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Lehrmittel Sporterziehung: Band 3 – Broschüre 3 - mobilesport.ch

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<strong>Lehrmittel</strong> <strong>Sporterziehung</strong> <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3<br />

3<br />

Balancieren<br />

Klettern<br />

Drehen


… Stützen<br />

… Springen<br />

<strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 auf einen Blick<br />

… Drehen<br />

… Klettern<br />

… Balancieren<br />

Die motoris<strong>ch</strong>en<br />

Fähigkeiten und<br />

Fertigkeiten<br />

erweitern beim …<br />

Bewegungsgesetze<br />

entdecken und<br />

damit umgehen<br />

… Kooperieren<br />

Die S<strong>ch</strong>werkraft im Umgang mit dem eigenen Körper<br />

und mit Geräten bewusst erproben und erleben<br />

… Hängen, S<strong>ch</strong>aukeln<br />

und S<strong>ch</strong>wingen<br />

… Bewegen auf<br />

Rollen und Rädern<br />

… Kämpfen<br />

… Kombinieren<br />

Die Kinder erproben vielfältige Bewegungsformen sowie Verhaltensweisen und s<strong>ch</strong>ätzen<br />

dabei ihre eigenen Mögli<strong>ch</strong>keiten ri<strong>ch</strong>tig und verantwortungsbewusst ein. Sie lernen, mit<br />

ihrem Körper in unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Bewegungssituationen umzugehen. Im spieleris<strong>ch</strong>en<br />

Umgang mit der S<strong>ch</strong>werkraft und den physikalis<strong>ch</strong>en Bewegungsgesetzen erhalten und<br />

fördern sie ihre Bewegungslust an, auf und mit Geräten und entwickeln daraus<br />

motoris<strong>ch</strong>e Fähigkeiten sowie sportartspezifis<strong>ch</strong>e Fertigkeiten.<br />

S<strong>ch</strong>werpunkte 1.<strong>–</strong>4. S<strong>ch</strong>uljahr: Ÿ Vgl. 3. Ums<strong>ch</strong>lagsseite, am S<strong>ch</strong>luss dieser <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong>.


S<strong>ch</strong>werpunkte in den Stufenbänden 2<strong>–</strong>6<br />

• Das natürli<strong>ch</strong>e Bewegungsbedürfnis beim Balancieren, Klettern,<br />

Drehen, Fliegen, Bewegen auf Rollen und Rädern, Ruts<strong>ch</strong>en<br />

und Gleiten, Raufen befriedigen und dabei vielseitige<br />

Sinneserfahrungen sammeln<br />

• An, mit und auf Geräten grundlegende Fähigkeiten erwerben<br />

• In s<strong>ch</strong>wierigen Situationen einander helfen und si<strong>ch</strong>ern<br />

• Fertigkeiten beim Balancieren, Klettern, Drehen, Fliegen,<br />

S<strong>ch</strong>aukeln und S<strong>ch</strong>wingen, Bewegen auf Rollen und beim Gleiten<br />

erwerben<br />

• Ursa<strong>ch</strong>e und Wirkung von Bewegungsgesetzen erkennen<br />

• Spieleris<strong>ch</strong>e Formen des Raufens und Kämpfens dur<strong>ch</strong>führen<br />

• Einander helfen und si<strong>ch</strong>ern<br />

• Spezielle Fertigkeiten, Kombinationen und attraktive Kunststücke<br />

an, auf und mit Geräten erwerben und anwenden<br />

• Ursa<strong>ch</strong>e und Wirkung bei Bewegungsabläufen spüren, verstehen<br />

und dadur<strong>ch</strong> das Bewegungsgefühl verfeinern<br />

• Bewegungsverwandts<strong>ch</strong>aften erleben<br />

• Rauf- und Kampfspiele dur<strong>ch</strong>führen<br />

• Einander helfen und si<strong>ch</strong>ern<br />

• Einige Fertigkeiten gestalten und <strong>–</strong> dur<strong>ch</strong> konditionelle und koordinative<br />

Zusatzaufgaben <strong>–</strong> ergänzen<br />

• Traditionelle Fertigkeiten mit, an oder auf Geräten sowie<br />

Kunst- und Akrobatikformen erwerben, gestalten und ergänzen<br />

• Grundlegende Fertigkeiten für Kampfsportarten erwerben<br />

• Einander helfen und si<strong>ch</strong>ern<br />

• Spezielle Kunstformen beim Balancieren, Klettern, Drehen,<br />

Fliegen, Bewegen auf Rollen und Gleiten erwerben und anwenden<br />

• Biome<strong>ch</strong>anis<strong>ch</strong>e Experimente praxisnah dur<strong>ch</strong>führen<br />

• Krafttraining mit und an Geräten dur<strong>ch</strong>führen<br />

• Eine Kampfsportart ausüben<br />

• Einander helfen und si<strong>ch</strong>ern<br />

• Das Sportheft ist eine Grundlage (u.a. Arbeits- und Notizheft)<br />

für die eigene Sport- und Trainingsplanung. Es enthält Hinweise<br />

und Anregungen zu folgenden Themen:<br />

Spezielle Sportgeräte (z.B. Inline-Skates, entspre<strong>ch</strong>ende Si<strong>ch</strong>erheitsaspekte,<br />

Tips beim Kauf usw.), Home-Trainingsformen<br />

mit einfa<strong>ch</strong>en Geräten usw.<br />

Vors<strong>ch</strong>ule<br />

1.<strong>–</strong>4. S<strong>ch</strong>uljahr<br />

4.<strong>–</strong>6. S<strong>ch</strong>uljahr<br />

6.<strong>–</strong>9. S<strong>ch</strong>uljahr<br />

10. <strong>–</strong>13. S<strong>ch</strong>uljahr<br />

Sportheft


Inhaltsverzei<strong>ch</strong>nis <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 1<br />

Inhaltsverzei<strong>ch</strong>nis<br />

Einleitung 2<br />

1 Balancieren<br />

1.1 Den si<strong>ch</strong>eren Boden verlassen 4<br />

1.2 Über die S<strong>ch</strong>webekante 5<br />

1.3 Umgang mit bewegli<strong>ch</strong>en Geräten 6<br />

1.4 Auf selbst gebauten Geräten 7<br />

1.5 Auf wackeligen Unterlagen 8<br />

2 Stützen und Klettern<br />

2.1 Auf der hohen Stange 9<br />

2.2 Auf allen vieren 10<br />

2.3 Auf den Armen und S<strong>ch</strong>ultern stützen 11<br />

2.4 Stützend über Hindernisse springen 12<br />

2.5 Si<strong>ch</strong> gegenseitig (unter-)stützen 13<br />

2.6 Im Kletter-Gerätegarten 14<br />

2.7 Klettern wie am Fels 15<br />

3 Drehen<br />

3.1 Drehungen entdecken 16<br />

3.2 Der Kopf steuert die Bewegung 17<br />

3.3 Rollen vorwärts am Boden 18<br />

3.4 Von oben na<strong>ch</strong> unten rollen 19<br />

3.5 Grundmuster beim Drehen 20<br />

3.6 Rundherum 21<br />

3.7 Rad s<strong>ch</strong>lagen 22<br />

4 Hängen, S<strong>ch</strong>aukeln und S<strong>ch</strong>wingen<br />

4.1 Spieleris<strong>ch</strong>es S<strong>ch</strong>aukeln 23<br />

4.2 Eine «verkehrte» Welt 24<br />

5 Bewegen auf Rollen und Rädern<br />

5.1 Das Rollbrett entdecken 25<br />

5.2 Spielformen mit dem Rollbrett 26<br />

6 Kämpfen<br />

6.1 Stürze vermeiden oder gekonnt fallen 27<br />

7 Kombinieren<br />

7.1 Zirkus-Akrobatik 29<br />

7.2 Kleine Wettkämpfe oder Wettbewerbe 30<br />

Verwendete und weiterführende Literatur / Medien 32<br />

Ÿ Querverweise innerhalb<br />

des <strong>Lehrmittel</strong>s<br />

¤ Andere Hinweise<br />

(Medien, Literatur,<br />

Material)<br />

ÿ Bezüge zu anderen<br />

Fa<strong>ch</strong>berei<strong>ch</strong>en<br />

fi Si<strong>ch</strong>erheitsaspekt<br />

‡ Dur<strong>ch</strong>führung au<strong>ch</strong> im<br />

Freien empfohlen<br />

Î Als Lernkontrolle, Test,<br />

Treffpunkt empfohlen<br />

ΠSinnri<strong>ch</strong>tung<br />

Å A<strong>ch</strong>tung


Einleitung <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 2<br />

Einleitung<br />

Eine andere Welt entdecken<br />

Das Spiel mit der S<strong>ch</strong>werkraft erzeugt Glücksgefühle, speziell wenn kleine<br />

akrobatis<strong>ch</strong>e, «zirkusreife Kunststücklein» gelingen. Do<strong>ch</strong> im Können von<br />

normierten Fertigkeiten liegt ni<strong>ch</strong>t der Reiz allein. Vielmehr sind es die spezifis<strong>ch</strong>en<br />

Sinneserfahrungen, wel<strong>ch</strong>e die Kinder faszinieren: Es kribbelt im<br />

Bau<strong>ch</strong>, wenn die «Welt vorbeijagt». Es ist aussergewöhnli<strong>ch</strong>, wenn alles<br />

Kopf steht und einem vor lauter Drehen s<strong>ch</strong>windelt. Damit es gelingt, diese<br />

Bewegungsfreude zu erhalten, muss die Lehrkraft die jeweiligen Bewegungsabläufe<br />

sowie deren Risiken kennen und den Unterri<strong>ch</strong>t exakt planen.<br />

Der Unterri<strong>ch</strong>t mit und an Geräten wird dann freudvoll erlebt, wenn alle Kinder<br />

si<strong>ch</strong> intensiv bewegen dürfen.<br />

Praxisseiten als Planungshilfen<br />

Die vorliegenden Praxisseiten sind ni<strong>ch</strong>t als Lektionen, sondern als Themenkreise<br />

konzipiert. Die Übungen vers<strong>ch</strong>iedener Themenkreise können sinnvoll<br />

kombiniert werden. Es ist darauf zu a<strong>ch</strong>ten, dass die (Gross-)Geräte innerhalb<br />

einer Lektion mögli<strong>ch</strong>st vielseitig verwendet werden, damit wenig organisatoris<strong>ch</strong>e<br />

Umstellungen nötig sind.<br />

Helfen und Si<strong>ch</strong>ern<br />

Fast jedes Kind kann helfen, wenn es genau instruiert wird. Die Kinder müssen<br />

die «Handgriffe» kennen lernen, die es ihnen erlauben, si<strong>ch</strong> gegenseitig<br />

zu helfen und zu si<strong>ch</strong>ern. Dies ermögli<strong>ch</strong>t ihnen selbständiges Üben, und langes<br />

Warten wird vermieden. In der Regel gilt: Ein Kind turnt, zwei helfen<br />

und ein viertes beoba<strong>ch</strong>tet oder ma<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> als nä<strong>ch</strong>stes bereit.<br />

Si<strong>ch</strong>erheit vor Risiko<br />

Die Lehrperson hält das Risiko für die Kinder mögli<strong>ch</strong>st klein. Trotzdem sollen<br />

die Bewegungsaufgaben die Kinder herausfordern. Bei «kinderlei<strong>ch</strong>ten»<br />

Aufgaben gehen Aufmerksamkeit und Interesse verloren; das «Ersatzhandeln»<br />

wird oft gefährli<strong>ch</strong>er.<br />

Das Körpergewi<strong>ch</strong>t, die Hebelverhältnisse, die Rumpfkraft und die Bewegli<strong>ch</strong>keit<br />

sind mit ents<strong>ch</strong>eidend, ob etwas gelingen kann oder ni<strong>ch</strong>t. Es ist deshalb<br />

wi<strong>ch</strong>tig, dass die Ziele entspre<strong>ch</strong>end den Fähigkeiten des (einzelnen)<br />

Kindes gesetzt werden.<br />

Das Spiel mit dem Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t ist spannend, darf aber nie zu gefährli<strong>ch</strong>en<br />

Stürzen führen. Bei Sturzgefahr sind ausrei<strong>ch</strong>ende Si<strong>ch</strong>erheitsmassnahmen<br />

zu treffen: So wie beim Roller-Skaten Helm und Gelenks<strong>ch</strong>ütze getragen<br />

werden, müssen unter die Geräteanordnungen immer sturzmildernde (Wei<strong>ch</strong>stoff-)Matten<br />

gelegt werden. Balancierwettrennen sind unfallträ<strong>ch</strong>tig und<br />

sollen deshalb ni<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong>geführt werden.<br />

Å Auf den Praxisseiten besonders<br />

au<strong>ch</strong> die Hinweisspalten<br />

bea<strong>ch</strong>ten!<br />

fi Si<strong>ch</strong>erheit im Sportunterri<strong>ch</strong>t:<br />

Vgl. Bro 1/1, S. 29 ff.


Einleitung <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3<br />

3<br />

Geräte aufstellen und wegräumen<br />

Mit einem wohlüberlegten Geräteauf- und -abbau lässt si<strong>ch</strong> viel Zeit für das<br />

eigentli<strong>ch</strong>e Bewegen gewinnen; zudem ist es eine erzieheris<strong>ch</strong> wertvolle Tätigkeit.<br />

Das Instruieren und Einüben sind sehr wi<strong>ch</strong>tig: Die Lehrperson bespri<strong>ch</strong>t<br />

mit den Kindern, wie die Geräte getragen werden (z.B. tragen jeweils<br />

4 Unterstufenkinder eine Matte oder Langbank). Die Kinder sollen lernen,<br />

wie sie Lasten rückens<strong>ch</strong>onend heben, tragen und abstellen können. Es lohnt<br />

si<strong>ch</strong>, ihnen von Beginn an «Tricks» zum Aufbauen oder Verstellen von anspru<strong>ch</strong>svollen<br />

Geräten genau zu zeigen (Reckstangen, Sprungbock…).<br />

Klare Aufträge bilden die Grundlage für ein rationelles Aufstellen des Materials:<br />

Wer holt wann, was, wo? Wohin soll es gestellt werden? Was soll ans<strong>ch</strong>liessend<br />

getan werden? Es ist wi<strong>ch</strong>tig, dass die Kinder bereits sinnvoll<br />

beginnen können; d.h. Zusatzaufgaben lösen, zu einem Treffpunkt gehen,<br />

mit dem Einturnen beginnen… Warten zu müssen, löst s<strong>ch</strong>nell Ungeduld<br />

oder Langeweile aus!<br />

Vorbereitung<br />

• Standorte der Geräte (Kombinationen) mit Spielbändern oder Verkehrshüten<br />

markieren.<br />

• Für die ganze Klasse oder für jede Gruppe Organisationsskizzen herstellen,<br />

die der Verans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>ung dienen.<br />

• Auf einer Magnettafel mit Gerätesymbolen zeigen, wo was hinkommt. Alternative:<br />

Die Kinder stellen einen Hallenplan sowie die benötigten Gerätesymbole<br />

aus Karton selbst her.<br />

• Eigene Fotos oder Zei<strong>ch</strong>nungen der Geräte herstellen und sie zu Beginn als<br />

Platzhalter auslegen.<br />

Dur<strong>ch</strong>führung<br />

• Nur einzelne Kinder helfen der Lehrperson beim Aufstellen in einer Hallenhälfte;<br />

die andern spielen z.B. selbständig ein bekanntes Spiel, üben an<br />

gefahrlosen Stationen unlängst eingeführte Fertigkeiten…<br />

• Die glei<strong>ch</strong>en Gruppen stellen mehrere Lektionen hintereinander dieselben<br />

Geräte am glei<strong>ch</strong>en Ort auf.<br />

• Eine «Expertengruppe» erhält den genauen Auftrag s<strong>ch</strong>on im Klassenzimmer.<br />

Sie begibt si<strong>ch</strong> früher als die andern in die Turnhalle, um ihr «Ämtli»<br />

- zum Wohle aller - zu erledigen. Ein «Si<strong>ch</strong>erheitsteam» überprüft ans<strong>ch</strong>liessend<br />

sowohl die Positionierung als au<strong>ch</strong> die korrekte Installation.<br />

• Ni<strong>ch</strong>t alle Geräte auf einmal aufstellen: Kleingruppen ergänzen die Anordnungen,<br />

während die Lehrkraft mit den andern weiterfährt.<br />

• Ein «Aufräumeteam» sorgt für Ordnung im Geräteraum und darf au<strong>ch</strong><br />

hilfrei<strong>ch</strong>e Markierungen anbringen oder gar Regeln aufstellen, die für alle<br />

im S<strong>ch</strong>ulhaus gelten sollen.<br />

Planungshilfe<br />

• Im Lehrerkollegium re<strong>ch</strong>tzeitig abspre<strong>ch</strong>en, an wel<strong>ch</strong>en Tagen wel<strong>ch</strong>e Geräte<br />

aufgestellt bleiben können, (weil sie von allen mitgenutzt werden).<br />

Ÿ Pläne: Vgl. Bro 6/3, S. 3 ff.


1 Balancieren <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 4<br />

1 Balancieren<br />

1.1 Den si<strong>ch</strong>eren Boden verlassen<br />

Die Kinder erproben ihr Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>tsvermögen dur<strong>ch</strong> vielfältige Aufgabenstellungen.<br />

Sie sollen si<strong>ch</strong> in unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Herausforderungen versu<strong>ch</strong>en,<br />

die Bewegungskontrolle üben und das Risiko eins<strong>ch</strong>ätzen lernen<br />

(Stand auf Bodenlinien = einfa<strong>ch</strong>; auf S<strong>ch</strong>webekante o.Ä. = s<strong>ch</strong>wierig).<br />

Karussell: Die Kinder laufen gruppenweise im Uhrzeigersinn<br />

um je eine Langbank, dann stehen sie auf<br />

die S<strong>ch</strong>webekante und su<strong>ch</strong>en das Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t.<br />

• Dasselbe aus der anderen Laufri<strong>ch</strong>tung. Aus wel<strong>ch</strong>er<br />

Ri<strong>ch</strong>tung geht es besser?<br />

• Stand auf einer Linie: Arme seitwärts ausstrecken<br />

und wie ein Seiltänzer an Ort drehen, anhalten.<br />

• Immer s<strong>ch</strong>neller drehen, anhalten und das Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t<br />

su<strong>ch</strong>en.<br />

• Auf einem Bein, mit ges<strong>ch</strong>lossenen Augen, na<strong>ch</strong><br />

dem Drehen anhalten und stehen bleiben…<br />

Einmitten: Im Stehen die Augen s<strong>ch</strong>liessen, lei<strong>ch</strong>t<br />

na<strong>ch</strong> links und re<strong>ch</strong>ts pendeln. Ist es ni<strong>ch</strong>t so, als ob<br />

wir in der Mitte einen hö<strong>ch</strong>sten Punkt überwinden<br />

müssten? Gelingt es, auf diesem Punkt zu verharren?<br />

• Verlagern des Gewi<strong>ch</strong>tes vor- und rückwärts. Mal<br />

drücken die Zehen fest auf den Boden, mal die Fersen.<br />

• Wird unsere Position au<strong>ch</strong> im Sitzen entspannt,<br />

wenn es uns gelingt genau in der Mitte zu bleiben?<br />

Wie ein Stor<strong>ch</strong>: Die Kinder laufen (evtl. zu Musik<br />

oder mit Begleitung eines Instruments) im Raum und<br />

überspringen S<strong>ch</strong>webekanten, Seile oder Linien. Auf<br />

ein vereinbartes Zei<strong>ch</strong>en (Musik stoppt, Gongs<strong>ch</strong>lag<br />

…) steigen alle auf eine S<strong>ch</strong>webekante (o.Ä.) und su<strong>ch</strong>en<br />

das Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t. Gelingt es, langsam auf 5 zu<br />

zählen, ohne vorher das Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t zu verlieren?<br />

• Auf einem Bein: den zweiten Fuss in der Kniekehle<br />

abstützen. Gelingt es au<strong>ch</strong> mit ges<strong>ch</strong>lossenen Augen?<br />

• Einfa<strong>ch</strong>: 2 K stehen si<strong>ch</strong> mit Doppelhandfassung gegenüber.<br />

Beide lehnen langsam zurück, voneinander<br />

weg. Gelingt es, das Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t zu halten?<br />

• S<strong>ch</strong>wieriger: Stand auf einem Bein, auf einer Linie,<br />

auf einer S<strong>ch</strong>webekante, auf einer Stange, eine Hand<br />

loslassen.<br />

Astronauten-Test: A und B stehen si<strong>ch</strong> frei im Raum,<br />

etwa im Abstand einer Banklänge, gegenüber. Die<br />

Hände sind auf Kopfhöhe, die Handflä<strong>ch</strong>en zum Gegenüber<br />

geri<strong>ch</strong>tet. A dreht si<strong>ch</strong> 5-mal um die eigene<br />

A<strong>ch</strong>se, fixiert B und geht dann zügig auf B zu, bis si<strong>ch</strong><br />

die Handflä<strong>ch</strong>en berühren. Gelingt es?<br />

• Na<strong>ch</strong>twandler: Wer kann sein Gegenüber mit ges<strong>ch</strong>lossenen<br />

Augen genau treffen?<br />

• Wer kann sogar blindlings über die Bankkante gehen<br />

und den andern am Ende der Kante treffen? Zur Erlei<strong>ch</strong>terung<br />

Breitseite na<strong>ch</strong> oben drehen!<br />

Wir su<strong>ch</strong>en und finden<br />

das Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t wie<br />

ein Seiltänzer.<br />

ÿ Realien: Was hält uns im<br />

Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t? Augen, Ohren,<br />

Haut und Muskeln: Wel<strong>ch</strong>e<br />

«Antennen» hat unser Körper?<br />

ÿ Fremde Kulturen: Vgl. z.B.<br />

Tanz der Derwis<strong>ch</strong>e, Indianertänze<br />

um ein Totem<br />

ÿ Lernfeld «mein Körper»:<br />

Vgl. dazu au<strong>ch</strong> Bro 7/3, S. 3<br />

Ÿ Sinneswahrnehmung:<br />

Vgl. Bro 1/1, S. 32 f.<br />

Ÿ Variation von Zeit und<br />

S<strong>ch</strong>wierigkeit: Vgl. Bro 1/1, S. 38<br />

¤ Differenzieren: einfa<strong>ch</strong> =<br />

Stand auf Linie oder auf breiter<br />

S<strong>ch</strong>webekante; s<strong>ch</strong>wierig = auf<br />

s<strong>ch</strong>maler S<strong>ch</strong>webekante, Stange.<br />

Î Auf einem Bein, den zweiten<br />

Fuss in der Kniekehle, 10 Sekunden<br />

stehen. S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen:<br />

einfa<strong>ch</strong> = Linie; mittel = breite<br />

S<strong>ch</strong>webekante; s<strong>ch</strong>wierig =<br />

s<strong>ch</strong>male S<strong>ch</strong>webekante, Stange…<br />

Ÿ Funktion des Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>tsorgans:<br />

Vgl. Bro. 1/1, S. 33<br />

fi Wer will, versu<strong>ch</strong>t es<br />

mit Partnersi<strong>ch</strong>erung.


1 Balancieren <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 5<br />

1.2 Über die S<strong>ch</strong>webekante<br />

Die S<strong>ch</strong>webekante auf S<strong>ch</strong>wedenkasten(-elemente) legen. Die Kinder sollen<br />

unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong> hohe Anlagen wählen dürfen. Indem die Kinder die S<strong>ch</strong>wierigkeit<br />

individuell steigern können, gewinnen sie zunehmend an Si<strong>ch</strong>erheit.<br />

Es bietet si<strong>ch</strong> oft Gelegenheit, einander zu helfen.<br />

Hühner auf der Stange: Die Hühner bewegen si<strong>ch</strong> zu<br />

viert, zu fünft auf einer S<strong>ch</strong>webekante, um eine angenehme<br />

Position für die Na<strong>ch</strong>t zu finden. Sie drehen<br />

si<strong>ch</strong>, gehen tief und kommen ho<strong>ch</strong>, flattern mit den<br />

Flügeln. Keines s<strong>ch</strong>ubst das andere von der Stange.<br />

Allmähli<strong>ch</strong> kommen alle zur Ruhe und s<strong>ch</strong>liessen die<br />

Augen.<br />

• Könnt ihr am Morgen «Eier» (z.B. Volleybälle) untereinander<br />

weiterrei<strong>ch</strong>en, ohne dass sie runterfallen<br />

und ohne das Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t zu verlieren?<br />

• Mens<strong>ch</strong>en begrüssen si<strong>ch</strong> mit einem Händes<strong>ch</strong>ütteln.<br />

Wie sagen die Hühner «Guten Tag»? Legt ein Begrüssungsritual<br />

fest und wiederholt es mit allen auf<br />

der S<strong>ch</strong>webekante mehrmals.<br />

• Gelingt es, Bälle von einer S<strong>ch</strong>webekante zur andern<br />

zuzuspielen?<br />

S<strong>ch</strong>male Brücken: Miteinander vers<strong>ch</strong>iedene Brücken<br />

bauen: gerade, dur<strong>ch</strong>hängende, gewölbte, breite und<br />

s<strong>ch</strong>male und diese «S<strong>ch</strong>lu<strong>ch</strong>t» überqueren.<br />

• Versu<strong>ch</strong>t wie ein Tier (Fu<strong>ch</strong>s, Elefant…) über die<br />

Brücke zu gehen.<br />

• Spielt zwei Tiere, die einander dur<strong>ch</strong> waghalsige<br />

Gangart imponieren wollen.<br />

• Î 1.1: Auf den Fussballen, mit einem Medizinball<br />

auf dem Kopf, über die S<strong>ch</strong>webekante gehen. Vorwärts<br />

bis in die Mitte, halbe Drehung und rw. gehen<br />

bis ans Kantenende. Glei<strong>ch</strong>e Übung zurück.<br />

Kreuzen: Auf dem Steg will niemand umkehren. Die<br />

Kinder su<strong>ch</strong>en Lösungen, um ohne hinunterzufallen<br />

aneinander vorbeizukommen.<br />

• Wel<strong>ch</strong>es ist die si<strong>ch</strong>erste oder die s<strong>ch</strong>nellste Lösung?<br />

• Wie kreuzt ihr, wenn ihr Gepäck (Bälle unter den<br />

Armen) bei eu<strong>ch</strong> habt?<br />

• Gelingt es au<strong>ch</strong>, wenn ihr glei<strong>ch</strong>zeitig einen Ball neben<br />

dem Steg prellt?<br />

Ritterkampf: Zwei Kinder stehen si<strong>ch</strong> auf der S<strong>ch</strong>webekante<br />

gegenüber. Mit den Handflä<strong>ch</strong>en gegeneinander<br />

versu<strong>ch</strong>en sie, si<strong>ch</strong> gegenseitig aus dem Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t<br />

zu stossen.<br />

• Ritterkampf: Jeder Reiter hat einen mit Zeitungsknäueln<br />

gefüllten Plastiksack. Eins gegen eins versu<strong>ch</strong>t,<br />

sein Gegenüber mit dosierten Sack-S<strong>ch</strong>lägen<br />

aus dem Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t zu bringen.<br />

• Ritterturnier: Sieger gehen na<strong>ch</strong> dem «Kampf» auf<br />

die eine, Verlierer auf die andere Seite. Immer wieder<br />

gegen neue «Ritter» kämpfen.<br />

Wir überqueren einen<br />

s<strong>ch</strong>malen Steg si<strong>ch</strong>er<br />

und gekonnt.<br />

ÿ Realien: Hühner<br />

auf einem Bauernhof<br />

beoba<strong>ch</strong>ten.<br />

Î-Kriterien: S<strong>ch</strong>webekante ni<strong>ch</strong>t<br />

verlassen, auf den Fussballen gehen,<br />

Blick ni<strong>ch</strong>t auf Langbank<br />

ri<strong>ch</strong>ten, Medizinball immer mit<br />

Kopfkontakt.<br />

fi Risiko eins<strong>ch</strong>ätzen und<br />

kooperieren.<br />

fi Langbank oder «Brücke» tief,<br />

ansonsten S<strong>ch</strong>aumstoffmatte unterlegen.<br />

¤ Was heisst das, si<strong>ch</strong> ritterli<strong>ch</strong>fair<br />

zu verhalten?<br />

Ÿ Weitere Ritterspiele:<br />

Vgl. Bro 3/3, S. 8 und 11


1 Balancieren <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 6<br />

1.3 Umgang mit bewegli<strong>ch</strong>en Geräten<br />

Geräteangebot erweitern<br />

Die in diesem Kapitel verwendeten Geräte ergänzen die traditionellen Turngeräte.<br />

Sie können zum Teil selbst hergestellt oder im Sporthandel als<br />

Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>ts-Geräteset bezogen werden. Au<strong>ch</strong> mit bestehenden Geräten<br />

lassen si<strong>ch</strong> mit wenig Aufwand attraktive Anlagen bauen. Die Aufgabenstellungen<br />

können vers<strong>ch</strong>iedenen Sinnri<strong>ch</strong>tungen entspre<strong>ch</strong>en:<br />

Erfahren und erkennen<br />

• Wie reagiert das Gerät auf meine Bewegungen; wie reagiere i<strong>ch</strong> darauf?<br />

• Eigene S<strong>ch</strong>wierigkeiten erkennen; Situationen und Positionen verändern.<br />

Formen und gestalten<br />

• Gestalten einer Bewegungsverbindung auf der Langbank, z.B.: vom Stand<br />

über den Langsitz in die Rückenlage und wieder zurück.<br />

• Bewegungen vorzeigen, na<strong>ch</strong>ma<strong>ch</strong>en und miteinender optimieren.<br />

• Den Partner als Stütze benützen, z.B.: gemeinsam auf dem glei<strong>ch</strong>en Gerät<br />

balancieren, den gespannten Körper des Partners ausbalancieren.<br />

• In ausbalancierten Haltungen Zusatzaufgaben lösen, z.B.: Stehen wie ein<br />

Boxer, wie eine Eiskunstläuferin, gelangweilt, startbereit; oben auf dem<br />

Berg die Aussi<strong>ch</strong>t geniessen usw.<br />

Herausfordern und wetteifern<br />

• Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>tsaufgaben lösen na<strong>ch</strong> vorangehender Belastung, z.B. zuerst<br />

einige Runden laufen.<br />

• In Kleingruppen Wettbewerbe erproben und selbständig dur<strong>ch</strong>führen.<br />

Üben und leisten<br />

• Die eigene Balancierzeit bei einer vorgegebenen Übung verbessern.<br />

• Fertigkeiten definieren und si<strong>ch</strong> mit anderen Kindern verglei<strong>ch</strong>en.<br />

• Eine genau vorges<strong>ch</strong>riebene Bewegungsfolge qualitativ verbessern und am<br />

Ende der Übungszeit vorzeigen.<br />

Üben an Stationen<br />

Bei einem Stationenbetrieb dienen Blätter als Organisations- und Lernhilfen.<br />

Sie bes<strong>ch</strong>reiben das Vorgehen und die Spielregeln, so z.B.:<br />

Station<br />

Halbkugel-Brett<br />

1. Zu zweit das Balanciergerät wählen<br />

2. Die Aufgabe zuerst genau lesen<br />

3. Das Gerät überprüfen: Ist etwas defekt?<br />

• Beoba<strong>ch</strong>tet eu<strong>ch</strong> selbst: Was fällt eu<strong>ch</strong> lei<strong>ch</strong>t, was s<strong>ch</strong>wer? Weshalb?<br />

• Spre<strong>ch</strong>t eine mögli<strong>ch</strong>e Zusammenarbeit miteinander ab und erprobt sie!<br />

• Habt ihr eine neue Idee? Zei<strong>ch</strong>net eure Erfindung aufs Stationenblatt!<br />

Bei jeder Station hängt ein Plakat, auf wel<strong>ch</strong>es die Kinder ihre Ideen zei<strong>ch</strong>nen<br />

oder bes<strong>ch</strong>reiben können.<br />

Balancieren au<strong>ch</strong> im Klassenzimmer<br />

Hier können Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>tsgeräte o.Ä. für Zusatzaufgaben in bewegungsarmen<br />

Phasen oder für bewegtes Lernen dienen. Die Kinder erhalten<br />

Gelegenheit, langes Sitzen dur<strong>ch</strong> Bewegung zu kompensieren.<br />

‡ Viele Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>tsgeräte<br />

eignen si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> für den Einsatz<br />

im Freien.<br />

ΠSinnri<strong>ch</strong>tungen:<br />

Vgl. Bro 1/3, S. 4 und<br />

Bro 1/1, S. 12 f.<br />

Î-Übung: Vgl. Bro 3/3, S. 5<br />

Ÿ Ideen für einzelne Stationen:<br />

Vgl. Bro 3/3, S. 7<br />

Ÿ Bewegte S<strong>ch</strong>ule:<br />

Vgl. Bro 7/3, S. 3 ff. und<br />

Bro 7/1, S. 2 ff.


1 Balancieren <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 7<br />

1.4 Auf selbst gebauten Geräten<br />

Mit relativ einfa<strong>ch</strong>en Mitteln lassen si<strong>ch</strong> im Werkunterri<strong>ch</strong>t eigene Balanciergeräte<br />

herstellen. Sol<strong>ch</strong>e Geräte fordern die Kinder auf vielfältige und<br />

neue Art heraus, ihr Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t zu erproben. Die Bewegungsaufgaben<br />

müssen den Voraussetzungen der Kinder angepasst werden.<br />

Halbkugel-Brett: Das statis<strong>ch</strong>e Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t auf<br />

dem Brett su<strong>ch</strong>en: im aufre<strong>ch</strong>ten Stand, im Hockstand,<br />

im Kniestand, im Sitz, in der Bau<strong>ch</strong>- und Rückenlage,<br />

im einbeinigen Stehen links und re<strong>ch</strong>ts mit Hüftstütz.<br />

• Das labile Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t finden: Si<strong>ch</strong> im Sitz mit<br />

Handabstoss vom Boden um die eigene Längsa<strong>ch</strong>se<br />

drehen.<br />

• Pirouette: Mit einem Fuss auf dem Brett stehen, mit<br />

dem andern am Boden langsam im Kreis treten.<br />

Na<strong>ch</strong> einem Abstoss auf dem Gerät um die Längsa<strong>ch</strong>se<br />

drehen.<br />

• Zusatzaufgaben lösen wie z.B. vor oder hinter dem<br />

Körper in die Hände klats<strong>ch</strong>en, ein Lied singen,<br />

Denkaufgaben lösen, Bilder erkennen usw.<br />

Wippe: A versu<strong>ch</strong>t breitbeinig auf das quergelegte<br />

Brett zu stehen, B und C rei<strong>ch</strong>en A die Hände. Gelingt<br />

es au<strong>ch</strong>, allein zu stehen?<br />

• Mögli<strong>ch</strong>st rhythmis<strong>ch</strong> hin- und hers<strong>ch</strong>aukeln.<br />

• In der Hockstellung oder auf allen vieren stehen.<br />

• Beidbeinig syn<strong>ch</strong>ron lei<strong>ch</strong>t hüpfen.<br />

• Fortges<strong>ch</strong>rittene balancieren dazu no<strong>ch</strong> ein Objekt:<br />

z.B. einen Stab ruhig halten, dur<strong>ch</strong> einen Reifen steigen,<br />

einen Ball prellen oder fangen und einander zuwerfen.<br />

• Zu zweit frontal gegenüber die Hände fassen.<br />

• Zu zweit auf einem Brett stehen.<br />

• Piratens<strong>ch</strong>iff: Kanalisationsrohre eignen si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong><br />

als Spielrohre, Zielobjekte und Feldmarkierungen.<br />

Beispiel: Mehrere Rohre, unter einen umgekehrten<br />

S<strong>ch</strong>wedenkastendeckel gelegt, lassen diesen Deckel<br />

für die Kinder zum «Piratens<strong>ch</strong>iff» werden.<br />

Stelzen: Der Wuns<strong>ch</strong> mit «Siebenmeilen-Stiefeln» eine<br />

neue Welt zu entdecken, ist s<strong>ch</strong>on alt. Alle Kinder<br />

mit Stelzen versu<strong>ch</strong>en, in einem Feld mögli<strong>ch</strong>st ruhig<br />

zu stehen. Wer die Grenze übertritt, muss seine Stelzen<br />

weitergeben.<br />

• Der Pirat: Mit den Holzbeinen ein regelmässiges<br />

Metrum oder einen unregelmässigen Rhythmus<br />

klopfen.<br />

• Könnt ihr einem Flusslauf (Mattenzwis<strong>ch</strong>enraum)<br />

folgen; dur<strong>ch</strong> ein Spinnennetz (Sprungseilgefle<strong>ch</strong>t)<br />

gehen, ohne es zu berühren; eine Brücke überqueren<br />

(2 längs aneinander gelegte Rheuter-Bretter) oder<br />

heil dur<strong>ch</strong> eine S<strong>ch</strong>lu<strong>ch</strong>t (zwis<strong>ch</strong>en zwei S<strong>ch</strong>wedenkasten<br />

dur<strong>ch</strong>) gelangen?<br />

• Adlerauge: Auf den Stelzen stehend lesen, was auf<br />

einem Blatt Papier am Boden steht.<br />

Wir probieren unsere<br />

selbst gebauten<br />

Balanciergeräte aus.<br />

fi An der Sprossenwand kann<br />

man gut aufsteigen.<br />

ÿ Werken: Vgl. Bro 7/3, S. 12<br />

ÿ Ca. 40 cm langes Kanalisationsrohr<br />

absägen und ein ca. 50<br />

cm langes Brett an beiden Enden<br />

mit Si<strong>ch</strong>erheitsleisten versehen.<br />

fi Das Rohr anfängli<strong>ch</strong> auf eine<br />

wei<strong>ch</strong>e Unterlage (Matte, Teppi<strong>ch</strong>resten)<br />

legen. Am Anfang mit<br />

Partnerhilfe oder an der Sprossenwand<br />

aufsteigen.<br />

ÿ Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te: Kinderspiele<br />

deiner Grosseltern;<br />

Werken: Vgl. Bro 7/3, S. 12<br />

fi Zur Stabilisierung der Stelzen<br />

si<strong>ch</strong> gegenseitig helfen.


1 Balancieren <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 8<br />

1.5 Auf wackeligen Unterlagen<br />

Mit Langbänken, S<strong>ch</strong>wedenkästen, Medizinbällen etc. bauen wir wackelige<br />

Anlagen und wagen vorsi<strong>ch</strong>tig etwas anspru<strong>ch</strong>svollere Balancierübungen.<br />

Ideen der Kinder werden aufgenommen und mit ihnen gemeinsam realisiert.<br />

Dazu gehört au<strong>ch</strong>, dass Hilfestellungen einbezogen, die Gefahren bea<strong>ch</strong>tet<br />

und die nötigen Si<strong>ch</strong>erheitsmassnahmen getroffen werden (z.B. Si<strong>ch</strong>erheitsabstand<br />

zwis<strong>ch</strong>en den einzelnen Übungsstationen).<br />

Auf Medizinbällen: Wenn wir zwei bis drei Medizinbälle<br />

unter einen S<strong>ch</strong>wedenkastendeckel legen, wackelt<br />

er. Was für Spiele entstehen daraus?<br />

• Medizinbälle auf Matten liegen wie Steine im Wasser:<br />

Wer kommt «trockenen Fusses» übers Wasser?<br />

• Fortbewegen auf 5 Medizinbällen: A ist auf allen<br />

vieren, die Hände und Knie stützen si<strong>ch</strong> je auf einem<br />

Ball ab. B legt den fünften Ball so hin, dass si<strong>ch</strong> A<br />

dur<strong>ch</strong> Verlagern des Gewi<strong>ch</strong>tes und einer Extremität<br />

darauf abstützen und vorwärts bewegen kann.<br />

Langbank-Wippen: Die umgekehrte Langbank dient<br />

als S<strong>ch</strong>aukel. Als Wipp-Unterlage kann eine zweite<br />

S<strong>ch</strong>webekante, ein tiefer S<strong>ch</strong>wedenkasten, eine Rheuterbrett-Brücke<br />

oder eine Matten-Rolle dienen. Am<br />

Ende liegt, sitzt oder steht ein Kind (evtl. mehrere K.).<br />

• Wie kann man das Gewi<strong>ch</strong>t verlagern? Kann man einen<br />

Ball hin- und herrollen oder -werfen?<br />

• Allein über die Wippe gehen, dabei einen Ball prellen,<br />

einen Stab balancieren, einen Text rhythmis<strong>ch</strong><br />

spre<strong>ch</strong>en…<br />

Es wackelt: Bewegli<strong>ch</strong>e Aufhängungen haben ihren<br />

Reiz, bergen aber au<strong>ch</strong> Risiken in si<strong>ch</strong>. Eine Langbank<br />

an einem Ende mit Sprungseil, evtl. Trapez oder zwei<br />

Gymnastikstäben mit einem S<strong>ch</strong>aukelringpaar verbinden.<br />

Das untere Bankende steht auf einer Matte. A bewegt<br />

si<strong>ch</strong> auf der Bank; B kann das obere Ende fixieren,<br />

um die S<strong>ch</strong>wingungen etwas zu bremsen.<br />

• Langbank, Breitseite gegen unten, rollt auf Gymnastikstäben<br />

am Boden: Was passiert, wenn wir auf der<br />

Bank gehen? Weitere Stäbe zum Unterlegen bereithalten.<br />

Vom Steg holen: Eine S<strong>ch</strong>webekantenbrücke verbindet<br />

zwei S<strong>ch</strong>aumstoffmatten. Die «Wettkämpfer» versu<strong>ch</strong>en,<br />

si<strong>ch</strong> gegenseitig vom Steg zu wackeln.<br />

•A und B halten je ein Ende des glei<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>lau<strong>ch</strong>es.<br />

Ges<strong>ch</strong>icktes Ziehen bringt den andern zu Fall.<br />

• Beide drücken gegen einen (Physio-)Ball.<br />

Ho<strong>ch</strong> auf dem Wagen: Ein Kind steht auf dem Mattenwagen<br />

(oder auf einem S<strong>ch</strong>wedenkasten) und wird<br />

von anderen Kindern von Station zu Station gestossen.<br />

• Das Kind auf dem Wagen versu<strong>ch</strong>t, Gegenstände<br />

einzusammeln.<br />

• Die Kinder, wel<strong>ch</strong>e stossen, s<strong>ch</strong>liessen ihre Augen<br />

und befolgen die Befehle der «Kuts<strong>ch</strong>erin»: Geradeaus!<br />

Stopp! Links! Re<strong>ch</strong>ts! Langsam!…<br />

Wir bauen wackelige<br />

Anlagen und balancieren<br />

vorsi<strong>ch</strong>tig darauf.<br />

fi Hilfestellungen: Partnerhilfe:<br />

an beiden Händen oder an einer<br />

Hand führen; Gerätehilfe: an der<br />

Sprossenwand fassen und auf den<br />

Ball steigen; mit einem Stock<br />

(Mal-/Gymnastikstäbe) abstützen.<br />

Ÿ Klettern: Vgl. Bro 3/3, S. 15<br />

Ÿ Umgang mit bewegli<strong>ch</strong>en<br />

Unterlagen: Vgl. Bro 3/3, S. 6<br />

fi Kinder auf Stellen aufmerksam<br />

ma<strong>ch</strong>en, wo Füsse oder Hände<br />

eingeklemmt werden können (Unterkante<br />

am Langbankende und<br />

Oberflä<strong>ch</strong>e der Wipp-Unterlage)!<br />

fi Immer mit Matten absi<strong>ch</strong>ern<br />

und mit den Kindern<br />

genau bespre<strong>ch</strong>en. Ni<strong>ch</strong>t<br />

ruckartig wegspringen!<br />

ÿ Die «Wettkämpfer»<br />

spre<strong>ch</strong>en die Regeln<br />

im Voraus ab.<br />

Ÿ Ritterkampf:<br />

Vgl. Bro 3/3, S. 4<br />

Å Si<strong>ch</strong> gegenseitig<br />

vertrauen


2 Stützen und Klettern <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 9<br />

2 Stützen und Klettern<br />

2.1 Auf der hohen Stange<br />

Das Erproben des Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>ts sowie unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong> anspru<strong>ch</strong>svoller<br />

Bewegungen an und auf der Reckstange ermögli<strong>ch</strong>t dem Kind Grenzerfahrungen,<br />

erweitert das Raumempfinden und vermittelt ihm <strong>–</strong> bei genügend<br />

langer Übungszeit <strong>–</strong> Selbstsi<strong>ch</strong>erheit. Das folgende Übungsgut ist na<strong>ch</strong> dem<br />

Prinzip «Vom Lei<strong>ch</strong>ten zum Anspru<strong>ch</strong>svollen» gegliedert, was au<strong>ch</strong> einer<br />

mögli<strong>ch</strong>en Abstufung vom 1.<strong>–</strong>4. S<strong>ch</strong>uljahr entspri<strong>ch</strong>t. Immer ca. 4<strong>–</strong>6 Kinder<br />

ri<strong>ch</strong>ten ein Reck ein und turnen ans<strong>ch</strong>liessend daran. Auf Intensität a<strong>ch</strong>ten:<br />

Kreisbetrieb (2<strong>–</strong>3 glei<strong>ch</strong>zeitig Turnende pro Reck); Rhythmisieren, au<strong>ch</strong><br />

beim We<strong>ch</strong>sel zwis<strong>ch</strong>en Helfen und Turnen. Die mit einem Î bezei<strong>ch</strong>neten<br />

Übungen werden als Lernkontrollen empfohlen.<br />

Keck ans Reck: Die ersten animierenden Formen ermögli<strong>ch</strong>en<br />

das Einturnen direkt am Reck.<br />

Stange im untersten Lo<strong>ch</strong>:<br />

• Die Stange auf fantasievolle Weise im flüssigen<br />

Kreisverkehr überqueren.<br />

• Balancieren und die Körperstellung verändern; Abstützhilfe<br />

verringern. In wel<strong>ch</strong>er Stellung brau<strong>ch</strong>t es<br />

am wenigsten Hilfe?<br />

• Î: Seiltanz: Über die Stange balancieren.<br />

Stange bau<strong>ch</strong>ho<strong>ch</strong>:<br />

• Wie Affen <strong>–</strong> um und über die Stange <strong>–</strong> vw. und rw.<br />

klettern, hangeln…; Klammermögli<strong>ch</strong>keiten herausfinden<br />

(Beine/Füsse; Arme/Hände).<br />

• Ho<strong>ch</strong>springen zum Stütz, Einrollen, langsamer Felgabs<strong>ch</strong>wung<br />

vw.; Ho<strong>ch</strong>klettern zum Sitz: Abspringen<br />

vw. oder Einrollen und langsames Senken rw. zum<br />

Kniehang mit Ristgriff, weiterdrehen rw. zum Kauerstand<br />

(Klammergriff am Oberarm, Hilfe allmähli<strong>ch</strong><br />

abbauen!). Ziel: ri<strong>ch</strong>tiges Verhalten bei Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>tsverlust.<br />

• Î: Sprung vorlings zum Stütz oder rücklings zum<br />

Sitz: ohne Abstützen im Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t bleiben. In<br />

dieser Position seitwärts die Stange überqueren. Einfa<strong>ch</strong>er<br />

oder fortgesetzter We<strong>ch</strong>sel Stütz, Sitz, Stütz<br />

mit halber Drehung und Stützwe<strong>ch</strong>sel.<br />

Stange brustho<strong>ch</strong>:<br />

• Î: Sprung zum Stütz, Felgabs<strong>ch</strong>wung vw. zum<br />

Stand; dasselbe rw. (Felgaufs<strong>ch</strong>wung). Mögli<strong>ch</strong>keiten<br />

des Helfens su<strong>ch</strong>en: Steighilfe, Drehhilfe, Geländehilfe<br />

mit s<strong>ch</strong>iefer Ebene… Ziel: ohne Hilfe turnen.<br />

• Î: Sprung zum Stütz, halbe Drehung zum Sitz,<br />

Kniehang, Stütz auf den Händen, Niedersprung zur<br />

Kauerstellung, Rolle vw. Partner si<strong>ch</strong>ert.<br />

• We<strong>ch</strong>sel zwis<strong>ch</strong>en Stütz und Sitz erproben.<br />

• Si<strong>ch</strong> aus dem einbeinigen Kniehang in den Stütz emporstemmen.<br />

Wie kann geholfen werden? Dasselbe<br />

mit weniger Kraft aus dem S<strong>ch</strong>aukeln als Knieaufs<strong>ch</strong>wung.<br />

• Î: Knieab- und Aufs<strong>ch</strong>wung und Überspreizen zum<br />

Niedersprung vw.<br />

• Î: Verbindungsformen allein oder zu zweit zwis<strong>ch</strong>en<br />

den Positionen Sitz, (Knie-)Hang und Stütz<br />

(mit/ohne Hilfe, mit/ohne Bodenberührung).<br />

Ohne festen Boden,<br />

aber die Stange gibt<br />

dir Si<strong>ch</strong>erheit!<br />

‡ Wenn Reckanlagen im Freien<br />

vorhanden sind, sollen diese genutzt<br />

werden.<br />

fi Je höher die Stange, desto<br />

grösser die Herausforderung, aber<br />

au<strong>ch</strong> das Risiko bei einem Sturz.<br />

Die Kinder lernen, si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> angepasste<br />

Hilfestellung, z.B. mit<br />

Klammergriff an den Oberarmen<br />

(vgl. Skizze unten), Vertrauen zu<br />

geben. Eine S<strong>ch</strong>aumstoffmatte<br />

verhilft au<strong>ch</strong> Ängstli<strong>ch</strong>en, si<strong>ch</strong> in<br />

no<strong>ch</strong> grössere Höhen zu wagen.<br />

Ÿ Weitere Helfergriffe: Vgl. Bro<br />

3/3, S. 13 und Bro 3/4, S. 27<br />

Ÿ Weitere Formen am<br />

Reck mit Drehen und<br />

S<strong>ch</strong>aukeln: Vgl. Bro 3/3,<br />

S. 20 f. und S. 24


2 Stützen und Klettern <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 10<br />

2.2 Auf allen vieren<br />

Das Gewi<strong>ch</strong>t des eigenen Körpers v.a. mit der Rumpfmuskulatur zu tragen,<br />

ist ni<strong>ch</strong>t alltägli<strong>ch</strong>. Das Kräftigen des Stützapparates soll lustvoll und spieleris<strong>ch</strong><br />

erfolgen. Es muss aber immer wieder unterbro<strong>ch</strong>en werden, denn das<br />

Ungewohnte kann sonst zu anstrengend werden.<br />

Kopf-Ball: Auf allen vieren spielen si<strong>ch</strong> zwei Kinder<br />

einen Ball zu. Einfa<strong>ch</strong> ist es mit dem Kopf, s<strong>ch</strong>wieriger<br />

mit den Füssen, wenn man unter dem Körper rückwärts<br />

s<strong>ch</strong>aut.<br />

• Mit Kopfbällen ein Ziel (z.B. Keulen) oder ein gegneris<strong>ch</strong>es<br />

Tor treffen.<br />

• 4-Füssler-Minigolf: Spielflä<strong>ch</strong>e mit Matten begrenzt.<br />

Die Kinder erfinden eine Art Minigolfspiel. Als<br />

S<strong>ch</strong>läger dient der Kopf oder ein Fuss.<br />

Kugelbahn: Auf allen vieren rücklings versu<strong>ch</strong>en die<br />

Kinder (in Gruppen) einen Ball von einem zum andern<br />

weiterrollen zu lassen, ohne dazu die stützenden Hände<br />

zu gebrau<strong>ch</strong>en.<br />

• Geräte wie Barren, S<strong>ch</strong>wedenkasten, Langbank einbeziehen,<br />

um einen Ball hinunterrollen zu lassen.<br />

Wie wird es mögli<strong>ch</strong> <strong>–</strong> ohne Zuhilfenahme der Hände<br />

<strong>–</strong> den Ball au<strong>ch</strong> wieder na<strong>ch</strong> oben zu bringen?<br />

• Gelingt es, ein «Ei» (Wei<strong>ch</strong>ball) auf allen vieren zu<br />

transportieren, ohne es mit den Händen zu halten?<br />

• Zu zweit tun si<strong>ch</strong> neue Mögli<strong>ch</strong>keiten auf.<br />

• Ist au<strong>ch</strong> ein Eildienst oder gar ein Überqueren von<br />

Hindernissen mögli<strong>ch</strong>?<br />

Katzenbuckel: A steht im Vierfüssler-Stand und wird<br />

von B mit einer Hand berührt. Der Berührungspunkt<br />

soll stets zum hö<strong>ch</strong>sten oder <strong>–</strong> je na<strong>ch</strong> Abspra<strong>ch</strong>e <strong>–</strong><br />

zum tiefsten Punkt des Rückens werden.<br />

• A hebt einen Arm oder ein Bein an. Auf nur drei<br />

Abstützpunkten wird es wackliger und anstrengender.<br />

Gelingt es A, im Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t zu bleiben?<br />

• Auf einer Matte: B versu<strong>ch</strong>t A aus der Vierfüsslerposition<br />

zu stossen/ziehen, ohne dabei zu s<strong>ch</strong>lagen.<br />

Die Spur halten: Auf allen vieren einer bestimmten<br />

Linie oder Seilspur folgen. A s<strong>ch</strong>liesst die Augen und<br />

wird von B an den Hüften gelenkt. Wel<strong>ch</strong>em Team gelingt<br />

es, die Strecke ohne Fehler (Berührung der Linie<br />

oder des Seils) zu überwinden.<br />

• A geht auf allen vieren, die Augen offen. B versu<strong>ch</strong>t,<br />

A dur<strong>ch</strong> lei<strong>ch</strong>tes S<strong>ch</strong>ubsen an den Hüften an einem<br />

fehlerfreien Zurücklegen der Strecke zu hindern.<br />

• A muss B auf seinem Rücken über die Strecke transportieren.<br />

Wie geht's am besten?<br />

Liegestütz vorlings: Mit kleinen S<strong>ch</strong>ritten rw. zwis<strong>ch</strong>en<br />

die Hände in die Kauerstellung gehen, ohne die<br />

Handflä<strong>ch</strong>en vom Boden zu lösen.<br />

• In diese Kauerstellung springen oder zwis<strong>ch</strong>en den<br />

Händen dur<strong>ch</strong> in den Liegestütz rl. gehen.<br />

B<br />

A<br />

Was kannst du alles<br />

als «Vierbeiner»?<br />

¤ Die Kinder eigene Spielregeln<br />

bestimmen lassen.<br />

ÿ Im Werken eine Kugelbahn<br />

bauen.<br />

ÿ Spra<strong>ch</strong>e: Wel<strong>ch</strong>e Körperteile<br />

können die Kinder benennen?<br />

Messen: Was ist länger, der Unter-<br />

oder der Oberarm? Den eigenen<br />

Körper ausmessen und aufzei<strong>ch</strong>nen.<br />

fi Wi<strong>ch</strong>tig: Nie die Wirbelsäule,<br />

insbesondere die Kreuzgegend,<br />

belasten!


2 Stützen und Klettern <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 11<br />

2.3 Auf den Armen und S<strong>ch</strong>ultern stützen<br />

Kopfüber wird es s<strong>ch</strong>wieriger, si<strong>ch</strong> im Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t zu halten. Bei geeigneten<br />

Hilfen lassen si<strong>ch</strong> wie auf dem Rummelplatz au<strong>ch</strong> in der Turnhalle<br />

ausserordentli<strong>ch</strong>e Situationen ungefährli<strong>ch</strong> erproben.<br />

Bleib oben: Über einen Therapieball na<strong>ch</strong> vorne in<br />

den Liegestütz, Hüften ho<strong>ch</strong>ziehen und wie ein Jockey<br />

auf den Ball zu sitzen kommen. Gelingt es, oben zu<br />

bleiben?<br />

• Es gibt vielerlei Arten si<strong>ch</strong> aufs Pferd zu setzen: Mit<br />

Hilfe eines Partners, der anfängli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong>ern<br />

kann. Zu zweit vers<strong>ch</strong>iedene Mögli<strong>ch</strong>keiten su<strong>ch</strong>en.<br />

• Auf dem Ball reitend einander jagen, kämpfen wie<br />

Ritter und den andern Kunststücke zeigen.<br />

Klettertour: A ist im Knieliegestütz. Gelingt es B, A<br />

zu umklettern, d.h. si<strong>ch</strong> quer über dessen Rücken zu<br />

legen, unter dem Bau<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> und wieder ho<strong>ch</strong>. A ist<br />

ni<strong>ch</strong>t bloss ein starrer Fels, sondern soll mit Gewi<strong>ch</strong>tsverlagerung<br />

na<strong>ch</strong> hinten und mit einer Hand helfen.<br />

• Zu zweit (dritt) si<strong>ch</strong> so ineinander verhängen, dass<br />

eine neue Gestalt, ein Fabelwesen oder ein Saurier,<br />

entsteht. Kann si<strong>ch</strong> dieses Tier no<strong>ch</strong> fortbewegen?<br />

• Pyramide: A und B im Knieliegestütz nebeneinander.<br />

C versu<strong>ch</strong>t auf denS<strong>ch</strong>ultern und dem Becken<br />

von A/B einen Knieliegestütz. Können andere Positionen<br />

eingenommen werden?<br />

Hand-Stand: A legt si<strong>ch</strong> bis zu den Hüften quer auf<br />

einen S<strong>ch</strong>wedenkasten (4-teilig), Stütz mit den Armen<br />

nahe auf dem Boden. B legt ihm einen Softball auf die<br />

Fesseln. Dur<strong>ch</strong> langsames Spannen des ganzen Körpers,<br />

d.h. Strecken der Hüften, rollt der Ball über den<br />

Rücken.<br />

• Den Ball in ein Ziel (Fahrradpneu, Reifen) rollen.<br />

• Hüften vom Kasten lösen, das Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t aber<br />

trotzdem halten.<br />

S<strong>ch</strong>ulter-Stand: Zwei Kasten (2-teilig) nebeneinander<br />

mit einem Therapieball auf der freien Mittelgasse:<br />

Gelingt es A, si<strong>ch</strong> in einem gehockten S<strong>ch</strong>ulterstand<br />

im Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t zu halten. B stützt den Rücken mit<br />

dem Therapieball, um ein Fallen zu vermeiden.<br />

• A und B steigen ho<strong>ch</strong>. Es si<strong>ch</strong>ert der Therapieball.<br />

• Aus der gehockten Stellung langsam strecken.<br />

• Ohne Therapieball, eine quergelegte Matte si<strong>ch</strong>ert.<br />

Hand-Stütz-Akrobatik: Mattenunterlage. A auf dem<br />

Rücken, die Füsse aufgestellt, stützt die Hüften von B<br />

mit gestreckten Armen im Lot. B stützt si<strong>ch</strong> mit den<br />

Händen auf der Matte ab. Gelingt es B, dur<strong>ch</strong> Spannen<br />

von Gesäss und Rücken die Füsse immer höher vom<br />

Boden abzuheben und das Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t zu behalten?<br />

• Gibt es zu zweit weitere akrobatis<strong>ch</strong>e Mögli<strong>ch</strong>keiten,<br />

das Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t zu halten?<br />

A<br />

B<br />

Gelingt es, das Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t<br />

beim Stützen<br />

zu halten?<br />

ÿ Thema: Ritterspiele auf einer<br />

mittelalterli<strong>ch</strong>en Burg<br />

fi Matten si<strong>ch</strong>ern den mögli<strong>ch</strong>en<br />

Sturzraum.<br />

fi Partnerhilfe für C. Nur auf<br />

S<strong>ch</strong>ultern und Gesäss knien, stützen,<br />

sitzen oder stehen!<br />

Å Unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e Höhen aufgrund<br />

der Körpergrössen; keine<br />

Hohlkreuz-Haltung!<br />

fi Langsam und mit Partnerhilfe<br />

(Klammergriff an Obers<strong>ch</strong>enkeln)<br />

Î Handstand mit Partnersi<strong>ch</strong>erung<br />

Å Auf- und Abstieg genau<br />

bespre<strong>ch</strong>en.<br />

fi Anfangs zusätzli<strong>ch</strong>e Si<strong>ch</strong>erung<br />

von der Seite<br />

(Klammergriff an Obers<strong>ch</strong>enkeln)<br />

Î Zu zweit eine Hand-<br />

Stütz-Kombination vorzeigen.


2 Stützen und Klettern <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 12<br />

2.4 Stützend über Hindernisse springen<br />

Wenn wir stürzen, versu<strong>ch</strong>en wir normalerweise den Fall zu bremsen, indem<br />

wir uns abstützen oder bewusst abrollen. Die Fallenergie in einer neuen<br />

Ri<strong>ch</strong>tung zu nutzen, ist ungewohnt. Diese spezielle Fähigkeit kann dur<strong>ch</strong><br />

vielseitige Stütz-Sprung-Formen gefördert werden.<br />

Mit dem Ball: Bei jeder Landung versu<strong>ch</strong>en, mit den<br />

Beingelenken die Belastung zu dämpfen, damit die<br />

Wirbelsäule ges<strong>ch</strong>ont wird.<br />

• A rollt B einen Ball zu. B setzt si<strong>ch</strong> auf den Ball, um<br />

diesen zu stoppen, indem er si<strong>ch</strong> wei<strong>ch</strong> auf den Ball<br />

setzt, ohne die Hände zu gebrau<strong>ch</strong>en.<br />

• Auf unzählige Arten lässt si<strong>ch</strong> ein rollender Ball<br />

überspringen. Versu<strong>ch</strong>t Formen, bei denen die Hände<br />

auf dem Boden stützen.<br />

• Gelingt es, den Ball - ohne ihn mit den Händen zu<br />

halten - in fortlaufenden Hasenhüpfern mitzuführen<br />

oder an eine bestimmte Stelle zu werfen?<br />

• Gelingt es, einen aufspringenden Ball au<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>en<br />

Obers<strong>ch</strong>enkeln und dem Bau<strong>ch</strong> einzufangen? Tip:<br />

Mit dem Ball tiefgehen.<br />

Aufs «Pferd» springen: Der Cowboy und das Cowgirl<br />

versu<strong>ch</strong>en, auf vielfältige Art aufs «Pferd» ho<strong>ch</strong>zuspringen<br />

oder es zu überqueren. Es ist lei<strong>ch</strong>ter, mit<br />

den Händen auf dem «Pferderücken» (Bock, Kasten)<br />

zu stützen und mit den Beinen über den «S<strong>ch</strong>wanz»<br />

(gespanntes Seil am Bock- oder Kastenende) zu springen;<br />

die Höhe variieren.<br />

Gummitwist mit Abstützen: In der Verlängerung eines<br />

S<strong>ch</strong>wedenkastens ist eine Gummitwist-S<strong>ch</strong>nur gespannt<br />

(an Sprossenwand, Gitterleiter, Barren etc.).<br />

Mit Stütz auf dem Kastenende kreieren die S<strong>ch</strong>üler<br />

Gummitwistfolgen, z. B. einwenden (zwis<strong>ch</strong>en die<br />

S<strong>ch</strong>nüre), aufgräts<strong>ch</strong>en (auf die S<strong>ch</strong>nüre) usw.<br />

Weite Hasensprünge: Na<strong>ch</strong> vorne zu springen und<br />

dabei zu stützen, ist ni<strong>ch</strong>t ganz einfa<strong>ch</strong>, wenn man<br />

ni<strong>ch</strong>t auf die Nase fallen will. Gelingt es, wie ein Hase<br />

über kleine Gräben (Mattenlücken) oder gar über<br />

«Kohlköpfe» (Bälle) zu hüpfen.<br />

• Zwei Langbänke, S<strong>ch</strong>wedenkasten (2<strong>–</strong>3-teilig) im<br />

Abstand von ca. 40 cm nebeneinander: Dur<strong>ch</strong> Abstützen<br />

links und re<strong>ch</strong>ts werden in diesem «Graben»<br />

Medizinbälle übersprungen.<br />

• Zwei S<strong>ch</strong>wedenkasten in einer Kombination tief und<br />

ho<strong>ch</strong>: Vielfältiges Aufhocken, Überwenden mit hohem<br />

oder tiefem Abstützen.<br />

• Gelingt es, aus Anlauf wie ein Hase (Hasenhüpfer),<br />

auf einen S<strong>ch</strong>wedenkasten aufzuhocken oder aufzuwenden?<br />

• Stütz-Sprung-Parcours: Ideen der Kinder aufnehmen<br />

und weiterentwickeln; Seile, Gymnastikstäbe und<br />

Reifen einbeziehen.<br />

Für kurze Zeit nur auf<br />

den Händen stützen.<br />

ÿ Weshalb bri<strong>ch</strong>t ein Flugzeug bei<br />

der Landung ni<strong>ch</strong>t auseinander?<br />

(Federung in Fahrwerk und Material)<br />

Ÿ Einen Sprung-Parcours bauen:<br />

Vgl. Bro 3/3, S. 13<br />

ca. 40 cm Abstand<br />

Î Stütz-Sprung-Kombination


2 Stützen und Klettern <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 13<br />

2.5 Si<strong>ch</strong> gegenseitig (unter-)stützen<br />

Si<strong>ch</strong> gegenseitig helfen ist (no<strong>ch</strong>) ni<strong>ch</strong>t selbstverständli<strong>ch</strong> für die Kinder.<br />

Si<strong>ch</strong> über längere Zeit zu berühren, ist ungewohnt. Wo muss wie «zugepackt»<br />

werden? Mit spieleris<strong>ch</strong>en Formen lernen die Kinder, einander zu<br />

helfen und si<strong>ch</strong> gegenseitig zu unterstützen.<br />

Gerade wie ein Baumstamm: Die Kinder, benannt<br />

na<strong>ch</strong> Bäumen (Ei<strong>ch</strong>e, Tanne, Bu<strong>ch</strong>e), laufen nebeneinander.<br />

Auf Zuruf «Tanne» bleibt diese sofort stehen<br />

und fällt gestreckt Ri<strong>ch</strong>tung Boden. Die andern beiden<br />

(Ei<strong>ch</strong>e und Bu<strong>ch</strong>e) reagieren sofort, fangen die «fallende»<br />

Tanne auf und stellen sie wieder auf.<br />

• Ein fallender Baumstamm (Ei<strong>ch</strong>e) wird von den andern<br />

zwei bis zum Boden gebremst.<br />

• Ein Baum wird ins Wanken gebra<strong>ch</strong>t, d.h. an seinen<br />

«Ästen» (Armen) hin- und hergezogen; er bleibt<br />

trotzdem ganz gespannt.<br />

• Alle Baumstämme (gefällte Bu<strong>ch</strong>en) werden wegtransportiert.<br />

Zu viert einen fünften über Hindernisse<br />

(Medizinball, Therapieball, S<strong>ch</strong>wedenkasten, Langbank,)<br />

tragen. Wo ist es am einfa<strong>ch</strong>sten, das Gewi<strong>ch</strong>t<br />

zu unterstützen, bzw. anzupacken. Tip: nahe am<br />

Rumpf!<br />

Hilfe geben: Gräts<strong>ch</strong>e oder Hocke vom Kasten/Bock<br />

oder über denselben: Zwei Helfer unterstützen das<br />

springende Kind mit Klammergriff am Oberarm.<br />

• Lernhilfe für Springende und Helfer: Hocksprünge<br />

zwis<strong>ch</strong>en zwei nebeneinander gestellte Kästen oder<br />

Böcke, die von einer Gummitwist-S<strong>ch</strong>nur umspannt<br />

sind. Die Höhe des Seiles langsam steigern.<br />

• «Teststrecke», vor allem au<strong>ch</strong> für die Helfenden: Im<br />

Klammergriff dur<strong>ch</strong> die ersten zwei Helfenden auf<br />

einem Minitramp mit Stütz auf einem Böckli federn<br />

und eine Gräts<strong>ch</strong>e ausführen. Landung auf einer<br />

Doppellangbank mit Matten. Anlauf zum Einspringen<br />

ins zweite Minitramp, Klammergriff von zwei<br />

weiteren Helfenden, Zwis<strong>ch</strong>enfedern, Hocke über<br />

höheres Böckli oder über einen Kasten mit Landung<br />

in der S<strong>ch</strong>aumstoffmatte.<br />

• Böcklipyramide: Wie viele haben auf einem einzigen<br />

Böckli Platz? Ein sorgfältiges Auf- und Absteigen<br />

planen.<br />

Ohne Hilfe: Zwis<strong>ch</strong>en Kasten und Wei<strong>ch</strong>matte liegt<br />

eine Bodenturnmatte. Aus Anlauf auf den Kasten längs<br />

(ein- bis dreiteilig) aufhocken, abrollen zum Sitz am<br />

Kastenende und Anlauf zur Sprungrolle auf die Wei<strong>ch</strong>matte.<br />

• Aus Anlauf aufhocken, abgräts<strong>ch</strong>en am Kastenende,<br />

wei<strong>ch</strong> landen zur ans<strong>ch</strong>liessenden Sprungrolle über<br />

ein Hindernis in die S<strong>ch</strong>aumstoffmatte.<br />

• Teile aus dem Stütz-Sprung-Parcours (Vgl. Bro 3/3,<br />

S. 12) übernehmen.<br />

Mit gegenseitiger Hilfe<br />

s<strong>ch</strong>wierige Bewegungsaufgaben<br />

lösen.<br />

ÿ Realien: Woran könnt ihr Bäume<br />

erkennen? An der Kronenform,<br />

an der Rinde, den Blättern?<br />

Vgl. Bro 6/3, S. 9 f.<br />

Å Keine Fehlbelastungen, d.h.<br />

ri<strong>ch</strong>tige Hebete<strong>ch</strong>nik zeigen und<br />

konsequent fordern.<br />

ÿ Körper-Spra<strong>ch</strong>e:<br />

Vgl. Bro 2/3, S. 13. Was heisst:<br />

«Jemandem unter die Arme greifen?»<br />

fi Weitere Klammergriff-Arten:<br />

Vgl. Bro 3/4, S. 27<br />

Ÿ Gummitwist-Sprünge:<br />

Vgl. Bro 3/3, S. 12<br />

Å Helferposition: S<strong>ch</strong>räg vor<br />

(ni<strong>ch</strong>t neben!) dem Hindernis stehen.<br />

Turnende früh packen (entgegen<br />

gehen) und bis zur si<strong>ch</strong>eren<br />

Landung begleiten.<br />

Ÿ Einführung<br />

ins Minitrampolinspringen:<br />

Vgl. Bro 3/4,<br />

S. 11 f.<br />

Î Diese oder eine ähnli<strong>ch</strong>e Bewegungsfolge<br />

na<strong>ch</strong> vereinbarten<br />

Bewegungskriterien fliessend vorzeigen<br />

können.


2 Stützen und Klettern <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 14<br />

2.6 Im Kletter-Gerätegarten<br />

Die Kinder lernen ihre Grenzen kennen und ihre Ängste abbauen. Dadur<strong>ch</strong><br />

werden sie in ihrem Selbstvertrauen gestärkt. Um dies zu errei<strong>ch</strong>en, ist es<br />

wi<strong>ch</strong>tig, dass die Übungen zwar einfa<strong>ch</strong> und risikolos, aber trotzdem spannend<br />

gestaltet werden.<br />

Freies Klettern: Die Kinder klettern frei von Gerät zu<br />

Gerät, ohne dabei den Boden zu berühren. Na<strong>ch</strong> einer<br />

ersten Phase des Erkundens, bei der sie jedes Gerät<br />

mindestens einmal bestiegen haben müssen, versu<strong>ch</strong>en<br />

sie, vers<strong>ch</strong>iedene Bewegungsaufgaben zu lösen. Sie<br />

probieren auf die folgenden Arten zu klettern:<br />

• Auf den Knien, auf dem Gesäss, auf dem Bau<strong>ch</strong> liegend<br />

(wie S<strong>ch</strong>langen).<br />

• Zuerst im Zeitlupentempo, mögli<strong>ch</strong>st s<strong>ch</strong>nell und<br />

do<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> kontrolliert.<br />

• Aufre<strong>ch</strong>t auf den Geräten, dabei nur no<strong>ch</strong> eine oder<br />

gar keine Hand mehr zum Si<strong>ch</strong>ern benützen (stolze<br />

Haltung).<br />

• Mit einem Gegenstand (Ball, Keule…) in der Hand<br />

oder unter dem Arm.<br />

Eine Route wählen: A su<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> einen mögli<strong>ch</strong>st<br />

s<strong>ch</strong>wierigen Weg, der im Zickzack dur<strong>ch</strong> den Kletter-<br />

Gerätegarten führt. B folgt ihm.<br />

• B klettert die Route, die A erklärt. Beispiel: über die<br />

Langbank, auf den S<strong>ch</strong>wedenkasten, über den oberen<br />

Holm des Stufenbarrens zum Barren, unter dem<br />

Barren dur<strong>ch</strong> zur Sprossenwand und hierher.<br />

• Ers<strong>ch</strong>werungen herausfinden, z.B. nur eine Hand<br />

zum Klettern gebrau<strong>ch</strong>en.<br />

• Gelingt es, an Geräten rundum zu klettern?<br />

Berg und Tal: Auf der Route Pausen einlegen, zuoberst<br />

anhalten, um die Aussi<strong>ch</strong>t zu geniessen, ein<br />

S<strong>ch</strong>neefeld (Langbank-Rampe) hinunterruts<strong>ch</strong>en, in<br />

den Tiefs<strong>ch</strong>nee (S<strong>ch</strong>aumstoffmatte) springen etc.<br />

• Kann si<strong>ch</strong> die ganze Klasse (inkl. Lehrperson) auf<br />

einem bestimmten Gipfel treffen? (Fantasie-)Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />

erzählen, z.B. von dem, was wir sehen,<br />

wenn wir hinunters<strong>ch</strong>auen: Tiere, Felder, Strassen,<br />

Städte, Flüsse…<br />

Wie auf Bäumen: Mehrere Barren bzw. Stufenbarren<br />

nebeneinander, evtl. mit Reckanlage und anderen Geräten<br />

kombinieren. Si<strong>ch</strong> wie Ei<strong>ch</strong>hörn<strong>ch</strong>en/Affen im<br />

«Geäst» bewegen: unten/oben dur<strong>ch</strong> usw.<br />

• Die Lehrperson s<strong>ch</strong>ildert Verhaltensweisen von Tieren;<br />

die Kinder bewegen si<strong>ch</strong> entspre<strong>ch</strong>end: Die<br />

Ei<strong>ch</strong>hörn<strong>ch</strong>en kommen neugierig näher…<br />

• In kleinen Gruppen eine Tierges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te spielen, wel<strong>ch</strong>e<br />

si<strong>ch</strong> v.a. auf den Bäumen abspielt.<br />

• Wintervorräte sammeln: Auf dem Boden liegen Tennisbälle,<br />

Turnbänder… Diese einsammeln, ohne den<br />

Baum zu verlassen, und sie auf dem Baum als «Wintervorrat»<br />

deponieren (Sack o.Ä. aufhängen).<br />

Gewinne Si<strong>ch</strong>erheit<br />

und Vertrauen beim<br />

Klettern!<br />

¤ Für alle Übungen mögli<strong>ch</strong>st<br />

viele Geräte aufstellen. Offene<br />

Bewegungsaufgaben in Kleingruppen<br />

lösen lassen. Den Klettergarten<br />

wenn mögli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> anderen<br />

Klassen zur Verfügung stellen.<br />

Å Rücksi<strong>ch</strong>t auf die andern<br />

nehmen und den<br />

We<strong>ch</strong>sel abspre<strong>ch</strong>en.<br />

ÿ Heimatkunde: Was bea<strong>ch</strong>ten<br />

wir, wenn wir auf eine Wanderung<br />

oder in die Berge gehen?<br />

Eine Wanderung planen: Sonnenaufgang<br />

auf der Alp (evtl. Eltern<br />

einbeziehen).<br />

ÿ Tiere: Wel<strong>ch</strong>e Tiere leben auf<br />

den Bäumen? Wie verhalten sie<br />

si<strong>ch</strong>?<br />

fi Genügend Matten legen;<br />

Risiken eins<strong>ch</strong>ätzen<br />

lernen.


2 Stützen und Klettern <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 15<br />

2.7 Klettern wie am Fels<br />

Die Kinder lernen das Wesentli<strong>ch</strong>ste der Kletterbewegung kennen: das optimale<br />

Verlagern des Körpers<strong>ch</strong>werpunktes. Sie merken, dass sie am wenigsten<br />

Kraft aufwenden müssen, wenn si<strong>ch</strong> ihr Körpers<strong>ch</strong>werpunkt mögli<strong>ch</strong>st<br />

über der Standflä<strong>ch</strong>e befindet.<br />

Eide<strong>ch</strong>se: Die Kinder klettern ho<strong>ch</strong> bzw. kleben wie<br />

eine Eide<strong>ch</strong>se an der Sprossenwand.<br />

• Ers<strong>ch</strong>werung: Die Kinder markieren mit Spielbändern,<br />

wel<strong>ch</strong>e Sprossen benutzt werden dürfen.<br />

• Gegensatzerfahrung: Was passiert, wenn man den<br />

Bau<strong>ch</strong> von der Wand entfernt?<br />

• Die Kinder dur<strong>ch</strong>queren die Sprossenwand. Sie beginnen<br />

ganz ausgestreckt. Mit jedem neuen Wandteil<br />

greifen sie eine oder zwei Sprossen tiefer, bleiben<br />

aber mit den Füssen immer auf glei<strong>ch</strong>er Höhe.<br />

Wollfaden: Eine 4er-Gruppe wählt eine Farbe und legt<br />

ihre Wollfadenroute in die «Wand». Die Kinder klettern<br />

die Routen ab, mit dem Bau<strong>ch</strong>nabel immer auf der<br />

Höhe der S<strong>ch</strong>nur, wobei die Entfernung von der Wand<br />

nie mehr als ca. 10 cm betragen sollte.<br />

• Klettern mit Überkreuzen der Arme und/oder der<br />

Beine.<br />

• Nur mit den Fingerspitzen oder nur mit zwei Fingern<br />

oder die Sprossen nur von unten halten.<br />

• Die Sprossenwand mit Klebebändern o.Ä. als Tonleiter<br />

gestalten; Töne erklettern und summen.<br />

Klettertest: Die Kinder bleiben auf ein Signal in der<br />

Position stehen, in der sie si<strong>ch</strong> gerade befinden, überprüfen,<br />

ob sie mit dem Bau<strong>ch</strong> nahe an der Wand sind<br />

und ob sie ihr Gewi<strong>ch</strong>t über dem Standfuss haben.<br />

• Versu<strong>ch</strong>en, sorgfältig auf ein Bein zu stehen und es<br />

mit dem ganzen Körpergewi<strong>ch</strong>t zu belasten. Die Arme<br />

dienen nur no<strong>ch</strong> zur Wahrung des Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>tes.<br />

• Si<strong>ch</strong> nur an einem oder zwei Fingern halten, um zu<br />

spüren, ob das Gewi<strong>ch</strong>t vor allem auf dem einen, belasteten<br />

Bein getragen wird.<br />

Überhang: Die «Kletterwand» (Gitterleiter, Klettergerüst…)<br />

wird kontinuierli<strong>ch</strong> in der Neigung verstellt<br />

(senkre<strong>ch</strong>t bis überhängend). Die Kinder versu<strong>ch</strong>en,<br />

mögli<strong>ch</strong>st kraftsparend zu klettern.<br />

• Geht es au<strong>ch</strong> im Überhängenden besser, wenn man<br />

den Bau<strong>ch</strong> an das Gerüst drückt?<br />

• Brau<strong>ch</strong>t man mehr Kraft, wenn die Arme gestreckt<br />

sind oder wenn sie gebeugt sind? Die Kinder können<br />

das am besten überprüfen, indem sie si<strong>ch</strong> nur no<strong>ch</strong><br />

mit einer Hand halten.<br />

• Unterhalb anderer Geräte klettern (Barren, S<strong>ch</strong>webebalken,<br />

zwis<strong>ch</strong>en Sprossenwand und Barren eingeklemmte<br />

Langbänke, Kletterstange etc.).<br />

• Um ein Gerät herum klettern (Barren, Pferd, S<strong>ch</strong>webebalken).<br />

Wir lernen «ri<strong>ch</strong>tig»<br />

klettern.<br />

fi Sprossenwand oder Klettergerüst:<br />

Die Bewegungen sollen<br />

langsam und kontrolliert sein.<br />

Ÿ Gewi<strong>ch</strong>t verlagern:<br />

Vgl. Bro 3/3, S. 8<br />

Å Bei Ri<strong>ch</strong>tungswe<strong>ch</strong>sel der<br />

Route den Faden einmal um die<br />

betreffende Sprosse wickeln!<br />

¤ Sprossenwand, Klettergerüst,<br />

Kletterleiter, Kletterwand, Steinmauer<br />

einbeziehen.<br />

ÿ Spra<strong>ch</strong>e: Wel<strong>ch</strong>e Ausrüstung<br />

brau<strong>ch</strong>t man zum Klettern, für<br />

deine Lieblingssportart?<br />

Î Einen Kletterparcours in einer<br />

festgelegten Zeit klettern, ohne<br />

den Boden zu berühren.


3 Drehen <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 16<br />

3 Drehen<br />

3.1 Drehungen entdecken<br />

Drehungen bewusst wahrnehmen und si<strong>ch</strong> orientieren<br />

Drehungen sind auf vielfältige Art und um vers<strong>ch</strong>iedene Dreha<strong>ch</strong>sen mögli<strong>ch</strong>,<br />

z.B. mit Rollen, an einer Stange auf-, ab-, um- und unters<strong>ch</strong>wingen oder<br />

au<strong>ch</strong> beim Übers<strong>ch</strong>lagen. Bei s<strong>ch</strong>nellen Drehungen verliert der Ungeübte für<br />

kurze Zeit die Orientierung; die Sinneswahrnehmungen sind zu wenig differenziert,<br />

um gezielte und koordinierte Nervenimpulse auf die Muskeln übertragen<br />

zu können. Unsi<strong>ch</strong>ere Bewegungen, oder im s<strong>ch</strong>limmeren Falle Stürze,<br />

sind die Folge. Für die psy<strong>ch</strong>omotoris<strong>ch</strong>e Entwicklung des Kindes ist es<br />

wi<strong>ch</strong>tig, mögli<strong>ch</strong>st früh vielseitige Dreherfahrungen zu ma<strong>ch</strong>en und dabei<br />

au<strong>ch</strong> etwas komplexere Bewegungen steuern zu lernen.<br />

Lernen dur<strong>ch</strong> Vorausdenken<br />

Beim Lernen von anspru<strong>ch</strong>svollen Bewegungen wird das Denken ges<strong>ch</strong>ult.<br />

Damit eine s<strong>ch</strong>wierige Bewegung gelingt, muss sie in ihren ents<strong>ch</strong>eidenden<br />

Merkmalen erkannt und vorausgeplant werden. Je klarer die auszuführende<br />

Bewegung in der Vorstellung verankert ist, desto besser kann der Ablauf koordiniert<br />

und gesteuert werden. Dur<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>ickte Aufgabenstellungen, Vorzeigen,<br />

bildhafte Bes<strong>ch</strong>reibungen, Ausführungshilfen, Tips, gegenseitiges<br />

Beoba<strong>ch</strong>ten, eigenes Formulieren der Abläufe etc. sollen die Kinder zu dieser<br />

kognitiven Leistung angeregt werden.<br />

Lernen dur<strong>ch</strong> Na<strong>ch</strong>denken<br />

Regelmässiges Überprüfen und Verarbeiten der Sinneseindrücke na<strong>ch</strong> Bewegungshandlungen<br />

ermögli<strong>ch</strong>t den Aufbau einer differenzierteren Sinneswahrnehmung.<br />

Das Reflektieren von Rückmeldungen <strong>–</strong> au<strong>ch</strong> von Signalen der<br />

Sinne <strong>–</strong> soll zu einem Gewohnheitsverhalten ni<strong>ch</strong>t nur beim Lernen von Bewegungen,<br />

sondern au<strong>ch</strong> beim Lernen im Alltag werden.<br />

Lernen, si<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong>er zu verhalten<br />

Mit folgenden Massnahmen kann ein Beitrag zu einem körpers<strong>ch</strong>onenden,<br />

unfallvorbeugenden und damit gesundheitsfördernden Verhalten beim Bewegen<br />

im Sportunterri<strong>ch</strong>t und im Alltag geleistet werden:<br />

• Den Körperempfindungen und Bewegungsgefühlen na<strong>ch</strong>spüren.<br />

• Die Aufmerksamkeit beim Lernen und Üben von Bewegungen über die<br />

Nahsinne (kinästhetis<strong>ch</strong>, vestibulär, taktil) und die Fernsinne (akustis<strong>ch</strong>,<br />

optis<strong>ch</strong>) lenken und verstärken.<br />

• Dur<strong>ch</strong> viele Wiederholungen die Eindrücke und Erfahrungen verglei<strong>ch</strong>en.<br />

• Dur<strong>ch</strong> bewusste Wahrnehmung der Sinnesreize zusehends zu einem si<strong>ch</strong>eren<br />

und kontrollierten Bewegungsverhalten gelangen.<br />

Am Beispiel Rollen vorwärts am Boden (vgl. Bro 3/3, S. 18) wird die Vorgehensweise,<br />

wie oben bes<strong>ch</strong>rieben, exemplaris<strong>ch</strong> umgesetzt. Dasselbe kann<br />

für alle Bewegungen, eventuell mit zusätzli<strong>ch</strong>en Hilfestellungen, angewendet<br />

werden.<br />

Ÿ Orientierungserfahrungen:<br />

Vgl. Bro 3/3, S. 4 ff.


3 Drehen <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3<br />

17<br />

3.2 Der Kopf steuert die Bewegung<br />

Ents<strong>ch</strong>eidende Aktionen beim raumorientierten Bewegen<br />

Die gezielte Körper- und Raumorientierung, speziell bei Drehbewegungen,<br />

hängt oft direkt mit der Kopfbewegung zusammen. Die Ursa<strong>ch</strong>e von erfolglosen<br />

Aufs<strong>ch</strong>wüngen, misslungenen Drehungen, instabilen Flugphasen oder<br />

unkontrollierten Landungen ist meist in einer unangepassten Kopfhaltung<br />

bzw. -bewegung zu su<strong>ch</strong>en.<br />

Die Stellung des Kopfes ist wi<strong>ch</strong>tig<br />

Die Stellung des Kopfes bestimmt die Länge der Hals- und Nackenmuskeln<br />

und beeinflusst deren Spannung. Dieser sogenannte Kopfstellreflex ist, zusammen<br />

mit der visuellen Raumorientierung, ents<strong>ch</strong>eidend für die Kontraktionsbereits<strong>ch</strong>aft<br />

der übrigen Muskelgruppen, wel<strong>ch</strong>e an der Bewegung beteiligt<br />

sind (Gelenkbeuger bzw. -strecker). Die Stellung des Kopfes ist also<br />

hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> verantwortli<strong>ch</strong> für den Bewegungsverlauf beim Drehen.<br />

Anregungen für die Umsetzung im Unterri<strong>ch</strong>t<br />

• In einer bestimmten Bewegungsphase einen vorher definierten Punkt im<br />

Raum oder am eigenen Körper ans<strong>ch</strong>auen. Beispiel: Na<strong>ch</strong> der Rolle vw.<br />

Strecksprung mit Blick zur Wand.<br />

• Einfa<strong>ch</strong>e Anweisungen führen am ehesten zum Erfolg. Beispiel: Auf ein<br />

Signal hin einen bestimmten Punkt fixieren.<br />

• Das Vorwärtsneigen des Kopfes ermögli<strong>ch</strong>t das Einrollen des Körpers und<br />

ermögli<strong>ch</strong>t dadur<strong>ch</strong> ein rundes Rollen vor- oder rückwärts. Beispiel: Blick<br />

zu den Knien bei der Rolle vw.<br />

• Dur<strong>ch</strong> das Anheben des Kopfes (ni<strong>ch</strong>t bis in den Nacken!) das Strecken<br />

des Körpers, insbesondere der Wirbelsäule, einleiten und damit die Drehung<br />

vor- oder rückwärts abbremsen. Beispiel: Aufri<strong>ch</strong>ten na<strong>ch</strong> dem Felgums<strong>ch</strong>wung.<br />

• Eine fals<strong>ch</strong>e Kopfstellung kann die Bewegungsausführung ers<strong>ch</strong>weren<br />

oder sogar verunmögli<strong>ch</strong>en. Beispiel: Während der Rotation beim Felgaufs<strong>ch</strong>wung<br />

wird der Kopf na<strong>ch</strong> hinten geführt. Dies ers<strong>ch</strong>wert das Beugen in<br />

der Hüfte.<br />

Mit dem Motto «Der Kopf steuert die Bewegung» wird klar, dass motoris<strong>ch</strong>e<br />

Handlungen bereits in der Primars<strong>ch</strong>ule au<strong>ch</strong> gedankli<strong>ch</strong> geplant, über Einsi<strong>ch</strong>t<br />

dur<strong>ch</strong>geführt, über Sinneseindrücke wahrgenommen, bewusst reflektiert<br />

und in einer ri<strong>ch</strong>tigen Form «gespei<strong>ch</strong>ert» werden sollten.<br />

Ÿ Wahrnehmen, Verarbeiten,<br />

Ausführen: Vgl. Bro 1/1, S. 51


3 Drehen <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 18<br />

3.3 Rollen vorwärts am Boden<br />

Die Kinder sollen anhand der Rolle vorwärts lernen, eine Bewegung kontrolliert<br />

auszuführen. Sie erkennen, wie dieser Bewegungsablauf beeinflusst<br />

und beurteilt werden kann. Erst ein bewusstes Führen der Bewegungen<br />

ma<strong>ch</strong>t ein Gestalten mögli<strong>ch</strong>.<br />

Was passiert? Einander zu zweit den Purzelbaum<br />

resp. die Rolle vorwärts zeigen. Erfahrungen mit dieser<br />

Drehbewegung austaus<strong>ch</strong>en und verglei<strong>ch</strong>en.<br />

• Im Klassenverband die wesentli<strong>ch</strong>en Aspekte sammeln<br />

und auf der Tafel/auf Klebezetteln an der<br />

Wand festhalten.<br />

• Positive Erfahrungen herausstrei<strong>ch</strong>en und mit diesen<br />

weiterüben.<br />

Rolle vorwärts <strong>–</strong> das ist wi<strong>ch</strong>tig: Die Lehrperson<br />

oder ein Kind zeigt die Rolle vw. vor. Dieses «Idealbild»<br />

erproben und ans<strong>ch</strong>liessend in der Gruppe bezügli<strong>ch</strong><br />

seiner wesentli<strong>ch</strong>en Merkmale bes<strong>ch</strong>reiben lassen.<br />

Bewegungsmerkmale der Rolle vorwärts:<br />

• Hände parallel aufsetzen und ans<strong>ch</strong>auen.<br />

• Über Nacken-Rücken <strong>–</strong> ni<strong>ch</strong>t über den Kopf <strong>–</strong> rund<br />

abrollen. Lernhilfe: Bändel zwis<strong>ch</strong>en Kinn und Hals<br />

klemmen. Gestreckte Knie ans<strong>ch</strong>auen.<br />

• Enges «Päckli» während des Rollens beibehalten.<br />

Lernhilfe: Softball (evtl. Bändel) zwis<strong>ch</strong>en Bau<strong>ch</strong><br />

und Obers<strong>ch</strong>enkel, zusätzli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> im Kniegelenk,<br />

einklemmen.<br />

• Knie umfassen, klein bleiben. Lernhilfe: je einen<br />

Bändel zwis<strong>ch</strong>en den Knien einklemmen.<br />

• Beim Aufstehen ohne Hilfe der Hände die Wand<br />

bzw. die nä<strong>ch</strong>ste Matte ans<strong>ch</strong>auen.<br />

Hinweise zum Lehr-Lernprozess:<br />

In Zweiergruppen werden die folgenden Aufgabenstellungen<br />

einzeln erprobt bzw. wird spezielle Aufmerksamkeit<br />

während des Rollens auf einen einzelnen<br />

Aspekt gelegt. Die jeweiligen Ausführungsergebnisse<br />

werden dur<strong>ch</strong> Eigen- oder Fremdkontrolle (Lernpartner)<br />

überprüft, z.B. dur<strong>ch</strong> kurze Rückmeldungen: mit<br />

«ja» (= erfüllt) oder «nein» (= no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t erfüllt).<br />

Lernhilfen für die einzelnen Phasen:<br />

• Stützen und Rolleinleitung: Über eine s<strong>ch</strong>iefe Ebene<br />

rollen. Aus dem Kniestand von einer Langbank<br />

oder von einem Kasten herunter abwärtsrollen. Aus<br />

der Bau<strong>ch</strong>lage auf einem Therapieball, auf einer<br />

Reckstange oder auf einem Barrenholm abrollen.<br />

• Rund fertigrollen ohne Abstützen der Hände: Am<br />

S<strong>ch</strong>luss der Rolle die Hände eines anderen Kindes<br />

fassen, wel<strong>ch</strong>es vor der Matte steht.<br />

• Beinhaltung: Rolle dur<strong>ch</strong> einen vom Partner hingehaltenen<br />

Reifen (ca. 20 cm über dem Boden); nahe<br />

beim Reifen stützen.<br />

• Kontrolle: Rolle syn<strong>ch</strong>ron zu zweit ausführen.<br />

Weisst du beim Rollen<br />

no<strong>ch</strong>, wo oben und<br />

unten ist?<br />

‡ Auf Rasen geeignet.<br />

¤ Kinder, wel<strong>ch</strong>e Mühe oder<br />

Angst haben, in eine Gruppe einbeziehen<br />

und ihnen Lernhilfen<br />

(aus Bau<strong>ch</strong>lage von Reckstange,<br />

vom Sitzball oder aus Kniestand<br />

von Langbank…) anbieten.<br />

Ÿ Orientierungserfahrungen:<br />

Vgl. Bro 3/3, S. 19<br />

ÿ Die Kinder s<strong>ch</strong>reiben die<br />

wi<strong>ch</strong>tigsten Punkte <strong>–</strong> z.B. in ihrem<br />

Deuts<strong>ch</strong>heft <strong>–</strong> auf (evtl. au<strong>ch</strong><br />

zei<strong>ch</strong>nen).<br />

¤ Fragen zum Lehr-Lern-Prozess:<br />

• Was erkenne i<strong>ch</strong> selbst ?<br />

• Was beoba<strong>ch</strong>tet der Partner?<br />

• Wel<strong>ch</strong>e Lern-Erfahrungen ma<strong>ch</strong>e<br />

i<strong>ch</strong>?<br />

• Wel<strong>ch</strong>e Voraussetzungen fehlen<br />

mir für eine optimale Lösung<br />

der Aufgabe?<br />

¤ S<strong>ch</strong>iefe Ebene bauen: Ein<br />

Sprungbrett oder eine Matte wird<br />

ca. bis zur Hälfte unter eine andere<br />

gelegt.<br />

Î Eine Rolle vorwärts mit den<br />

oben erwähnten Merkmalen vorzeigen.


3 Drehen <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 19<br />

3.4 Von oben na<strong>ch</strong> unten rollen<br />

Die Kinder können vor- und rückwärts einfa<strong>ch</strong>er rollen, wenn dies dur<strong>ch</strong><br />

entspre<strong>ch</strong>ende Lern-, insbesondere Geländehilfen, unterstützt wird. Es ist<br />

darauf zu a<strong>ch</strong>ten, dass der Hüftwinkel klein und der Rücken rund gehalten<br />

wird. Diese Formen sind als Stationen für Fortges<strong>ch</strong>rittene geeignet.<br />

Ball-Rolle: Zwei Kästen (2-teilig) bilden eine Gasse.<br />

In der Verlängerung wird von zwei Kindern ein Therapieball<br />

ruhig gehalten. Über die Kastengasse wird eine<br />

Matte, einseitig bündig, gelegt. Die Kinder knien darauf<br />

und rollen über den Ball.<br />

• Versu<strong>ch</strong>t, einen Softball zwis<strong>ch</strong>en Bau<strong>ch</strong> und Obers<strong>ch</strong>enkel<br />

zu transportieren, ohne ihn zu verlieren.<br />

• In der Verlängerung der Anlage steht ein Partner<br />

und hält eine Anzahl Finger ho<strong>ch</strong>. Könnt ihr sie vor<br />

dem Stehen sehen und deutli<strong>ch</strong> nennen?<br />

• Als Alternative eine s<strong>ch</strong>iefe Ebene bauen (vgl. Bro<br />

3/3, S. 20).<br />

Wei<strong>ch</strong>es Abrollen: Eine Matte, zur Hälfte umgeklappt<br />

und eine zweite bündig darauf gelegt, federn das Abrollen<br />

aus. Ausgangsposition: Knieliegestütz, die Hände<br />

auf dem Boden abgestützt, die Knie erhöht auf einem<br />

S<strong>ch</strong>wedenkasten (1-teilig), einem Therapieball,<br />

einer Langbank oder einem Partner. Langsam einrollen<br />

und über die dämpfende S<strong>ch</strong>iefe Ebene abrollen.<br />

Ganz oben dur<strong>ch</strong>: Auf einem Kastenelement liegt ein<br />

Physioball. In Bau<strong>ch</strong>lage auf den Ball liegen, die Hände<br />

auf dem Boden abstützen. Das Gesäss anspannen<br />

und den Körper strecken. Über den hohen Stütz auf eine<br />

S<strong>ch</strong>aumstoff oder Doppelmatte abrollen. Zu Beginn<br />

mit Klammergriff an den Obers<strong>ch</strong>enkeln helfen.<br />

• Gelingt es au<strong>ch</strong>, über den Handstand abzurollen?<br />

• Über ein Böckli, einen S<strong>ch</strong>wedenkasten oder eine<br />

Reckstange liegen und <strong>–</strong> wie oben <strong>–</strong> abrollen.<br />

Rückwärts rollen: Zwei Kästen bilden eine Gasse von<br />

knapp 20 cm Breite. Quer über diese Kastengasse wird<br />

eine Matte gelegt. Sitz auf der Matte. Langsam rw. rollen,<br />

S<strong>ch</strong>ultern und Hände stützen auf den Kästen ab,<br />

Kopf und Nacken bleiben unbelastet in der Gasse.<br />

Wei<strong>ch</strong>e Landung auf einer Matte hinter der Gasse. Mit<br />

Klammergriff an den Obers<strong>ch</strong>enkeln helfen.<br />

• Gelingt es, gezielt in einem Reifen oder auf einem<br />

Bändel zu landen?<br />

Und wieder ho<strong>ch</strong>: Bewegungskombination einer Kastengasse,<br />

mit Böckli und Matte: Vom Bock hinunter<br />

und wieder hinauf rollen. Aus dem Stütz via Bau<strong>ch</strong>lage<br />

zum Abstützen auf beiden Kästen, gespanntes (hohes)<br />

Abrollen vw., mit dem Kopf in der Gasse, zum<br />

Sitz auf die quergelegte Matte. Ans<strong>ch</strong>liessend rw. rollen,<br />

im S<strong>ch</strong>ulterstand Blick zu den Füssen, Beine<br />

dur<strong>ch</strong> Stossen der Arme auf den Bock s<strong>ch</strong>ieben (eine<br />

Art «Streuli»).<br />

Bergab rollen wie ein<br />

runder Ball.<br />

Å Der Kopf darf ni<strong>ch</strong>t unter die<br />

Matte geraten; Position der Hände<br />

auf dem Kasten markieren.<br />

fi Erste Versu<strong>ch</strong>e: zusätzli<strong>ch</strong>e<br />

Si<strong>ch</strong>erheit<br />

dur<strong>ch</strong> Klammergriff von<br />

2 Helfenden an den<br />

Oberarmen.<br />

Å Die ganzen Unters<strong>ch</strong>enkel<br />

sollen aufliegen,<br />

vor allem, wenn<br />

auf einem Partner aufgekniet<br />

wird.<br />

ÿ Spra<strong>ch</strong>e: «…Erst neuli<strong>ch</strong><br />

ma<strong>ch</strong>te auf der Loreley ho<strong>ch</strong><br />

überm Rhein ein Turner einen<br />

Handstand! Von allen Dampfern<br />

tönte Angstges<strong>ch</strong>rei, als<br />

er kopfüber oben auf der<br />

Wand stand.» (na<strong>ch</strong> Eri<strong>ch</strong><br />

Kästner) Weshalb wohl? Was<br />

gilt es zu bea<strong>ch</strong>ten?<br />

¤ Orientierungshilfe:<br />

Si<strong>ch</strong> mit dem Blick<br />

na<strong>ch</strong> hinten-unten orientieren.<br />

fi Freier Nacken:<br />

Vgl. Bro 2/3, S. 4<br />

Å Anspru<strong>ch</strong>svolle<br />

Übung!<br />

fi Erste Versu<strong>ch</strong>e: Hilfe<br />

dur<strong>ch</strong> 2 Helfer mit<br />

Klammergriff an den<br />

Obers<strong>ch</strong>enkeln.


3 Drehen <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 20<br />

3.5 Grundmuster beim Drehen<br />

Wie stark muss der Drehimpuls sein? Wie kann die Drehbewegung gesteuert,<br />

stabilisiert, gebremst werden? Vielfältige Ausgangsstellungen und<br />

Drehri<strong>ch</strong>tungen sowie Wiederholungen der glei<strong>ch</strong>en Bewegung si<strong>ch</strong>ern das<br />

Abspei<strong>ch</strong>ern verfügbarer Bewegungsmuster. Diese Vors<strong>ch</strong>läge sollen vorzugsweise<br />

in Werkstattarbeit erprobt werden.<br />

Dreh-Festival: An vers<strong>ch</strong>iedenen Geräten; das Gerät<br />

auf S<strong>ch</strong>ulterhöhe fassen. Mit Drehimpuls aus einem<br />

Beinabstoss langsam und wiederholt vorwärts und<br />

rückwärts drehen.<br />

• Zwis<strong>ch</strong>en zwei s<strong>ch</strong>räg gestellten Kletterstangen.<br />

• Zwis<strong>ch</strong>en zwei Tauen.<br />

• Im Innenquerstand am Barren.<br />

• An den still hängenden Ringen.<br />

• Reck: Beine zwis<strong>ch</strong>en den Armen dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ieben.<br />

Ab-, Auf- und Überrollen: Aus vers<strong>ch</strong>iedenen Körperstellungen<br />

und -lagen wie Knieliegestütz, Vierfüsslerstand,<br />

Sitz, Kauerstand… rollen.<br />

• Auf der s<strong>ch</strong>iefen Ebene (Langbänke an der Sprossenwand<br />

eingehängt und mit Matten belegt).<br />

• Vom Banktis<strong>ch</strong> (2 Langbänke nebeneinander mit<br />

Matten bedeckt).<br />

• Kasten längs (2- oder 3-teilig): Kauerstand auf Kastenrand,<br />

Rolle vw. zum Sitz am anderen Ende (Unters<strong>ch</strong>enkel<br />

hängen über das Kastenende) und zweite<br />

Rolle auf (Wei<strong>ch</strong>-)Matte am Boden.<br />

• Freie Drehungen aus dem Abspringen auf eine<br />

S<strong>ch</strong>aumstoffmatte (eine Sprungri<strong>ch</strong>tung festlegen).<br />

An einer Stange: Am Reck oder Barrenholm sind vers<strong>ch</strong>iedene<br />

Drehformen mögli<strong>ch</strong>. Beispiele:<br />

• Aus dem Stütz abs<strong>ch</strong>wingen vorwärts zum Stand.<br />

• Ab- und Aufs<strong>ch</strong>wingen im Kniehang.<br />

• Ums<strong>ch</strong>wingen im Kniehang.<br />

• Aus dem Sitz senken rückwärts zum Stand.<br />

• Spreiz- bzw. Mühlums<strong>ch</strong>wingen seitwärts, vorwärts,<br />

rückwärts.<br />

• Hüftums<strong>ch</strong>wingen bzw. Felge rückwärts.<br />

S<strong>ch</strong>rauben: Längsdrehungen im Hängen oder im Stehen<br />

vielfältig erleben.<br />

• Rei<strong>ch</strong>hohe Ringe mehrmals eindrehen bzw. verwinden:<br />

Im Hängen, Knie lei<strong>ch</strong>t angezogen, ausdrehen,<br />

bremsen.<br />

• An sprunghohen Ringen hängen. Partner gibt Drehimpuls.<br />

Gelingt es au<strong>ch</strong> allein?<br />

• Nur an einem Ring hängend s<strong>ch</strong>rauben.<br />

• In einem an Ringen aufgehängten Pneu sitzen.<br />

• Sitz/Stand in den Ringen oder auf dem Trapez:<br />

Ringseile verwinden (Partnerhilfe) und wieder aufdrehen.<br />

• Drehungen beim Springen von Geräten auf S<strong>ch</strong>aumstoffmatten.<br />

• Ohne Geräte: Pirouette auf einem Bein: Wie oft<br />

dreht es? Dur<strong>ch</strong> Anziehen der Arme bes<strong>ch</strong>leunigen.<br />

Kannst du di<strong>ch</strong> trotz<br />

unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>er<br />

Drehungen no<strong>ch</strong><br />

orientieren?<br />

fi Partnerhilfe mit Klammergriff<br />

ist immer angezeigt, wenn die<br />

Griffe unsi<strong>ch</strong>er sind. Zudem immer<br />

mit Matten si<strong>ch</strong>ern!<br />

Å Auf geführte und kontrollierte<br />

Drehungen a<strong>ch</strong>ten, damit die Beine<br />

stets ohne Lärm und langsam<br />

abgestellt werden können.<br />

Ÿ Rollen: Vgl. Bro 3/3, S.<br />

18 f.<br />

fi Drehungen mit Partnerhilfe<br />

au<strong>ch</strong> langsam ermögli<strong>ch</strong>en.<br />

Ÿ Biome<strong>ch</strong>anik, Kräfte:<br />

Vgl. Bro. 1/1, S. 45<br />

Ÿ Erwerben <strong>–</strong> Bewegungserfahrungen<br />

sammeln:<br />

Vgl. Bro 1/3, S. 10


3 Drehen <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 21<br />

3.6 Rundherum<br />

Si<strong>ch</strong> zu drehen, bewirkt oft ein Kribbeln im Bau<strong>ch</strong>. Der Reiz fasziniert, einen<br />

Moment ni<strong>ch</strong>t zu wissen, wo man si<strong>ch</strong> befindet. Do<strong>ch</strong> wie dreht der<br />

Körper am besten? Die Kinder erleben dieses physikalis<strong>ch</strong>e «Geheimnis»<br />

mit dem Prinzip «Rund um eine zentrierte Dreha<strong>ch</strong>se».<br />

Pendeln: Ein Springseil wird mit beiden Enden am<br />

Reck befestigt. Die Seillänge entspri<strong>ch</strong>t der Beinlänge<br />

der Kinder.<br />

• Wie auf einer Kinders<strong>ch</strong>aukel, auf einem Seil stehend,<br />

hin- und herpendeln.<br />

• Wie kommt man aus dem Pendeln am Ende des<br />

Rücks<strong>ch</strong>wunges in den Stütz ho<strong>ch</strong>?<br />

• Syn<strong>ch</strong>ron zu zweit an einem Reck pendeln.<br />

• Nur mit einem Fuss im Seil stehen: Wem gelingt es<br />

dabei, vorne ho<strong>ch</strong> zu drehen und eine Art Felgaufs<strong>ch</strong>wung<br />

auszuführen?<br />

Mit dem Sitz-Seil drehen: Ein verknotetes Seil wird<br />

über die hüfthohe Reckstange gelegt. Die hintere<br />

Seils<strong>ch</strong>laufe unter dem Gesäss, auf die vordere stehen.<br />

Dadur<strong>ch</strong> wird der Körper dur<strong>ch</strong> das eigene Gewi<strong>ch</strong>t<br />

mit der Dreha<strong>ch</strong>se am Reck fixiert.<br />

• Lei<strong>ch</strong>t dreht der Körper rückwärts ums Reck; Felge<br />

rw. mit gestreckten Beinen<br />

• Bei der Vorwärts-Drehung dürfen die Beine nie angezogen<br />

werden, sonst ruts<strong>ch</strong>t man aus dem Seil.<br />

Wie Zahnräder drehen: Zwei Zahnräder drehen si<strong>ch</strong>.<br />

Wie dreht si<strong>ch</strong> das obere Rad, wenn das untere na<strong>ch</strong><br />

re<strong>ch</strong>ts dreht? Sitz auf dem Therapieball, Reckstange in<br />

der Hüftbeuge gefasst: Ist der Kontakt zum Ball eng,<br />

der Körper rund gespannt, dann muss nur no<strong>ch</strong> der<br />

Therapieball ins Vorwärtsrollen gebra<strong>ch</strong>t werden. Das<br />

turnende «Zahnräd<strong>ch</strong>en» wird nun um die Reckstange<br />

rückwärts ho<strong>ch</strong>gedreht.<br />

• Sitz auf den S<strong>ch</strong>ultern eines Partners, der si<strong>ch</strong> im<br />

Vierfüsslerstand befindet. Dieser krie<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> vorne<br />

weg. Dadur<strong>ch</strong> wird der Sitzende au<strong>ch</strong> rw. gedreht.<br />

Hilfestellung hinter dem Reck: Auf jeder Seite hält<br />

ein Kind die Kniekehle des Drehenden mit Klammergriff<br />

und führt sie übers Reck.<br />

S<strong>ch</strong>ulstufenbarren: Zu zweit eine Art «Dreh-Bu<strong>ch</strong>»<br />

(Bewegungsabfolge) s<strong>ch</strong>reiben, so z.B. Felgaufs<strong>ch</strong>wung<br />

am niederen Holm mit Beinabstoss am hohen,<br />

halbe Drehung im Stütz zum Kniehang mit Griff<br />

am hohen Holm, Felgaufs<strong>ch</strong>wung mit Einbeinabstoss<br />

am tiefen Holm, Stütz, Senken vw. zum Kniehang,<br />

Griffwe<strong>ch</strong>sel und Abs<strong>ch</strong>wingen rw. im Kniehang zum<br />

Niedersprung, Kauerstand zur Rolle vw.<br />

• Seile und Therapiebälle als Drehhilfen einbeziehen.<br />

• Eine Kasten-Stufenbarren-Kombination ermögli<strong>ch</strong>t,<br />

das Rollen und Drehen miteinander zu kombinieren.<br />

«Einmal hin, einmal<br />

her, rundherum das<br />

ist ni<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>wer…»<br />

fi Turns<strong>ch</strong>uhe tragen. Hilfestellung<br />

an der S<strong>ch</strong>ulter, Beinführung<br />

am Knie.<br />

ÿ Wir lernen Knoten (aus der<br />

Seefahrt) oder gar Zaubertricks<br />

mit Seil oder S<strong>ch</strong>nur.<br />

fi Standbein immer gestreckt.<br />

Hilfe vor der Stange: an der Hüfte<br />

und S<strong>ch</strong>ulter s<strong>ch</strong>ieben.<br />

Å S<strong>ch</strong>aumstoff o.Ä. um Reckstange<br />

befestigen; vers<strong>ch</strong>iedene<br />

Seillängen wählen. Wenn Klettergurte<br />

zur Verfügung stehen, diese<br />

am Reck befestigen.<br />

Å Mit dem Physioball direkt unter<br />

(nie hinter) der Stange beginnen.<br />

Tip: Rund wird's, wenn si<strong>ch</strong><br />

Knie und Nase mögli<strong>ch</strong>st nahe<br />

kommen.<br />

Å Anspru<strong>ch</strong>svolle Übung!<br />

fi Unter dem Stufenbarren immer<br />

Matten legen!<br />

Î Drehabfolge einstudieren und,<br />

je na<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>wierigkeit (mit Partnerhilfe),<br />

vorzeigen.


3 Drehen <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 22<br />

3.7 Rad s<strong>ch</strong>lagen<br />

Das Rads<strong>ch</strong>lagen ist reizvoll. Das Aufs<strong>ch</strong>wingen seitwärts in einen flü<strong>ch</strong>tigen<br />

Stütz stellt aber für viele Kinder eine s<strong>ch</strong>wierige Form dar und erfordert<br />

konditionelle und koordinative Fähigkeiten. Für die Lernhilfen gilt: von hoher<br />

zu tiefer Stützflä<strong>ch</strong>e und vom fla<strong>ch</strong>en zum hohen Beinübers<strong>ch</strong>wung.<br />

Rads<strong>ch</strong>lagen: Die wi<strong>ch</strong>tigsten Bewegungsmerkmale<br />

festhalten: Aufsetzen des linken Fusses und der linken<br />

Hand, dann der re<strong>ch</strong>ten Hand und des re<strong>ch</strong>ten Fusses.<br />

Tip (Rad na<strong>ch</strong> links): Wenn bei der Landung der re<strong>ch</strong>te<br />

Fuss nahe bei der re<strong>ch</strong>ten Hand aufgesetzt wird,<br />

kann man si<strong>ch</strong> am S<strong>ch</strong>luss besser aufri<strong>ch</strong>ten.<br />

• Die Kinder erproben das Rads<strong>ch</strong>lagen quer über<br />

Langbänke, über 2- bis 3-teilige Kästen, von Rheuterbrettern<br />

längs, dann mit Stütz auf dem Boden über<br />

ausgelegte Springseile («Gasse» überqueren), über<br />

Mattenlücken und abs<strong>ch</strong>liessend mit dem Beins<strong>ch</strong>wung<br />

über Medizin- oder Physiobälle.<br />

Drehsprung: Ziel ist es, einen kräftigen Beins<strong>ch</strong>wung<br />

zu üben und den Stützapparat etwas zu entlasten. Mit<br />

einem Beins<strong>ch</strong>wung springt A um B herum (Absprung<br />

re<strong>ch</strong>ts, Landung links). B vergrössert mit doppelter<br />

Handfassung die Sprunghöhe von A.<br />

• Gelingt es auf beiden Seiten? 1-mal links herum und<br />

1-mal re<strong>ch</strong>ts herum wieder zurück?<br />

• An Stelle der Handfassung einen Stab verwenden.<br />

Gerade Radspur: Die Kinder üben und legen si<strong>ch</strong> eine<br />

Linie mit einem Seil, einer Zaubers<strong>ch</strong>nur oder ziehen<br />

mit Magnesia/Kreide eine Linie (= Radspur). Die<br />

Hände greifen anfängli<strong>ch</strong> über die Linie, die Füsse<br />

bleiben auf ihr. Gelingt das ganze Rad auf einer Linie?<br />

Helfen geht am besten, wenn das Rad von einem Hindernis<br />

hinunter ausgeführt wird, z.B. ab Langbank,<br />

S<strong>ch</strong>wedenkasten, «Mattenberg» (2<strong>–</strong>3 Matten). Die<br />

Hilfsperson steht im Rücken des Rads<strong>ch</strong>lagenden,<br />

greift (bei einem Rad na<strong>ch</strong> re<strong>ch</strong>ts!) mit dem linken Unterarm<br />

unter die gebeugte Hüfte und mit der re<strong>ch</strong>ten<br />

Hand an die Hüfte (in der Handstandphase).<br />

Hüpfer und Rad: Hüpfer um die Geräte ausführen<br />

und rhythmisieren: vier Hüpfer zum S<strong>ch</strong>lusssprung.<br />

Ri<strong>ch</strong>tungswe<strong>ch</strong>sel mit Klats<strong>ch</strong>en unterstützen.<br />

• Mehrere Matten-Gräben : Wiederholtes Rads<strong>ch</strong>lagen<br />

aus dem Seitgalopp oder Hopserhüpfen.<br />

• Quer über die Matten. Nur die Hände dürfen die<br />

Matten berühren; den Körper mögli<strong>ch</strong>st strecken.<br />

• Einander rhythmis<strong>ch</strong>, kanonartig unterstützen, d.h.:<br />

Die einen klats<strong>ch</strong>en, die andern s<strong>ch</strong>lagen ein Rad.<br />

Bewegungsabfolge:<br />

1 Seitgalopp/Hopserhüpfer<br />

2 Abstossen<strong>–</strong>Stützen<br />

3 Erster Fuss<br />

4 Zweiter Fuss<br />

Si<strong>ch</strong> drehen wie ein<br />

Rad<br />

¤ Die Lehrperson oder ein Kind<br />

zeigt ein Rad. Die Arme und Beine<br />

bilden je eine Spei<strong>ch</strong>e eines<br />

Rades (Bewegungsvorbild).<br />

Ÿ Stützsprünge:<br />

Vgl. Bro 3/3, S.12<br />

fi Gemeinsame Bewegungsri<strong>ch</strong>tung;<br />

genügend Abstand.<br />

Å Auf der Linie bleiben.<br />

Å Stand auf dem re<strong>ch</strong>ten Fuss,<br />

mit der re<strong>ch</strong>ten Hand halten, Griff<br />

mit der linken Hand, drehen und<br />

links landen.<br />

Å Beim Helfergriff<br />

von hinten die Arme<br />

vordrehen bzw.<br />

überkreuzen. Bei<br />

einem Rad na<strong>ch</strong><br />

re<strong>ch</strong>ts (vgl. Skizze):<br />

re<strong>ch</strong>te über linke<br />

Hand; bei einem<br />

Rad na<strong>ch</strong> links: linke<br />

über re<strong>ch</strong>te<br />

Hand).<br />

Å Zeitli<strong>ch</strong> glei<strong>ch</strong>mässige<br />

Abstände<br />

zwis<strong>ch</strong>en dem Aufsetzen<br />

der vier<br />

«Spei<strong>ch</strong>en»: Fuss-<br />

Hand-Hand-Fuss.<br />

Î Rads<strong>ch</strong>lagen<br />

mit korrekter Abfolge<br />

der Hände und<br />

Füsse auf einer Linie.


4 Hängen, S<strong>ch</strong>aukeln und S<strong>ch</strong>wingen <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 23<br />

4 Hängen, S<strong>ch</strong>aukeln und S<strong>ch</strong>wingen<br />

4.1 Spieleris<strong>ch</strong>es S<strong>ch</strong>aukeln<br />

Es ist herrli<strong>ch</strong>, si<strong>ch</strong> hinunter zu s<strong>ch</strong>wingen, ho<strong>ch</strong> zu s<strong>ch</strong>weben und si<strong>ch</strong> für<br />

einen kurzen Moment s<strong>ch</strong>werelos zu fühlen. Klare Anweisungen und organisatoris<strong>ch</strong>e<br />

Massnahmen sind aber nötig:<br />

• Gruppen na<strong>ch</strong> Körpergrösse einteilen.<br />

• Ringe rei<strong>ch</strong>ho<strong>ch</strong> einstellen und si<strong>ch</strong>ern.<br />

• Bei Umkehrpunkten ausrei<strong>ch</strong>end Matten legen.<br />

• Die Anzahl der Hin- und Hers<strong>ch</strong>wünge pro Übungseinheit gering halten.<br />

• Gemeinsam beginnen, das S<strong>ch</strong>wingen und Auslaufen rhythmis<strong>ch</strong> führen.<br />

• Auf gute Körperspannung a<strong>ch</strong>ten.<br />

A<strong>ch</strong>tung Krokodile! Wir klettern auf einen «Felsen»<br />

(2- bis 4-teiliger S<strong>ch</strong>wedenkasten).<br />

• Gelingt es <strong>–</strong> au<strong>ch</strong> mit Hilfe von andern Kindern <strong>–</strong> am<br />

«andern Ufer» auf eine grosse Matte abzuspringen?<br />

• Es sind «Gepäckstücke» (z.B. Softbälle, Spielbänder…)<br />

an das andere Ufer zu transportieren. Wie gelingt<br />

das am besten?<br />

• Die Kinder halten si<strong>ch</strong> an den S<strong>ch</strong>aukelringen,<br />

s<strong>ch</strong>wingen si<strong>ch</strong> über das «Wasser» und zurück und<br />

setzen wieder auf dem «Felsen» auf.<br />

Ball aus dem Wasser «fis<strong>ch</strong>en»: Unser Softball ist<br />

ins «Wasser» gefallen. Vom «Ufer» (Langbank, Kasten…)<br />

aus an einer «Liane» (Ringe, Klettertau) übers<br />

Wasser s<strong>ch</strong>aukeln, mit den Füssen den Ball packen<br />

und zurücktragen. Wie können die andern der Gruppe<br />

den Ballfis<strong>ch</strong>er unterstützen?<br />

• Einfa<strong>ch</strong>er ist es, die Softbälle mit den Füssen ans andere<br />

«Ufer» zu kicken.<br />

Fuss-Ball-Spiele: Stand auf dem Kasten, einen Ball<br />

zwis<strong>ch</strong>en die Knö<strong>ch</strong>el geklemmt. Vors<strong>ch</strong>aukeln und<br />

einem Partner auf der anderen Seite mit den Füssen<br />

den Ball zuspielen. Mit sol<strong>ch</strong>en Formen werden die<br />

Unters<strong>ch</strong>enkel bes<strong>ch</strong>leunigt (vgl. S<strong>ch</strong>aukelte<strong>ch</strong>nik).<br />

• Statt den Ball einem Partner zuzuspielen, sind bereitgestellte<br />

Keulen umzus<strong>ch</strong>iessen. Wel<strong>ch</strong>e Gruppe hat<br />

zuerst alle getroffen?<br />

• Strafstoss: Den Softball so legen, dass beim Vors<strong>ch</strong>aukeln<br />

(ohne Kasten) aus einem S<strong>ch</strong>ritt ein kräftiger<br />

S<strong>ch</strong>uss auf ein Ziel, z.B. Torwart vor einer fernen<br />

Matte, ein Kasten… ausgeführt werden kann.<br />

S<strong>ch</strong>aukel-Akrobatik: Zuerst bespre<strong>ch</strong>en wir, wie wir<br />

uns ins S<strong>ch</strong>aukeln versetzen und wie wir es beenden:<br />

Griff an den rei<strong>ch</strong>hohen Ringen, aus dem gemeinsamen<br />

Anlaufen ins S<strong>ch</strong>aukeln kommen, rhythmis<strong>ch</strong>es<br />

S<strong>ch</strong>aukeln im Zweitakts<strong>ch</strong>ritt (ta-damm), Bogenspannung<br />

des Körpers, Auskick der Beine vor dem Umkehrpunkt.<br />

• Pro Ringpaar turnen zwei Kinder glei<strong>ch</strong>zeitig.<br />

• Zu Musik (50<strong>–</strong>54 S<strong>ch</strong>läge pro Minute): Das Metrum<br />

der Musik übernehmen.<br />

• An wie vielen Ringpaaren gelingt es, mit Hilfe der<br />

Musik syn<strong>ch</strong>ron nebeneinander zu s<strong>ch</strong>aukeln?<br />

Ist es ni<strong>ch</strong>t abenteuerli<strong>ch</strong>,<br />

wie an einem<br />

Trapez zu «fliegen»?<br />

ÿ Ds<strong>ch</strong>ungelbu<strong>ch</strong>: Wo fände Mogli<br />

au<strong>ch</strong> bei uns Lianen?<br />

fi Auf «si<strong>ch</strong>eren Wegen» (z.B.<br />

Matten) oder auf «Steinen» (Reifen),<br />

kehren die Kinder zum «Felsen»<br />

zurück.<br />

Å Beim Vors<strong>ch</strong>aukeln gehen<br />

stets die Füsse der Bewegung voraus<br />

und ni<strong>ch</strong>t etwa die Hüften <strong>–</strong><br />

kein hohles Kreuz!<br />

Å Ringhöhe einstellen; dabei die<br />

Arme strecken.<br />

fi Vorsi<strong>ch</strong>t beim Rücks<strong>ch</strong>aukeln!<br />

fi Bremsen: Beim Rücks<strong>ch</strong>aukeln<br />

mit beiden Füssen bremsen<br />

und beim Vors<strong>ch</strong>aukeln vorwärts<br />

weglaufen.<br />

Î Korrektes rhythmis<strong>ch</strong>es S<strong>ch</strong>aukeln<br />

an den Ringen mit Weglaufen<br />

als Abgang.


4 Hängen, S<strong>ch</strong>aukeln und S<strong>ch</strong>wingen <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 24<br />

4.2 Eine «verkehrte» Welt<br />

Wer ni<strong>ch</strong>t mehr weiss, wo oben und unten ist, kann Angstreaktionen zeigen.<br />

Taktile und optis<strong>ch</strong>e Orientierungshilfen geben Si<strong>ch</strong>erheit. Trotzdem sind<br />

mögli<strong>ch</strong>e Sturzräume immer zusätzli<strong>ch</strong> mit Matten, wenn mögli<strong>ch</strong> mit<br />

S<strong>ch</strong>aumstoffmatten, abzudecken.<br />

Wie eine Fledermaus: Z.B. am Barren, Reck, an den<br />

S<strong>ch</strong>aukelringen hängen und mit den Händen zei<strong>ch</strong>nen<br />

oder s<strong>ch</strong>reiben. Im Hängen den Namen auf ein Blatt<br />

s<strong>ch</strong>reiben, ein Haus zei<strong>ch</strong>nen, das Resultat einer Re<strong>ch</strong>nung<br />

festhalten…<br />

• Au<strong>ch</strong> Fledermäuse wollen s<strong>ch</strong>lafen: S<strong>ch</strong>liesst die<br />

Augen; was fühlt ihr dabei?<br />

• Kann si<strong>ch</strong> eine neu ankommende Fledermaus zu einer<br />

anderen gesellen, ohne sie aufzuwecken?<br />

• Eine ganze Fledermaus-Familie hängt an einem Gerät.<br />

Wie kann eine «davonfliegen», ohne die andern<br />

dabei zu stören?<br />

• Können Fledermäuse im Hängen Bälle fangen oder<br />

auf Ziele werfen?<br />

Kir<strong>ch</strong>englocken: Wie Glocken hängen die Kinder im<br />

Kniehang an den Reckstangen. Ein Kind zeigt auf einem<br />

grossen Zifferblatt eine Uhrzeit an. Die Kinder<br />

klats<strong>ch</strong>en mit ihren Händen die betreffende Stunde.<br />

• Die «Glocken» pendeln lei<strong>ch</strong>t und genau im Umkehrpunkt<br />

ertönen sie: Ding <strong>–</strong> dong…<br />

• Jede Gruppe versu<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> in einem Glockenspiel.<br />

Jede Glocke hat ihren eigenen Ton.<br />

• Die Glocken ertönen nur im Umkehrpunkt.<br />

• Alle Glocken ertönen glei<strong>ch</strong>zeitig.<br />

Glocken-Absprung: Aus dem Kniehang mit den Händen<br />

abstützend na<strong>ch</strong> vorne bewegen. Auf einer Matte<br />

unter dem Reck (evtl. S<strong>ch</strong>aumstoffmatte) ist ein Ziel<br />

eingezei<strong>ch</strong>net oder liegt ein Spielband. Dieses Ziel gilt<br />

es bei der beidbeinigen Landung zu treffen.<br />

• Versu<strong>ch</strong>t, aus der tiefgefederten Landung eine Rolle<br />

vorwärts anzuhängen.<br />

• Aus der Pendelbewegung beim vorderen Umkehrpunkt<br />

beide Knie glei<strong>ch</strong>zeitig von der Stange lösen<br />

und die Drehung rw. fortsetzen zum Stand. Tip:<br />

Beim Lösen der Beine Kopf in den Nacken nehmen.<br />

Sturzhangvariationen: Die S<strong>ch</strong>aukelringe sind so<br />

ho<strong>ch</strong> eingestellt, dass die Kinder im Hocksturzhang<br />

mit gestreckten Armen no<strong>ch</strong> 10<strong>–</strong>20 cm über der Matte<br />

sind. Im Stehen, die Ringe gefasst, die Arme gestreckt<br />

seitwärts-rückwärts führen («einkugeln») und si<strong>ch</strong> dabei<br />

vorbeugen. In eine Vorwärts-Rolle abstossen und<br />

auf einer S<strong>ch</strong>aumstoffmatte im Sitzen landen.<br />

• Ringe brustho<strong>ch</strong>: Eine Zeitlupen-Rolle vw. zum<br />

Hockstand ausführen, ausfedern und wieder rw.<br />

• Teilrolle vw. in den Hocksturzhang: Jemand legt einen<br />

Softball auf die Kniekehlen. Gelingt es, diesen<br />

auszubalancieren.<br />

Hängen wie eine<br />

Fledermaus kann<br />

ganz lustig sein!<br />

ÿ Realien: Weshalb haben Fledermäuse<br />

so grosse Ohren? Weshalb<br />

werden unsere so rot, wenn<br />

wir lange mit dem Kopf na<strong>ch</strong> unten<br />

hängen?<br />

ÿ Heimatkunde: Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te vom<br />

S<strong>ch</strong>ellenursli. Singunterri<strong>ch</strong>t: Harmonis<strong>ch</strong>e<br />

Töne eines Glockenspiels.<br />

fi Wird asyn<strong>ch</strong>ron gependelt,<br />

muss genügend Platz zwis<strong>ch</strong>en<br />

den Kindern sein. Keine zu grossen<br />

Pendelbewegungen!<br />

Å Die Reckstangen so ho<strong>ch</strong> einstellen,<br />

dass die Kinder ni<strong>ch</strong>t ins<br />

hohle Kreuz fallen.<br />

fi Zwei geben Drehhilfe: Klammergriff<br />

an je einem Oberarm.<br />

Die Helfenden stehen vor der<br />

Stange.<br />

fi Wenn die S<strong>ch</strong>aukelringe<br />

so tief eingestellt sind,<br />

führt selbst ein unkontrolliertesAus-dem-Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t-Fallen<br />

zu keinen<br />

Fehlbelastungen in den<br />

S<strong>ch</strong>ultergelenken!<br />

Î An den ruhig hängenden,<br />

rei<strong>ch</strong>hohen Ringen<br />

Sturzhang gebückt und gestreckt<br />

ausführen.


5 Bewegen auf Rollen und Rädern <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 25<br />

5 Bewegen auf Rollen und Rädern<br />

5.1 Das Rollbrett entdecken<br />

Das Rollbrett ist für viele Kinder ein beliebtes Freizeit- und Pausensportgerät.<br />

Die Kinder dürfen ihr Können vorstellen und den anderen weitergeben.<br />

Bewegungsaufgaben und Spielvorgaben können zu vielfältigen Bewegungserfahrungen<br />

führen.<br />

Rollbrett-S<strong>ch</strong>litten: Auf dem Rollbrett sitzen und versu<strong>ch</strong>en,<br />

si<strong>ch</strong> mit den Füssen vorwärts zu stossen oder<br />

rückwärts zu ziehen.<br />

• Mit einem Fuss: mal links, mal re<strong>ch</strong>ts abstossen.<br />

• Führen - Folgen: A fährt eine Strecke und B folgt.<br />

• Abstossen und mögli<strong>ch</strong>st weit fahren.<br />

• Erbaut einen Parcours: dur<strong>ch</strong> einen «Wald» (Malstäbe),<br />

einer Rennstrecke (Seilkanal) entlang usw.<br />

Einbein-Kniestand: Einseitiger Kniestand, die Hände<br />

fassen das Rollbrett vorne auf beiden Seiten. Mit dem<br />

freien Fuss tretrollen (Trottinett fahren).<br />

• Na<strong>ch</strong> einigen Tritten die «Antriebsseite» we<strong>ch</strong>seln.<br />

• Wer kommt mit 5-mal links antreiben glei<strong>ch</strong> weit<br />

wie mit 5-mal re<strong>ch</strong>ts antreiben?<br />

• Rhythmis<strong>ch</strong> antreiben, z.B. kurz-kurz-lang…<br />

• Antreiben und dann auf beiden Knien rollen lassen.<br />

Trottinett fahren: Mit einem Fuss auf der Mitte des<br />

Rollbretts stehen und mit dem anderen Fuss vom Boden<br />

abstossen.<br />

• Erst vorsi<strong>ch</strong>tig, dann immer kräftiger abstossen.<br />

• Gelingt es, genau einer Linie entlang zu fahren?<br />

• Gelingt es au<strong>ch</strong> mit dem anderen Fuss?<br />

• Gelingt es au<strong>ch</strong>, die Ri<strong>ch</strong>tung zu ändern?<br />

S<strong>ch</strong>ubkarren: Je zwei S zusammen haben ein Rollbrett.<br />

A sitzt auf das Rollbrett und hält si<strong>ch</strong> mit beiden<br />

Händen fest. B stösst an den S<strong>ch</strong>ultern. A versu<strong>ch</strong>t<br />

dur<strong>ch</strong> Gewi<strong>ch</strong>tsverlagerung na<strong>ch</strong> links bzw. na<strong>ch</strong><br />

re<strong>ch</strong>ts, Kurven zu fahren. Na<strong>ch</strong> einer gewissen Zeit<br />

werden die Aufgaben gewe<strong>ch</strong>selt.<br />

• A wüns<strong>ch</strong>t eine Ri<strong>ch</strong>tung: «re<strong>ch</strong>ts»; «geradeaus»…<br />

• B bestimmt die Ri<strong>ch</strong>tung dur<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>ulterdruck, A<br />

muss das Gewi<strong>ch</strong>t entspre<strong>ch</strong>end verlagern.<br />

• A s<strong>ch</strong>liesst die Augen. Weiss A na<strong>ch</strong> längerer Fahrt<br />

no<strong>ch</strong>, wo das Rollbrett steht?<br />

• Orientierungsfahrt: A steuert auf dem S<strong>ch</strong>ulareal ein<br />

Ziel (mit oder ohne Karte) an. B treibt an. Am Ziel<br />

werden die Rollen gewe<strong>ch</strong>selt.<br />

Abs<strong>ch</strong>leppen: Zwei Kinder haben ein Rollbrett. A<br />

stellt si<strong>ch</strong> seitwärts auf das Rollbrett. B zieht A an der<br />

Hand langsam vorwärts.<br />

• A darf die Fahrt bestimmen: s<strong>ch</strong>nell, bergauf usw.<br />

• Einander sanft wegzustossen.<br />

• Seile, Gymnastikstäbe, Haselruten sind geeignete<br />

S<strong>ch</strong>lepphilfen.<br />

• Können si<strong>ch</strong> zwei 2er-Gruppen verbinden?<br />

Wir lernen Kunststücke<br />

mit dem<br />

Rollbrett.<br />

fi Hands<strong>ch</strong>uhe und gute Sports<strong>ch</strong>uhe<br />

tragen. Übungsraum abgrenzen<br />

bzw. absi<strong>ch</strong>ern.<br />

¤ Auf jedem Hartplatz mögli<strong>ch</strong>.<br />

In der Halle: Hauswart fragen.<br />

¤ Beidseitigkeit fördern.<br />

fi Bei grossen Klassen und wenig<br />

Raum: glei<strong>ch</strong>e Fahrtri<strong>ch</strong>tung<br />

hin und zurück.<br />

¤ In der Aufgabenstellung grosse<br />

Leistungsunters<strong>ch</strong>iede berücksi<strong>ch</strong>tigen.<br />

Ÿ Kroki des S<strong>ch</strong>ulareals zei<strong>ch</strong>nen<br />

und si<strong>ch</strong> mit dieser Karte<br />

orientieren (vgl. Bro 6/3, S. 3 ff.).


5 Bewegen auf Rollen und Rädern <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 26<br />

5.2 Spielformen mit dem Rollbrett<br />

Wer ein Rollbrett besitzt, nimmt es in die S<strong>ch</strong>ule mit. Gemeinsam werden<br />

Spiel- und Kombinationsmögli<strong>ch</strong>keiten erprobt. Wer mit dem Rollbrett ein<br />

«Kunststücklein» kann, darf es vorzeigen und andere anleiten.<br />

Kettenzug: Die Kinder stellen si<strong>ch</strong> hintereinander auf<br />

(A-B-A-B). Alle B dürfen fahren, alle A ziehen. Alle<br />

B sitzen oder stehen. Das vorderste Kind spielt die Lokomotive<br />

und übernimmt das Kommando. Alle A setzen<br />

den «Zug» langsam in Bewegung.<br />

• Die Reise führt von… bis…? Mal langsam und mal<br />

s<strong>ch</strong>nell, dann bergauf und bergab; am Bahnhof auf<br />

andere «Züge» umsteigen, zum Abs<strong>ch</strong>ied winken.<br />

• Halten die Züge die abgema<strong>ch</strong>ten Kreuzungsvors<strong>ch</strong>riften<br />

(z.B. Vortritt von re<strong>ch</strong>ts) ein?<br />

• Gelingt es, eine Strecke mehrmals in der glei<strong>ch</strong>en<br />

Zeit, als Bummler, als S<strong>ch</strong>nellzug… zu dur<strong>ch</strong>fahren?<br />

Nebeneinander: Alle A stehen auf ihren Rollbrettern<br />

so weit nebeneinander, dass alle B dazwis<strong>ch</strong>en genügend<br />

Platz finden. Alle A und B s<strong>ch</strong>auen in die glei<strong>ch</strong>e<br />

Ri<strong>ch</strong>tung.<br />

• Gemeinsam anfahren und stoppen.<br />

• Eine bestimmte Strecke fahren; Rollenwe<strong>ch</strong>sel.<br />

• Alle A laufen na<strong>ch</strong> vorne und ziehen so, dass sie von<br />

B überholt werden, laufen wieder na<strong>ch</strong> vorn usw.<br />

• Im Rhythmus «Ho-oop <strong>–</strong> Ho-oop!» wie an einem<br />

Fliessband.<br />

Rollbrettfahrer und Läufer: Zu zweit mit einem<br />

Rollbrett. B fährt z.B. 5-mal im Stehen oder in Bau<strong>ch</strong>lage<br />

von einer Linie zur anderen. Wie oft kann A in<br />

dieser Zeit dieselbe Strecke mit Laufen zurücklegen?<br />

• Fahrte<strong>ch</strong>nik gegenseitig vereinbaren, anpassen.<br />

• Zwei Kinder mit einem Rollbrett treten gegen zwei<br />

andere an, wel<strong>ch</strong>e laufen. Eigene Wettbewerbsregeln<br />

aushandeln.<br />

•B fährt mit dem Rollbrett und A läuft daneben.<br />

We<strong>ch</strong>sel, ohne das Rollbrett anzuhalten.<br />

Pferde-Gespann: A steht oder sitzt auf dem Rollbrett,<br />

die Füsse in Fahrtri<strong>ch</strong>tung. B zieht mit einem Seil oder<br />

einem S<strong>ch</strong>lau<strong>ch</strong>. Was ist s<strong>ch</strong>wieriger?<br />

• Römis<strong>ch</strong>es Wagenrennen: In der gemeinsam festgelegten<br />

«Arena» treten vers<strong>ch</strong>iedene Gespanne über<br />

mehrere Runden gegeneinander an. Regeln wie z.B.<br />

Fahrerwe<strong>ch</strong>sel bespre<strong>ch</strong>en.<br />

•A wird von B wie ein Segelflieger «ges<strong>ch</strong>leppt».<br />

Na<strong>ch</strong> einer gewissen Zeit lässt B das Zugseil los und<br />

«fliegt» allein weiter.<br />

• Einen Ges<strong>ch</strong>ickli<strong>ch</strong>keitsparcours bauen und diesen<br />

in vers<strong>ch</strong>iedenen Fahrte<strong>ch</strong>niken dur<strong>ch</strong>fahren (Trottinett,<br />

Einbein-Kniestand, Ziehen und Abs<strong>ch</strong>leppen…).<br />

S<strong>ch</strong>au hin, wie es die<br />

andern ma<strong>ch</strong>en, dann<br />

gibt's ein lustiges Spiel!<br />

¤ Spiel- und Wettbewerbsregeln<br />

gemeinsam entwickeln lernen


6 Kämpfen <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 27<br />

6 Kämpfen<br />

6.1 Stürze vermeiden oder gekonnt fallen<br />

Für viele Kinder sind Kampfsportarten faszinierend. Si<strong>ch</strong> körperli<strong>ch</strong> mit einem<br />

ebenbürtigen Gegner auseinandersetzen, ohne ihn zu verletzen, Aggressionen<br />

kanalisieren lernen, Regeln gemeinsam festlegen und einhalten<br />

können sowie si<strong>ch</strong> gegenüber einem mögli<strong>ch</strong>en Angreifer selbstsi<strong>ch</strong>er und<br />

ges<strong>ch</strong>ickt verhalten, sind wi<strong>ch</strong>tige Ziele dieses Kapitels.<br />

Si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>ützen: In einer festgelegten Zone (z.B. Hallenhälfte)<br />

versu<strong>ch</strong>t der Angreifer A einen Verteidiger<br />

B zu berühren.<br />

• In der Zone befinden si<strong>ch</strong> Matten, die von A oder<br />

von B oder von beiden ni<strong>ch</strong>t berührt oder überquert<br />

werden dürfen.<br />

• B und ein «Leibwä<strong>ch</strong>ter» C: C darf ni<strong>ch</strong>t angreifen,<br />

versu<strong>ch</strong>t aber, si<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>en A und B zu stellen.<br />

Wei<strong>ch</strong> wie Pudding: Überall, wo A den Körper von B<br />

berührt, wird dieser locker und wei<strong>ch</strong>. So geht jeder<br />

sanft geführte Stoss wirkungslos «ins Leere». B versu<strong>ch</strong>t<br />

alle anderen Körperteile gespannt zu halten. B<br />

auf einer Matte liegend, im Sitz, im Kniestand…<br />

• A berührt oder stösst B mit einem Soft-, Gymnastik-,<br />

Lederball…<br />

• A versu<strong>ch</strong>t, B von der Matte zu stossen.<br />

• A hält eine Hand von B und versu<strong>ch</strong>t, B mit der<br />

freien Hand am Gesäss, Rücken… zu berühren.<br />

Sumoringer: A und B stehen si<strong>ch</strong> in einem markierten<br />

Feld (Kreis, Mattenfeld) gegenüber. Die beiden versu<strong>ch</strong>en,<br />

einander so aus dem Feld zu drängen, dass<br />

einer den Boden ausserhalb des Feldes berührt oder<br />

mit einem andern Körperteil als den Füssen irgendwo<br />

Bodenkontakt bekommt.<br />

• Auf allen vieren: Dabei darf nur mit dem Gesäss,<br />

mit dem Rücken, mit… gestossen werden.<br />

• Handfest zupacken: Es darf z.B. nur an den Armen<br />

gehalten werden; nie an den Kleidern !<br />

Kreiskampf: 6 bis 8 Kinder bilden mit gefassten Händen,<br />

auf einem Bein stehend, einen Kreis. Sie versu<strong>ch</strong>en<br />

einander, ohne die Hände loszulassen, aus dem<br />

Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t zu bringen. Wer kann vermeiden, mit<br />

dem zweiten Fuss oder einem andern Körperteil den<br />

Boden zu berühren? Na<strong>ch</strong> jedem «Abstehen» eines<br />

Spielers wird von allen das Standbein gewe<strong>ch</strong>selt. Fällt<br />

ein Kind zu Boden, wird ihm auf die Füsse geholfen.<br />

• Spielbeinfuss in der Kniekehle des Standbeines.<br />

• Wer «abstehen» muss, darf si<strong>ch</strong> einen andern Platz<br />

im Kreis oder in einem andern Kreis su<strong>ch</strong>en.<br />

• Zwei Manns<strong>ch</strong>aften (A und B) stehen si<strong>ch</strong> in einem<br />

Kreis als Gegner gegenüber; Reihenfolge A-B-A-B<br />

usw. Pro «Abstehen» gibt es einen Punkt fürs gegneris<strong>ch</strong>e<br />

Team. Na<strong>ch</strong> drei Punkten sind die Plätze zu<br />

taus<strong>ch</strong>en.<br />

Ges<strong>ch</strong>ickt verteidigen<br />

lernen dur<strong>ch</strong> Beoba<strong>ch</strong>ten<br />

<strong>–</strong> Spüren <strong>–</strong> Auswei<strong>ch</strong>en…<br />

und Reagieren.<br />

¤ Das Thema «Kämpfen» bzw.<br />

«Gewalt» sollte in einem grösseren<br />

Rahmen, fä<strong>ch</strong>erübergreifend<br />

angegangen werden, damit keine<br />

(zusätzli<strong>ch</strong>en) Ängste ausgelöst<br />

werden. Vorbespre<strong>ch</strong>ung mit den<br />

Eltern ist wi<strong>ch</strong>tig. Vgl. Literatur<br />

(GUGGENBÜHL), S. 32.<br />

Å Kampfregeln gemeinsam festlegen;<br />

Mits<strong>ch</strong>üler als Beoba<strong>ch</strong>tende<br />

(«Regelritter»).<br />

ÿ Wer kennt asiatis<strong>ch</strong>e<br />

Kampfsportarten? Wel<strong>ch</strong>es<br />

sind deren Besonderheiten<br />

und Unters<strong>ch</strong>iede<br />

gegenüber unkontrollierten<br />

Gewaltausbrü<strong>ch</strong>en?<br />

Spra<strong>ch</strong>e: Gewalt;<br />

«S<strong>ch</strong>impf und S<strong>ch</strong>ande».<br />

ÿ Ritual ist Ehrensa<strong>ch</strong>e: «Sieger»<br />

helfen einem «Besiegten».


6 Kämpfen <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3<br />

28<br />

Teppi<strong>ch</strong>klopfer: Auf einer Matte auf dem Rücken liegen,<br />

Beine lei<strong>ch</strong>t angezogen, Füsse aufgestellt, Kinn<br />

zur Brust, Arme auf dem Boden ausgestreckt (ca. 45<br />

Grad vom Körper). Arme locker in die Vorhalte bringen,<br />

zu Boden fallen lassen und mit der fla<strong>ch</strong>en Hand<br />

kräftig neben den Körper auf die Matte s<strong>ch</strong>lagen, d.h.<br />

«abklopfen» (= Abfedern des Körpergewi<strong>ch</strong>tes).<br />

• Alle klopfen dreimal in glei<strong>ch</strong>em Rhythmus ab.<br />

• Rhythmusspiele gruppenweise, au<strong>ch</strong> kanonartig.<br />

Käferfangen: A liegt in Rückenlage auf einer Matte;<br />

die lei<strong>ch</strong>t angezogenen Beine sind gegen B geri<strong>ch</strong>tet. B<br />

versu<strong>ch</strong>t, dur<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>nelligkeit und Täus<strong>ch</strong>ungen seitli<strong>ch</strong><br />

an A heranzukommen, um ihm ein Spielband auf<br />

den Bau<strong>ch</strong> zu legen. A darf mit den Beinen ni<strong>ch</strong>t<br />

s<strong>ch</strong>lagen oder stossen.<br />

• Käferfangen auf Zeit: Während einer vorgegebenen<br />

Zeit versu<strong>ch</strong>t A, das Spielband mögli<strong>ch</strong>st oft auf den<br />

Bau<strong>ch</strong> von B zu legen. Wel<strong>ch</strong>es Kind s<strong>ch</strong>afft in dieser<br />

Zeit am meisten Käferfänge? Rollenwe<strong>ch</strong>sel.<br />

Sitzkampf: A und B sitzen S<strong>ch</strong>ulter an S<strong>ch</strong>ulter nebeneinander,<br />

die Beine je in die andere Ri<strong>ch</strong>tung vorgestreckt.<br />

Sie fassen einander mit der näheren Hand<br />

unter der entfernteren A<strong>ch</strong>sel und mit der anderen<br />

Hand am Oberarm. Beide versu<strong>ch</strong>en, einander na<strong>ch</strong><br />

hinten aus dem Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t zu drücken. Abwehrstrategie:<br />

Das äussere Bein seitli<strong>ch</strong> ausstellen, damit<br />

stossen und Gegendruck erzeugen.<br />

Rückens<strong>ch</strong>aukel: Im Sitz auf einer Matte, die Knie<br />

angezogen und mit den Armen ums<strong>ch</strong>lungen wie ein<br />

«Paket»: Si<strong>ch</strong> rückwärts fallen lassen und wieder in<br />

den Sitz zurücks<strong>ch</strong>aukeln, bevor der Hinterkopf den<br />

Boden berührt. Mehrfa<strong>ch</strong> rund hin- und hers<strong>ch</strong>aukeln.<br />

• Wie oben, aber die Beine etwas gestreckter halten,<br />

die Hände seitli<strong>ch</strong> an den Obers<strong>ch</strong>enkeln.<br />

• Arme in der Vorhalte und bei Bodenberührung mit<br />

dem Rücken glei<strong>ch</strong>zeitig die Hände und Arme gestreckt<br />

auf den Boden legen (vgl. oben «Teppi<strong>ch</strong>klopfer»);<br />

dasselbe mit «Abklopfen».<br />

Gekonnt fallen: Hockstand, Arme in Vorhalte. Si<strong>ch</strong><br />

rückwärts fallen lassen und «abklopfen». Es ist darauf<br />

zu a<strong>ch</strong>ten, dass das Gesäss nahe bei den Fersen<br />

hingesetzt wird. Der Fall soll dur<strong>ch</strong> das «Abklopfen»<br />

und Strecken der Beine so aufgefangen werden, dass<br />

der Hinterkopf den Boden ni<strong>ch</strong>t berührt. Gelingt es,<br />

ohne Hilfe der Hände und Arme in die Hocke zurückzus<strong>ch</strong>aukeln?<br />

• Au<strong>ch</strong> aus dem Stand, wobei zuerst die Hocke-Position<br />

eingenommen wird.<br />

• Reagieren: Auf ein Zei<strong>ch</strong>en fallen alle mögli<strong>ch</strong>st<br />

glei<strong>ch</strong>zeitig und rollen so s<strong>ch</strong>nell wie mögli<strong>ch</strong> wieder<br />

in den Stand zurück.<br />

• A und B stehen einander gegenüber, die Arme vers<strong>ch</strong>ränkt:<br />

Auf ein Signal hin versu<strong>ch</strong>t A, B zu fassen.<br />

B lässt si<strong>ch</strong> wie vorher rückwärts fallen, bevor er<br />

von A gefasst wird.<br />

Ÿ Dazwis<strong>ch</strong>en immer<br />

wieder Entspannungsübungen<br />

einbauen:<br />

Vgl. Bro 2/3, S. 13 f.<br />

Å Fairness!


7 Kombinieren <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 29<br />

7 Kombinieren<br />

7.1 Zirkus-Akrobatik<br />

Für Bewegungsverbindungen, die (allein) an einem Gerät geturnt werden,<br />

fehlt den meisten Kindern no<strong>ch</strong> die nötige Stützkraft. Auf dem Boden können<br />

dank der grossen Unterstützungsflä<strong>ch</strong>e Pausen eingelegt werden.<br />

Erlebnisrei<strong>ch</strong> für alle ist eine gemeinsame Vorführung: Die Kinder können<br />

drehen, stützen und einander helfen, einzelne Formen repetieren, aber au<strong>ch</strong><br />

Neues üben und einbeziehen. Der We<strong>ch</strong>sel zwis<strong>ch</strong>en Bewegung und Positionen-Halten<br />

ermögli<strong>ch</strong>t eine längere Vorführzeit.<br />

Musik motiviert zusätzli<strong>ch</strong>; vers<strong>ch</strong>iedene Stücke hören und auswählen.<br />

(Vors<strong>ch</strong>lag: «Hypnotic Fakir»; Ÿ Vgl. dazu Bro 2/3, S. 32.)<br />

Die angeführte Abfolge dient als Anregung für eigene Kombinationen.<br />

Hypnose: A wird von B «einges<strong>ch</strong>läfert» und fällt<br />

rückwärts. C stützt, B und D helfen dabei. Zu dritt laden<br />

sie A quer auf zwei Kinder, die si<strong>ch</strong> im Kniestand<br />

befinden. Diese krie<strong>ch</strong>en vorwärts und rollen den gespannten<br />

A wie einen Baumstamm über ihren Rücken<br />

auf eine Matte ab, indem sie das Gesäss anheben. A erwa<strong>ch</strong>t<br />

und steht auf. Rollenwe<strong>ch</strong>sel.<br />

In den Handstand: A im Liegestütz, die Hände am<br />

Boden, je einen Unters<strong>ch</strong>enkel auf dem Rücken von B<br />

und C. Die beiden erheben si<strong>ch</strong>, fassen A an den Obers<strong>ch</strong>enkeln<br />

und heben ihn in den Handstand. A rollt ans<strong>ch</strong>liessend<br />

vorwärts auf die Matte ab.<br />

• A steigt mit den Unters<strong>ch</strong>enkeln auf den Rücken von<br />

B, C ma<strong>ch</strong>t auf D dasselbe; E und F heben sie über<br />

den Handstand zum Abrollen auf die Matte.<br />

Kunststücke: Zwei Kinder bilden zusammen eine Figur<br />

und ein drittes hilft oder si<strong>ch</strong>ert. Beispiele:<br />

• Kamele: A legt si<strong>ch</strong> auf den Rücken von B (Rücken<br />

an Rücken) und hält si<strong>ch</strong> mit den Händen an B fest.<br />

Gelingt es, so zu «reiten», ohne hinunterzufallen?<br />

• Flugzeug: A legt si<strong>ch</strong> bäu<strong>ch</strong>lings auf den Rücken<br />

von B und versu<strong>ch</strong>t, die Arme sw. auszustrecken.<br />

Luftsprünge: Die Kinder überspringen stützend andere<br />

Kinder oder Hindernisse. Die einzelnen Elemente<br />

werden zuerst geübt und dann als Gruppenvorführung<br />

gestaltet.<br />

• Hocken über ein Böckli oder Gräts<strong>ch</strong>en über ein anderes<br />

Kind mit Hilfe ausführen.<br />

• Baumstamm: Ein Kind liegt fla<strong>ch</strong> auf dem Boden.<br />

Darüber Purzelbäume, für Fortges<strong>ch</strong>rittene Sprungrollen,<br />

ausführen.<br />

• Ein Rad s<strong>ch</strong>lagen. Für Fortges<strong>ch</strong>rittene: Auf dem<br />

Becken eines anderen Kindes abstützen, über den<br />

Rücken wenden oder ein Rad s<strong>ch</strong>lagen.<br />

• Zwei Kinder unterstützen ein drittes, das mit angezogenen<br />

Beinen ein kauerndes Kind, einen Kasten oder<br />

einen Bock überspringt.<br />

• Gemeinsam eine S<strong>ch</strong>lusspose vereinbaren und üben.<br />

Wir gestalten eine<br />

akrobatis<strong>ch</strong>e Zirkusnummer.<br />

ÿ Spra<strong>ch</strong>e: Zum Thema «Angst»<br />

oder «Miteinander» eine Kurzges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />

lesen, z.B.: «Du kannst<br />

es do<strong>ch</strong>» von Wolfgang Menzel in<br />

«Der Zauberkasten»;<br />

Ÿ Vgl. Literatur, S. 32<br />

Å Auf- und Abstieg bespre<strong>ch</strong>en.<br />

Î Zu dritt nebeneinander einen<br />

Sprungparcours mit S<strong>ch</strong>lusspose<br />

syn<strong>ch</strong>ron absolvieren.


7 Kombinieren <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 30<br />

7.2 Kleine Wettkämpfe oder Wettbewerbe<br />

In kleinen Wettkämpfen können si<strong>ch</strong> die Kinder messen und diese Form des<br />

Sporttreibens kennen lernen. Bewegungen, bei denen die Si<strong>ch</strong>erheit ni<strong>ch</strong>t<br />

gewährleistet werden kann oder bei denen eine gute Ausführung wi<strong>ch</strong>tig ist,<br />

eignen si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t für Wettbewerbe unter Zeitdruck.<br />

Die Kinder sind beim Wetteifern motiviert, si<strong>ch</strong> voll einzugeben, weil der<br />

Ausgang ungewiss ist und weil sie gewinnen mö<strong>ch</strong>ten. Sie lernen si<strong>ch</strong> und<br />

andere unter Leistungsdruck und in Konkurrenz kennen. Fair sein, mit Sieg<br />

und Niederlage umgehen können und si<strong>ch</strong> für eine Gruppe einsetzen sind<br />

wi<strong>ch</strong>tige Aspekte der Auseinandersetzung. Die Formen sollen so ausgewählt<br />

und gestaltet werden, dass mögli<strong>ch</strong>st viele Kinder glei<strong>ch</strong>zeitig in Bewegung<br />

sind und mögli<strong>ch</strong>st wenige nur zus<strong>ch</strong>auen müssen.<br />

Formen, die das Miteinander betonen, sind sol<strong>ch</strong>en mit direktem Verglei<strong>ch</strong><br />

Einzelner vorzuziehen: ni<strong>ch</strong>t aggressiv, sondern intensiv; ni<strong>ch</strong>t blossstellen,<br />

sondern integrieren.<br />

Wenn es gelingt, mit den Kindern Wettbewerbe zu planen und dur<strong>ch</strong>zuführen,<br />

die ni<strong>ch</strong>t zusätzli<strong>ch</strong> belastet werden dur<strong>ch</strong> das Motiv «Was ni<strong>ch</strong>t eindeutig<br />

verboten ist, ist erlaubt», erleben alle die Sphäre des freudvollen,<br />

spannenden Spielens und weniger das Kämpfen für den Erfolg um jeden<br />

Preis. In der Folge werden einige Beispiele vorgestellt, die im Verlauf oder<br />

am Ende einer (Geräte-)Lektion dur<strong>ch</strong>geführt werden können.<br />

Na<strong>ch</strong>folgend sind zwei Beispiele aufgeführt: Bei beiden Formen kämpft eine<br />

Gruppe in erster Linie gegen si<strong>ch</strong> selbst, d.h. sie will ihre eigene Leistung<br />

in folgenden Dur<strong>ch</strong>gängen verbessern (Beispiel «Kompensation») oder<br />

gegen ein anderes Zeitmass (Beispiel «Wie weit?»). Dann folgen Anregungen,<br />

bei denen das Miteinander im Vordergrund steht und die bei Stationsfolgen<br />

(1<strong>–</strong>6) eingesetzt werden können.<br />

Kompensation: Jede Gruppe wird halbiert. Beide<br />

Halbgruppen nehmen die Hälfte der gestellten Aufgaben<br />

in entgegengesetzter Ri<strong>ch</strong>tung in Angriff. Die (zufällig)<br />

s<strong>ch</strong>nellere Halbgruppe kann das «Defizit» der<br />

anderen kompensieren, indem das Mittel beider Zeiten<br />

erre<strong>ch</strong>net wird.<br />

• Sind die beiden Halbgruppen auf der anderen Bahnhälfte<br />

erfolgrei<strong>ch</strong>er? Zeiten bzw. Zeitdifferenzen<br />

festhalten und verglei<strong>ch</strong>en.<br />

• Wie kann si<strong>ch</strong> die Gruppe besser organisieren, um<br />

den eigenen Gruppenrekord zu verbessern?<br />

Wie weit? X-mal treibt die Gruppe einen Kreisel an<br />

(oder zwirbelt einen Reifen). Solange er si<strong>ch</strong> dreht,<br />

dürfen gestellte Aufgaben gelöst werden. Das Spiel ist<br />

fertig, wenn der Kreisel ruhig liegt.<br />

• Wie viele Punkte können in dieser Zeit gesammelt,<br />

wie viele Aufgaben gelöst, wie viele Bewegungsabläufe<br />

dur<strong>ch</strong>geführt werden?<br />

Start<br />

Ziel<br />

Wetteifern: Alles geben<br />

und trotzdem fair bleiben!<br />

Å Keine Bewegungen (z.B. Rolle<br />

vw. oder rw.) einbeziehen, bei denen<br />

eine gute Ausführung zwingend<br />

ist.<br />

¤ Wettbewerbe planen: Zuerst<br />

langsam ohne Zeitdruck üben lassen,<br />

bis alle Kinder ihre Aufgabe<br />

verstanden haben und diese meistern<br />

können.<br />

¤ Gezielt Akzente setzen.<br />

ÿ Wie wird im «ri<strong>ch</strong>tigen Sport»<br />

gekämpft? Was beeindruckt uns,<br />

was missfällt?<br />

Î Was vom bisher im Sportunterri<strong>ch</strong>t<br />

Gelernten eignet si<strong>ch</strong>,<br />

au<strong>ch</strong> unter Zeitdruck zu testen?


7 Kombinieren <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 31<br />

S<strong>ch</strong>aukel-Transport: Tief hängende S<strong>ch</strong>aukelringe:<br />

A steht in den Ringen und s<strong>ch</strong>aukelt. Beim Umkehrpunkt<br />

vorne hält B einen S<strong>ch</strong>aumstoffball hin, den A<br />

zwis<strong>ch</strong>en den Knien na<strong>ch</strong> hinten transportiert und dort<br />

in ein Ziel (S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>tel, Kastendeckel) fallen lässt. Anzahl<br />

Bälle bzw. We<strong>ch</strong>sel gemeinsam vereinbaren.<br />

• Die Ringe höher stellen und hineinsitzen.<br />

• Im Kniehang: Bälle mit den Händen mitnehmen.<br />

Knoten knüpfen: Zwei Kinder binden je ein Ende<br />

desselben Sprungseils um einen Fussknö<strong>ch</strong>el. Nun<br />

steigen sie übereinander und drehen si<strong>ch</strong> so, dass im<br />

Seil Knoten entstehen. Wie viele Knoten gelingen in<br />

einer bestimmten Zeit?<br />

• Die Art des Knotens wird vorgegeben.<br />

Abs<strong>ch</strong>leppdienst: Fünf Kinder sind unterwegs mit einem<br />

S<strong>ch</strong>wedenkasten (2-teilig, unterer Teil mit Rollen).<br />

A kniet auf dem «Wagen». Mit den Knien und<br />

Händen drückt er kräftig auf zwei Springseile/Gummis<strong>ch</strong>läu<strong>ch</strong>e.<br />

An den 4 Enden ziehen vier Kinder vorsi<strong>ch</strong>tig<br />

und steuern den Wagen dur<strong>ch</strong> einen Parcours. Na<strong>ch</strong><br />

jeder Runde die Positionen we<strong>ch</strong>seln.<br />

• Gelingt es, den ganzen Parcours zu befahren, ohne<br />

ein Hindernis zu berühren?<br />

Ruderboot: Zwei Kinder knien im glei<strong>ch</strong>en «Boot»<br />

(umgekehrter S<strong>ch</strong>wedenkastendeckel). Das Boot<br />

«s<strong>ch</strong>wimmt» auf ca. 6 Gymnastikstäben. Zwei weitere<br />

Stäbe liegen im Boot. Es ist eine bestimmte Distanz zu<br />

befahren, ohne das Boot zu verlassen.<br />

• Bis wohin gelangen wir in der vorgegebenen Zeit?<br />

• Zu viert: 2 Kinder sind ledigli<strong>ch</strong> Helfende und legen<br />

immer wieder Stäbe unter das Boot.<br />

Rückwärts-Tors<strong>ch</strong>uss: Auf allen vieren mit den Füssen<br />

Bälle na<strong>ch</strong> hinten in ein Tor treffen. Gegenüber<br />

spielt ein Partner den Ball ebenso wieder zurück.<br />

• Wie viele Tore gelingen während einer Minute?<br />

• Na<strong>ch</strong> 10 Toren zur nä<strong>ch</strong>sten Station we<strong>ch</strong>seln.<br />

Vorwärtskrebsen: Die Gruppe ist gemeinsam im<br />

Vierfüsslergang rücklings unterwegs. Die Kinder stützen<br />

si<strong>ch</strong> auf dem Fussrist des hinteren ab. In gemeinsamem<br />

Rhythmus geht es vorwärts, bis vom vordersten<br />

Kind ein Gegenstand mit einer Hand berührt oder umgestossen<br />

werden kann.<br />

Tunnel: Zwei Langbänke stehen nebeneinander. Auf<br />

den Enden liegt je eine Matte längs. Dur<strong>ch</strong> den Tunnel<br />

krie<strong>ch</strong>en, in der Mitte eine Hockwende über die Langbank<br />

ausführen, zur gegenüberliegenden Seite laufen,<br />

Tunnelkrie<strong>ch</strong>en, hockwenden usw.<br />

Galerie: Eine Langbank steht in drei ho<strong>ch</strong> gestellten<br />

S<strong>ch</strong>wedenkastenelementen, die eine «Galerie» bilden.<br />

Gelingt es, mögli<strong>ch</strong>st s<strong>ch</strong>nell dur<strong>ch</strong> diese Galerie zu<br />

krie<strong>ch</strong>en, ohne die Wände zu berühren?<br />

• Glei<strong>ch</strong>e Aufgabe mit Keulen auf der S<strong>ch</strong>webekante.<br />

→<br />

Ÿ Weitere Wettbewerbs-Ideen:<br />

Vgl. Bro 3/3, S. 23<br />

fi Vorsi<strong>ch</strong>tig ziehen!<br />

Ÿ Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t und weitere<br />

Ideen: Vgl. Bro 3/3, S. 8<br />

Ÿ Weitere Ideen:<br />

Vgl. Bro 3/3, S. 10<br />

Ÿ Weitere Ideen:<br />

Vgl. Bro 3/3, S.12<br />

Ÿ Weitere Ideen:<br />

Vgl. Bro 3/3, S. 4<br />

Å Zuerst langsam ausprobieren!


Verwendete und weiterführende Literatur / Medien <strong>Band</strong> 3 <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong> 3 32<br />

Verwendete und weiterführende Literatur / Medien<br />

BLUME, M.: Akrobatik mit Kindern und Jugendli<strong>ch</strong>en. Aa<strong>ch</strong>en 1995.<br />

BRUCKMANN, M. / u.a.: Geräteturnen für alle. Freies Turnen an Geräten. Celle 1994.<br />

BUCHER, W. (Hrsg.): 1008 Spiel- und Übungsformen im Geräteturnen. S<strong>ch</strong>orndorf 19957 .<br />

ERZIEHUNGSDIREKTION Gewalt und S<strong>ch</strong>ule - Analyse und Empfehlungen der kantonalen Experten-<br />

DES KANTONS ZÜRICH (Hrsg.): kommission. Züri<strong>ch</strong> 1994.<br />

FRANK, G. / ECKERS, B.: Bewegungsförderung für Kinder. Wiesbaden 1996.<br />

FRANK, W.: Rücksi<strong>ch</strong>tsvoll kämpfen. In: Sportpädagogik4 / 1988.<br />

FRIES, A.: Kinder-Turnen im Grunds<strong>ch</strong>ulalter «Ran an die Geräte»!<br />

Müllheim-Kärli<strong>ch</strong> 1997.<br />

GERLING, I.: Kinder turnen: Helfen und si<strong>ch</strong>ern. S<strong>ch</strong>ritt für S<strong>ch</strong>ritt mit tausend Ideen<br />

vom Miteinander zum Helfenkönnen. Aa<strong>ch</strong>en 1997.<br />

GUGGENBÜHL, A.: Die unheimli<strong>ch</strong>e Faszination der Gewalt. Züri<strong>ch</strong> 1993.<br />

HABEGGER, Th.: Inline-Skating. Grundlagen und Anwendungen. Bern 1996.<br />

HÜLSMANN, C.: Prozessorientiertes Arbeiten mit Rollbrettern im Sportunterri<strong>ch</strong>t der<br />

Primars<strong>ch</strong>ule. Magdeburg 1994.<br />

KLIEVER, H.-J. und U.: Der Zauberkasten. Alte und neue Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten für Kinder. Stuttgart 1992.<br />

KOLLEGGER, M.: Körpererfahrungen im Geräteturnen. Wiesbaden 1995.<br />

KRISAM, A.: Stundenbilder für den Grunds<strong>ch</strong>ulsport. Gerätebahnen mit Bewegungsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten,<br />

Stationentraining, alternative Sportgeräte, beliebte kleine<br />

Sportspiele. Pu<strong>ch</strong>heim 1996.<br />

NICKEL, U.: Kinder brau<strong>ch</strong>en ihren Sport. Celle 1990.<br />

PATZ, A. und D.: Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>tsspiele. S<strong>ch</strong>aukel-, Balancier-, Kletter- und Krie<strong>ch</strong>spiele.<br />

Ettlingen o.J. 1995.<br />

PAULY, P. / GEBHARDT, M.: Mit Kindern turnen. Spiel und Spass für Kinder ab 6 Jahren.<br />

Niederhausen 1991.<br />

JAKOB, M.: Zwis<strong>ch</strong>en Ringen und Raufen. In: Die Grunds<strong>ch</strong>ulzeits<strong>ch</strong>rift 70/1993.<br />

RAMSEGER, J.: Was heisst «dur<strong>ch</strong> Unterri<strong>ch</strong>t erziehen»? Erziehender Unterri<strong>ch</strong>t und<br />

S<strong>ch</strong>ulreform.Weinheim/Basel 1991.<br />

SEYBOLD, A.: Didaktis<strong>ch</strong>e Prinzipien der Leibeserziehung. S<strong>ch</strong>orndorf 1974.<br />

SCHRAG, M. / u.a. Erlebniswelt Sport. S<strong>ch</strong>orndorf 1996.<br />

STEURI, R. / STOCKER, R.: Geräteturnen. Aarau 1987.<br />

TREBELS, A. H.: Spielen und Bewegen an Geräten. Reinbek 1983.<br />

Video-Filme:<br />

ESSM: Serie Geräteturnen u.A.: Magglingen 1990.<br />

Musik: Sky One bis Four, alle , success PK 510, 1992.<br />

(Ÿ Vgl. Bro 2/3, S. 32 Circus)<br />

«Hypnotic Fakir». Aus: Circus - Circo - Cirque. Gold Records.<br />

CD 125. 1988<br />

Verlag SVSS<br />

Umfangrei<strong>ch</strong>es Angebot von <strong>Bros<strong>ch</strong>üre</strong>n, Bü<strong>ch</strong>ern, Video-Filmen,<br />

Tonträgern und ergänzenden Medien zum vorliegenden <strong>Lehrmittel</strong>.

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