Ausgabe 1304 als PDF zum Download - Kulturportal West Ost
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BlütenweißdasTischtuch,<br />
blütenreich<br />
die Keramik<br />
Bild aus der<br />
Ausstellung<br />
präsentieren zu können. Ermöglicht wurde<br />
uns dies dank Unterstützung durch private<br />
Sammler wie Dr. Jürgen Baur aus Köln und<br />
Bolko Peltner aus Höhr-Grenzhausen sowie<br />
durch Leihgaben aus öffentlichen Institutionen<br />
wie dem Museum für Schlesische Landeskunde<br />
in Königswinter, dem Schlesischen<br />
Museum, Troppau/ Opava, und dem<br />
Oberschlesischen Museum in Beuthen/<br />
Bytom.“<br />
Sammlern ist es bekannt, daß oberschlesische<br />
Fayencen aus Proskau und Glinitz<br />
geschätzt und heute zu hohen Preisen gehandelt<br />
werden. Diesen bedeutenden keramischen<br />
Erzeugnissen aus der zweiten Hälfte<br />
des 18. Jahrhunderts widmen das Oberschlesische<br />
Landesmuseum und das Haus<br />
Schlesien die Sonderausstellung mit mehreren<br />
Stationen. Die Schau ist bis <strong>zum</strong> 6.<br />
Februar 2011 in Ratingen zu besichtigen und<br />
wird dann in abgewandelter Form vom 20.<br />
Februar bis <strong>zum</strong> 1. Mai 2011 im Museum für<br />
schlesische Landeskunde im Haus Schlesien<br />
von Königswinter und vom 15. Mai bis<br />
September 2011 im Schlesischen Museum<br />
Troppau/Opava gezeigt.<br />
Die Ausstellung zeigt neben Proskauer<br />
Fayencen auch Erzeugnisse aus der Manufaktur<br />
in Glinitz (heute Glinica in der Woi-<br />
wodschaft Schlesien) und der von Carl von<br />
Dietrichstein gegründeten Manufaktur in<br />
Mährisch-Weißkirchen (heute Hranice na<br />
Morave in Tschechien).<br />
So wollen die Veranstalter die Fayencen in<br />
einem größeren geographischen und auch<br />
politischen Zusammenhang darstellen. Zusätzlich<br />
zu den eigentlichen Keramikstücken<br />
werden auch Informationen zur Geschichte<br />
und Technik der Fayence vermittelt. Die<br />
Fayenceherstellung mit dem Schwerpunkt<br />
Proskau ist für die Kunst, Kultur und Wirtschaft<br />
des 18. Jahrhunderts typisch und<br />
daher besonders aussagekräftig.<br />
Es ist belegt, daß Preußens König Friedrich<br />
II., genannt der Große, den Grafen Leopold<br />
von Proskau im Jahre 1763 veranlaßte, eine<br />
Fayencefabrik zu gründen. Aufgrund der<br />
günstigen geographischen Gegebenheiten<br />
des oberschlesischen Proskau (heute<br />
Prószków in der Woiwodschaft Oppeln) eignete<br />
sich dieses Dorf mit mehreren Tonlagern,<br />
großen Wäldern und dem Wasser der<br />
Proska besonders für einen keramischen<br />
Betrieb. Die ersten Arbeiter in Proskau wurden<br />
aus der Fayence-Manufaktur im<br />
mährischen Holitsch sowie von der Straßburger<br />
Manufaktur Paul und Josef Hannongs<br />
angeworben. Einen Höhepunkt erlebte die<br />
KK <strong>1304</strong> vom 25. Januar 2011<br />
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