Rega – EC145 im Gebirge - SkyNews.ch
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Eri<strong>ch</strong> Riester<br />
Diese Bildmontage könnte viellei<strong>ch</strong>t bald Realität werden: Österrei<strong>ch</strong> ist an ausgemusterten S<strong>ch</strong>weizer F-5 Tiger interessiert.<br />
S<strong>ch</strong>liessen S<strong>ch</strong>weizer Tiger die Lücke bis zum Austro-Thyphoon?<br />
Mitte 2007 werden voraussi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> die ersten<br />
Austro-Typhoons in Österrei<strong>ch</strong> landen. Die Zeit<br />
zwis<strong>ch</strong>en Draken-Ausserdienststellung, seit langem<br />
für Ende 2005 angekündigt, und Eurofighter-Ankunft<br />
sollte laut Auss<strong>ch</strong>reibung eigentli<strong>ch</strong><br />
mit typenglei<strong>ch</strong>en Leihflugzeugen,<br />
kurz Zwis<strong>ch</strong>enlösung genannt, überbrückt werden.<br />
Im konkreten Fall wurden daraus se<strong>ch</strong>s bis<br />
a<strong>ch</strong>t Mas<strong>ch</strong>inen der Tran<strong>ch</strong>e 1, die bis zum Eintreffen<br />
der georderten Tran<strong>ch</strong>e 2-Flieger den<br />
Luftraum überwa<strong>ch</strong>en sollen.<br />
Seit mehr als einem halben Jahr Gegenstand<br />
von Verhandlungen ist, von wel<strong>ch</strong>em der vier Erzeugerländer<br />
wie viele Mas<strong>ch</strong>inen zur Verfügung<br />
gestellt werden. Fix dürfte sein, dass Deuts<strong>ch</strong>land<br />
zwei Doppelsitzer in Laage/Deuts<strong>ch</strong>land<br />
für die Ausbildung zur Verfügung stellen wird.<br />
Se<strong>ch</strong>s Einsitzer für die Luftraumüberwa<strong>ch</strong>ung<br />
sollen aus England und Spanien kommen. Die<br />
Mas<strong>ch</strong>inen werden entweder von den Partnerländern<br />
direkt, über die Eurofighter-Agentur<br />
Netma oder von EADS gemietet. Die Kosten<br />
dafür liegen aus heutiger Si<strong>ch</strong>t voraussi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong><br />
bei 200 bis 300 Millionen Euro.<br />
Am 19. Januar 2004 erklärte der österrei<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e<br />
Verteidigungsminister Platter überras<strong>ch</strong>end,<br />
dass überlegt werde, bis zu elf der<br />
alten Draken-Jets über das Jahr 2005 hinaus<br />
in Betrieb zu halten. Laut Generalmajor Eri<strong>ch</strong><br />
Wolf, dem Kommandanten der österrei<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en<br />
Luftstreitkräfte, würde der Draken dann<br />
als System ni<strong>ch</strong>t mehr zur Verfügung stehen,<br />
wohl aber könnten Piloten, die ni<strong>ch</strong>t gerade am<br />
Eurofighter eingesetzt sind, fliegen und so ihre<br />
Einsatzbereits<strong>ch</strong>aft erhalten. Kategoris<strong>ch</strong> aus-<br />
6<br />
April 2004<br />
ges<strong>ch</strong>lossen wurde seitens des Ministers, dass<br />
diese Massnahme in Zusammenhang mit mögli<strong>ch</strong>en<br />
Verzögerungen oder Problemen bei Zwis<strong>ch</strong>enlösung<br />
oder Zulauf der eigenen Flugzeuge<br />
ab 2007 steht.<br />
Voraussetzung für eine Weiterführung des<br />
Draken-Betriebs ist, dass es in dieser Zeit zu<br />
keinem fatalen Flugunfall oder zu unlösbaren<br />
te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Problemen, die eine sofortige Stilllegung<br />
der gesamten Draken-Flotte na<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong><br />
ziehen würden, kommt. Voraussetzung ist aber<br />
au<strong>ch</strong> der Abs<strong>ch</strong>luss eines Vertrags über Wartung<br />
und te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Unterstützung für den<br />
Drakenbetrieb mit der s<strong>ch</strong>wedis<strong>ch</strong>en Firma<br />
Aerote<strong>ch</strong>-Telub. Die seit mehr als einem halben<br />
Jahr laufenden Verhandlungen blieben bisher<br />
ergebnislos.<br />
Die Kosten für die Jahre 2004 und 2005 liegen<br />
bei rund 40 Millionen Euro. Zum Jahresende<br />
2003 hat Österrei<strong>ch</strong> zusätzli<strong>ch</strong> das Angebot<br />
einer Option auf Verlängerung des Wartungsvertrags<br />
für die Jahre 2006, 2007 und<br />
2008 erbeten. Die Unterstützung von Aerote<strong>ch</strong><br />
wird für Komponenten benötigt, für die in<br />
Österrei<strong>ch</strong> aus Rentabilitäts- und Kostengründen<br />
keine Wartungskapazität und Ersatzteillagerhaltung<br />
eingeri<strong>ch</strong>tet wurde. Die alleinige<br />
Verantwortung für die Draken-Wartung und<br />
den Draken-Flugbetrieb liegt bei Österrei<strong>ch</strong>.<br />
Seit dem 17. Februar 2004 gibt es eine neue<br />
Facette <strong>im</strong> österrei<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en «Zwis<strong>ch</strong>enlösungs-<br />
Poker». An diesem Tag wurde bekannt, dass bei<br />
einem Treffen von Minister Platter mit seinem<br />
S<strong>ch</strong>weizer Amtskollegen Bundesrat Samuel<br />
S<strong>ch</strong>mid au<strong>ch</strong> über F-5 Tiger als mögli<strong>ch</strong>en<br />
Draken-Ersatz und als Zwis<strong>ch</strong>enlösung gespro<strong>ch</strong>en<br />
wurde. 47 Einsitzer aus S<strong>ch</strong>weizer Luftwaffenbeständen<br />
werden <strong>im</strong> Zuge von Reduzierungsmassnahmen<br />
ausser Dienst gestellt, 40<br />
davon an die US-Navy verkauft. Die restli<strong>ch</strong>en<br />
Mas<strong>ch</strong>inen könnten na<strong>ch</strong> einer umfassenden<br />
Wartung no<strong>ch</strong> in diesem Jahr in Österrei<strong>ch</strong> zum<br />
Einsatz kommen.<br />
Über Art der Weitergabe, Pilotenums<strong>ch</strong>ulung<br />
und Wartung sowie über die Kosten (kolportiert<br />
eine Million Franken pro Flugzeug) wird<br />
auf Expertenebene verhandelt. Ein mögli<strong>ch</strong>es<br />
Szenario wäre der Kauf einiger Flugzeuge sowie<br />
die Flightline-Maintenance dur<strong>ch</strong> österrei<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e<br />
Te<strong>ch</strong>niker, für alle anderen Wartungsvorhaben<br />
könnten S<strong>ch</strong>weizer Synergien genutzt<br />
werden. In der S<strong>ch</strong>weiz bleibt der Tiger<br />
zumindest no<strong>ch</strong> bis 2010 in Betrieb. Österrei<strong>ch</strong><br />
könnte auf diese Weise weder auf den teuren<br />
Draken-Wartungsvertrag no<strong>ch</strong> auf die enorm<br />
teure Eurofighter <strong>–</strong> Zwis<strong>ch</strong>enlösung angewiesen<br />
sein und damit das Thema zumindest für<br />
die nä<strong>ch</strong>sten Monate aus diversen Wahlkämpfen<br />
heraus halten.<br />
Es ist aber au<strong>ch</strong> denkbar, dass dur<strong>ch</strong> die<br />
untypis<strong>ch</strong> ras<strong>ch</strong>e Veröffentli<strong>ch</strong>ung dieses mögli<strong>ch</strong>en<br />
Deals Druck auf die Verhandlungen mit<br />
der s<strong>ch</strong>wedis<strong>ch</strong>en Industrie sowie mit den<br />
Eurofighter-Partnern ausgeübt werden soll.<br />
Ironie am Rande: 1984/1985 war die F-5 in<br />
Österrei<strong>ch</strong> bereits ein mal als mögli<strong>ch</strong>es<br />
Luftraumüberwa<strong>ch</strong>ungsflugzeug <strong>im</strong> Gesprä<strong>ch</strong>.<br />
Damals fiel die Ents<strong>ch</strong>eidung zu Gunsten des<br />
leistungsstärkeren Draken.<br />
Eri<strong>ch</strong> Strobl