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Ausgabe 1304 als PDF zum Download - Kulturportal West Ost

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Das Geleitwort zu dieser undatierten<br />

Broschüre der Bundesregierung schrieb<br />

Innenminister Wolfgang Schäuble, heute<br />

zuständig fürs Sparen ...<br />

wird nunmehr eine „Schlüsselrolle“ zuerkannt.<br />

Dieses Kernanliegen zeigt sich nach dem<br />

Bericht in der Einmaligkeit des Erbes der<br />

Deutschen und in seinem verbindenden<br />

Charakter <strong>als</strong> Chance für Europa. Das Kulturerbe<br />

präge das „Selbstbewusstsein der<br />

Deutschen bis heute“ und stehe zugleich „in<br />

engem Bezug zur Kultur- und Gesellschaftsgeschichte<br />

unserer Nachbarn und zur allgemeinen<br />

europäischen Entwicklung“. Deswegen<br />

sei es entscheidend, den „Erinnerungstransfer“<br />

in die nächste Generation<br />

in den kommenden Jahren zu gewährleisten<br />

und nach dem Beitritt der zehn europäischen<br />

Nachbarstaaten zur EU diese<br />

Chance zu nutzen, an Gemeinsamem anzuknüpfen.<br />

Der Gesetzesauftrag des §96<br />

BVFG erhalte dadurch eine neue „Aktualität<br />

und Tragweite“. Hierauf hatte auch schon<br />

Eberhard Günter Schulz hingewiesen (KK<br />

1281/2009).<br />

Aus dem Kernanliegen ergeben sich nach<br />

dem Bericht vier Hauptaufgaben: die Aufar-<br />

beitung von Flucht und Vertreibung, die Erhaltung<br />

von Forschungskompetenz, die<br />

Integration der 4,5 Millionen Aussiedler<br />

und die Zukunftsorientierung des Kulturauftrages<br />

gemäß §96 BVFG: „Die Pflege,<br />

Dokumentation, Erforschung und Vermittlung<br />

der deutschen Kultur und Geschichte<br />

im östlichen Europa ist eine Aufgabe, der<br />

Deutschland <strong>als</strong> Kulturnation auf Dauer verpflichtet<br />

ist. Diese Verpflichtung besteht<br />

auch gegenüber den östlichen Nachbarstaaten.“<br />

Zusammenfassend sei die „Erschließung<br />

der Kultur und Geschichte der Deutschen <strong>als</strong><br />

Teil des gemeinsamen kulturellen Erbes …<br />

ein wirkungsvoller Ansatz sowohl für nationale<br />

Identitätsbildung wie für europäische<br />

Integration“. Daß diesen Zielen natürlich auch<br />

die verständigungspolitische Arbeit der Vertriebenen<br />

dient, wurde bereits erwähnt, wird<br />

aber erst im vorletzten Kapitel des Berichtes<br />

angesprochen, nachdem zuvor die<br />

Einzelaspekte der ostdeutschen Kulturarbeit<br />

in Museen, Instituten, Forschungseinrichtungen<br />

und Bibliotheken dargelegt worden<br />

sind.<br />

Im daran anschließenden Ausblick wird festgestellt:<br />

„Diese positive Bilanz der Förderung,<br />

die der Bund im Zusammenwirken mit<br />

den Ländern entfaltet, muss weiterentwikkelt<br />

und ausgeweitet werden.“ Dem kann<br />

man nur zustimmen, vor allem in finanzieller<br />

Hinsicht. Wenn man in Rechnung stellt, daß<br />

vor 30 Jahren, <strong>als</strong>o am Ende der sozialliberalen<br />

Koalition, Bund und Länder 25 Mio. DM<br />

für die Arbeit nach §96 BVFG zur Verfügung<br />

stellten, dann sind die je 14 Mio. Euro, die<br />

der Bund 2007 und 2008 für diese Aufgaben<br />

bereitstellte, keine substantielle Verbesserung<br />

für ein „visionäres Kernanliegen“<br />

Deutschlands. Es gilt <strong>als</strong>o weiter daran zu<br />

arbeiten, daß die Deutsche Kultur im östlichen<br />

Europa „zu einem Baustein eines kulturell<br />

selbstbewussten Deutschlands und<br />

eines gemeinsamen Europas wird“. So formuliert<br />

es der Schlußsatz des Berichtes.<br />

Klaus Weigelt (KK)<br />

KK <strong>1304</strong> vom 25. Januar 2011<br />

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