Rega – EC145 im Gebirge - SkyNews.ch
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neben der Erzeugung au<strong>ch</strong> der Spei<strong>ch</strong>erung<br />
der Energie ents<strong>ch</strong>eidende Bedeutung zu. Angetrieben<br />
wird die Solar Impulse be<strong>im</strong> derzeitigen<br />
Planungsstand dur<strong>ch</strong> zwei Elektromotoren<br />
mit je einem Propeller. Der Wirkungsgrad der<br />
Aggregate soll dur<strong>ch</strong> Kühlung der Magnete gesteigert<br />
werden. Zur Effizienzsteigerung gehört<br />
au<strong>ch</strong> die Neudefinition der Symbiose Mens<strong>ch</strong>-<br />
Mas<strong>ch</strong>ine. Sensoren versorgen die Bordre<strong>ch</strong>ner<br />
permanent mit biometris<strong>ch</strong>en Informationen<br />
über den Piloten. Deshalb wird daran geda<strong>ch</strong>t,<br />
ihn alle vier Stunden zu wecken, dabei<br />
aber jeweils das Ende einer Tiefs<strong>ch</strong>lafphase<br />
abzuwarten.<br />
Miniaturisierung von Sensoren<br />
Von vornherein denken Initiant, Grundlagenfors<strong>ch</strong>er<br />
und die unter dem Label Solar Impulse<br />
aktiven Entwickler an die Signalwirkung<br />
sowie praktis<strong>ch</strong>e Ergebnisse des Vorhabens.<br />
Ein erster Berei<strong>ch</strong> ist die weitere Miniaturisierung<br />
von Sensoren und Systemen. Dies könnte<br />
dereinst in Wissens<strong>ch</strong>aft, Te<strong>ch</strong>nik und Medizin<br />
eine Rolle spielen. Lei<strong>ch</strong>tere Werkstoffe<br />
und kompaktere Konstruktionen, leistungsgesteigerte<br />
Solarzellen oder effizienteres Energiemanagement<br />
verspre<strong>ch</strong>en Quantensprünge<br />
bei Luft- und Raumfahrt aber au<strong>ch</strong> erdgebundener<br />
Verkehrste<strong>ch</strong>nik sowie zahlrei<strong>ch</strong>en<br />
Gütern des tägli<strong>ch</strong>en Bedarfs. Weiter verfeinerte<br />
selbstlernende Netzwerke und integrierte<br />
Mens<strong>ch</strong>-Mas<strong>ch</strong>inen-S<strong>ch</strong>nittstellen bilden<br />
viellei<strong>ch</strong>t die Vorstufe für neuartige Prothesen<br />
und Rollstühle.<br />
Für Stefan Catsicas, Vizepräsident Fors<strong>ch</strong>ung<br />
der EPFL, stellt deshalb Solar Impulse<br />
«ein riesiges fliegendes Labor dar, das die Fors<strong>ch</strong>ung<br />
in sehr unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Berei<strong>ch</strong>en<br />
vorantreibt. Es fördert grundlegende Projekte<br />
an der S<strong>ch</strong>nittstelle zwis<strong>ch</strong>en klassis<strong>ch</strong>en<br />
Fa<strong>ch</strong>gebieten und den Te<strong>ch</strong>nologietransfer zu<br />
praktis<strong>ch</strong>en Anwendungen». Dies trifft zunä<strong>ch</strong>st<br />
für die an der Entwicklung Beteiligten<br />
beider Organismen, weitere Angehörige der<br />
EPFL sowie Firmen zu. So ist es vorstellbar,<br />
dass neue Arbeitsmethoden und Lösungen<br />
Seminare und praktis<strong>ch</strong>e Übungen anregender<br />
gestalten. Mögli<strong>ch</strong> sind au<strong>ch</strong> Dissertationen<br />
und Fors<strong>ch</strong>ungsprojekte mit weiteren Erkenntnissen<br />
und natürli<strong>ch</strong> Anregungen zur Entwicklung<br />
innovativer Erzeugnisse.<br />
Nutzen für viele<br />
Von dieser We<strong>ch</strong>selwirkung könnten au<strong>ch</strong> Unternehmen<br />
<strong>im</strong> Grossraum Lausanne profitieren.<br />
Da ein Studium am «Poly» für viele den<br />
Auftakt zur eigenen Firma darstellt, dürften<br />
neue Produkte dur<strong>ch</strong> den Solar Impulse angeregt<br />
werden. Dadur<strong>ch</strong> könnte si<strong>ch</strong> der Struk-<br />
turwandel des «Arc Lémanique», ja der Romandie<br />
als Ganzes hin zur Spitzente<strong>ch</strong>nologie<br />
verstärken.<br />
Diese Entwicklung könnte si<strong>ch</strong> dank der<br />
Nähe zur auf hohe Werts<strong>ch</strong>öpfung konzentrierten<br />
Region Genf no<strong>ch</strong> bes<strong>ch</strong>leunigen.<br />
Au<strong>ch</strong> die eher <strong>im</strong> S<strong>ch</strong>atten der ETH Züri<strong>ch</strong> stehende<br />
EPFL erhielte die Chance, si<strong>ch</strong> international<br />
als interdisziplinäres Ideenlabor zu profilieren.<br />
Dies könnte dem ganzen Land Impulse<br />
zur wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Erneuerung verleihen.<br />
Ni<strong>ch</strong>t zuletzt aus diesem Grund wollen die Beteiligten<br />
von vornherein private Sponsoren zur<br />
aktiven Mitarbeit veranlassen <strong>–</strong> und die Imagination<br />
der Öffentli<strong>ch</strong>keit anregen.<br />
Bertrand Piccard lernt in Lausanne fliegen<br />
PICCARD Hansjörg Bürgi<br />
SkyVision<br />
Langfristig kann au<strong>ch</strong> die Luftfahrt gewinnen.<br />
Zwar werden Solarflugzeuge kaum je<br />
Passagiere befördern. Als unbemannte Flugkörper<br />
für Überwa<strong>ch</strong>ungsaufgaben, vor allem<br />
aber als mobile Einheiten zukünftiger Planetensonden,<br />
sind solargetriebene Flugzeuge jedo<strong>ch</strong><br />
vielverspre<strong>ch</strong>end. S<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> darf ihr<br />
sportli<strong>ch</strong>es Potential ni<strong>ch</strong>t unters<strong>ch</strong>ätzt werden.<br />
So wären etwa Rallyes denkbar. Derartige<br />
Herausforderungen könnten si<strong>ch</strong> zum Freizeittrend<br />
entwickeln und das derzeit geringe<br />
Ansehen der Luft- und Raumfahrt bei der<br />
Jugend wieder steigern <strong>–</strong> und dadur<strong>ch</strong> den<br />
Wuns<strong>ch</strong> zur entspre<strong>ch</strong>enden Karriere. Mehr<br />
Infos unter: www.solar<strong>im</strong>pulse.com<br />
Dr. Dr. h. c. Bertrand Piccard ist der Enkel des S<strong>ch</strong>weizer Ballonpioniers Auguste<br />
Piccard (1879 <strong>–</strong> 1962). Dieser errei<strong>ch</strong>te 1932 von Dübendorf aus die Stratosphäre.<br />
Später wandte er si<strong>ch</strong> der Tiefseefors<strong>ch</strong>ung zu. Sein Sohn, Jacques Piccard (1922),<br />
wurde als S<strong>ch</strong>öpfer des Unterseebootes an der Expo 64 bekannt. Bertrand Piccard,<br />
geboren 1958 und berufli<strong>ch</strong> Psy<strong>ch</strong>otherapeut in Lausanne, widmete si<strong>ch</strong> zunä<strong>ch</strong>st<br />
der Ultralei<strong>ch</strong>tfliegerei. Sein eigentli<strong>ch</strong>es Interesse galt aber der Ballonfahrt.<br />
1992 gewann er die erste Transatlantikwettfahrt, den Chrysler Challenge. Na<strong>ch</strong> dreijährigen,<br />
vom Flieger<strong>ch</strong>ronometerhersteller Breitling finanzierten Vorbereitungen unternahm<br />
er 1997 einen ersten Versu<strong>ch</strong>. Na<strong>ch</strong> se<strong>ch</strong>s Stunden musste dieser infolge<br />
eines undi<strong>ch</strong>ten Treibstofftanks abgebro<strong>ch</strong>en werden. 1998 hielt si<strong>ch</strong> der Ballon<br />
Breitling Orbiter II neun Tage in der Luft und stellte dabei einen neuen Zeitrekord für<br />
Luftfahrzeuge auf. Die Volksrepublik China verweigerte die Überfluggenehmigung,<br />
so dass das Unternehmen in Burma/Myanmar endete.<br />
Vom 1. bis 21. März 1999 umkreisten sodann Bertrand Piccard und Brian Jones<br />
als erste die Welt <strong>im</strong> Freiballon Breitling Orbiter III. Dessen Gondel befindet si<strong>ch</strong><br />
heute in der Ehrenhalle des amerikanis<strong>ch</strong>en Luft- und Raumfahrtsmuseums Smithsonian<br />
in Washington. Bevor Bertrand Piccard zu seinem neuen Rekordversu<strong>ch</strong><br />
abheben kann, muss er den Pilotens<strong>ch</strong>ein erwerben. Dafür übt er derzeit in Lausanne-Blé<strong>ch</strong>erette.<br />
Derzeit lernt Betrand Piccard in Lausanne auf Flä<strong>ch</strong>enflugzeugen fliegen, <strong>im</strong> Verkehrshaus<br />
testete er bereits vergangenen Dezember den Wright-Flyer-S<strong>im</strong>ulator.<br />
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