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Ausgabe 1304 als PDF zum Download - Kulturportal West Ost

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der Gnade entstehen. Viele Zeitgenossen<br />

glauben, man könne Kunst ‚machen‘. Aber<br />

Kunst wird nie produziert, sondern erschaffen<br />

– ganz gleich, ob es sich um gegenständliche<br />

oder abstrakte Malerei handelt. Über<br />

die Welt der Erscheinung gelangt der Künstler<br />

mit seinem intuitiven Wissen in die geheimnisvolle<br />

Tiefe des Unsichtbaren – in den<br />

Bereich des Geistigen, das die sichtbare Welt<br />

im Innersten zusammenhält.“<br />

Ein Rundgang durch diese reichhaltige Ausstellung<br />

ist wie ein Schnelldurchlauf durch<br />

die Malereigeschichte des 20. Jahrhunderts.<br />

Maluras Werke weisen nämlich – bedingt<br />

durch seine zahlreichen Kontakte in der<br />

Kunst- und Intellektuellenszene sowie die<br />

wechselnden Kunstströmungen – stets<br />

neue Facetten auf. Er orientierte sich immer<br />

wieder neu und ließ auch seine Reiseeindrükke<br />

aus Indien, Ceylon und Südamerika in die<br />

Bilder einfließen. So war auch seine mitunter<br />

opulente Farbwahl nicht zuletzt durch die<br />

Aufenthalte in den exotischen Ländern geprägt.<br />

Sein M<strong>als</strong>til unterlag im Laufe der Jahre einem<br />

ständigen Wandel. Der anfänglich altmeisterliche<br />

Stil mit einer Hinwendung <strong>zum</strong><br />

Impressionismus trat zugunsten der ab-<br />

strakten Formgebung mit flächigen Kompositionen<br />

und variierendem Farbklang zurück.<br />

Der strenge akademische Anspruch wich<br />

immer mehr dem freieren Bildaufbau.<br />

Aus dem vielseitigen Werk Maluras war im<br />

Haus Schlesien neben mehreren Selbstbildnissen<br />

aus verschiedenen Schaffensperioden<br />

und abstrakten Bildern auch das frühe<br />

Ölgemälde „Die elterliche Stube“ aus dem<br />

Jahre 1921 ausgestellt.<br />

Mittelpunkt seines Schaffens war das bekannte<br />

Münchner Künstlerviertel Schwabing,<br />

wo er eine Galerie eröffnete. Neben<br />

seinen Tätigkeiten <strong>als</strong> Künstler und Galerist<br />

betrieb Malura auch eine Mal- und Zeichenschule<br />

und erbaute Ende der 1950er Jahre<br />

in Oberdießen bei Landsberg am Lech ein<br />

Atelierhaus. Hier wurde übrigens noch zu<br />

Lebzeiten des Künstlers ein Museum eingerichtet,<br />

das heute von der Oswald-Malura-<br />

Kunststiftung betrieben wird. Andrew Malura,<br />

der engagierte Sohn des Künstlers, der<br />

heute der Oswald-Malura-Kunststiftung vorsteht,<br />

setzt sich dafür ein, daß sich das Museum<br />

– entsprechend dem Wunsch seines<br />

Vaters – auch der Förderung junger Künstler,<br />

Literaten und Musiker widmet.<br />

Dieter Göllner (KK)<br />

Bildungsweg <strong>als</strong> Heimweg<br />

Ein mährischer Historiker wird mährischer Ehrenbürger<br />

Auspitz in Südmähren, erstm<strong>als</strong> 1303 urkundlich<br />

erwähnt und 1572 von Kaiser Maximilian<br />

II. zur Stadt erhoben, kann auf eine<br />

von Deutschen geprägte Geschichte von<br />

mindestens 650 Jahren zurückblicken. Zu<br />

den berühmten Bürgern der Stadt zählt Wenzel<br />

Freiherr von Ebner-Eschenbach (1743–<br />

1820), der Schwiegervater der Schriftstellerin<br />

Marie von Ebner-Eschenbach (1830–<br />

1916) und die 1929 geborene, heute in Wien<br />

lebende Schriftstellerin Ilse Tielsch, Verfasserin<br />

einer Romantrilogie 1980/88 über die<br />

Vertreibung der Deutschen aus Mähren.<br />

Nun ist einem deutschen Historiker und Erforscher<br />

böhmisch-mährischer Geschichte<br />

die Ehrenbürgerwürde der Stadt Auspitz<br />

verliehen worden: Prof. Dr. Franz Machilek,<br />

Emeritus der Universität Bamberg und 1934<br />

in Auspitz geboren. Er hat 1953 in Augsburg<br />

das Abitur abgelegt, dort Philosophie,<br />

Theologie, Germanistik, Geschichte studiert<br />

und dieses Studium in Dillingen/Donau und<br />

München fortgesetzt. Die Promotion erfolgte<br />

1963 in München, seine Dissertation erschien<br />

1967 unter dem Titel „Ludolf von<br />

Sagan und seine Stellung in der Auseinan-<br />

KK <strong>1304</strong> vom 25. Januar 2011<br />

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