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Programm - bei MAW

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Grußworte Grußworte<br />

Liebe Kongressteilnehmerinnen und -teilnehmer!<br />

„Österreichs Jugendliche sind Weltmeister im rauchen, Komatrinken und <strong>bei</strong> der internetabhängigkeit“.<br />

Derartige „Katastrophenmeldungen“ lesen wir seit vielen Jahren mit schöner Regelmäßigkeit<br />

in Österreichs Medien. Dies, obwohl sich scheinbar immer mehr Institutionen, Vereinigungen<br />

und Berufsgruppen um die Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen<br />

kümmern, nationale Aktionspläne ausgerufen wurden, und zuletzt sogar (wenn auch<br />

noch bescheidene) Ressourcen für Präventivmaßnahmen zur Verfügung gestellt wurden.<br />

Was läuft falsch? läuft was falsch?<br />

Eine Analyse ist komplex und schwierig. Zunehmender Leistungsdruck, fehlende familiäre Bindung, Orientierungsprobleme,<br />

Zukunftsangst, abnehmende Sozialkompetenz trotz der (sogenannten) sozialen Netzwerke und das schlechte Vorbild<br />

der Erwachsenen sind wohl einige Faktoren, die dazu <strong>bei</strong>tragen. Bewegungsmangel und Konsumzwang mögen das Ihre<br />

dazu <strong>bei</strong>tragen.<br />

ist dies änderbar und welche rolle hat die Pädiatrie da<strong>bei</strong>?<br />

Wir haben in Österreich über 70.000 gesunde Säuglinge und fast 400.000 „herzige“ Kleinkinder. Wenn wir in deren späterem<br />

Leben dann wieder genauer „hinschau’n“, sind aus ihnen (angeblich) übergewichtige, rauchende, komatrinkende und<br />

internetsüchtige Jugendliche geworden. Wie, wann und warum diese „Shift“ passiert, können wir nur vermuten. Aber<br />

auch wenn dieser Wandel „nur“ ein Viertel der Kinder betrifft, sollten uns WIR Kinder- und JugendärztInnen aktiv mit<br />

diesem Problem auseinander setzen. „Auseinandersetzen“ im Sinn von Hinhören und Hinsehen, Daten sammeln und<br />

darauf basierend Strategien dagegen entwickeln.<br />

Die österreichische Pädiatrie hat in den letzten 50 Jahren in vielen Bereichen bahnbrechende Erfolge in der medizinischen<br />

Behandlung von Kindern und Jugendlichen vorzuweisen und die ÖGKJ hat in dieser Zeit auch immer die Themenführerschaft<br />

innegehabt. Es ist nun an der Zeit, sich auch um die „Probleme“ der Schulkinder und Jugendlichen vermehrt<br />

zu kümmern und wissenschaftlich fundierte Präventionsprogramme mit zu gestalten.<br />

Damit dies seriös geschehen kann, brauchen wir mehr Information über die Probleme und Gedanken dieser Zielgruppe,<br />

und damit mehr Kontakt zu dieser Altersgruppe. Dafür bietet es sich an, den seit 1974 verwendeten und sehr effektiven<br />

Mutterkindpass in das Schul- und Jugendalter zu erweitern. Diese Idee wird interessanterweise zuletzt sogar von einzelnen<br />

Sozialversicherungen angedacht. Sie gehen davon aus, dass zwei „Junior“-Untersuchungen durch deren präventiven<br />

Effekt nicht nur kostenneutral wären, sondern durch Früherkennung psychosozialer Probleme, von Adipositas, etc. sogar<br />

kostensparend.<br />

Was hat dies mit der heurigen ÖGKJ-Jubiläumsjahrestagung zu tun?<br />

Das Team um Univ.-Prof. Sperl hat für die heurige Jahrestagung folgende Schwerpunkte festgelegt:<br />

• Der richtige Zeitpunkt<br />

• Brücken bauen<br />

• Blick über die Grenzen<br />

• Blick in die Zukunft<br />

Wir müssen allfällige Probleme unserer Schulkinder und Jugendlichen rechtzeitig (zum richtigen Zeitpunkt) erkennen<br />

und ggf. behandeln, und wenn notwendig eine „Brücke bauen“ zum Übergang in ein gesundes und zufriedenstellendes<br />

Erwachsenenalter. Dafür müssen wir auch den „Blick über die Grenzen“ wagen und ggf. von Anderen lernen, wie zum<br />

Beispiel aus der exzellenten deutschen KIGGS Studie. Wenn wir das tun, werden unsere Kinder die bestmögliche Gesundheitsversorgung<br />

bekommen, sodass dann auch der „Blick in die Zukunft“ durchaus optimistisch ausschauen wird.<br />

herzlichen dank an das salzburger Organisationsteam der 50. ÖGKJ-Jahrestagung!<br />

Mein besonderer Dank gilt dem Tagungspräsidenten, Herrn Univ.-Prof. Dr. Wolfgang SPERL, seiner Sekretärin Frau Maria<br />

SIEBERER, und dem Tagungssekretär OA. Dr. Isidor HUTTEGGER. Sie haben in unermüdlicher Ar<strong>bei</strong>t ein hoch interessantes<br />

<strong>Programm</strong> erar<strong>bei</strong>tet, das die große Vielfalt unseres Sonderfaches bestens berücksichtigt. „Garniert“ haben sie das wissenschaftliche<br />

Tagungsprogramm mit einem ebenso anspruchsvollen Gesellschaftsprogramm, das uns allen wohl für immer<br />

in Erinnerung bleiben wird.<br />

Wer jemals eine wissenschaftliche Tagung dieser Größe organisiert hat, weiß, dass dies fast gleichbedeutend ist mit<br />

einem einjährigen Verzicht auf Privatleben. Im Namen der ÖGKJ danke ich den OrganisatorInnen von ganzem Herzen,<br />

dass sie diese Bürde auf sich genommen haben.<br />

den teilnehmern der 50. ÖGKJ-Jahrestagung wünsche ich interessante und lehrreiche Vorträge, ausreichend Gelegenheit<br />

für persönliche Kontakte, ein wenig entspannung außerhalb der wissenschaftlichen sitzungen, und eine schöne zeit<br />

in salzburg!<br />

Univ.-Prof. Dr. Reinhold KERBL<br />

Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde<br />

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