Ziele und Inhalte der Psychomotorik - BSCW
Ziele und Inhalte der Psychomotorik - BSCW
Ziele und Inhalte der Psychomotorik - BSCW
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Psychomotorisch orientierter Sportunterricht auf <strong>der</strong> Oberstufe<br />
gr<strong>und</strong>sätzlichen Unterschied <strong>der</strong> beiden Ansätze, <strong>der</strong>en bei<strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>pfeiler die Bewegung ist,<br />
treffend markiert.<br />
Seewald (2000) hat sich Gedanken über eine Konzeption gemacht, welche die Ansätze <strong>der</strong><br />
Sportpädagogik <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychomotorik</strong> miteinan<strong>der</strong> verbindet. Er ist <strong>der</strong> Auffassung, dass<br />
dadurch „nahezu das gesamte Spektrum dessen, was an erzieherischen <strong>und</strong> bildenden Potenti-<br />
alen mit <strong>und</strong> durch Bewegung möglich ist, für den Schulunterricht fruchtbar gemacht werden<br />
kann“ (Seewald, 2000, S. S. 436). Auch für die <strong>Psychomotorik</strong> sieht er auf diesem Weg<br />
Chancen, nämlich die einer präventiven Bewegungsför<strong>der</strong>ung.<br />
Neben Seewald ist auch Zimmer (2006, S. 195) <strong>der</strong> Ansicht, dass es gewinnbringend sein<br />
kann, <strong>Inhalte</strong> des Sportunterrichts im Sinne <strong>der</strong> <strong>Psychomotorik</strong> anzubieten, da somit Sportar-<br />
ten <strong>und</strong> Bewegungsformen für die Schüler in einen Sinnzusammenhang gestellt werden kön-<br />
nen, <strong>der</strong> es sowohl den Leistungsstärkeren wie auch den Schwächeren ermöglicht, sich ihren<br />
individuellen Fähigkeiten entsprechend <strong>Ziele</strong> zu setzen. So können nach Zimmer (ebd.) psy-<br />
chomotorische Angebote eine Gr<strong>und</strong>lage bilden für späteres Sporttreiben. Ähnlich betrachtet<br />
Stachelhaus (2005, S. 11) psychomotorische För<strong>der</strong>angebote als Ergänzung zum herkömmli-<br />
chen Sportunterricht <strong>und</strong> hat ein Übungsprogramm für den psychomotorisch orientierten<br />
Sportunterricht auf <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>schulstufe veröffentlicht.<br />
Die Gegenüberstellung <strong>der</strong> psychomotorischen <strong>Inhalte</strong> nach Zimmer (2006) <strong>und</strong> <strong>der</strong> sportpä-<br />
dagogischen Bedeutungen nach Grupe <strong>und</strong> Krüger (2007) (s. oben) hat bereits gr<strong>und</strong>legende<br />
Parallelen dieser beiden Ansätze aufgezeigt. Auch die Betonung einer ganzheitlichen Förde-<br />
rung im Sportunterricht, wie sie vom Schweizer Lehrmittel für Sporterziehung (vgl. Eidge-<br />
nössische Sportkommission ESK, 2000) <strong>und</strong> auch von diversen kantonalen Lehrplänen vertre-<br />
ten wird, spricht meiner Meinung nach für eine Integration psychomotorischer Prinzipien in<br />
den Sportunterricht, auch auf <strong>der</strong> Oberstufe.<br />
3.1.4.3. <strong>Psychomotorik</strong> im Sportunterricht mit Jugendlichen?<br />
Es scheint theoretisch möglich <strong>und</strong> sinnvoll zu sein, mit Jugendlichen psychomotorisch zu<br />
arbeiten. Ebenso wird die Idee eines psychomotorisch orientierten Sportunterrichts von ver-<br />
schiedenen Autoren unterstützt. Demzufolge ist meines Erachtens anzunehmen, dass psycho-<br />
motorisch orientierter Sportunterricht auch mit Jugendlichen umgesetzt werden <strong>und</strong> unter dem<br />
Aspekt einer ganzheitlichen Bewegungsför<strong>der</strong>ung positiv auf <strong>der</strong>en Entwicklung einwirken<br />
kann.<br />
Gestützt auf die Erkenntnisse <strong>der</strong> vorhergehenden zwei Kapitel sollen hier nun die Schwer-<br />
punkte aufgegriffen werden, die aus psychomotorischer Sicht sowohl für das Jugendalter als<br />
auch für den Sportunterricht von Bedeutung sind:<br />
35