungen der Kinder angepasst werden.<br />
Halbkugel-Brett: Das statis<strong>ch</strong>e Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t auf<br />
dem Brett su<strong>ch</strong>en: im aufre<strong>ch</strong>ten Stand, im Hockstand,<br />
im Kniestand, im Sitz, in der Bau<strong>ch</strong>- und Rückenlage,<br />
im einbeinigen Stehen links und re<strong>ch</strong>ts mit Hüftstütz.<br />
• Das labile Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t finden: Si<strong>ch</strong> im Sitz mit<br />
Handabstoss vom Boden um die eigene Längsa<strong>ch</strong>se<br />
drehen.<br />
• Pirouette: Mit einem Fuss auf dem Brett stehen, mit<br />
dem andern am Boden langsam im Kreis treten.<br />
Na<strong>ch</strong> einem Abstoss auf dem Gerät um die Längsa<strong>ch</strong>se<br />
drehen.<br />
• Zusatzaufgaben lösen wie z.B. vor oder hinter dem<br />
Körper in die Hände klats<strong>ch</strong>en, ein Lied singen,<br />
Denkaufgaben lösen, Bilder erkennen usw.<br />
Wippe: A versu<strong>ch</strong>t breitbeinig auf das quergelegte<br />
Brett zu stehen, B und C rei<strong>ch</strong>en A die Hände. Gelingt<br />
es au<strong>ch</strong>, allein zu stehen?<br />
• Mögli<strong>ch</strong>st rhythmis<strong>ch</strong> hin- und hers<strong>ch</strong>aukeln.<br />
• In der Hockstellung oder auf allen vieren stehen.<br />
• Beidbeinig syn<strong>ch</strong>ron lei<strong>ch</strong>t hüpfen.<br />
• Fortges<strong>ch</strong>rittene balancieren dazu no<strong>ch</strong> ein Objekt:<br />
z.B. einen Stab ruhig halten, dur<strong>ch</strong> einen Reifen steigen,<br />
einen Ball prellen oder fangen und einander zuwerfen.<br />
• Zu zweit frontal gegenüber die Hände fassen.<br />
• Zu zweit auf einem Brett stehen.<br />
• Piratens<strong>ch</strong>iff: Kanalisationsrohre eignen si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong><br />
als Spielrohre, Zielobjekte und Feldmarkierungen.<br />
Beispiel: Mehrere Rohre, unter einen umgekehrten<br />
S<strong>ch</strong>wedenkastendeckel gelegt, lassen diesen Deckel<br />
für die Kinder zum «Piratens<strong>ch</strong>iff» werden.<br />
Stelzen: Der Wuns<strong>ch</strong> mit «Siebenmeilen-Stiefeln» eine<br />
neue Welt zu entdecken, ist s<strong>ch</strong>on alt. Alle Kinder<br />
mit Stelzen versu<strong>ch</strong>en, in einem Feld mögli<strong>ch</strong>st ruhig<br />
zu stehen. Wer die Grenze übertritt, muss seine Stelzen<br />
weitergeben.<br />
• Der Pirat: Mit den Holzbeinen ein regelmässiges<br />
Metrum oder einen unregelmässigen Rhythmus<br />
klopfen.<br />
• Könnt ihr einem Flusslauf (Mattenzwis<strong>ch</strong>enraum)<br />
folgen; dur<strong>ch</strong> ein Spinnennetz (Sprungseilgefle<strong>ch</strong>t)<br />
gehen, ohne es zu berühren; eine Brücke überqueren<br />
(2 längs aneinander gelegte Rheuter-Bretter) oder<br />
heil dur<strong>ch</strong> eine S<strong>ch</strong>lu<strong>ch</strong>t (zwis<strong>ch</strong>en zwei S<strong>ch</strong>wedenkasten<br />
dur<strong>ch</strong>) gelangen?<br />
• Adlerauge: Auf den Stelzen stehend lesen, was auf<br />
einem Blatt Papier am Boden steht.<br />
Wir probieren unsere<br />
selbst gebauten<br />
Balanciergeräte aus.<br />
fi An der Sprossenwand kann<br />
man gut aufsteigen.<br />
ÿ Werken: Vgl. Bro 7/3, S. 12<br />
ÿ Ca. 40 cm langes Kanalisationsrohr<br />
absägen und ein ca. 50<br />
cm langes Brett an beiden Enden<br />
mit Si<strong>ch</strong>erheitsleisten versehen.<br />
fi Das Rohr anfängli<strong>ch</strong> auf eine<br />
wei<strong>ch</strong>e Unterlage (Matte, Teppi<strong>ch</strong>resten)<br />
legen. Am Anfang mit<br />
Partnerhilfe oder an der Sprossenwand<br />
aufsteigen.<br />
ÿ Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te: Kinderspiele<br />
deiner Grosseltern;<br />
Werken: Vgl. Bro 7/3, S. 12<br />
fi Zur Stabilisierung der Stelzen<br />
si<strong>ch</strong> gegenseitig helfen.
1 Balancieren <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 8<br />
1.5 Auf wackeligen Unterlagen<br />
Mit Langbänken, S<strong>ch</strong>wedenkästen, Medizinbällen etc. bauen wir wackelige<br />
Anlagen und wagen vorsi<strong>ch</strong>tig etwas anspru<strong>ch</strong>svollere Balancierübungen.<br />
Ideen der Kinder werden aufgenommen und mit ihnen gemeinsam realisiert.<br />
Dazu gehört au<strong>ch</strong>, dass Hilfestellungen einbezogen, die Gefahren bea<strong>ch</strong>tet<br />
und die nötigen Si<strong>ch</strong>erheitsmassnahmen getroffen werden (z.B. Si<strong>ch</strong>erheitsabstand<br />
zwis<strong>ch</strong>en den einzelnen Übungsstationen).<br />
Auf Medizinbällen: Wenn wir zwei bis drei Medizinbälle<br />
unter einen S<strong>ch</strong>wedenkastendeckel legen, wackelt<br />
er. Was für Spiele entstehen daraus?<br />
• Medizinbälle auf Matten liegen wie Steine im Wasser:<br />
Wer kommt «trockenen Fusses» übers Wasser?<br />
• Fortbewegen auf 5 Medizinbällen: A ist auf allen<br />
vieren, die Hände und Knie stützen si<strong>ch</strong> je auf einem<br />
Ball ab. B legt den fünften Ball so hin, dass si<strong>ch</strong> A<br />
dur<strong>ch</strong> Verlagern des Gewi<strong>ch</strong>tes und einer Extremität<br />
darauf abstützen und vorwärts bewegen kann.<br />
Langbank-Wippen: Die umgekehrte Langbank dient<br />
als S<strong>ch</strong>aukel. Als Wipp-Unterlage kann eine zweite<br />
S<strong>ch</strong>webekante, ein tiefer S<strong>ch</strong>wedenkasten, eine Rheuterbrett-Brücke<br />
oder eine Matten-Rolle dienen. Am<br />
Ende liegt, sitzt oder steht ein Kind (evtl. mehrere K.).<br />
• Wie kann man das Gewi<strong>ch</strong>t verlagern? Kann man einen<br />
Ball hin- und herrollen oder -werfen?<br />
• Allein über die Wippe gehen, dabei einen Ball prellen,<br />
einen Stab balancieren, einen Text rhythmis<strong>ch</strong><br />
spre<strong>ch</strong>en…<br />
Es wackelt: Bewegli<strong>ch</strong>e Aufhängungen haben ihren<br />
Reiz, bergen aber au<strong>ch</strong> Risiken in si<strong>ch</strong>. Eine Langbank<br />
an einem Ende mit Sprungseil, evtl. Trapez oder zwei<br />
Gymnastikstäben mit einem S<strong>ch</strong>aukelringpaar verbinden.<br />
Das untere Bankende steht auf einer Matte. A bewegt<br />
si<strong>ch</strong> auf der Bank; B kann das obere Ende fixieren,<br />
um die S<strong>ch</strong>wingungen etwas zu bremsen.<br />
• Langbank, Breitseite gegen unten, rollt auf Gymnastikstäben<br />
am Boden: Was passiert, wenn wir auf der<br />
Bank gehen? Weitere Stäbe zum Unterlegen bereithalten.<br />
Vom Steg holen: Eine S<strong>ch</strong>webekantenbrücke verbindet<br />
zwei S<strong>ch</strong>aumstoffmatten. Die «Wettkämpfer» versu<strong>ch</strong>en,<br />
si<strong>ch</strong> gegenseitig vom Steg zu wackeln.<br />
•A und B halten je ein Ende des glei<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>lau<strong>ch</strong>es.<br />
Ges<strong>ch</strong>icktes Ziehen bringt den andern zu Fall.<br />
• Beide drücken gegen einen (Physio-)Ball.<br />
Ho<strong>ch</strong> auf dem Wagen: Ein Kind steht auf dem Mattenwagen<br />
(oder auf einem S<strong>ch</strong>wedenkasten) und wird<br />
von anderen Kindern von Station zu Station gestossen.<br />
• Das Kind auf dem Wagen versu<strong>ch</strong>t, Gegenstände<br />
einzusammeln.<br />
• Die Kinder, wel<strong>ch</strong>e stossen, s<strong>ch</strong>liessen ihre Augen<br />
und befolgen die Befehle der «Kuts<strong>ch</strong>erin»: Geradeaus!<br />
Stopp! Links! Re<strong>ch</strong>ts! Langsam!…<br />
Wir bauen wackelige<br />
Anlagen und balancieren<br />
vorsi<strong>ch</strong>tig darauf.<br />
fi Hilfestellungen: Partnerhilfe:<br />
an beiden Händen oder an einer<br />
Hand führen; Gerätehilfe: an der<br />
Sprossenwand fassen und auf den<br />
Ball steigen; mit einem Stock<br />
(Mal-/Gymnastikstäbe) abstützen.<br />
Ÿ Klettern: Vgl. Bro 3/3, S. 15<br />
Ÿ Umgang mit bewegli<strong>ch</strong>en<br />
Unterlagen: Vgl. Bro 3/3, S. 6<br />
fi Kinder auf Stellen aufmerksam<br />
ma<strong>ch</strong>en, wo Füsse oder Hände<br />
eingeklemmt werden können (Unterkante<br />
am Langbankende und<br />
Oberflä<strong>ch</strong>e der Wipp-Unterlage)!<br />
fi Immer mit Matten absi<strong>ch</strong>ern<br />
und mit den Kindern<br />
genau bespre<strong>ch</strong>en. Ni<strong>ch</strong>t<br />
ruckartig wegspringen!<br />
ÿ Die «Wettkämpfer»<br />
spre<strong>ch</strong>en die Regeln<br />
im Voraus ab.<br />
Ÿ Ritterkampf:<br />
Vgl. Bro 3/3, S. 4<br />
Å Si<strong>ch</strong> gegenseitig<br />
vertrauen
2 Stützen und Klettern <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 9<br />
2 Stützen und Klettern<br />
2.1 Auf der hohen Stange<br />
Das Erproben des Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>ts sowie unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong> anspru<strong>ch</strong>svoller<br />
Bewegungen an und auf der Reckstange ermögli<strong>ch</strong>t dem Kind Grenzerfahrungen,<br />
erweitert das Raumempfinden und vermittelt ihm <strong>–</strong> bei genügend<br />
langer Übungszeit <strong>–</strong> Selbstsi<strong>ch</strong>erheit. Das folgende Übungsgut ist na<strong>ch</strong> dem<br />
Prinzip «Vom Lei<strong>ch</strong>ten zum Anspru<strong>ch</strong>svollen» gegliedert, was au<strong>ch</strong> einer<br />
mögli<strong>ch</strong>en Abstufung vom 1.<strong>–</strong>4. S<strong>ch</strong>uljahr entspri<strong>ch</strong>t. Immer ca. 4<strong>–</strong>6 Kinder<br />
ri<strong>ch</strong>ten ein Reck ein und turnen ans<strong>ch</strong>liessend daran. Auf Intensität a<strong>ch</strong>ten:<br />
Kreisbetrieb (2<strong>–</strong>3 glei<strong>ch</strong>zeitig Turnende pro Reck); Rhythmisieren, au<strong>ch</strong><br />
beim We<strong>ch</strong>sel zwis<strong>ch</strong>en Helfen und Turnen. Die mit einem Î bezei<strong>ch</strong>neten<br />
Übungen werden als Lernkontrollen empfohlen.<br />
Keck ans Reck: Die ersten animierenden Formen ermögli<strong>ch</strong>en<br />
das Einturnen direkt am Reck.<br />
Stange im untersten Lo<strong>ch</strong>:<br />
• Die Stange auf fantasievolle Weise im flüssigen<br />
Kreisverkehr überqueren.<br />
• Balancieren und die Körperstellung verändern; Abstützhilfe<br />
verringern. In wel<strong>ch</strong>er Stellung brau<strong>ch</strong>t es<br />
am wenigsten Hilfe?<br />
• Î: Seiltanz: Über die Stange balancieren.<br />
Stange bau<strong>ch</strong>ho<strong>ch</strong>:<br />
• Wie Affen <strong>–</strong> um und über die Stange <strong>–</strong> vw. und rw.<br />
klettern, hangeln…; Klammermögli<strong>ch</strong>keiten herausfinden<br />
(Beine/Füsse; Arme/Hände).<br />
• Ho<strong>ch</strong>springen zum Stütz, Einrollen, langsamer Felgabs<strong>ch</strong>wung<br />
vw.; Ho<strong>ch</strong>klettern zum Sitz: Abspringen<br />
vw. oder Einrollen und langsames Senken rw. zum<br />
Kniehang mit Ristgriff, weiterdrehen rw. zum Kauerstand<br />
(Klammergriff am Oberarm, Hilfe allmähli<strong>ch</strong><br />
abbauen!). Ziel: ri<strong>ch</strong>tiges Verhalten bei Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>tsverlust.<br />
• Î: Sprung vorlings zum Stütz oder rücklings zum<br />
Sitz: ohne Abstützen im Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t bleiben. In<br />
dieser Position seitwärts die Stange überqueren. Einfa<strong>ch</strong>er<br />
oder fortgesetzter We<strong>ch</strong>sel Stütz, Sitz, Stütz<br />
mit halber Drehung und Stützwe<strong>ch</strong>sel.<br />
Stange brustho<strong>ch</strong>:<br />
• Î: Sprung zum Stütz, Felgabs<strong>ch</strong>wung vw. zum<br />
Stand; dasselbe rw. (Felgaufs<strong>ch</strong>wung). Mögli<strong>ch</strong>keiten<br />
des Helfens su<strong>ch</strong>en: Steighilfe, Drehhilfe, Geländehilfe<br />
mit s<strong>ch</strong>iefer Ebene… Ziel: ohne Hilfe turnen.<br />
• Î: Sprung zum Stütz, halbe Drehung zum Sitz,<br />
Kniehang, Stütz auf den Händen, Niedersprung zur<br />
Kauerstellung, Rolle vw. Partner si<strong>ch</strong>ert.<br />
• We<strong>ch</strong>sel zwis<strong>ch</strong>en Stütz und Sitz erproben.<br />
• Si<strong>ch</strong> aus dem einbeinigen Kniehang in den Stütz emporstemmen.<br />
Wie kann geholfen werden? Dasselbe<br />
mit weniger Kraft aus dem S<strong>ch</strong>aukeln als Knieaufs<strong>ch</strong>wung.<br />
• Î: Knieab- und Aufs<strong>ch</strong>wung und Überspreizen zum<br />
Niedersprung vw.<br />
• Î: Verbindungsformen allein oder zu zweit zwis<strong>ch</strong>en<br />
den Positionen Sitz, (Knie-)Hang und Stütz<br />
(mit/ohne Hilfe, mit/ohne Bodenberührung).<br />
Ohne festen Boden,<br />
aber die Stange gibt<br />
dir Si<strong>ch</strong>erheit!<br />
‡ Wenn Reckanlagen im Freien<br />
vorhanden sind, sollen diese genutzt<br />
werden.<br />
fi Je höher die Stange, desto<br />
grösser die Herausforderung, aber<br />
au<strong>ch</strong> das Risiko bei einem Sturz.<br />
Die Kinder lernen, si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> angepasste<br />
Hilfestellung, z.B. mit<br />
Klammergriff an den Oberarmen<br />
(vgl. Skizze unten), Vertrauen zu<br />
geben. Eine S<strong>ch</strong>aumstoffmatte<br />
verhilft au<strong>ch</strong> Ängstli<strong>ch</strong>en, si<strong>ch</strong> in<br />
no<strong>ch</strong> grössere Höhen zu wagen.<br />
Ÿ Weitere Helfergriffe: Vgl. Bro<br />
3/3, S. 13 und Bro 3/4, S. 27<br />
Ÿ Weitere Formen am<br />
Reck mit Drehen und<br />
S<strong>ch</strong>aukeln: Vgl. Bro 3/3,<br />
S. 20 f. und S. 24
2 Stützen und Klettern <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 10<br />
2.2 Auf allen vieren<br />
Das Gewi<strong>ch</strong>t des eigenen Körpers v.a. mit der Rumpfmuskulatur zu tragen,<br />
ist ni<strong>ch</strong>t alltägli<strong>ch</strong>. Das Kräftigen des Stützapparates soll lustvoll und spieleris<strong>ch</strong><br />
erfolgen. Es muss aber immer wieder unterbro<strong>ch</strong>en werden, denn das<br />
Ungewohnte kann sonst zu anstrengend werden.<br />
Kopf-Ball: Auf allen vieren spielen si<strong>ch</strong> zwei Kinder<br />
einen Ball zu. Einfa<strong>ch</strong> ist es mit dem Kopf, s<strong>ch</strong>wieriger<br />
mit den Füssen, wenn man unter dem Körper rückwärts<br />
s<strong>ch</strong>aut.<br />
• Mit Kopfbällen ein Ziel (z.B. Keulen) oder ein gegneris<strong>ch</strong>es<br />
Tor treffen.<br />
• 4-Füssler-Minigolf: Spielflä<strong>ch</strong>e mit Matten begrenzt.<br />
Die Kinder erfinden eine Art Minigolfspiel. Als<br />
S<strong>ch</strong>läger dient der Kopf oder ein Fuss.<br />
Kugelbahn: Auf allen vieren rücklings versu<strong>ch</strong>en die<br />
Kinder (in Gruppen) einen Ball von einem zum andern<br />
weiterrollen zu lassen, ohne dazu die stützenden Hände<br />
zu gebrau<strong>ch</strong>en.<br />
• Geräte wie Barren, S<strong>ch</strong>wedenkasten, Langbank einbeziehen,<br />
um einen Ball hinunterrollen zu lassen.<br />
Wie wird es mögli<strong>ch</strong> <strong>–</strong> ohne Zuhilfenahme der Hände<br />
<strong>–</strong> den Ball au<strong>ch</strong> wieder na<strong>ch</strong> oben zu bringen?<br />
• Gelingt es, ein «Ei» (Wei<strong>ch</strong>ball) auf allen vieren zu<br />
transportieren, ohne es mit den Händen zu halten?<br />
• Zu zweit tun si<strong>ch</strong> neue Mögli<strong>ch</strong>keiten auf.<br />
• Ist au<strong>ch</strong> ein Eildienst oder gar ein Überqueren von<br />
Hindernissen mögli<strong>ch</strong>?<br />
Katzenbuckel: A steht im Vierfüssler-Stand und wird<br />
von B mit einer Hand berührt. Der Berührungspunkt<br />
soll stets zum hö<strong>ch</strong>sten oder <strong>–</strong> je na<strong>ch</strong> Abspra<strong>ch</strong>e <strong>–</strong><br />
zum tiefsten Punkt des Rückens werden.<br />
• A hebt einen Arm oder ein Bein an. Auf nur drei<br />
Abstützpunkten wird es wackliger und anstrengender.<br />
Gelingt es A, im Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t zu bleiben?<br />
• Auf einer Matte: B versu<strong>ch</strong>t A aus der Vierfüsslerposition<br />
zu stossen/ziehen, ohne dabei zu s<strong>ch</strong>lagen.<br />
Die Spur halten: Auf allen vieren einer bestimmten<br />
Linie oder Seilspur folgen. A s<strong>ch</strong>liesst die Augen und<br />
wird von B an den Hüften gelenkt. Wel<strong>ch</strong>em Team gelingt<br />
es, die Strecke ohne Fehler (Berührung der Linie<br />
oder des Seils) zu überwinden.<br />
• A geht auf allen vieren, die Augen offen. B versu<strong>ch</strong>t,<br />
A dur<strong>ch</strong> lei<strong>ch</strong>tes S<strong>ch</strong>ubsen an den Hüften an einem<br />
fehlerfreien Zurücklegen der Strecke zu hindern.<br />
• A muss B auf seinem Rücken über die Strecke transportieren.<br />
Wie geht's am besten?<br />
Liegestütz vorlings: Mit kleinen S<strong>ch</strong>ritten rw. zwis<strong>ch</strong>en<br />
die Hände in die Kauerstellung gehen, ohne die<br />
Handflä<strong>ch</strong>en vom Boden zu lösen.<br />
• In diese Kauerstellung springen oder zwis<strong>ch</strong>en den<br />
Händen dur<strong>ch</strong> in den Liegestütz rl. gehen.<br />
B<br />
A<br />
Was kannst du alles<br />
als «Vierbeiner»?<br />
¤ Die Kinder eigene Spielregeln<br />
bestimmen lassen.<br />
ÿ Im Werken eine Kugelbahn<br />
bauen.<br />
ÿ Spra<strong>ch</strong>e: Wel<strong>ch</strong>e Körperteile<br />
können die Kinder benennen?<br />
Messen: Was ist länger, der Unter-<br />
oder der Oberarm? Den eigenen<br />
Körper ausmessen und aufzei<strong>ch</strong>nen.<br />
fi Wi<strong>ch</strong>tig: Nie die Wirbelsäule,<br />
insbesondere die Kreuzgegend,<br />
belasten!
2 Stützen und Klettern <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 11<br />
2.3 Auf den Armen und S<strong>ch</strong>ultern stützen<br />
Kopfüber wird es s<strong>ch</strong>wieriger, si<strong>ch</strong> im Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t zu halten. Bei geeigneten<br />
Hilfen lassen si<strong>ch</strong> wie auf dem Rummelplatz au<strong>ch</strong> in der Turnhalle<br />
ausserordentli<strong>ch</strong>e Situationen ungefährli<strong>ch</strong> erproben.<br />
Bleib oben: Über einen Therapieball na<strong>ch</strong> vorne in<br />
den Liegestütz, Hüften ho<strong>ch</strong>ziehen und wie ein Jockey<br />
auf den Ball zu sitzen kommen. Gelingt es, oben zu<br />
bleiben?<br />
• Es gibt vielerlei Arten si<strong>ch</strong> aufs Pferd zu setzen: Mit<br />
Hilfe eines Partners, der anfängli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong>ern<br />
kann. Zu zweit vers<strong>ch</strong>iedene Mögli<strong>ch</strong>keiten su<strong>ch</strong>en.<br />
• Auf dem Ball reitend einander jagen, kämpfen wie<br />
Ritter und den andern Kunststücke zeigen.<br />
Klettertour: A ist im Knieliegestütz. Gelingt es B, A<br />
zu umklettern, d.h. si<strong>ch</strong> quer über dessen Rücken zu<br />
legen, unter dem Bau<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> und wieder ho<strong>ch</strong>. A ist<br />
ni<strong>ch</strong>t bloss ein starrer Fels, sondern soll mit Gewi<strong>ch</strong>tsverlagerung<br />
na<strong>ch</strong> hinten und mit einer Hand helfen.<br />
• Zu zweit (dritt) si<strong>ch</strong> so ineinander verhängen, dass<br />
eine neue Gestalt, ein Fabelwesen oder ein Saurier,<br />
entsteht. Kann si<strong>ch</strong> dieses Tier no<strong>ch</strong> fortbewegen?<br />
• Pyramide: A und B im Knieliegestütz nebeneinander.<br />
C versu<strong>ch</strong>t auf denS<strong>ch</strong>ultern und dem Becken<br />
von A/B einen Knieliegestütz. Können andere Positionen<br />
eingenommen werden?<br />
Hand-Stand: A legt si<strong>ch</strong> bis zu den Hüften quer auf<br />
einen S<strong>ch</strong>wedenkasten (4-teilig), Stütz mit den Armen<br />
nahe auf dem Boden. B legt ihm einen Softball auf die<br />
Fesseln. Dur<strong>ch</strong> langsames Spannen des ganzen Körpers,<br />
d.h. Strecken der Hüften, rollt der Ball über den<br />
Rücken.<br />
• Den Ball in ein Ziel (Fahrradpneu, Reifen) rollen.<br />
• Hüften vom Kasten lösen, das Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t aber<br />
trotzdem halten.<br />
S<strong>ch</strong>ulter-Stand: Zwei Kasten (2-teilig) nebeneinander<br />
mit einem Therapieball auf der freien Mittelgasse:<br />
Gelingt es A, si<strong>ch</strong> in einem gehockten S<strong>ch</strong>ulterstand<br />
im Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t zu halten. B stützt den Rücken mit<br />
dem Therapieball, um ein Fallen zu vermeiden.<br />
• A und B steigen ho<strong>ch</strong>. Es si<strong>ch</strong>ert der Therapieball.<br />
• Aus der gehockten Stellung langsam strecken.<br />
• Ohne Therapieball, eine quergelegte Matte si<strong>ch</strong>ert.<br />
Hand-Stütz-Akrobatik: Mattenunterlage. A auf dem<br />
Rücken, die Füsse aufgestellt, stützt die Hüften von B<br />
mit gestreckten Armen im Lot. B stützt si<strong>ch</strong> mit den<br />
Händen auf der Matte ab. Gelingt es B, dur<strong>ch</strong> Spannen<br />
von Gesäss und Rücken die Füsse immer höher vom<br />
Boden abzuheben und das Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t zu behalten?<br />
• Gibt es zu zweit weitere akrobatis<strong>ch</strong>e Mögli<strong>ch</strong>keiten,<br />
das Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t zu halten?<br />
A<br />
B<br />
Gelingt es, das Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t<br />
beim Stützen<br />
zu halten?<br />
ÿ Thema: Ritterspiele auf einer<br />
mittelalterli<strong>ch</strong>en Burg<br />
fi Matten si<strong>ch</strong>ern den mögli<strong>ch</strong>en<br />
Sturzraum.<br />
fi Partnerhilfe für C. Nur auf<br />
S<strong>ch</strong>ultern und Gesäss knien, stützen,<br />
sitzen oder stehen!<br />
Å Unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e Höhen aufgrund<br />
der Körpergrössen; keine<br />
Hohlkreuz-Haltung!<br />
fi Langsam und mit Partnerhilfe<br />
(Klammergriff an Obers<strong>ch</strong>enkeln)<br />
Î Handstand mit Partnersi<strong>ch</strong>erung<br />
Å Auf- und Abstieg genau<br />
bespre<strong>ch</strong>en.<br />
fi Anfangs zusätzli<strong>ch</strong>e Si<strong>ch</strong>erung<br />
von der Seite<br />
(Klammergriff an Obers<strong>ch</strong>enkeln)<br />
Î Zu zweit eine Hand-<br />
Stütz-Kombination vorzeigen.
2 Stützen und Klettern <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 12<br />
2.4 Stützend über Hindernisse springen<br />
Wenn wir stürzen, versu<strong>ch</strong>en wir normalerweise den Fall zu bremsen, indem<br />
wir uns abstützen oder bewusst abrollen. Die Fallenergie in einer neuen<br />
Ri<strong>ch</strong>tung zu nutzen, ist ungewohnt. Diese spezielle Fähigkeit kann dur<strong>ch</strong><br />
vielseitige Stütz-Sprung-Formen gefördert werden.<br />
Mit dem Ball: Bei jeder Landung versu<strong>ch</strong>en, mit den<br />
Beingelenken die Belastung zu dämpfen, damit die<br />
Wirbelsäule ges<strong>ch</strong>ont wird.<br />
• A rollt B einen Ball zu. B setzt si<strong>ch</strong> auf den Ball, um<br />
diesen zu stoppen, indem er si<strong>ch</strong> wei<strong>ch</strong> auf den Ball<br />
setzt, ohne die Hände zu gebrau<strong>ch</strong>en.<br />
• Auf unzählige Arten lässt si<strong>ch</strong> ein rollender Ball<br />
überspringen. Versu<strong>ch</strong>t Formen, bei denen die Hände<br />
auf dem Boden stützen.<br />
• Gelingt es, den Ball - ohne ihn mit den Händen zu<br />
halten - in fortlaufenden Hasenhüpfern mitzuführen<br />
oder an eine bestimmte Stelle zu werfen?<br />
• Gelingt es, einen aufspringenden Ball au<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>en<br />
Obers<strong>ch</strong>enkeln und dem Bau<strong>ch</strong> einzufangen? Tip:<br />
Mit dem Ball tiefgehen.<br />
Aufs «Pferd» springen: Der Cowboy und das Cowgirl<br />
versu<strong>ch</strong>en, auf vielfältige Art aufs «Pferd» ho<strong>ch</strong>zuspringen<br />
oder es zu überqueren. Es ist lei<strong>ch</strong>ter, mit<br />
den Händen auf dem «Pferderücken» (Bock, Kasten)<br />
zu stützen und mit den Beinen über den «S<strong>ch</strong>wanz»<br />
(gespanntes Seil am Bock- oder Kastenende) zu springen;<br />
die Höhe variieren.<br />
Gummitwist mit Abstützen: In der Verlängerung eines<br />
S<strong>ch</strong>wedenkastens ist eine Gummitwist-S<strong>ch</strong>nur gespannt<br />
(an Sprossenwand, Gitterleiter, Barren etc.).<br />
Mit Stütz auf dem Kastenende kreieren die S<strong>ch</strong>üler<br />
Gummitwistfolgen, z. B. einwenden (zwis<strong>ch</strong>en die<br />
S<strong>ch</strong>nüre), aufgräts<strong>ch</strong>en (auf die S<strong>ch</strong>nüre) usw.<br />
Weite Hasensprünge: Na<strong>ch</strong> vorne zu springen und<br />
dabei zu stützen, ist ni<strong>ch</strong>t ganz einfa<strong>ch</strong>, wenn man<br />
ni<strong>ch</strong>t auf die Nase fallen will. Gelingt es, wie ein Hase<br />
über kleine Gräben (Mattenlücken) oder gar über<br />
«Kohlköpfe» (Bälle) zu hüpfen.<br />
• Zwei Langbänke, S<strong>ch</strong>wedenkasten (2<strong>–</strong>3-teilig) im<br />
Abstand von ca. 40 cm nebeneinander: Dur<strong>ch</strong> Abstützen<br />
links und re<strong>ch</strong>ts werden in diesem «Graben»<br />
Medizinbälle übersprungen.<br />
• Zwei S<strong>ch</strong>wedenkasten in einer Kombination tief und<br />
ho<strong>ch</strong>: Vielfältiges Aufhocken, Überwenden mit hohem<br />
oder tiefem Abstützen.<br />
• Gelingt es, aus Anlauf wie ein Hase (Hasenhüpfer),<br />
auf einen S<strong>ch</strong>wedenkasten aufzuhocken oder aufzuwenden?<br />
• Stütz-Sprung-Parcours: Ideen der Kinder aufnehmen<br />
und weiterentwickeln; Seile, Gymnastikstäbe und<br />
Reifen einbeziehen.<br />
Für kurze Zeit nur auf<br />
den Händen stützen.<br />
ÿ Weshalb bri<strong>ch</strong>t ein Flugzeug bei<br />
der Landung ni<strong>ch</strong>t auseinander?<br />
(Federung in Fahrwerk und Material)<br />
Ÿ Einen Sprung-Parcours bauen:<br />
Vgl. Bro 3/3, S. 13<br />
ca. 40 cm Abstand<br />
Î Stütz-Sprung-Kombination
2 Stützen und Klettern <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 13<br />
2.5 Si<strong>ch</strong> gegenseitig (unter-)stützen<br />
Si<strong>ch</strong> gegenseitig helfen ist (no<strong>ch</strong>) ni<strong>ch</strong>t selbstverständli<strong>ch</strong> für die Kinder.<br />
Si<strong>ch</strong> über längere Zeit zu berühren, ist ungewohnt. Wo muss wie «zugepackt»<br />
werden? Mit spieleris<strong>ch</strong>en Formen lernen die Kinder, einander zu<br />
helfen und si<strong>ch</strong> gegenseitig zu unterstützen.<br />
Gerade wie ein Baumstamm: Die Kinder, benannt<br />
na<strong>ch</strong> Bäumen (Ei<strong>ch</strong>e, Tanne, Bu<strong>ch</strong>e), laufen nebeneinander.<br />
Auf Zuruf «Tanne» bleibt diese sofort stehen<br />
und fällt gestreckt Ri<strong>ch</strong>tung Boden. Die andern beiden<br />
(Ei<strong>ch</strong>e und Bu<strong>ch</strong>e) reagieren sofort, fangen die «fallende»<br />
Tanne auf und stellen sie wieder auf.<br />
• Ein fallender Baumstamm (Ei<strong>ch</strong>e) wird von den andern<br />
zwei bis zum Boden gebremst.<br />
• Ein Baum wird ins Wanken gebra<strong>ch</strong>t, d.h. an seinen<br />
«Ästen» (Armen) hin- und hergezogen; er bleibt<br />
trotzdem ganz gespannt.<br />
• Alle Baumstämme (gefällte Bu<strong>ch</strong>en) werden wegtransportiert.<br />
Zu viert einen fünften über Hindernisse<br />
(Medizinball, Therapieball, S<strong>ch</strong>wedenkasten, Langbank,)<br />
tragen. Wo ist es am einfa<strong>ch</strong>sten, das Gewi<strong>ch</strong>t<br />
zu unterstützen, bzw. anzupacken. Tip: nahe am<br />
Rumpf!<br />
Hilfe geben: Gräts<strong>ch</strong>e oder Hocke vom Kasten/Bock<br />
oder über denselben: Zwei Helfer unterstützen das<br />
springende Kind mit Klammergriff am Oberarm.<br />
• Lernhilfe für Springende und Helfer: Hocksprünge<br />
zwis<strong>ch</strong>en zwei nebeneinander gestellte Kästen oder<br />
Böcke, die von einer Gummitwist-S<strong>ch</strong>nur umspannt<br />
sind. Die Höhe des Seiles langsam steigern.<br />
• «Teststrecke», vor allem au<strong>ch</strong> für die Helfenden: Im<br />
Klammergriff dur<strong>ch</strong> die ersten zwei Helfenden auf<br />
einem Minitramp mit Stütz auf einem Böckli federn<br />
und eine Gräts<strong>ch</strong>e ausführen. Landung auf einer<br />
Doppellangbank mit Matten. Anlauf zum Einspringen<br />
ins zweite Minitramp, Klammergriff von zwei<br />
weiteren Helfenden, Zwis<strong>ch</strong>enfedern, Hocke über<br />
höheres Böckli oder über einen Kasten mit Landung<br />
in der S<strong>ch</strong>aumstoffmatte.<br />
• Böcklipyramide: Wie viele haben auf einem einzigen<br />
Böckli Platz? Ein sorgfältiges Auf- und Absteigen<br />
planen.<br />
Ohne Hilfe: Zwis<strong>ch</strong>en Kasten und Wei<strong>ch</strong>matte liegt<br />
eine Bodenturnmatte. Aus Anlauf auf den Kasten längs<br />
(ein- bis dreiteilig) aufhocken, abrollen zum Sitz am<br />
Kastenende und Anlauf zur Sprungrolle auf die Wei<strong>ch</strong>matte.<br />
• Aus Anlauf aufhocken, abgräts<strong>ch</strong>en am Kastenende,<br />
wei<strong>ch</strong> landen zur ans<strong>ch</strong>liessenden Sprungrolle über<br />
ein Hindernis in die S<strong>ch</strong>aumstoffmatte.<br />
• Teile aus dem Stütz-Sprung-Parcours (Vgl. Bro 3/3,<br />
S. 12) übernehmen.<br />
Mit gegenseitiger Hilfe<br />
s<strong>ch</strong>wierige Bewegungsaufgaben<br />
lösen.<br />
ÿ Realien: Woran könnt ihr Bäume<br />
erkennen? An der Kronenform,<br />
an der Rinde, den Blättern?<br />
Vgl. Bro 6/3, S. 9 f.<br />
Å Keine Fehlbelastungen, d.h.<br />
ri<strong>ch</strong>tige Hebete<strong>ch</strong>nik zeigen und<br />
konsequent fordern.<br />
ÿ Körper-Spra<strong>ch</strong>e:<br />
Vgl. Bro 2/3, S. 13. Was heisst:<br />
«Jemandem unter die Arme greifen?»<br />
fi Weitere Klammergriff-Arten:<br />
Vgl. Bro 3/4, S. 27<br />
Ÿ Gummitwist-Sprünge:<br />
Vgl. Bro 3/3, S. 12<br />
Å Helferposition: S<strong>ch</strong>räg vor<br />
(ni<strong>ch</strong>t neben!) dem Hindernis stehen.<br />
Turnende früh packen (entgegen<br />
gehen) und bis zur si<strong>ch</strong>eren<br />
Landung begleiten.<br />
Ÿ Einführung<br />
ins Minitrampolinspringen:<br />
Vgl. Bro 3/4,<br />
S. 11 f.<br />
Î Diese oder eine ähnli<strong>ch</strong>e Bewegungsfolge<br />
na<strong>ch</strong> vereinbarten<br />
Bewegungskriterien fliessend vorzeigen<br />
können.
2 Stützen und Klettern <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 14<br />
2.6 Im Kletter-Gerätegarten<br />
Die Kinder lernen ihre Grenzen kennen und ihre Ängste abbauen. Dadur<strong>ch</strong><br />
werden sie in ihrem Selbstvertrauen gestärkt. Um dies zu errei<strong>ch</strong>en, ist es<br />
wi<strong>ch</strong>tig, dass die Übungen zwar einfa<strong>ch</strong> und risikolos, aber trotzdem spannend<br />
gestaltet werden.<br />
Freies Klettern: Die Kinder klettern frei von Gerät zu<br />
Gerät, ohne dabei den Boden zu berühren. Na<strong>ch</strong> einer<br />
ersten Phase des Erkundens, bei der sie jedes Gerät<br />
mindestens einmal bestiegen haben müssen, versu<strong>ch</strong>en<br />
sie, vers<strong>ch</strong>iedene Bewegungsaufgaben zu lösen. Sie<br />
probieren auf die folgenden Arten zu klettern:<br />
• Auf den Knien, auf dem Gesäss, auf dem Bau<strong>ch</strong> liegend<br />
(wie S<strong>ch</strong>langen).<br />
• Zuerst im Zeitlupentempo, mögli<strong>ch</strong>st s<strong>ch</strong>nell und<br />
do<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> kontrolliert.<br />
• Aufre<strong>ch</strong>t auf den Geräten, dabei nur no<strong>ch</strong> eine oder<br />
gar keine Hand mehr zum Si<strong>ch</strong>ern benützen (stolze<br />
Haltung).<br />
• Mit einem Gegenstand (Ball, Keule…) in der Hand<br />
oder unter dem Arm.<br />
Eine Route wählen: A su<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> einen mögli<strong>ch</strong>st<br />
s<strong>ch</strong>wierigen Weg, der im Zickzack dur<strong>ch</strong> den Kletter-<br />
Gerätegarten führt. B folgt ihm.<br />
• B klettert die Route, die A erklärt. Beispiel: über die<br />
Langbank, auf den S<strong>ch</strong>wedenkasten, über den oberen<br />
Holm des Stufenbarrens zum Barren, unter dem<br />
Barren dur<strong>ch</strong> zur Sprossenwand und hierher.<br />
• Ers<strong>ch</strong>werungen herausfinden, z.B. nur eine Hand<br />
zum Klettern gebrau<strong>ch</strong>en.<br />
• Gelingt es, an Geräten rundum zu klettern?<br />
Berg und Tal: Auf der Route Pausen einlegen, zuoberst<br />
anhalten, um die Aussi<strong>ch</strong>t zu geniessen, ein<br />
S<strong>ch</strong>neefeld (Langbank-Rampe) hinunterruts<strong>ch</strong>en, in<br />
den Tiefs<strong>ch</strong>nee (S<strong>ch</strong>aumstoffmatte) springen etc.<br />
• Kann si<strong>ch</strong> die ganze Klasse (inkl. Lehrperson) auf<br />
einem bestimmten Gipfel treffen? (Fantasie-)Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />
erzählen, z.B. von dem, was wir sehen,<br />
wenn wir hinunters<strong>ch</strong>auen: Tiere, Felder, Strassen,<br />
Städte, Flüsse…<br />
Wie auf Bäumen: Mehrere Barren bzw. Stufenbarren<br />
nebeneinander, evtl. mit Reckanlage und anderen Geräten<br />
kombinieren. Si<strong>ch</strong> wie Ei<strong>ch</strong>hörn<strong>ch</strong>en/Affen im<br />
«Geäst» bewegen: unten/oben dur<strong>ch</strong> usw.<br />
• Die Lehrperson s<strong>ch</strong>ildert Verhaltensweisen von Tieren;<br />
die Kinder bewegen si<strong>ch</strong> entspre<strong>ch</strong>end: Die<br />
Ei<strong>ch</strong>hörn<strong>ch</strong>en kommen neugierig näher…<br />
• In kleinen Gruppen eine Tierges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te spielen, wel<strong>ch</strong>e<br />
si<strong>ch</strong> v.a. auf den Bäumen abspielt.<br />
• Wintervorräte sammeln: Auf dem Boden liegen Tennisbälle,<br />
Turnbänder… Diese einsammeln, ohne den<br />
Baum zu verlassen, und sie auf dem Baum als «Wintervorrat»<br />
deponieren (Sack o.Ä. aufhängen).<br />
Gewinne Si<strong>ch</strong>erheit<br />
und Vertrauen beim<br />
Klettern!<br />
¤ Für alle Übungen mögli<strong>ch</strong>st<br />
viele Geräte aufstellen. Offene<br />
Bewegungsaufgaben in Kleingruppen<br />
lösen lassen. Den Klettergarten<br />
wenn mögli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> anderen<br />
Klassen zur Verfügung stellen.<br />
Å Rücksi<strong>ch</strong>t auf die andern<br />
nehmen und den<br />
We<strong>ch</strong>sel abspre<strong>ch</strong>en.<br />
ÿ Heimatkunde: Was bea<strong>ch</strong>ten<br />
wir, wenn wir auf eine Wanderung<br />
oder in die Berge gehen?<br />
Eine Wanderung planen: Sonnenaufgang<br />
auf der Alp (evtl. Eltern<br />
einbeziehen).<br />
ÿ Tiere: Wel<strong>ch</strong>e Tiere leben auf<br />
den Bäumen? Wie verhalten sie<br />
si<strong>ch</strong>?<br />
fi Genügend Matten legen;<br />
Risiken eins<strong>ch</strong>ätzen<br />
lernen.
2 Stützen und Klettern <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 15<br />
2.7 Klettern wie am Fels<br />
Die Kinder lernen das Wesentli<strong>ch</strong>ste der Kletterbewegung kennen: das optimale<br />
Verlagern des Körpers<strong>ch</strong>werpunktes. Sie merken, dass sie am wenigsten<br />
Kraft aufwenden müssen, wenn si<strong>ch</strong> ihr Körpers<strong>ch</strong>werpunkt mögli<strong>ch</strong>st<br />
über der Standflä<strong>ch</strong>e befindet.<br />
Eide<strong>ch</strong>se: Die Kinder klettern ho<strong>ch</strong> bzw. kleben wie<br />
eine Eide<strong>ch</strong>se an der Sprossenwand.<br />
• Ers<strong>ch</strong>werung: Die Kinder markieren mit Spielbändern,<br />
wel<strong>ch</strong>e Sprossen benutzt werden dürfen.<br />
• Gegensatzerfahrung: Was passiert, wenn man den<br />
Bau<strong>ch</strong> von der Wand entfernt?<br />
• Die Kinder dur<strong>ch</strong>queren die Sprossenwand. Sie beginnen<br />
ganz ausgestreckt. Mit jedem neuen Wandteil<br />
greifen sie eine oder zwei Sprossen tiefer, bleiben<br />
aber mit den Füssen immer auf glei<strong>ch</strong>er Höhe.<br />
Wollfaden: Eine 4er-Gruppe wählt eine Farbe und legt<br />
ihre Wollfadenroute in die «Wand». Die Kinder klettern<br />
die Routen ab, mit dem Bau<strong>ch</strong>nabel immer auf der<br />
Höhe der S<strong>ch</strong>nur, wobei die Entfernung von der Wand<br />
nie mehr als ca. 10 cm betragen sollte.<br />
• Klettern mit Überkreuzen der Arme und/oder der<br />
Beine.<br />
• Nur mit den Fingerspitzen oder nur mit zwei Fingern<br />
oder die Sprossen nur von unten halten.<br />
• Die Sprossenwand mit Klebebändern o.Ä. als Tonleiter<br />
gestalten; Töne erklettern und summen.<br />
Klettertest: Die Kinder bleiben auf ein Signal in der<br />
Position stehen, in der sie si<strong>ch</strong> gerade befinden, überprüfen,<br />
ob sie mit dem Bau<strong>ch</strong> nahe an der Wand sind<br />
und ob sie ihr Gewi<strong>ch</strong>t über dem Standfuss haben.<br />
• Versu<strong>ch</strong>en, sorgfältig auf ein Bein zu stehen und es<br />
mit dem ganzen Körpergewi<strong>ch</strong>t zu belasten. Die Arme<br />
dienen nur no<strong>ch</strong> zur Wahrung des Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>tes.<br />
• Si<strong>ch</strong> nur an einem oder zwei Fingern halten, um zu<br />
spüren, ob das Gewi<strong>ch</strong>t vor allem auf dem einen, belasteten<br />
Bein getragen wird.<br />
Überhang: Die «Kletterwand» (Gitterleiter, Klettergerüst…)<br />
wird kontinuierli<strong>ch</strong> in der Neigung verstellt<br />
(senkre<strong>ch</strong>t bis überhängend). Die Kinder versu<strong>ch</strong>en,<br />
mögli<strong>ch</strong>st kraftsparend zu klettern.<br />
• Geht es au<strong>ch</strong> im Überhängenden besser, wenn man<br />
den Bau<strong>ch</strong> an das Gerüst drückt?<br />
• Brau<strong>ch</strong>t man mehr Kraft, wenn die Arme gestreckt<br />
sind oder wenn sie gebeugt sind? Die Kinder können<br />
das am besten überprüfen, indem sie si<strong>ch</strong> nur no<strong>ch</strong><br />
mit einer Hand halten.<br />
• Unterhalb anderer Geräte klettern (Barren, S<strong>ch</strong>webebalken,<br />
zwis<strong>ch</strong>en Sprossenwand und Barren eingeklemmte<br />
Langbänke, Kletterstange etc.).<br />
• Um ein Gerät herum klettern (Barren, Pferd, S<strong>ch</strong>webebalken).<br />
Wir lernen «ri<strong>ch</strong>tig»<br />
klettern.<br />
fi Sprossenwand oder Klettergerüst:<br />
Die Bewegungen sollen<br />
langsam und kontrolliert sein.<br />
Ÿ Gewi<strong>ch</strong>t verlagern:<br />
Vgl. Bro 3/3, S. 8<br />
Å Bei Ri<strong>ch</strong>tungswe<strong>ch</strong>sel der<br />
Route den Faden einmal um die<br />
betreffende Sprosse wickeln!<br />
¤ Sprossenwand, Klettergerüst,<br />
Kletterleiter, Kletterwand, Steinmauer<br />
einbeziehen.<br />
ÿ Spra<strong>ch</strong>e: Wel<strong>ch</strong>e Ausrüstung<br />
brau<strong>ch</strong>t man zum Klettern, für<br />
deine Lieblingssportart?<br />
Î Einen Kletterparcours in einer<br />
festgelegten Zeit klettern, ohne<br />
den Boden zu berühren.
3 Drehen <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 16<br />
3 Drehen<br />
3.1 Drehungen entdecken<br />
Drehungen bewusst wahrnehmen und si<strong>ch</strong> orientieren<br />
Drehungen sind auf vielfältige Art und um vers<strong>ch</strong>iedene Dreha<strong>ch</strong>sen mögli<strong>ch</strong>,<br />
z.B. mit Rollen, an einer Stange auf-, ab-, um- und unters<strong>ch</strong>wingen oder<br />
au<strong>ch</strong> beim Übers<strong>ch</strong>lagen. Bei s<strong>ch</strong>nellen Drehungen verliert der Ungeübte für<br />
kurze Zeit die Orientierung; die Sinneswahrnehmungen sind zu wenig differenziert,<br />
um gezielte und koordinierte Nervenimpulse auf die Muskeln übertragen<br />
zu können. Unsi<strong>ch</strong>ere Bewegungen, oder im s<strong>ch</strong>limmeren Falle Stürze,<br />
sind die Folge. Für die psy<strong>ch</strong>omotoris<strong>ch</strong>e Entwicklung des Kindes ist es<br />
wi<strong>ch</strong>tig, mögli<strong>ch</strong>st früh vielseitige Dreherfahrungen zu ma<strong>ch</strong>en und dabei<br />
au<strong>ch</strong> etwas komplexere Bewegungen steuern zu lernen.<br />
Lernen dur<strong>ch</strong> Vorausdenken<br />
Beim Lernen von anspru<strong>ch</strong>svollen Bewegungen wird das Denken ges<strong>ch</strong>ult.<br />
Damit eine s<strong>ch</strong>wierige Bewegung gelingt, muss sie in ihren ents<strong>ch</strong>eidenden<br />
Merkmalen erkannt und vorausgeplant werden. Je klarer die auszuführende<br />
Bewegung in der Vorstellung verankert ist, desto besser kann der Ablauf koordiniert<br />
und gesteuert werden. Dur<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>ickte Aufgabenstellungen, Vorzeigen,<br />
bildhafte Bes<strong>ch</strong>reibungen, Ausführungshilfen, Tips, gegenseitiges<br />
Beoba<strong>ch</strong>ten, eigenes Formulieren der Abläufe etc. sollen die Kinder zu dieser<br />
kognitiven Leistung angeregt werden.<br />
Lernen dur<strong>ch</strong> Na<strong>ch</strong>denken<br />
Regelmässiges Überprüfen und Verarbeiten der Sinneseindrücke na<strong>ch</strong> Bewegungshandlungen<br />
ermögli<strong>ch</strong>t den Aufbau einer differenzierteren Sinneswahrnehmung.<br />
Das Reflektieren von Rückmeldungen <strong>–</strong> au<strong>ch</strong> von Signalen der<br />
Sinne <strong>–</strong> soll zu einem Gewohnheitsverhalten ni<strong>ch</strong>t nur beim Lernen von Bewegungen,<br />
sondern au<strong>ch</strong> beim Lernen im Alltag werden.<br />
Lernen, si<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong>er zu verhalten<br />
Mit folgenden Massnahmen kann ein Beitrag zu einem körpers<strong>ch</strong>onenden,<br />
unfallvorbeugenden und damit gesundheitsfördernden Verhalten beim Bewegen<br />
im Sportunterri<strong>ch</strong>t und im Alltag geleistet werden:<br />
• Den Körperempfindungen und Bewegungsgefühlen na<strong>ch</strong>spüren.<br />
• Die Aufmerksamkeit beim Lernen und Üben von Bewegungen über die<br />
Nahsinne (kinästhetis<strong>ch</strong>, vestibulär, taktil) und die Fernsinne (akustis<strong>ch</strong>,<br />
optis<strong>ch</strong>) lenken und verstärken.<br />
• Dur<strong>ch</strong> viele Wiederholungen die Eindrücke und Erfahrungen verglei<strong>ch</strong>en.<br />
• Dur<strong>ch</strong> bewusste Wahrnehmung der Sinnesreize zusehends zu einem si<strong>ch</strong>eren<br />
und kontrollierten Bewegungsverhalten gelangen.<br />
Am Beispiel Rollen vorwärts am Boden (vgl. Bro 3/3, S. 18) wird die Vorgehensweise,<br />
wie oben bes<strong>ch</strong>rieben, exemplaris<strong>ch</strong> umgesetzt. Dasselbe kann<br />
für alle Bewegungen, eventuell mit zusätzli<strong>ch</strong>en Hilfestellungen, angewendet<br />
werden.<br />
Ÿ Orientierungserfahrungen:<br />
Vgl. Bro 3/3, S. 4 ff.
3 Drehen <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3<br />
17<br />
3.2 Der Kopf steuert die Bewegung<br />
Ents<strong>ch</strong>eidende Aktionen beim raumorientierten Bewegen<br />
Die gezielte Körper- und Raumorientierung, speziell bei Drehbewegungen,<br />
hängt oft direkt mit der Kopfbewegung zusammen. Die Ursa<strong>ch</strong>e von erfolglosen<br />
Aufs<strong>ch</strong>wüngen, misslungenen Drehungen, instabilen Flugphasen oder<br />
unkontrollierten Landungen ist meist in einer unangepassten Kopfhaltung<br />
bzw. -bewegung zu su<strong>ch</strong>en.<br />
Die Stellung des Kopfes ist wi<strong>ch</strong>tig<br />
Die Stellung des Kopfes bestimmt die Länge der Hals- und Nackenmuskeln<br />
und beeinflusst deren Spannung. Dieser sogenannte Kopfstellreflex ist, zusammen<br />
mit der visuellen Raumorientierung, ents<strong>ch</strong>eidend für die Kontraktionsbereits<strong>ch</strong>aft<br />
der übrigen Muskelgruppen, wel<strong>ch</strong>e an der Bewegung beteiligt<br />
sind (Gelenkbeuger bzw. -strecker). Die Stellung des Kopfes ist also<br />
hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> verantwortli<strong>ch</strong> für den Bewegungsverlauf beim Drehen.<br />
Anregungen für die Umsetzung im Unterri<strong>ch</strong>t<br />
• In einer bestimmten Bewegungsphase einen vorher definierten Punkt im<br />
Raum oder am eigenen Körper ans<strong>ch</strong>auen. Beispiel: Na<strong>ch</strong> der Rolle vw.<br />
Strecksprung mit Blick zur Wand.<br />
• Einfa<strong>ch</strong>e Anweisungen führen am ehesten zum Erfolg. Beispiel: Auf ein<br />
Signal hin einen bestimmten Punkt fixieren.<br />
• Das Vorwärtsneigen des Kopfes ermögli<strong>ch</strong>t das Einrollen des Körpers und<br />
ermögli<strong>ch</strong>t dadur<strong>ch</strong> ein rundes Rollen vor- oder rückwärts. Beispiel: Blick<br />
zu den Knien bei der Rolle vw.<br />
• Dur<strong>ch</strong> das Anheben des Kopfes (ni<strong>ch</strong>t bis in den Nacken!) das Strecken<br />
des Körpers, insbesondere der Wirbelsäule, einleiten und damit die Drehung<br />
vor- oder rückwärts abbremsen. Beispiel: Aufri<strong>ch</strong>ten na<strong>ch</strong> dem Felgums<strong>ch</strong>wung.<br />
• Eine fals<strong>ch</strong>e Kopfstellung kann die Bewegungsausführung ers<strong>ch</strong>weren<br />
oder sogar verunmögli<strong>ch</strong>en. Beispiel: Während der Rotation beim Felgaufs<strong>ch</strong>wung<br />
wird der Kopf na<strong>ch</strong> hinten geführt. Dies ers<strong>ch</strong>wert das Beugen in<br />
der Hüfte.<br />
Mit dem Motto «Der Kopf steuert die Bewegung» wird klar, dass motoris<strong>ch</strong>e<br />
Handlungen bereits in der Primars<strong>ch</strong>ule au<strong>ch</strong> gedankli<strong>ch</strong> geplant, über Einsi<strong>ch</strong>t<br />
dur<strong>ch</strong>geführt, über Sinneseindrücke wahrgenommen, bewusst reflektiert<br />
und in einer ri<strong>ch</strong>tigen Form «gespei<strong>ch</strong>ert» werden sollten.<br />
Ÿ Wahrnehmen, Verarbeiten,<br />
Ausführen: Vgl. Bro 1/1, S. 51
3 Drehen <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 18<br />
3.3 Rollen vorwärts am Boden<br />
Die Kinder sollen anhand der Rolle vorwärts lernen, eine Bewegung kontrolliert<br />
auszuführen. Sie erkennen, wie dieser Bewegungsablauf beeinflusst<br />
und beurteilt werden kann. Erst ein bewusstes Führen der Bewegungen<br />
ma<strong>ch</strong>t ein Gestalten mögli<strong>ch</strong>.<br />
Was passiert? Einander zu zweit den Purzelbaum<br />
resp. die Rolle vorwärts zeigen. Erfahrungen mit dieser<br />
Drehbewegung austaus<strong>ch</strong>en und verglei<strong>ch</strong>en.<br />
• Im Klassenverband die wesentli<strong>ch</strong>en Aspekte sammeln<br />
und auf der Tafel/auf Klebezetteln an der<br />
Wand festhalten.<br />
• Positive Erfahrungen herausstrei<strong>ch</strong>en und mit diesen<br />
weiterüben.<br />
Rolle vorwärts <strong>–</strong> das ist wi<strong>ch</strong>tig: Die Lehrperson<br />
oder ein Kind zeigt die Rolle vw. vor. Dieses «Idealbild»<br />
erproben und ans<strong>ch</strong>liessend in der Gruppe bezügli<strong>ch</strong><br />
seiner wesentli<strong>ch</strong>en Merkmale bes<strong>ch</strong>reiben lassen.<br />
Bewegungsmerkmale der Rolle vorwärts:<br />
• Hände parallel aufsetzen und ans<strong>ch</strong>auen.<br />
• Über Nacken-Rücken <strong>–</strong> ni<strong>ch</strong>t über den Kopf <strong>–</strong> rund<br />
abrollen. Lernhilfe: Bändel zwis<strong>ch</strong>en Kinn und Hals<br />
klemmen. Gestreckte Knie ans<strong>ch</strong>auen.<br />
• Enges «Päckli» während des Rollens beibehalten.<br />
Lernhilfe: Softball (evtl. Bändel) zwis<strong>ch</strong>en Bau<strong>ch</strong><br />
und Obers<strong>ch</strong>enkel, zusätzli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> im Kniegelenk,<br />
einklemmen.<br />
• Knie umfassen, klein bleiben. Lernhilfe: je einen<br />
Bändel zwis<strong>ch</strong>en den Knien einklemmen.<br />
• Beim Aufstehen ohne Hilfe der Hände die Wand<br />
bzw. die nä<strong>ch</strong>ste Matte ans<strong>ch</strong>auen.<br />
Hinweise zum Lehr-Lernprozess:<br />
In Zweiergruppen werden die folgenden Aufgabenstellungen<br />
einzeln erprobt bzw. wird spezielle Aufmerksamkeit<br />
während des Rollens auf einen einzelnen<br />
Aspekt gelegt. Die jeweiligen Ausführungsergebnisse<br />
werden dur<strong>ch</strong> Eigen- oder Fremdkontrolle (Lernpartner)<br />
überprüft, z.B. dur<strong>ch</strong> kurze Rückmeldungen: mit<br />
«ja» (= erfüllt) oder «nein» (= no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t erfüllt).<br />
Lernhilfen für die einzelnen Phasen:<br />
• Stützen und Rolleinleitung: Über eine s<strong>ch</strong>iefe Ebene<br />
rollen. Aus dem Kniestand von einer Langbank<br />
oder von einem Kasten herunter abwärtsrollen. Aus<br />
der Bau<strong>ch</strong>lage auf einem Therapieball, auf einer<br />
Reckstange oder auf einem Barrenholm abrollen.<br />
• Rund fertigrollen ohne Abstützen der Hände: Am<br />
S<strong>ch</strong>luss der Rolle die Hände eines anderen Kindes<br />
fassen, wel<strong>ch</strong>es vor der Matte steht.<br />
• Beinhaltung: Rolle dur<strong>ch</strong> einen vom Partner hingehaltenen<br />
Reifen (ca. 20 cm über dem Boden); nahe<br />
beim Reifen stützen.<br />
• Kontrolle: Rolle syn<strong>ch</strong>ron zu zweit ausführen.<br />
Weisst du beim Rollen<br />
no<strong>ch</strong>, wo oben und<br />
unten ist?<br />
‡ Auf Rasen geeignet.<br />
¤ Kinder, wel<strong>ch</strong>e Mühe oder<br />
Angst haben, in eine Gruppe einbeziehen<br />
und ihnen Lernhilfen<br />
(aus Bau<strong>ch</strong>lage von Reckstange,<br />
vom Sitzball oder aus Kniestand<br />
von Langbank…) anbieten.<br />
Ÿ Orientierungserfahrungen:<br />
Vgl. Bro 3/3, S. 19<br />
ÿ Die Kinder s<strong>ch</strong>reiben die<br />
wi<strong>ch</strong>tigsten Punkte <strong>–</strong> z.B. in ihrem<br />
Deuts<strong>ch</strong>heft <strong>–</strong> auf (evtl. au<strong>ch</strong><br />
zei<strong>ch</strong>nen).<br />
¤ Fragen zum Lehr-Lern-Prozess:<br />
• Was erkenne i<strong>ch</strong> selbst ?<br />
• Was beoba<strong>ch</strong>tet der Partner?<br />
• Wel<strong>ch</strong>e Lern-Erfahrungen ma<strong>ch</strong>e<br />
i<strong>ch</strong>?<br />
• Wel<strong>ch</strong>e Voraussetzungen fehlen<br />
mir für eine optimale Lösung<br />
der Aufgabe?<br />
¤ S<strong>ch</strong>iefe Ebene bauen: Ein<br />
Sprungbrett oder eine Matte wird<br />
ca. bis zur Hälfte unter eine andere<br />
gelegt.<br />
Î Eine Rolle vorwärts mit den<br />
oben erwähnten Merkmalen vorzeigen.
3 Drehen <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 19<br />
3.4 Von oben na<strong>ch</strong> unten rollen<br />
Die Kinder können vor- und rückwärts einfa<strong>ch</strong>er rollen, wenn dies dur<strong>ch</strong><br />
entspre<strong>ch</strong>ende Lern-, insbesondere Geländehilfen, unterstützt wird. Es ist<br />
darauf zu a<strong>ch</strong>ten, dass der Hüftwinkel klein und der Rücken rund gehalten<br />
wird. Diese Formen sind als Stationen für Fortges<strong>ch</strong>rittene geeignet.<br />
Ball-Rolle: Zwei Kästen (2-teilig) bilden eine Gasse.<br />
In der Verlängerung wird von zwei Kindern ein Therapieball<br />
ruhig gehalten. Über die Kastengasse wird eine<br />
Matte, einseitig bündig, gelegt. Die Kinder knien darauf<br />
und rollen über den Ball.<br />
• Versu<strong>ch</strong>t, einen Softball zwis<strong>ch</strong>en Bau<strong>ch</strong> und Obers<strong>ch</strong>enkel<br />
zu transportieren, ohne ihn zu verlieren.<br />
• In der Verlängerung der Anlage steht ein Partner<br />
und hält eine Anzahl Finger ho<strong>ch</strong>. Könnt ihr sie vor<br />
dem Stehen sehen und deutli<strong>ch</strong> nennen?<br />
• Als Alternative eine s<strong>ch</strong>iefe Ebene bauen (vgl. Bro<br />
3/3, S. 20).<br />
Wei<strong>ch</strong>es Abrollen: Eine Matte, zur Hälfte umgeklappt<br />
und eine zweite bündig darauf gelegt, federn das Abrollen<br />
aus. Ausgangsposition: Knieliegestütz, die Hände<br />
auf dem Boden abgestützt, die Knie erhöht auf einem<br />
S<strong>ch</strong>wedenkasten (1-teilig), einem Therapieball,<br />
einer Langbank oder einem Partner. Langsam einrollen<br />
und über die dämpfende S<strong>ch</strong>iefe Ebene abrollen.<br />
Ganz oben dur<strong>ch</strong>: Auf einem Kastenelement liegt ein<br />
Physioball. In Bau<strong>ch</strong>lage auf den Ball liegen, die Hände<br />
auf dem Boden abstützen. Das Gesäss anspannen<br />
und den Körper strecken. Über den hohen Stütz auf eine<br />
S<strong>ch</strong>aumstoff oder Doppelmatte abrollen. Zu Beginn<br />
mit Klammergriff an den Obers<strong>ch</strong>enkeln helfen.<br />
• Gelingt es au<strong>ch</strong>, über den Handstand abzurollen?<br />
• Über ein Böckli, einen S<strong>ch</strong>wedenkasten oder eine<br />
Reckstange liegen und <strong>–</strong> wie oben <strong>–</strong> abrollen.<br />
Rückwärts rollen: Zwei Kästen bilden eine Gasse von<br />
knapp 20 cm Breite. Quer über diese Kastengasse wird<br />
eine Matte gelegt. Sitz auf der Matte. Langsam rw. rollen,<br />
S<strong>ch</strong>ultern und Hände stützen auf den Kästen ab,<br />
Kopf und Nacken bleiben unbelastet in der Gasse.<br />
Wei<strong>ch</strong>e Landung auf einer Matte hinter der Gasse. Mit<br />
Klammergriff an den Obers<strong>ch</strong>enkeln helfen.<br />
• Gelingt es, gezielt in einem Reifen oder auf einem<br />
Bändel zu landen?<br />
Und wieder ho<strong>ch</strong>: Bewegungskombination einer Kastengasse,<br />
mit Böckli und Matte: Vom Bock hinunter<br />
und wieder hinauf rollen. Aus dem Stütz via Bau<strong>ch</strong>lage<br />
zum Abstützen auf beiden Kästen, gespanntes (hohes)<br />
Abrollen vw., mit dem Kopf in der Gasse, zum<br />
Sitz auf die quergelegte Matte. Ans<strong>ch</strong>liessend rw. rollen,<br />
im S<strong>ch</strong>ulterstand Blick zu den Füssen, Beine<br />
dur<strong>ch</strong> Stossen der Arme auf den Bock s<strong>ch</strong>ieben (eine<br />
Art «Streuli»).<br />
Bergab rollen wie ein<br />
runder Ball.<br />
Å Der Kopf darf ni<strong>ch</strong>t unter die<br />
Matte geraten; Position der Hände<br />
auf dem Kasten markieren.<br />
fi Erste Versu<strong>ch</strong>e: zusätzli<strong>ch</strong>e<br />
Si<strong>ch</strong>erheit<br />
dur<strong>ch</strong> Klammergriff von<br />
2 Helfenden an den<br />
Oberarmen.<br />
Å Die ganzen Unters<strong>ch</strong>enkel<br />
sollen aufliegen,<br />
vor allem, wenn<br />
auf einem Partner aufgekniet<br />
wird.<br />
ÿ Spra<strong>ch</strong>e: «…Erst neuli<strong>ch</strong><br />
ma<strong>ch</strong>te auf der Loreley ho<strong>ch</strong><br />
überm Rhein ein Turner einen<br />
Handstand! Von allen Dampfern<br />
tönte Angstges<strong>ch</strong>rei, als<br />
er kopfüber oben auf der<br />
Wand stand.» (na<strong>ch</strong> Eri<strong>ch</strong><br />
Kästner) Weshalb wohl? Was<br />
gilt es zu bea<strong>ch</strong>ten?<br />
¤ Orientierungshilfe:<br />
Si<strong>ch</strong> mit dem Blick<br />
na<strong>ch</strong> hinten-unten orientieren.<br />
fi Freier Nacken:<br />
Vgl. Bro 2/3, S. 4<br />
Å Anspru<strong>ch</strong>svolle<br />
Übung!<br />
fi Erste Versu<strong>ch</strong>e: Hilfe<br />
dur<strong>ch</strong> 2 Helfer mit<br />
Klammergriff an den<br />
Obers<strong>ch</strong>enkeln.
3 Drehen <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 20<br />
3.5 Grundmuster beim Drehen<br />
Wie stark muss der Drehimpuls sein? Wie kann die Drehbewegung gesteuert,<br />
stabilisiert, gebremst werden? Vielfältige Ausgangsstellungen und<br />
Drehri<strong>ch</strong>tungen sowie Wiederholungen der glei<strong>ch</strong>en Bewegung si<strong>ch</strong>ern das<br />
Abspei<strong>ch</strong>ern verfügbarer Bewegungsmuster. Diese Vors<strong>ch</strong>läge sollen vorzugsweise<br />
in Werkstattarbeit erprobt werden.<br />
Dreh-Festival: An vers<strong>ch</strong>iedenen Geräten; das Gerät<br />
auf S<strong>ch</strong>ulterhöhe fassen. Mit Drehimpuls aus einem<br />
Beinabstoss langsam und wiederholt vorwärts und<br />
rückwärts drehen.<br />
• Zwis<strong>ch</strong>en zwei s<strong>ch</strong>räg gestellten Kletterstangen.<br />
• Zwis<strong>ch</strong>en zwei Tauen.<br />
• Im Innenquerstand am Barren.<br />
• An den still hängenden Ringen.<br />
• Reck: Beine zwis<strong>ch</strong>en den Armen dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ieben.<br />
Ab-, Auf- und Überrollen: Aus vers<strong>ch</strong>iedenen Körperstellungen<br />
und -lagen wie Knieliegestütz, Vierfüsslerstand,<br />
Sitz, Kauerstand… rollen.<br />
• Auf der s<strong>ch</strong>iefen Ebene (Langbänke an der Sprossenwand<br />
eingehängt und mit Matten belegt).<br />
• Vom Banktis<strong>ch</strong> (2 Langbänke nebeneinander mit<br />
Matten bedeckt).<br />
• Kasten längs (2- oder 3-teilig): Kauerstand auf Kastenrand,<br />
Rolle vw. zum Sitz am anderen Ende (Unters<strong>ch</strong>enkel<br />
hängen über das Kastenende) und zweite<br />
Rolle auf (Wei<strong>ch</strong>-)Matte am Boden.<br />
• Freie Drehungen aus dem Abspringen auf eine<br />
S<strong>ch</strong>aumstoffmatte (eine Sprungri<strong>ch</strong>tung festlegen).<br />
An einer Stange: Am Reck oder Barrenholm sind vers<strong>ch</strong>iedene<br />
Drehformen mögli<strong>ch</strong>. Beispiele:<br />
• Aus dem Stütz abs<strong>ch</strong>wingen vorwärts zum Stand.<br />
• Ab- und Aufs<strong>ch</strong>wingen im Kniehang.<br />
• Ums<strong>ch</strong>wingen im Kniehang.<br />
• Aus dem Sitz senken rückwärts zum Stand.<br />
• Spreiz- bzw. Mühlums<strong>ch</strong>wingen seitwärts, vorwärts,<br />
rückwärts.<br />
• Hüftums<strong>ch</strong>wingen bzw. Felge rückwärts.<br />
S<strong>ch</strong>rauben: Längsdrehungen im Hängen oder im Stehen<br />
vielfältig erleben.<br />
• Rei<strong>ch</strong>hohe Ringe mehrmals eindrehen bzw. verwinden:<br />
Im Hängen, Knie lei<strong>ch</strong>t angezogen, ausdrehen,<br />
bremsen.<br />
• An sprunghohen Ringen hängen. Partner gibt Drehimpuls.<br />
Gelingt es au<strong>ch</strong> allein?<br />
• Nur an einem Ring hängend s<strong>ch</strong>rauben.<br />
• In einem an Ringen aufgehängten Pneu sitzen.<br />
• Sitz/Stand in den Ringen oder auf dem Trapez:<br />
Ringseile verwinden (Partnerhilfe) und wieder aufdrehen.<br />
• Drehungen beim Springen von Geräten auf S<strong>ch</strong>aumstoffmatten.<br />
• Ohne Geräte: Pirouette auf einem Bein: Wie oft<br />
dreht es? Dur<strong>ch</strong> Anziehen der Arme bes<strong>ch</strong>leunigen.<br />
Kannst du di<strong>ch</strong> trotz<br />
unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>er<br />
Drehungen no<strong>ch</strong><br />
orientieren?<br />
fi Partnerhilfe mit Klammergriff<br />
ist immer angezeigt, wenn die<br />
Griffe unsi<strong>ch</strong>er sind. Zudem immer<br />
mit Matten si<strong>ch</strong>ern!<br />
Å Auf geführte und kontrollierte<br />
Drehungen a<strong>ch</strong>ten, damit die Beine<br />
stets ohne Lärm und langsam<br />
abgestellt werden können.<br />
Ÿ Rollen: Vgl. Bro 3/3, S.<br />
18 f.<br />
fi Drehungen mit Partnerhilfe<br />
au<strong>ch</strong> langsam ermögli<strong>ch</strong>en.<br />
Ÿ Biome<strong>ch</strong>anik, Kräfte:<br />
Vgl. Bro. 1/1, S. 45<br />
Ÿ Erwerben <strong>–</strong> Bewegungserfahrungen<br />
sammeln:<br />
Vgl. Bro 1/3, S. 10
3 Drehen <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 21<br />
3.6 Rundherum<br />
Si<strong>ch</strong> zu drehen, bewirkt oft ein Kribbeln im Bau<strong>ch</strong>. Der Reiz fasziniert, einen<br />
Moment ni<strong>ch</strong>t zu wissen, wo man si<strong>ch</strong> befindet. Do<strong>ch</strong> wie dreht der<br />
Körper am besten? Die Kinder erleben dieses physikalis<strong>ch</strong>e «Geheimnis»<br />
mit dem Prinzip «Rund um eine zentrierte Dreha<strong>ch</strong>se».<br />
Pendeln: Ein Springseil wird mit beiden Enden am<br />
Reck befestigt. Die Seillänge entspri<strong>ch</strong>t der Beinlänge<br />
der Kinder.<br />
• Wie auf einer Kinders<strong>ch</strong>aukel, auf einem Seil stehend,<br />
hin- und herpendeln.<br />
• Wie kommt man aus dem Pendeln am Ende des<br />
Rücks<strong>ch</strong>wunges in den Stütz ho<strong>ch</strong>?<br />
• Syn<strong>ch</strong>ron zu zweit an einem Reck pendeln.<br />
• Nur mit einem Fuss im Seil stehen: Wem gelingt es<br />
dabei, vorne ho<strong>ch</strong> zu drehen und eine Art Felgaufs<strong>ch</strong>wung<br />
auszuführen?<br />
Mit dem Sitz-Seil drehen: Ein verknotetes Seil wird<br />
über die hüfthohe Reckstange gelegt. Die hintere<br />
Seils<strong>ch</strong>laufe unter dem Gesäss, auf die vordere stehen.<br />
Dadur<strong>ch</strong> wird der Körper dur<strong>ch</strong> das eigene Gewi<strong>ch</strong>t<br />
mit der Dreha<strong>ch</strong>se am Reck fixiert.<br />
• Lei<strong>ch</strong>t dreht der Körper rückwärts ums Reck; Felge<br />
rw. mit gestreckten Beinen<br />
• Bei der Vorwärts-Drehung dürfen die Beine nie angezogen<br />
werden, sonst ruts<strong>ch</strong>t man aus dem Seil.<br />
Wie Zahnräder drehen: Zwei Zahnräder drehen si<strong>ch</strong>.<br />
Wie dreht si<strong>ch</strong> das obere Rad, wenn das untere na<strong>ch</strong><br />
re<strong>ch</strong>ts dreht? Sitz auf dem Therapieball, Reckstange in<br />
der Hüftbeuge gefasst: Ist der Kontakt zum Ball eng,<br />
der Körper rund gespannt, dann muss nur no<strong>ch</strong> der<br />
Therapieball ins Vorwärtsrollen gebra<strong>ch</strong>t werden. Das<br />
turnende «Zahnräd<strong>ch</strong>en» wird nun um die Reckstange<br />
rückwärts ho<strong>ch</strong>gedreht.<br />
• Sitz auf den S<strong>ch</strong>ultern eines Partners, der si<strong>ch</strong> im<br />
Vierfüsslerstand befindet. Dieser krie<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> vorne<br />
weg. Dadur<strong>ch</strong> wird der Sitzende au<strong>ch</strong> rw. gedreht.<br />
Hilfestellung hinter dem Reck: Auf jeder Seite hält<br />
ein Kind die Kniekehle des Drehenden mit Klammergriff<br />
und führt sie übers Reck.<br />
S<strong>ch</strong>ulstufenbarren: Zu zweit eine Art «Dreh-Bu<strong>ch</strong>»<br />
(Bewegungsabfolge) s<strong>ch</strong>reiben, so z.B. Felgaufs<strong>ch</strong>wung<br />
am niederen Holm mit Beinabstoss am hohen,<br />
halbe Drehung im Stütz zum Kniehang mit Griff<br />
am hohen Holm, Felgaufs<strong>ch</strong>wung mit Einbeinabstoss<br />
am tiefen Holm, Stütz, Senken vw. zum Kniehang,<br />
Griffwe<strong>ch</strong>sel und Abs<strong>ch</strong>wingen rw. im Kniehang zum<br />
Niedersprung, Kauerstand zur Rolle vw.<br />
• Seile und Therapiebälle als Drehhilfen einbeziehen.<br />
• Eine Kasten-Stufenbarren-Kombination ermögli<strong>ch</strong>t,<br />
das Rollen und Drehen miteinander zu kombinieren.<br />
«Einmal hin, einmal<br />
her, rundherum das<br />
ist ni<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>wer…»<br />
fi Turns<strong>ch</strong>uhe tragen. Hilfestellung<br />
an der S<strong>ch</strong>ulter, Beinführung<br />
am Knie.<br />
ÿ Wir lernen Knoten (aus der<br />
Seefahrt) oder gar Zaubertricks<br />
mit Seil oder S<strong>ch</strong>nur.<br />
fi Standbein immer gestreckt.<br />
Hilfe vor der Stange: an der Hüfte<br />
und S<strong>ch</strong>ulter s<strong>ch</strong>ieben.<br />
Å S<strong>ch</strong>aumstoff o.Ä. um Reckstange<br />
befestigen; vers<strong>ch</strong>iedene<br />
Seillängen wählen. Wenn Klettergurte<br />
zur Verfügung stehen, diese<br />
am Reck befestigen.<br />
Å Mit dem Physioball direkt unter<br />
(nie hinter) der Stange beginnen.<br />
Tip: Rund wird's, wenn si<strong>ch</strong><br />
Knie und Nase mögli<strong>ch</strong>st nahe<br />
kommen.<br />
Å Anspru<strong>ch</strong>svolle Übung!<br />
fi Unter dem Stufenbarren immer<br />
Matten legen!<br />
Î Drehabfolge einstudieren und,<br />
je na<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>wierigkeit (mit Partnerhilfe),<br />
vorzeigen.
3 Drehen <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 22<br />
3.7 Rad s<strong>ch</strong>lagen<br />
Das Rads<strong>ch</strong>lagen ist reizvoll. Das Aufs<strong>ch</strong>wingen seitwärts in einen flü<strong>ch</strong>tigen<br />
Stütz stellt aber für viele Kinder eine s<strong>ch</strong>wierige Form dar und erfordert<br />
konditionelle und koordinative Fähigkeiten. Für die Lernhilfen gilt: von hoher<br />
zu tiefer Stützflä<strong>ch</strong>e und vom fla<strong>ch</strong>en zum hohen Beinübers<strong>ch</strong>wung.<br />
Rads<strong>ch</strong>lagen: Die wi<strong>ch</strong>tigsten Bewegungsmerkmale<br />
festhalten: Aufsetzen des linken Fusses und der linken<br />
Hand, dann der re<strong>ch</strong>ten Hand und des re<strong>ch</strong>ten Fusses.<br />
Tip (Rad na<strong>ch</strong> links): Wenn bei der Landung der re<strong>ch</strong>te<br />
Fuss nahe bei der re<strong>ch</strong>ten Hand aufgesetzt wird,<br />
kann man si<strong>ch</strong> am S<strong>ch</strong>luss besser aufri<strong>ch</strong>ten.<br />
• Die Kinder erproben das Rads<strong>ch</strong>lagen quer über<br />
Langbänke, über 2- bis 3-teilige Kästen, von Rheuterbrettern<br />
längs, dann mit Stütz auf dem Boden über<br />
ausgelegte Springseile («Gasse» überqueren), über<br />
Mattenlücken und abs<strong>ch</strong>liessend mit dem Beins<strong>ch</strong>wung<br />
über Medizin- oder Physiobälle.<br />
Drehsprung: Ziel ist es, einen kräftigen Beins<strong>ch</strong>wung<br />
zu üben und den Stützapparat etwas zu entlasten. Mit<br />
einem Beins<strong>ch</strong>wung springt A um B herum (Absprung<br />
re<strong>ch</strong>ts, Landung links). B vergrössert mit doppelter<br />
Handfassung die Sprunghöhe von A.<br />
• Gelingt es auf beiden Seiten? 1-mal links herum und<br />
1-mal re<strong>ch</strong>ts herum wieder zurück?<br />
• An Stelle der Handfassung einen Stab verwenden.<br />
Gerade Radspur: Die Kinder üben und legen si<strong>ch</strong> eine<br />
Linie mit einem Seil, einer Zaubers<strong>ch</strong>nur oder ziehen<br />
mit Magnesia/Kreide eine Linie (= Radspur). Die<br />
Hände greifen anfängli<strong>ch</strong> über die Linie, die Füsse<br />
bleiben auf ihr. Gelingt das ganze Rad auf einer Linie?<br />
Helfen geht am besten, wenn das Rad von einem Hindernis<br />
hinunter ausgeführt wird, z.B. ab Langbank,<br />
S<strong>ch</strong>wedenkasten, «Mattenberg» (2<strong>–</strong>3 Matten). Die<br />
Hilfsperson steht im Rücken des Rads<strong>ch</strong>lagenden,<br />
greift (bei einem Rad na<strong>ch</strong> re<strong>ch</strong>ts!) mit dem linken Unterarm<br />
unter die gebeugte Hüfte und mit der re<strong>ch</strong>ten<br />
Hand an die Hüfte (in der Handstandphase).<br />
Hüpfer und Rad: Hüpfer um die Geräte ausführen<br />
und rhythmisieren: vier Hüpfer zum S<strong>ch</strong>lusssprung.<br />
Ri<strong>ch</strong>tungswe<strong>ch</strong>sel mit Klats<strong>ch</strong>en unterstützen.<br />
• Mehrere Matten-Gräben : Wiederholtes Rads<strong>ch</strong>lagen<br />
aus dem Seitgalopp oder Hopserhüpfen.<br />
• Quer über die Matten. Nur die Hände dürfen die<br />
Matten berühren; den Körper mögli<strong>ch</strong>st strecken.<br />
• Einander rhythmis<strong>ch</strong>, kanonartig unterstützen, d.h.:<br />
Die einen klats<strong>ch</strong>en, die andern s<strong>ch</strong>lagen ein Rad.<br />
Bewegungsabfolge:<br />
1 Seitgalopp/Hopserhüpfer<br />
2 Abstossen<strong>–</strong>Stützen<br />
3 Erster Fuss<br />
4 Zweiter Fuss<br />
Si<strong>ch</strong> drehen wie ein<br />
Rad<br />
¤ Die Lehrperson oder ein Kind<br />
zeigt ein Rad. Die Arme und Beine<br />
bilden je eine Spei<strong>ch</strong>e eines<br />
Rades (Bewegungsvorbild).<br />
Ÿ Stützsprünge:<br />
Vgl. Bro 3/3, S.12<br />
fi Gemeinsame Bewegungsri<strong>ch</strong>tung;<br />
genügend Abstand.<br />
Å Auf der Linie bleiben.<br />
Å Stand auf dem re<strong>ch</strong>ten Fuss,<br />
mit der re<strong>ch</strong>ten Hand halten, Griff<br />
mit der linken Hand, drehen und<br />
links landen.<br />
Å Beim Helfergriff<br />
von hinten die Arme<br />
vordrehen bzw.<br />
überkreuzen. Bei<br />
einem Rad na<strong>ch</strong><br />
re<strong>ch</strong>ts (vgl. Skizze):<br />
re<strong>ch</strong>te über linke<br />
Hand; bei einem<br />
Rad na<strong>ch</strong> links: linke<br />
über re<strong>ch</strong>te<br />
Hand).<br />
Å Zeitli<strong>ch</strong> glei<strong>ch</strong>mässige<br />
Abstände<br />
zwis<strong>ch</strong>en dem Aufsetzen<br />
der vier<br />
«Spei<strong>ch</strong>en»: Fuss-<br />
Hand-Hand-Fuss.<br />
Î Rads<strong>ch</strong>lagen<br />
mit korrekter Abfolge<br />
der Hände und<br />
Füsse auf einer Linie.
4 Hängen, S<strong>ch</strong>aukeln und S<strong>ch</strong>wingen <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 23<br />
4 Hängen, S<strong>ch</strong>aukeln und S<strong>ch</strong>wingen<br />
4.1 Spieleris<strong>ch</strong>es S<strong>ch</strong>aukeln<br />
Es ist herrli<strong>ch</strong>, si<strong>ch</strong> hinunter zu s<strong>ch</strong>wingen, ho<strong>ch</strong> zu s<strong>ch</strong>weben und si<strong>ch</strong> für<br />
einen kurzen Moment s<strong>ch</strong>werelos zu fühlen. Klare Anweisungen und organisatoris<strong>ch</strong>e<br />
Massnahmen sind aber nötig:<br />
• Gruppen na<strong>ch</strong> Körpergrösse einteilen.<br />
• Ringe rei<strong>ch</strong>ho<strong>ch</strong> einstellen und si<strong>ch</strong>ern.<br />
• Bei Umkehrpunkten ausrei<strong>ch</strong>end Matten legen.<br />
• Die Anzahl der Hin- und Hers<strong>ch</strong>wünge pro Übungseinheit gering halten.<br />
• Gemeinsam beginnen, das S<strong>ch</strong>wingen und Auslaufen rhythmis<strong>ch</strong> führen.<br />
• Auf gute Körperspannung a<strong>ch</strong>ten.<br />
A<strong>ch</strong>tung Krokodile! Wir klettern auf einen «Felsen»<br />
(2- bis 4-teiliger S<strong>ch</strong>wedenkasten).<br />
• Gelingt es <strong>–</strong> au<strong>ch</strong> mit Hilfe von andern Kindern <strong>–</strong> am<br />
«andern Ufer» auf eine grosse Matte abzuspringen?<br />
• Es sind «Gepäckstücke» (z.B. Softbälle, Spielbänder…)<br />
an das andere Ufer zu transportieren. Wie gelingt<br />
das am besten?<br />
• Die Kinder halten si<strong>ch</strong> an den S<strong>ch</strong>aukelringen,<br />
s<strong>ch</strong>wingen si<strong>ch</strong> über das «Wasser» und zurück und<br />
setzen wieder auf dem «Felsen» auf.<br />
Ball aus dem Wasser «fis<strong>ch</strong>en»: Unser Softball ist<br />
ins «Wasser» gefallen. Vom «Ufer» (Langbank, Kasten…)<br />
aus an einer «Liane» (Ringe, Klettertau) übers<br />
Wasser s<strong>ch</strong>aukeln, mit den Füssen den Ball packen<br />
und zurücktragen. Wie können die andern der Gruppe<br />
den Ballfis<strong>ch</strong>er unterstützen?<br />
• Einfa<strong>ch</strong>er ist es, die Softbälle mit den Füssen ans andere<br />
«Ufer» zu kicken.<br />
Fuss-Ball-Spiele: Stand auf dem Kasten, einen Ball<br />
zwis<strong>ch</strong>en die Knö<strong>ch</strong>el geklemmt. Vors<strong>ch</strong>aukeln und<br />
einem Partner auf der anderen Seite mit den Füssen<br />
den Ball zuspielen. Mit sol<strong>ch</strong>en Formen werden die<br />
Unters<strong>ch</strong>enkel bes<strong>ch</strong>leunigt (vgl. S<strong>ch</strong>aukelte<strong>ch</strong>nik).<br />
• Statt den Ball einem Partner zuzuspielen, sind bereitgestellte<br />
Keulen umzus<strong>ch</strong>iessen. Wel<strong>ch</strong>e Gruppe hat<br />
zuerst alle getroffen?<br />
• Strafstoss: Den Softball so legen, dass beim Vors<strong>ch</strong>aukeln<br />
(ohne Kasten) aus einem S<strong>ch</strong>ritt ein kräftiger<br />
S<strong>ch</strong>uss auf ein Ziel, z.B. Torwart vor einer fernen<br />
Matte, ein Kasten… ausgeführt werden kann.<br />
S<strong>ch</strong>aukel-Akrobatik: Zuerst bespre<strong>ch</strong>en wir, wie wir<br />
uns ins S<strong>ch</strong>aukeln versetzen und wie wir es beenden:<br />
Griff an den rei<strong>ch</strong>hohen Ringen, aus dem gemeinsamen<br />
Anlaufen ins S<strong>ch</strong>aukeln kommen, rhythmis<strong>ch</strong>es<br />
S<strong>ch</strong>aukeln im Zweitakts<strong>ch</strong>ritt (ta-damm), Bogenspannung<br />
des Körpers, Auskick der Beine vor dem Umkehrpunkt.<br />
• Pro Ringpaar turnen zwei Kinder glei<strong>ch</strong>zeitig.<br />
• Zu Musik (50<strong>–</strong>54 S<strong>ch</strong>läge pro Minute): Das Metrum<br />
der Musik übernehmen.<br />
• An wie vielen Ringpaaren gelingt es, mit Hilfe der<br />
Musik syn<strong>ch</strong>ron nebeneinander zu s<strong>ch</strong>aukeln?<br />
Ist es ni<strong>ch</strong>t abenteuerli<strong>ch</strong>,<br />
wie an einem<br />
Trapez zu «fliegen»?<br />
ÿ Ds<strong>ch</strong>ungelbu<strong>ch</strong>: Wo fände Mogli<br />
au<strong>ch</strong> bei uns Lianen?<br />
fi Auf «si<strong>ch</strong>eren Wegen» (z.B.<br />
Matten) oder auf «Steinen» (Reifen),<br />
kehren die Kinder zum «Felsen»<br />
zurück.<br />
Å Beim Vors<strong>ch</strong>aukeln gehen<br />
stets die Füsse der Bewegung voraus<br />
und ni<strong>ch</strong>t etwa die Hüften <strong>–</strong><br />
kein hohles Kreuz!<br />
Å Ringhöhe einstellen; dabei die<br />
Arme strecken.<br />
fi Vorsi<strong>ch</strong>t beim Rücks<strong>ch</strong>aukeln!<br />
fi Bremsen: Beim Rücks<strong>ch</strong>aukeln<br />
mit beiden Füssen bremsen<br />
und beim Vors<strong>ch</strong>aukeln vorwärts<br />
weglaufen.<br />
Î Korrektes rhythmis<strong>ch</strong>es S<strong>ch</strong>aukeln<br />
an den Ringen mit Weglaufen<br />
als Abgang.
4 Hängen, S<strong>ch</strong>aukeln und S<strong>ch</strong>wingen <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 24<br />
4.2 Eine «verkehrte» Welt<br />
Wer ni<strong>ch</strong>t mehr weiss, wo oben und unten ist, kann Angstreaktionen zeigen.<br />
Taktile und optis<strong>ch</strong>e Orientierungshilfen geben Si<strong>ch</strong>erheit. Trotzdem sind<br />
mögli<strong>ch</strong>e Sturzräume immer zusätzli<strong>ch</strong> mit Matten, wenn mögli<strong>ch</strong> mit<br />
S<strong>ch</strong>aumstoffmatten, abzudecken.<br />
Wie eine Fledermaus: Z.B. am Barren, Reck, an den<br />
S<strong>ch</strong>aukelringen hängen und mit den Händen zei<strong>ch</strong>nen<br />
oder s<strong>ch</strong>reiben. Im Hängen den Namen auf ein Blatt<br />
s<strong>ch</strong>reiben, ein Haus zei<strong>ch</strong>nen, das Resultat einer Re<strong>ch</strong>nung<br />
festhalten…<br />
• Au<strong>ch</strong> Fledermäuse wollen s<strong>ch</strong>lafen: S<strong>ch</strong>liesst die<br />
Augen; was fühlt ihr dabei?<br />
• Kann si<strong>ch</strong> eine neu ankommende Fledermaus zu einer<br />
anderen gesellen, ohne sie aufzuwecken?<br />
• Eine ganze Fledermaus-Familie hängt an einem Gerät.<br />
Wie kann eine «davonfliegen», ohne die andern<br />
dabei zu stören?<br />
• Können Fledermäuse im Hängen Bälle fangen oder<br />
auf Ziele werfen?<br />
Kir<strong>ch</strong>englocken: Wie Glocken hängen die Kinder im<br />
Kniehang an den Reckstangen. Ein Kind zeigt auf einem<br />
grossen Zifferblatt eine Uhrzeit an. Die Kinder<br />
klats<strong>ch</strong>en mit ihren Händen die betreffende Stunde.<br />
• Die «Glocken» pendeln lei<strong>ch</strong>t und genau im Umkehrpunkt<br />
ertönen sie: Ding <strong>–</strong> dong…<br />
• Jede Gruppe versu<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> in einem Glockenspiel.<br />
Jede Glocke hat ihren eigenen Ton.<br />
• Die Glocken ertönen nur im Umkehrpunkt.<br />
• Alle Glocken ertönen glei<strong>ch</strong>zeitig.<br />
Glocken-Absprung: Aus dem Kniehang mit den Händen<br />
abstützend na<strong>ch</strong> vorne bewegen. Auf einer Matte<br />
unter dem Reck (evtl. S<strong>ch</strong>aumstoffmatte) ist ein Ziel<br />
eingezei<strong>ch</strong>net oder liegt ein Spielband. Dieses Ziel gilt<br />
es bei der beidbeinigen Landung zu treffen.<br />
• Versu<strong>ch</strong>t, aus der tiefgefederten Landung eine Rolle<br />
vorwärts anzuhängen.<br />
• Aus der Pendelbewegung beim vorderen Umkehrpunkt<br />
beide Knie glei<strong>ch</strong>zeitig von der Stange lösen<br />
und die Drehung rw. fortsetzen zum Stand. Tip:<br />
Beim Lösen der Beine Kopf in den Nacken nehmen.<br />
Sturzhangvariationen: Die S<strong>ch</strong>aukelringe sind so<br />
ho<strong>ch</strong> eingestellt, dass die Kinder im Hocksturzhang<br />
mit gestreckten Armen no<strong>ch</strong> 10<strong>–</strong>20 cm über der Matte<br />
sind. Im Stehen, die Ringe gefasst, die Arme gestreckt<br />
seitwärts-rückwärts führen («einkugeln») und si<strong>ch</strong> dabei<br />
vorbeugen. In eine Vorwärts-Rolle abstossen und<br />
auf einer S<strong>ch</strong>aumstoffmatte im Sitzen landen.<br />
• Ringe brustho<strong>ch</strong>: Eine Zeitlupen-Rolle vw. zum<br />
Hockstand ausführen, ausfedern und wieder rw.<br />
• Teilrolle vw. in den Hocksturzhang: Jemand legt einen<br />
Softball auf die Kniekehlen. Gelingt es, diesen<br />
auszubalancieren.<br />
Hängen wie eine<br />
Fledermaus kann<br />
ganz lustig sein!<br />
ÿ Realien: Weshalb haben Fledermäuse<br />
so grosse Ohren? Weshalb<br />
werden unsere so rot, wenn<br />
wir lange mit dem Kopf na<strong>ch</strong> unten<br />
hängen?<br />
ÿ Heimatkunde: Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te vom<br />
S<strong>ch</strong>ellenursli. Singunterri<strong>ch</strong>t: Harmonis<strong>ch</strong>e<br />
Töne eines Glockenspiels.<br />
fi Wird asyn<strong>ch</strong>ron gependelt,<br />
muss genügend Platz zwis<strong>ch</strong>en<br />
den Kindern sein. Keine zu grossen<br />
Pendelbewegungen!<br />
Å Die Reckstangen so ho<strong>ch</strong> einstellen,<br />
dass die Kinder ni<strong>ch</strong>t ins<br />
hohle Kreuz fallen.<br />
fi Zwei geben Drehhilfe: Klammergriff<br />
an je einem Oberarm.<br />
Die Helfenden stehen vor der<br />
Stange.<br />
fi Wenn die S<strong>ch</strong>aukelringe<br />
so tief eingestellt sind,<br />
führt selbst ein unkontrolliertesAus-dem-Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t-Fallen<br />
zu keinen<br />
Fehlbelastungen in den<br />
S<strong>ch</strong>ultergelenken!<br />
Î An den ruhig hängenden,<br />
rei<strong>ch</strong>hohen Ringen<br />
Sturzhang gebückt und gestreckt<br />
ausführen.
5 Bewegen auf Rollen und Rädern <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 25<br />
5 Bewegen auf Rollen und Rädern<br />
5.1 Das Rollbrett entdecken<br />
Das Rollbrett ist für viele Kinder ein beliebtes Freizeit- und Pausensportgerät.<br />
Die Kinder dürfen ihr Können vorstellen und den anderen weitergeben.<br />
Bewegungsaufgaben und Spielvorgaben können zu vielfältigen Bewegungserfahrungen<br />
führen.<br />
Rollbrett-S<strong>ch</strong>litten: Auf dem Rollbrett sitzen und versu<strong>ch</strong>en,<br />
si<strong>ch</strong> mit den Füssen vorwärts zu stossen oder<br />
rückwärts zu ziehen.<br />
• Mit einem Fuss: mal links, mal re<strong>ch</strong>ts abstossen.<br />
• Führen - Folgen: A fährt eine Strecke und B folgt.<br />
• Abstossen und mögli<strong>ch</strong>st weit fahren.<br />
• Erbaut einen Parcours: dur<strong>ch</strong> einen «Wald» (Malstäbe),<br />
einer Rennstrecke (Seilkanal) entlang usw.<br />
Einbein-Kniestand: Einseitiger Kniestand, die Hände<br />
fassen das Rollbrett vorne auf beiden Seiten. Mit dem<br />
freien Fuss tretrollen (Trottinett fahren).<br />
• Na<strong>ch</strong> einigen Tritten die «Antriebsseite» we<strong>ch</strong>seln.<br />
• Wer kommt mit 5-mal links antreiben glei<strong>ch</strong> weit<br />
wie mit 5-mal re<strong>ch</strong>ts antreiben?<br />
• Rhythmis<strong>ch</strong> antreiben, z.B. kurz-kurz-lang…<br />
• Antreiben und dann auf beiden Knien rollen lassen.<br />
Trottinett fahren: Mit einem Fuss auf der Mitte des<br />
Rollbretts stehen und mit dem anderen Fuss vom Boden<br />
abstossen.<br />
• Erst vorsi<strong>ch</strong>tig, dann immer kräftiger abstossen.<br />
• Gelingt es, genau einer Linie entlang zu fahren?<br />
• Gelingt es au<strong>ch</strong> mit dem anderen Fuss?<br />
• Gelingt es au<strong>ch</strong>, die Ri<strong>ch</strong>tung zu ändern?<br />
S<strong>ch</strong>ubkarren: Je zwei S zusammen haben ein Rollbrett.<br />
A sitzt auf das Rollbrett und hält si<strong>ch</strong> mit beiden<br />
Händen fest. B stösst an den S<strong>ch</strong>ultern. A versu<strong>ch</strong>t<br />
dur<strong>ch</strong> Gewi<strong>ch</strong>tsverlagerung na<strong>ch</strong> links bzw. na<strong>ch</strong><br />
re<strong>ch</strong>ts, Kurven zu fahren. Na<strong>ch</strong> einer gewissen Zeit<br />
werden die Aufgaben gewe<strong>ch</strong>selt.<br />
• A wüns<strong>ch</strong>t eine Ri<strong>ch</strong>tung: «re<strong>ch</strong>ts»; «geradeaus»…<br />
• B bestimmt die Ri<strong>ch</strong>tung dur<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>ulterdruck, A<br />
muss das Gewi<strong>ch</strong>t entspre<strong>ch</strong>end verlagern.<br />
• A s<strong>ch</strong>liesst die Augen. Weiss A na<strong>ch</strong> längerer Fahrt<br />
no<strong>ch</strong>, wo das Rollbrett steht?<br />
• Orientierungsfahrt: A steuert auf dem S<strong>ch</strong>ulareal ein<br />
Ziel (mit oder ohne Karte) an. B treibt an. Am Ziel<br />
werden die Rollen gewe<strong>ch</strong>selt.<br />
Abs<strong>ch</strong>leppen: Zwei Kinder haben ein Rollbrett. A<br />
stellt si<strong>ch</strong> seitwärts auf das Rollbrett. B zieht A an der<br />
Hand langsam vorwärts.<br />
• A darf die Fahrt bestimmen: s<strong>ch</strong>nell, bergauf usw.<br />
• Einander sanft wegzustossen.<br />
• Seile, Gymnastikstäbe, Haselruten sind geeignete<br />
S<strong>ch</strong>lepphilfen.<br />
• Können si<strong>ch</strong> zwei 2er-Gruppen verbinden?<br />
Wir lernen Kunststücke<br />
mit dem<br />
Rollbrett.<br />
fi Hands<strong>ch</strong>uhe und gute Sports<strong>ch</strong>uhe<br />
tragen. Übungsraum abgrenzen<br />
bzw. absi<strong>ch</strong>ern.<br />
¤ Auf jedem Hartplatz mögli<strong>ch</strong>.<br />
In der Halle: Hauswart fragen.<br />
¤ Beidseitigkeit fördern.<br />
fi Bei grossen Klassen und wenig<br />
Raum: glei<strong>ch</strong>e Fahrtri<strong>ch</strong>tung<br />
hin und zurück.<br />
¤ In der Aufgabenstellung grosse<br />
Leistungsunters<strong>ch</strong>iede berücksi<strong>ch</strong>tigen.<br />
Ÿ Kroki des S<strong>ch</strong>ulareals zei<strong>ch</strong>nen<br />
und si<strong>ch</strong> mit dieser Karte<br />
orientieren (vgl. Bro 6/3, S. 3 ff.).
5 Bewegen auf Rollen und Rädern <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 26<br />
5.2 Spielformen mit dem Rollbrett<br />
Wer ein Rollbrett besitzt, nimmt es in die S<strong>ch</strong>ule mit. Gemeinsam werden<br />
Spiel- und Kombinationsmögli<strong>ch</strong>keiten erprobt. Wer mit dem Rollbrett ein<br />
«Kunststücklein» kann, darf es vorzeigen und andere anleiten.<br />
Kettenzug: Die Kinder stellen si<strong>ch</strong> hintereinander auf<br />
(A-B-A-B). Alle B dürfen fahren, alle A ziehen. Alle<br />
B sitzen oder stehen. Das vorderste Kind spielt die Lokomotive<br />
und übernimmt das Kommando. Alle A setzen<br />
den «Zug» langsam in Bewegung.<br />
• Die Reise führt von… bis…? Mal langsam und mal<br />
s<strong>ch</strong>nell, dann bergauf und bergab; am Bahnhof auf<br />
andere «Züge» umsteigen, zum Abs<strong>ch</strong>ied winken.<br />
• Halten die Züge die abgema<strong>ch</strong>ten Kreuzungsvors<strong>ch</strong>riften<br />
(z.B. Vortritt von re<strong>ch</strong>ts) ein?<br />
• Gelingt es, eine Strecke mehrmals in der glei<strong>ch</strong>en<br />
Zeit, als Bummler, als S<strong>ch</strong>nellzug… zu dur<strong>ch</strong>fahren?<br />
Nebeneinander: Alle A stehen auf ihren Rollbrettern<br />
so weit nebeneinander, dass alle B dazwis<strong>ch</strong>en genügend<br />
Platz finden. Alle A und B s<strong>ch</strong>auen in die glei<strong>ch</strong>e<br />
Ri<strong>ch</strong>tung.<br />
• Gemeinsam anfahren und stoppen.<br />
• Eine bestimmte Strecke fahren; Rollenwe<strong>ch</strong>sel.<br />
• Alle A laufen na<strong>ch</strong> vorne und ziehen so, dass sie von<br />
B überholt werden, laufen wieder na<strong>ch</strong> vorn usw.<br />
• Im Rhythmus «Ho-oop <strong>–</strong> Ho-oop!» wie an einem<br />
Fliessband.<br />
Rollbrettfahrer und Läufer: Zu zweit mit einem<br />
Rollbrett. B fährt z.B. 5-mal im Stehen oder in Bau<strong>ch</strong>lage<br />
von einer Linie zur anderen. Wie oft kann A in<br />
dieser Zeit dieselbe Strecke mit Laufen zurücklegen?<br />
• Fahrte<strong>ch</strong>nik gegenseitig vereinbaren, anpassen.<br />
• Zwei Kinder mit einem Rollbrett treten gegen zwei<br />
andere an, wel<strong>ch</strong>e laufen. Eigene Wettbewerbsregeln<br />
aushandeln.<br />
•B fährt mit dem Rollbrett und A läuft daneben.<br />
We<strong>ch</strong>sel, ohne das Rollbrett anzuhalten.<br />
Pferde-Gespann: A steht oder sitzt auf dem Rollbrett,<br />
die Füsse in Fahrtri<strong>ch</strong>tung. B zieht mit einem Seil oder<br />
einem S<strong>ch</strong>lau<strong>ch</strong>. Was ist s<strong>ch</strong>wieriger?<br />
• Römis<strong>ch</strong>es Wagenrennen: In der gemeinsam festgelegten<br />
«Arena» treten vers<strong>ch</strong>iedene Gespanne über<br />
mehrere Runden gegeneinander an. Regeln wie z.B.<br />
Fahrerwe<strong>ch</strong>sel bespre<strong>ch</strong>en.<br />
•A wird von B wie ein Segelflieger «ges<strong>ch</strong>leppt».<br />
Na<strong>ch</strong> einer gewissen Zeit lässt B das Zugseil los und<br />
«fliegt» allein weiter.<br />
• Einen Ges<strong>ch</strong>ickli<strong>ch</strong>keitsparcours bauen und diesen<br />
in vers<strong>ch</strong>iedenen Fahrte<strong>ch</strong>niken dur<strong>ch</strong>fahren (Trottinett,<br />
Einbein-Kniestand, Ziehen und Abs<strong>ch</strong>leppen…).<br />
S<strong>ch</strong>au hin, wie es die<br />
andern ma<strong>ch</strong>en, dann<br />
gibt's ein lustiges Spiel!<br />
¤ Spiel- und Wettbewerbsregeln<br />
gemeinsam entwickeln lernen
6 Kämpfen <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 27<br />
6 Kämpfen<br />
6.1 Stürze vermeiden oder gekonnt fallen<br />
Für viele Kinder sind Kampfsportarten faszinierend. Si<strong>ch</strong> körperli<strong>ch</strong> mit einem<br />
ebenbürtigen Gegner auseinandersetzen, ohne ihn zu verletzen, Aggressionen<br />
kanalisieren lernen, Regeln gemeinsam festlegen und einhalten<br />
können sowie si<strong>ch</strong> gegenüber einem mögli<strong>ch</strong>en Angreifer selbstsi<strong>ch</strong>er und<br />
ges<strong>ch</strong>ickt verhalten, sind wi<strong>ch</strong>tige Ziele dieses Kapitels.<br />
Si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>ützen: In einer festgelegten Zone (z.B. Hallenhälfte)<br />
versu<strong>ch</strong>t der Angreifer A einen Verteidiger<br />
B zu berühren.<br />
• In der Zone befinden si<strong>ch</strong> Matten, die von A oder<br />
von B oder von beiden ni<strong>ch</strong>t berührt oder überquert<br />
werden dürfen.<br />
• B und ein «Leibwä<strong>ch</strong>ter» C: C darf ni<strong>ch</strong>t angreifen,<br />
versu<strong>ch</strong>t aber, si<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>en A und B zu stellen.<br />
Wei<strong>ch</strong> wie Pudding: Überall, wo A den Körper von B<br />
berührt, wird dieser locker und wei<strong>ch</strong>. So geht jeder<br />
sanft geführte Stoss wirkungslos «ins Leere». B versu<strong>ch</strong>t<br />
alle anderen Körperteile gespannt zu halten. B<br />
auf einer Matte liegend, im Sitz, im Kniestand…<br />
• A berührt oder stösst B mit einem Soft-, Gymnastik-,<br />
Lederball…<br />
• A versu<strong>ch</strong>t, B von der Matte zu stossen.<br />
• A hält eine Hand von B und versu<strong>ch</strong>t, B mit der<br />
freien Hand am Gesäss, Rücken… zu berühren.<br />
Sumoringer: A und B stehen si<strong>ch</strong> in einem markierten<br />
Feld (Kreis, Mattenfeld) gegenüber. Die beiden versu<strong>ch</strong>en,<br />
einander so aus dem Feld zu drängen, dass<br />
einer den Boden ausserhalb des Feldes berührt oder<br />
mit einem andern Körperteil als den Füssen irgendwo<br />
Bodenkontakt bekommt.<br />
• Auf allen vieren: Dabei darf nur mit dem Gesäss,<br />
mit dem Rücken, mit… gestossen werden.<br />
• Handfest zupacken: Es darf z.B. nur an den Armen<br />
gehalten werden; nie an den Kleidern !<br />
Kreiskampf: 6 bis 8 Kinder bilden mit gefassten Händen,<br />
auf einem Bein stehend, einen Kreis. Sie versu<strong>ch</strong>en<br />
einander, ohne die Hände loszulassen, aus dem<br />
Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t zu bringen. Wer kann vermeiden, mit<br />
dem zweiten Fuss oder einem andern Körperteil den<br />
Boden zu berühren? Na<strong>ch</strong> jedem «Abstehen» eines<br />
Spielers wird von allen das Standbein gewe<strong>ch</strong>selt. Fällt<br />
ein Kind zu Boden, wird ihm auf die Füsse geholfen.<br />
• Spielbeinfuss in der Kniekehle des Standbeines.<br />
• Wer «abstehen» muss, darf si<strong>ch</strong> einen andern Platz<br />
im Kreis oder in einem andern Kreis su<strong>ch</strong>en.<br />
• Zwei Manns<strong>ch</strong>aften (A und B) stehen si<strong>ch</strong> in einem<br />
Kreis als Gegner gegenüber; Reihenfolge A-B-A-B<br />
usw. Pro «Abstehen» gibt es einen Punkt fürs gegneris<strong>ch</strong>e<br />
Team. Na<strong>ch</strong> drei Punkten sind die Plätze zu<br />
taus<strong>ch</strong>en.<br />
Ges<strong>ch</strong>ickt verteidigen<br />
lernen dur<strong>ch</strong> Beoba<strong>ch</strong>ten<br />
<strong>–</strong> Spüren <strong>–</strong> Auswei<strong>ch</strong>en…<br />
und Reagieren.<br />
¤ Das Thema «Kämpfen» bzw.<br />
«Gewalt» sollte in einem grösseren<br />
Rahmen, fä<strong>ch</strong>erübergreifend<br />
angegangen werden, damit keine<br />
(zusätzli<strong>ch</strong>en) Ängste ausgelöst<br />
werden. Vorbespre<strong>ch</strong>ung mit den<br />
Eltern ist wi<strong>ch</strong>tig. Vgl. Literatur<br />
(GUGGENBÜHL), S. 32.<br />
Å Kampfregeln gemeinsam festlegen;<br />
Mits<strong>ch</strong>üler als Beoba<strong>ch</strong>tende<br />
(«Regelritter»).<br />
ÿ Wer kennt asiatis<strong>ch</strong>e<br />
Kampfsportarten? Wel<strong>ch</strong>es<br />
sind deren Besonderheiten<br />
und Unters<strong>ch</strong>iede<br />
gegenüber unkontrollierten<br />
Gewaltausbrü<strong>ch</strong>en?<br />
Spra<strong>ch</strong>e: Gewalt;<br />
«S<strong>ch</strong>impf und S<strong>ch</strong>ande».<br />
ÿ Ritual ist Ehrensa<strong>ch</strong>e: «Sieger»<br />
helfen einem «Besiegten».
6 Kämpfen <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3<br />
28<br />
Teppi<strong>ch</strong>klopfer: Auf einer Matte auf dem Rücken liegen,<br />
Beine lei<strong>ch</strong>t angezogen, Füsse aufgestellt, Kinn<br />
zur Brust, Arme auf dem Boden ausgestreckt (ca. 45<br />
Grad vom Körper). Arme locker in die Vorhalte bringen,<br />
zu Boden fallen lassen und mit der fla<strong>ch</strong>en Hand<br />
kräftig neben den Körper auf die Matte s<strong>ch</strong>lagen, d.h.<br />
«abklopfen» (= Abfedern des Körpergewi<strong>ch</strong>tes).<br />
• Alle klopfen dreimal in glei<strong>ch</strong>em Rhythmus ab.<br />
• Rhythmusspiele gruppenweise, au<strong>ch</strong> kanonartig.<br />
Käferfangen: A liegt in Rückenlage auf einer Matte;<br />
die lei<strong>ch</strong>t angezogenen Beine sind gegen B geri<strong>ch</strong>tet. B<br />
versu<strong>ch</strong>t, dur<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>nelligkeit und Täus<strong>ch</strong>ungen seitli<strong>ch</strong><br />
an A heranzukommen, um ihm ein Spielband auf<br />
den Bau<strong>ch</strong> zu legen. A darf mit den Beinen ni<strong>ch</strong>t<br />
s<strong>ch</strong>lagen oder stossen.<br />
• Käferfangen auf Zeit: Während einer vorgegebenen<br />
Zeit versu<strong>ch</strong>t A, das Spielband mögli<strong>ch</strong>st oft auf den<br />
Bau<strong>ch</strong> von B zu legen. Wel<strong>ch</strong>es Kind s<strong>ch</strong>afft in dieser<br />
Zeit am meisten Käferfänge? Rollenwe<strong>ch</strong>sel.<br />
Sitzkampf: A und B sitzen S<strong>ch</strong>ulter an S<strong>ch</strong>ulter nebeneinander,<br />
die Beine je in die andere Ri<strong>ch</strong>tung vorgestreckt.<br />
Sie fassen einander mit der näheren Hand<br />
unter der entfernteren A<strong>ch</strong>sel und mit der anderen<br />
Hand am Oberarm. Beide versu<strong>ch</strong>en, einander na<strong>ch</strong><br />
hinten aus dem Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t zu drücken. Abwehrstrategie:<br />
Das äussere Bein seitli<strong>ch</strong> ausstellen, damit<br />
stossen und Gegendruck erzeugen.<br />
Rückens<strong>ch</strong>aukel: Im Sitz auf einer Matte, die Knie<br />
angezogen und mit den Armen ums<strong>ch</strong>lungen wie ein<br />
«Paket»: Si<strong>ch</strong> rückwärts fallen lassen und wieder in<br />
den Sitz zurücks<strong>ch</strong>aukeln, bevor der Hinterkopf den<br />
Boden berührt. Mehrfa<strong>ch</strong> rund hin- und hers<strong>ch</strong>aukeln.<br />
• Wie oben, aber die Beine etwas gestreckter halten,<br />
die Hände seitli<strong>ch</strong> an den Obers<strong>ch</strong>enkeln.<br />
• Arme in der Vorhalte und bei Bodenberührung mit<br />
dem Rücken glei<strong>ch</strong>zeitig die Hände und Arme gestreckt<br />
auf den Boden legen (vgl. oben «Teppi<strong>ch</strong>klopfer»);<br />
dasselbe mit «Abklopfen».<br />
Gekonnt fallen: Hockstand, Arme in Vorhalte. Si<strong>ch</strong><br />
rückwärts fallen lassen und «abklopfen». Es ist darauf<br />
zu a<strong>ch</strong>ten, dass das Gesäss nahe bei den Fersen<br />
hingesetzt wird. Der Fall soll dur<strong>ch</strong> das «Abklopfen»<br />
und Strecken der Beine so aufgefangen werden, dass<br />
der Hinterkopf den Boden ni<strong>ch</strong>t berührt. Gelingt es,<br />
ohne Hilfe der Hände und Arme in die Hocke zurückzus<strong>ch</strong>aukeln?<br />
• Au<strong>ch</strong> aus dem Stand, wobei zuerst die Hocke-Position<br />
eingenommen wird.<br />
• Reagieren: Auf ein Zei<strong>ch</strong>en fallen alle mögli<strong>ch</strong>st<br />
glei<strong>ch</strong>zeitig und rollen so s<strong>ch</strong>nell wie mögli<strong>ch</strong> wieder<br />
in den Stand zurück.<br />
• A und B stehen einander gegenüber, die Arme vers<strong>ch</strong>ränkt:<br />
Auf ein Signal hin versu<strong>ch</strong>t A, B zu fassen.<br />
B lässt si<strong>ch</strong> wie vorher rückwärts fallen, bevor er<br />
von A gefasst wird.<br />
Ÿ Dazwis<strong>ch</strong>en immer<br />
wieder Entspannungsübungen<br />
einbauen:<br />
Vgl. Bro 2/3, S. 13 f.<br />
Å Fairness!
7 Kombinieren <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 29<br />
7 Kombinieren<br />
7.1 Zirkus-Akrobatik<br />
Für Bewegungsverbindungen, die (allein) an einem Gerät geturnt werden,<br />
fehlt den meisten Kindern no<strong>ch</strong> die nötige Stützkraft. Auf dem Boden können<br />
dank der grossen Unterstützungsflä<strong>ch</strong>e Pausen eingelegt werden.<br />
Erlebnisrei<strong>ch</strong> für alle ist eine gemeinsame Vorführung: Die Kinder können<br />
drehen, stützen und einander helfen, einzelne Formen repetieren, aber au<strong>ch</strong><br />
Neues üben und einbeziehen. Der We<strong>ch</strong>sel zwis<strong>ch</strong>en Bewegung und Positionen-Halten<br />
ermögli<strong>ch</strong>t eine längere Vorführzeit.<br />
Musik motiviert zusätzli<strong>ch</strong>; vers<strong>ch</strong>iedene Stücke hören und auswählen.<br />
(Vors<strong>ch</strong>lag: «Hypnotic Fakir»; Ÿ Vgl. dazu Bro 2/3, S. 32.)<br />
Die angeführte Abfolge dient als Anregung für eigene Kombinationen.<br />
Hypnose: A wird von B «einges<strong>ch</strong>läfert» und fällt<br />
rückwärts. C stützt, B und D helfen dabei. Zu dritt laden<br />
sie A quer auf zwei Kinder, die si<strong>ch</strong> im Kniestand<br />
befinden. Diese krie<strong>ch</strong>en vorwärts und rollen den gespannten<br />
A wie einen Baumstamm über ihren Rücken<br />
auf eine Matte ab, indem sie das Gesäss anheben. A erwa<strong>ch</strong>t<br />
und steht auf. Rollenwe<strong>ch</strong>sel.<br />
In den Handstand: A im Liegestütz, die Hände am<br />
Boden, je einen Unters<strong>ch</strong>enkel auf dem Rücken von B<br />
und C. Die beiden erheben si<strong>ch</strong>, fassen A an den Obers<strong>ch</strong>enkeln<br />
und heben ihn in den Handstand. A rollt ans<strong>ch</strong>liessend<br />
vorwärts auf die Matte ab.<br />
• A steigt mit den Unters<strong>ch</strong>enkeln auf den Rücken von<br />
B, C ma<strong>ch</strong>t auf D dasselbe; E und F heben sie über<br />
den Handstand zum Abrollen auf die Matte.<br />
Kunststücke: Zwei Kinder bilden zusammen eine Figur<br />
und ein drittes hilft oder si<strong>ch</strong>ert. Beispiele:<br />
• Kamele: A legt si<strong>ch</strong> auf den Rücken von B (Rücken<br />
an Rücken) und hält si<strong>ch</strong> mit den Händen an B fest.<br />
Gelingt es, so zu «reiten», ohne hinunterzufallen?<br />
• Flugzeug: A legt si<strong>ch</strong> bäu<strong>ch</strong>lings auf den Rücken<br />
von B und versu<strong>ch</strong>t, die Arme sw. auszustrecken.<br />
Luftsprünge: Die Kinder überspringen stützend andere<br />
Kinder oder Hindernisse. Die einzelnen Elemente<br />
werden zuerst geübt und dann als Gruppenvorführung<br />
gestaltet.<br />
• Hocken über ein Böckli oder Gräts<strong>ch</strong>en über ein anderes<br />
Kind mit Hilfe ausführen.<br />
• Baumstamm: Ein Kind liegt fla<strong>ch</strong> auf dem Boden.<br />
Darüber Purzelbäume, für Fortges<strong>ch</strong>rittene Sprungrollen,<br />
ausführen.<br />
• Ein Rad s<strong>ch</strong>lagen. Für Fortges<strong>ch</strong>rittene: Auf dem<br />
Becken eines anderen Kindes abstützen, über den<br />
Rücken wenden oder ein Rad s<strong>ch</strong>lagen.<br />
• Zwei Kinder unterstützen ein drittes, das mit angezogenen<br />
Beinen ein kauerndes Kind, einen Kasten oder<br />
einen Bock überspringt.<br />
• Gemeinsam eine S<strong>ch</strong>lusspose vereinbaren und üben.<br />
Wir gestalten eine<br />
akrobatis<strong>ch</strong>e Zirkusnummer.<br />
ÿ Spra<strong>ch</strong>e: Zum Thema «Angst»<br />
oder «Miteinander» eine Kurzges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />
lesen, z.B.: «Du kannst<br />
es do<strong>ch</strong>» von Wolfgang Menzel in<br />
«Der Zauberkasten»;<br />
Ÿ Vgl. Literatur, S. 32<br />
Å Auf- und Abstieg bespre<strong>ch</strong>en.<br />
Î Zu dritt nebeneinander einen<br />
Sprungparcours mit S<strong>ch</strong>lusspose<br />
syn<strong>ch</strong>ron absolvieren.
7 Kombinieren <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 30<br />
7.2 Kleine Wettkämpfe oder Wettbewerbe<br />
In kleinen Wettkämpfen können si<strong>ch</strong> die Kinder messen und diese Form des<br />
Sporttreibens kennen lernen. Bewegungen, bei denen die Si<strong>ch</strong>erheit ni<strong>ch</strong>t<br />
gewährleistet werden kann oder bei denen eine gute Ausführung wi<strong>ch</strong>tig ist,<br />
eignen si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t für Wettbewerbe unter Zeitdruck.<br />
Die Kinder sind beim Wetteifern motiviert, si<strong>ch</strong> voll einzugeben, weil der<br />
Ausgang ungewiss ist und weil sie gewinnen mö<strong>ch</strong>ten. Sie lernen si<strong>ch</strong> und<br />
andere unter Leistungsdruck und in Konkurrenz kennen. Fair sein, mit Sieg<br />
und Niederlage umgehen können und si<strong>ch</strong> für eine Gruppe einsetzen sind<br />
wi<strong>ch</strong>tige Aspekte der Auseinandersetzung. Die Formen sollen so ausgewählt<br />
und gestaltet werden, dass mögli<strong>ch</strong>st viele Kinder glei<strong>ch</strong>zeitig in Bewegung<br />
sind und mögli<strong>ch</strong>st wenige nur zus<strong>ch</strong>auen müssen.<br />
Formen, die das Miteinander betonen, sind sol<strong>ch</strong>en mit direktem Verglei<strong>ch</strong><br />
Einzelner vorzuziehen: ni<strong>ch</strong>t aggressiv, sondern intensiv; ni<strong>ch</strong>t blossstellen,<br />
sondern integrieren.<br />
Wenn es gelingt, mit den Kindern Wettbewerbe zu planen und dur<strong>ch</strong>zuführen,<br />
die ni<strong>ch</strong>t zusätzli<strong>ch</strong> belastet werden dur<strong>ch</strong> das Motiv «Was ni<strong>ch</strong>t eindeutig<br />
verboten ist, ist erlaubt», erleben alle die Sphäre des freudvollen,<br />
spannenden Spielens und weniger das Kämpfen für den Erfolg um jeden<br />
Preis. In der Folge werden einige Beispiele vorgestellt, die im Verlauf oder<br />
am Ende einer (Geräte-)Lektion dur<strong>ch</strong>geführt werden können.<br />
Na<strong>ch</strong>folgend sind zwei Beispiele aufgeführt: Bei beiden Formen kämpft eine<br />
Gruppe in erster Linie gegen si<strong>ch</strong> selbst, d.h. sie will ihre eigene Leistung<br />
in folgenden Dur<strong>ch</strong>gängen verbessern (Beispiel «Kompensation») oder<br />
gegen ein anderes Zeitmass (Beispiel «Wie weit?»). Dann folgen Anregungen,<br />
bei denen das Miteinander im Vordergrund steht und die bei Stationsfolgen<br />
(1<strong>–</strong>6) eingesetzt werden können.<br />
Kompensation: Jede Gruppe wird halbiert. Beide<br />
Halbgruppen nehmen die Hälfte der gestellten Aufgaben<br />
in entgegengesetzter Ri<strong>ch</strong>tung in Angriff. Die (zufällig)<br />
s<strong>ch</strong>nellere Halbgruppe kann das «Defizit» der<br />
anderen kompensieren, indem das Mittel beider Zeiten<br />
erre<strong>ch</strong>net wird.<br />
• Sind die beiden Halbgruppen auf der anderen Bahnhälfte<br />
erfolgrei<strong>ch</strong>er? Zeiten bzw. Zeitdifferenzen<br />
festhalten und verglei<strong>ch</strong>en.<br />
• Wie kann si<strong>ch</strong> die Gruppe besser organisieren, um<br />
den eigenen Gruppenrekord zu verbessern?<br />
Wie weit? X-mal treibt die Gruppe einen Kreisel an<br />
(oder zwirbelt einen Reifen). Solange er si<strong>ch</strong> dreht,<br />
dürfen gestellte Aufgaben gelöst werden. Das Spiel ist<br />
fertig, wenn der Kreisel ruhig liegt.<br />
• Wie viele Punkte können in dieser Zeit gesammelt,<br />
wie viele Aufgaben gelöst, wie viele Bewegungsabläufe<br />
dur<strong>ch</strong>geführt werden?<br />
Start<br />
Ziel<br />
Wetteifern: Alles geben<br />
und trotzdem fair bleiben!<br />
Å Keine Bewegungen (z.B. Rolle<br />
vw. oder rw.) einbeziehen, bei denen<br />
eine gute Ausführung zwingend<br />
ist.<br />
¤ Wettbewerbe planen: Zuerst<br />
langsam ohne Zeitdruck üben lassen,<br />
bis alle Kinder ihre Aufgabe<br />
verstanden haben und diese meistern<br />
können.<br />
¤ Gezielt Akzente setzen.<br />
ÿ Wie wird im «ri<strong>ch</strong>tigen Sport»<br />
gekämpft? Was beeindruckt uns,<br />
was missfällt?<br />
Î Was vom bisher im Sportunterri<strong>ch</strong>t<br />
Gelernten eignet si<strong>ch</strong>,<br />
au<strong>ch</strong> unter Zeitdruck zu testen?
7 Kombinieren <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 31<br />
S<strong>ch</strong>aukel-Transport: Tief hängende S<strong>ch</strong>aukelringe:<br />
A steht in den Ringen und s<strong>ch</strong>aukelt. Beim Umkehrpunkt<br />
vorne hält B einen S<strong>ch</strong>aumstoffball hin, den A<br />
zwis<strong>ch</strong>en den Knien na<strong>ch</strong> hinten transportiert und dort<br />
in ein Ziel (S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>tel, Kastendeckel) fallen lässt. Anzahl<br />
Bälle bzw. We<strong>ch</strong>sel gemeinsam vereinbaren.<br />
• Die Ringe höher stellen und hineinsitzen.<br />
• Im Kniehang: Bälle mit den Händen mitnehmen.<br />
Knoten knüpfen: Zwei Kinder binden je ein Ende<br />
desselben Sprungseils um einen Fussknö<strong>ch</strong>el. Nun<br />
steigen sie übereinander und drehen si<strong>ch</strong> so, dass im<br />
Seil Knoten entstehen. Wie viele Knoten gelingen in<br />
einer bestimmten Zeit?<br />
• Die Art des Knotens wird vorgegeben.<br />
Abs<strong>ch</strong>leppdienst: Fünf Kinder sind unterwegs mit einem<br />
S<strong>ch</strong>wedenkasten (2-teilig, unterer Teil mit Rollen).<br />
A kniet auf dem «Wagen». Mit den Knien und<br />
Händen drückt er kräftig auf zwei Springseile/Gummis<strong>ch</strong>läu<strong>ch</strong>e.<br />
An den 4 Enden ziehen vier Kinder vorsi<strong>ch</strong>tig<br />
und steuern den Wagen dur<strong>ch</strong> einen Parcours. Na<strong>ch</strong><br />
jeder Runde die Positionen we<strong>ch</strong>seln.<br />
• Gelingt es, den ganzen Parcours zu befahren, ohne<br />
ein Hindernis zu berühren?<br />
Ruderboot: Zwei Kinder knien im glei<strong>ch</strong>en «Boot»<br />
(umgekehrter S<strong>ch</strong>wedenkastendeckel). Das Boot<br />
«s<strong>ch</strong>wimmt» auf ca. 6 Gymnastikstäben. Zwei weitere<br />
Stäbe liegen im Boot. Es ist eine bestimmte Distanz zu<br />
befahren, ohne das Boot zu verlassen.<br />
• Bis wohin gelangen wir in der vorgegebenen Zeit?<br />
• Zu viert: 2 Kinder sind ledigli<strong>ch</strong> Helfende und legen<br />
immer wieder Stäbe unter das Boot.<br />
Rückwärts-Tors<strong>ch</strong>uss: Auf allen vieren mit den Füssen<br />
Bälle na<strong>ch</strong> hinten in ein Tor treffen. Gegenüber<br />
spielt ein Partner den Ball ebenso wieder zurück.<br />
• Wie viele Tore gelingen während einer Minute?<br />
• Na<strong>ch</strong> 10 Toren zur nä<strong>ch</strong>sten Station we<strong>ch</strong>seln.<br />
Vorwärtskrebsen: Die Gruppe ist gemeinsam im<br />
Vierfüsslergang rücklings unterwegs. Die Kinder stützen<br />
si<strong>ch</strong> auf dem Fussrist des hinteren ab. In gemeinsamem<br />
Rhythmus geht es vorwärts, bis vom vordersten<br />
Kind ein Gegenstand mit einer Hand berührt oder umgestossen<br />
werden kann.<br />
Tunnel: Zwei Langbänke stehen nebeneinander. Auf<br />
den Enden liegt je eine Matte längs. Dur<strong>ch</strong> den Tunnel<br />
krie<strong>ch</strong>en, in der Mitte eine Hockwende über die Langbank<br />
ausführen, zur gegenüberliegenden Seite laufen,<br />
Tunnelkrie<strong>ch</strong>en, hockwenden usw.<br />
Galerie: Eine Langbank steht in drei ho<strong>ch</strong> gestellten<br />
S<strong>ch</strong>wedenkastenelementen, die eine «Galerie» bilden.<br />
Gelingt es, mögli<strong>ch</strong>st s<strong>ch</strong>nell dur<strong>ch</strong> diese Galerie zu<br />
krie<strong>ch</strong>en, ohne die Wände zu berühren?<br />
• Glei<strong>ch</strong>e Aufgabe mit Keulen auf der S<strong>ch</strong>webekante.<br />
→<br />
Ÿ Weitere Wettbewerbs-Ideen:<br />
Vgl. Bro 3/3, S. 23<br />
fi Vorsi<strong>ch</strong>tig ziehen!<br />
Ÿ Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t und weitere<br />
Ideen: Vgl. Bro 3/3, S. 8<br />
Ÿ Weitere Ideen:<br />
Vgl. Bro 3/3, S. 10<br />
Ÿ Weitere Ideen:<br />
Vgl. Bro 3/3, S.12<br />
Ÿ Weitere Ideen:<br />
Vgl. Bro 3/3, S. 4<br />
Å Zuerst langsam ausprobieren!
Verwendete und weiterführende Literatur / Medien <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 32<br />
Verwendete und weiterführende Literatur / Medien<br />
BLUME, M.: Akrobatik mit Kindern und Jugendli<strong>ch</strong>en. Aa<strong>ch</strong>en 1995.<br />
BRUCKMANN, M. / u.a.: Geräteturnen für alle. Freies Turnen an Geräten. Celle 1994.<br />
BUCHER, W. (Hrsg.): 1008 Spiel- und Übungsformen im Geräteturnen. S<strong>ch</strong>orndorf 19957 .<br />
ERZIEHUNGSDIREKTION Gewalt und S<strong>ch</strong>ule - Analyse und Empfehlungen der kantonalen Experten-<br />
DES KANTONS ZÜRICH (Hrsg.): kommission. Züri<strong>ch</strong> 1994.<br />
FRANK, G. / ECKERS, B.: Bewegungsförderung für Kinder. Wiesbaden 1996.<br />
FRANK, W.: Rücksi<strong>ch</strong>tsvoll kämpfen. In: Sportpädagogik4 / 1988.<br />
FRIES, A.: Kinder-Turnen im Grunds<strong>ch</strong>ulalter «Ran an die Geräte»!<br />
Müllheim-Kärli<strong>ch</strong> 1997.<br />
GERLING, I.: Kinder turnen: Helfen und si<strong>ch</strong>ern. S<strong>ch</strong>ritt für S<strong>ch</strong>ritt mit tausend Ideen<br />
vom Miteinander zum Helfenkönnen. Aa<strong>ch</strong>en 1997.<br />
GUGGENBÜHL, A.: Die unheimli<strong>ch</strong>e Faszination der Gewalt. Züri<strong>ch</strong> 1993.<br />
HABEGGER, Th.: Inline-Skating. Grundlagen und Anwendungen. Bern 1996.<br />
HÜLSMANN, C.: Prozessorientiertes Arbeiten mit Rollbrettern im Sportunterri<strong>ch</strong>t der<br />
Primars<strong>ch</strong>ule. Magdeburg 1994.<br />
KLIEVER, H.-J. und U.: Der Zauberkasten. Alte und neue Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten für Kinder. Stuttgart 1992.<br />
KOLLEGGER, M.: Körpererfahrungen im Geräteturnen. Wiesbaden 1995.<br />
KRISAM, A.: Stundenbilder für den Grunds<strong>ch</strong>ulsport. Gerätebahnen mit Bewegungsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten,<br />
Stationentraining, alternative Sportgeräte, beliebte kleine<br />
Sportspiele. Pu<strong>ch</strong>heim 1996.<br />
NICKEL, U.: Kinder brau<strong>ch</strong>en ihren Sport. Celle 1990.<br />
PATZ, A. und D.: Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>tsspiele. S<strong>ch</strong>aukel-, Balancier-, Kletter- und Krie<strong>ch</strong>spiele.<br />
Ettlingen o.J. 1995.<br />
PAULY, P. / GEBHARDT, M.: Mit Kindern turnen. Spiel und Spass für Kinder ab 6 Jahren.<br />
Niederhausen 1991.<br />
JAKOB, M.: Zwis<strong>ch</strong>en Ringen und Raufen. In: Die Grunds<strong>ch</strong>ulzeits<strong>ch</strong>rift 70/1993.<br />
RAMSEGER, J.: Was heisst «dur<strong>ch</strong> Unterri<strong>ch</strong>t erziehen»? Erziehender Unterri<strong>ch</strong>t und<br />
S<strong>ch</strong>ulreform.Weinheim/Basel 1991.<br />
SEYBOLD, A.: Didaktis<strong>ch</strong>e Prinzipien der Leibeserziehung. S<strong>ch</strong>orndorf 1974.<br />
SCHRAG, M. / u.a. Erlebniswelt Sport. S<strong>ch</strong>orndorf 1996.<br />
STEURI, R. / STOCKER, R.: Geräteturnen. Aarau 1987.<br />
TREBELS, A. H.: Spielen und Bewegen an Geräten. Reinbek 1983.<br />
Video-Filme:<br />
ESSM: Serie Geräteturnen u.A.: Magglingen 1990.<br />
Musik: Sky One bis Four, alle , success PK 510, 1992.<br />
(Ÿ Vgl. Bro 2/3, S. 32 Circus)<br />
«Hypnotic Fakir». Aus: Circus - Circo - Cirque. Gold Records.<br />
CD 125. 1988<br />
Verlag SVSS<br />
Umfangrei<strong>ch</strong>es Angebot von <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong>n, Bü<strong>ch</strong>ern, Video-Filmen,<br />
Tonträgern und ergänzenden Medien zum vorliegenden <strong>Lehrmittel</strong>.