Ziele und Inhalte der Psychomotorik - BSCW
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Selbstkonzept<br />
Psychomotorisch orientierter Sportunterricht auf <strong>der</strong> Oberstufe<br />
Erfahrungen, Kenntnisse <strong>und</strong> Informationen, die <strong>der</strong> Mensch im Laufe seines Lebens mit sei-<br />
ner <strong>und</strong> über seine materiale <strong>und</strong> soziale Umwelt sowie sich selbst sammelt, führen zu einer<br />
gewissen Einstellung gegenüber <strong>der</strong> eigenen Person. Diese sehr subjektive Einstellung sich<br />
selbst gegenüber wird Selbstkonzept genannt. Es wird dabei zwischen zwei sich gegenüber-<br />
stehenden Komponenten unterschieden (vgl. Zimmer, 2006, S. 52):<br />
- die kognitive Komponente: das Selbstbild, welches sich auf die objektiv beschreibba-<br />
ren Merkmale <strong>der</strong> eigenen Persönlichkeit bezieht, <strong>und</strong><br />
- die affektive Komponente: das Selbstwertgefühl, das die eigene Zufriedenheit mit den<br />
wahrgenommenen Merkmalen darstellt. Diese subjektive Komponente muss mit <strong>der</strong><br />
objektiven nicht identisch sein!<br />
Das Selbstkonzept entwickelt sich aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Verarbeitung verschiedenster Informationen<br />
über die eigene Person.<br />
Bei Kin<strong>der</strong>n sind laut Zimmer (2006) vor allem körperliche <strong>und</strong> motorische Fähigkeiten für<br />
den Prozess <strong>der</strong> Selbstwahrnehmung <strong>und</strong> –bewertung bedeutsam. Diese haben einerseits einen<br />
subjektiven Anteil, da das Kind mit ihrer Hilfe seine eigene Kompetenz einschätzt, an<strong>der</strong>er-<br />
seits ist ihre Bedeutung auch objektiv, weil sie Erwartungen <strong>der</strong> sozialen Umwelt beeinflus-<br />
sen. In den so gewonnenen Erfahrungen liegen also grosse Chancen, aber auch Gefahren für<br />
die Entwicklung des Selbstkonzepts.<br />
Das Selbstkonzept hat starke Auswirkungen auf das menschliche Verhalten: ein mehr o<strong>der</strong><br />
weniger hohes Mass an Selbstwertschätzung o<strong>der</strong> Selbstachtung beeinflusst dementsprechend<br />
die eigene Handlungsfähigkeit. So kann ein negatives Selbstkonzept dazu führen, dass ein<br />
Kind sich nicht mehr an Neues heranwagt, was für die gesamte Entwicklung dieses Kindes<br />
eine grosse Beeinträchtigung darstellen kann. Ein positives Selbstkonzept hingegen unter-<br />
stützt die Bereitschaft, Herausfor<strong>der</strong>ungen anzunehmen. Je höher ein Mensch seine eigenen<br />
Fähigkeiten einschätzt, desto stärker ist auch seine Überzeugung, eine Situation kontrollieren<br />
<strong>und</strong> verän<strong>der</strong>n zu können. Somit hat das Selbstkonzept auch Auswirkungen auf die persönli-<br />
che Motivation (vgl. Zimmer, 2006, S. 55).<br />
Obwohl das Selbstkonzept sich auf die allgemeine Einschätzung <strong>der</strong> eigenen Fähigkeiten be-<br />
zieht <strong>und</strong> nicht auf einen einzelnen Bereich wie z. Bsp. Sportlichkeit, besteht dennoch eine<br />
gewisse Gefahr <strong>der</strong> Generalisierung. So können sich wie<strong>der</strong>holende Situationen, die für das<br />
Kind eine bestimmte Bedeutung haben, über ihre Fähigkeitsbereiche hinaus verallgemeinert<br />
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