Gemeinderatsperiode 2000 - 2005 - Marktgemeinde Pottendorf
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Gemeindezeitung Nr. 9 / August 2012<br />
Naturfreunde<br />
Wanderung: Semmering nach Breitenstein auf den Spuren von Carl Ritter von Ghega<br />
Unter dem Motto, wir lassen das Auto zu Hause und fahren<br />
mit der Bahn, luden Lotte und Heinz Dörfler am Freitag, den<br />
17. August 2012 zum Wandern ein, um den Bahnwanderweg<br />
von Semmering nach Breitenstein zu erleben. Nicht weniger<br />
als 26 Teilnehmer fanden sich um 8.55 Uhr pünktlich zur<br />
Abfahrt des Zuges am Bahnhof <strong>Pottendorf</strong> ein.<br />
Eine Fahrt mit Erlebnis, der Zug hatte 30 Minuten Verspätung<br />
und wir erreichten den Anschluss in Wr. Neustadt gerade<br />
noch rechtzeitig. Auch der Schienenersatzverkehr zwischen<br />
Gloggnitz und Payerbach konnte die gute Laune aller<br />
nicht trüben und wir starteten pünktlich um 11.15 Uhr unsere<br />
Wanderung bei herrlichem Wetter.<br />
Das erste Teilstück führte über den Wolfsbergkogel, der mit<br />
seiner Aussichtswarte eine wunderschöne Aussicht bietet.<br />
Rax, Schneeberg, die zerklüftete Polleroswand und dazwischen<br />
die Viadukte der Semmeringbahn liegen vor dem<br />
Betrachter.<br />
Beim berühmten „20-Schilling-Blick“ (das Semmeringmotiv<br />
war auf diesem Geldschein abgebildet), kamen wir über die<br />
„guten alten Zeiten“ ins Schwärmen. Immer wieder beobachteten<br />
wir die Züge auf ihrer Fahrt, die auf dieser Strecke in<br />
mäßigem Tempo auf- und abwärts unterwegs sind.<br />
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Die Bahnstrecke beeindruckt den Wanderer mit seinen<br />
Viadukten und Tunnels, die zum Nachdenken über die<br />
Entstehung dieser technischen Meisterleistung anregen.<br />
15 Tunnels, 16 ein- und zweistöckige Viadukte und mehr<br />
als 100 kleinere Brücken zwischen Gloggnitz und<br />
Mürzzuschlag sind für diese Trasse entstanden. Carl Ritter<br />
von Ghega, eine Ausnahmeperson mit der Fähigkeit, dieses<br />
Bauwerk zu planen und auszuführen, gegen viele Einwände<br />
und Widerstände. 20.000 Arbeiter waren an dem Bau<br />
beschäftigt, 1.000 Arbeiter mussten ihr Leben lassen, durch<br />
Verletzungen, Abstürze, Cholera und Typhus. In einer<br />
Bauzeit von lediglich 6 Jahren, 1848 bis 1854, wurde dieses<br />
Werk fertiggestellt.<br />
Auf halbem Weg lud uns die Jausenstation „Hinterholz 9“<br />
zu einer kurzen Rast ein, bei einer Gesamtgehzeit von<br />
drei Stunden mussten wir unseren Zug zurück um 17 Uhr<br />
erreichen und waren vorher zum Essen bei der Blunzenwirtin<br />
in Breitenstein angesagt.<br />
Diese kam ganz schön ins Schwitzen, um die Gruppe im<br />
Zeitplan abzuspeisen. Vor uns lag doch noch der Aufstieg<br />
zum Bahnhof Breitenstein, der mit den Schnitzeln und<br />
Blunzengerichten im Magen nicht ganz unbeschwerlich war.<br />
Pünktlich erreichten wir unseren Zug zur Heimfahrt und<br />
genossen noch die schönen Ausblicke in die vorbeiziehende<br />
Landschaft. Ein Wandertag mit Erlebnis.<br />
Lotte und Heinz Dörfler<br />
Zu Beginn der Semmeringbahnwanderung. (Foto: Robert Glock)