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14. Langebrücker Bad- & Sportfest

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- 1 -<br />

Historische@ vom Heide-Boten<br />

Wir fahren fort mit der Wiedergabe der Chronik von<br />

Kantor Vetter.<br />

Ortschronik<br />

Fortsetzung: 23. Februar 1930 - Kirchweih.<br />

Es ist sein ehrwürdiges Alter, mit dem es uns gedenken<br />

läßt der vorigen Zeiten, und es ist seine heilsame Andacht<br />

in der es uns hören läßt von unsers Gottes Gnaden.” Mit<br />

Gebet und Segen schloß unser Ortspfarrer den erhebend<br />

verlaufenen Gottesdienst.<br />

Über den Erneuerungs- und Erweiterungsbau teilen wir<br />

folgendes mit: Die Pläne zu demselben sind von der<br />

Architektenfirma Rudolf Kolbe in Dresden - Loschwitz<br />

bearbeitet und von der hiesigen Baufirma Willy Schmidt<br />

ausgeführt worden. Zunächst wurde der östliche Giebel -<br />

eine über 300 Jahre alte, starke Mauer, die z.T. aus mächtig<br />

großen Steinen bestand - durchbrochen und umgelegt<br />

und der Altar um ein Beträchtliches hinausgerückt. An<br />

dieser Stelle wurde ein Glockenhaus angebaut, in dem<br />

die drei neuen am 10, November 1929 geweihten Glocken<br />

ihren Platz fanden. Das Glockenhaus ist mit einem<br />

vergoldeten Kreuz geschmückt. An dem neu aufgerichteten<br />

Giebel steht der Hauptspruch der heiligen Schrift<br />

mit goldenen Buchstaben geschrieben: “Also hat Gott<br />

die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab,<br />

auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden,<br />

sondern das ewige Leben haben.” Links (vom Chore aus<br />

gesehen) steht der Taufstein. Über einem quadratischen<br />

Fuße baut sich seine runde, kräftige Beckenform auf, die<br />

in einigen Bibelsprüchen eine Widmung trägt, anno 1609.<br />

Die Kanzel hat rechts, weiter nach hinten, ihren Platz gefunden.<br />

An ihr kann man lesen: “Verbum Domini manet in<br />

aeternum” = “Des Herrn Wort bleibet in Ewigkeit.”<br />

Die unbequemen Frauenbänke sind durch neue ersetzt<br />

worden. Die Empore sowie die Sitze hinter dem Altare<br />

sind gänzlich entfernt. An Stelle der steilen Holztreppe,<br />

welche nach dem Chore führte, sind von der Vorhalle<br />

zwei Aufgänge angelegt worden. Das Chor ist vergrößert<br />

und mit dunkelgehaltenen Bänken versehen worden Die<br />

Orgel ist von Gebrüder Jehmlich, Dresden ducrh Einbau<br />

von 5 Registern und Neugestaltung des Prospektes erweitert<br />

worden, so daß die Zahl der Stimmen nunmehr<br />

14 beträgt. Diese erweiterte und erneuerte Orgel wurde<br />

am 13. Februar von dem Orgelbausachverständigen<br />

Dr. Schnorr von Carolsfeld eingehend geprüft und dem<br />

Kirchenvorstand als ein ausgezeichnetes Werk übergeben<br />

mit dem Bemerken, daß die Akustik der Kirche eine<br />

ausgezeichnete sei. Von der Decke, die in lichtem Braun<br />

gehalten ist, grüßen die Sinnbilder der 4 Evangelisten.<br />

Endlich sieht man in der Vorhalle als Kriegerehrung eine<br />

große Tafel eingelassen, an der man lesen kann: “Unseren<br />

bis in den Tod getreuen Helden des Weltkrieges<br />

1914 - 18. Sie sind unsere Mauern gewesen Tag und<br />

Nacht. 1. Sam. 25,16.” Auch des im Kriege 1870/71 in<br />

einem französischen Lazarett gestorbenen Kriegers wurde<br />

pietätvoll gedacht und die erneuerte Ehrentafel in die<br />

gegenüberliegende Wand der Vorhalle eingelassen.<br />

Dank der umsichtigen Bauleitung ist es dem Kirchenvorstand<br />

möglich gewesen mit der verfügbaren Summe<br />

auszukommen, hierbei wurde er durch hochherzige<br />

Stiftungen unterstützt. Es stifteten: 1) Handelsgerichtsrat<br />

Riedel den Orgelerweiterungsbau in Höhe von zirka 3142<br />

M.; 2) die Herren Hildebrandt und Söhne, in Firma Kelle<br />

u. Hildebrandt die eisernen Träger im Werte von zirka<br />

1200 M.; 3) Fabrikbesitzer Paul Vögler, die Kokosteppiche<br />

im Werte von ca. 1000 M.; 4) Pfarrer Täschner eine<br />

Kriegerehrung im Werte von ca. 500 M.; 5) Baumeister<br />

Willy Schmidt einen Kronleuchter in Messigbronze im<br />

Werte von ca. 400 M.; 6) Frau Major Hauth eine violet-<br />

Au@ der Geschichte Langebrück@<br />

te Altarbekleidung und Altardecke im Werte von 200 M.;<br />

7) Wilhelm Munds in Dresden - Weißer Hirsch, messingbronzene<br />

Altarleuchter im Werte von ca. 106 M.; 8) Malermeister<br />

Max Gaitzsch die Vergoldung des Turmkreuzes<br />

im Werte von ca. 110 M.; 9) Schmiedemeister Paul Lohde<br />

Verbolzungen zum Turmkreuz im Werte von ca. 80 M.;<br />

10) Tischlermeister Gustav Garte zu den neuen Glocken<br />

100 M.; 11) die Mitglieder des Landwirtschaftlichen Vereins<br />

lieferten unentgeltlich die nötigen Fuhren; 12) Frau<br />

Martha verw. Hennig, Inhaber der Firma Hennigs Erben,<br />

die Abfuhr der Joche und Klöppel der alten Glocken,<br />

sowie die Anfuhr der neuen Glocken, 13) Frau Dr.med.<br />

Ulrich Bronze für Altarleuchter; 14) Frau Macdonald und<br />

Frau Pryca - Phillips messingene Sammelbüchsen; 15)<br />

Klempnermeister Willy Riemer handgetriebene messingene<br />

Sammelbüchsen; 16) Buchdruckereibesitzer<br />

Kurt Imgrund Gratiseinladung und Festordnung zur Glockenweihe;<br />

17) Frau Pfarrer Täschner eine Kirchenfahne;<br />

18) endlich schenkte Schlossermeister Kaulfuß sein<br />

Meisterstück, einen in Bronze getriebenen künstlerischen<br />

Opferstock.<br />

Fast nur hiesige Handwerker waren bei dem Bau beschäftigt.<br />

Die Sitzgelegenheiten sind von der hiesigen<br />

Firma Gustav Garte geschaffen worden. Vom Schlossermeister<br />

Kaulfuß sind die Schlosserarbeiten ausgeführt<br />

worden. In feinsinniger Farbenzusammenstellung hat<br />

die Firma Malermeister Franz Gaitzsch die Malerarbeiten<br />

nach dem künstlerischen Entwurf von Prof. Lange, Dresden,<br />

ausgeführt, und ein hell und freundlich wirkendes<br />

Gotteshaus geschaffen. Schöne, große Gasheizöfen,<br />

vom hiesigen Gaswerk aufgestellt verbreiten eine angenehme<br />

Wärme. Die Installation der Lichtanlage ist vom<br />

hiesigen Elektrizitätswerk ausgeführt. Schmiedemeister<br />

Paul Lohde hat das handgeschmiedete Kreuz und das<br />

Altargeländer hergestellt. Klempnermeister Willy Riemer<br />

hat die Klempnerarbeiten ausgeführt und die Dachdeckerarbeiten<br />

vom Dachdeckermeister Mütze. Die Stühle<br />

am Altarplatz hat Sattlermeister Claus neu überzogen.<br />

Frau Major Hauth hat sich in hervorragender Weise um<br />

die Ausschmückung bemüht und den Altar mit Rosen<br />

und zarten Blumen geschmückt.<br />

Von auswärtigen Firmen ist folgendes geliefert worden:<br />

Die Firma Wagenknecht und Vögler, Radeberg, Kokosteppiche;<br />

C.F. Krause, Radeberg, die Türen; K.A. Seifert,<br />

Heidenau, die Beleuchtungskörper; Dresdner Werkstätten,<br />

Inhaber A. Schönbrodt-Rühl, die Kanzel und das<br />

Altarkreuz; Anschütz, Dresden, Altarteppich. Die grüne<br />

Altarbekleidung, sowie die Altardecke in erzgebirgischer<br />

Spitzenarbeit ist von der Firma Rudert in Plauen i.Vogt.<br />

in echt vogtländischer Kunststickerei nach dem Entwurf<br />

von Prof. Lange ausgeführt worden. Die im Hauptportal<br />

angebrachte Ehrentafel ist vom Bildhauermeister Jäckel<br />

in Dresden - Loschwitz ausgeführt und zwar nach einem<br />

Modell des Prof. Born in Dresden, welcher auch die<br />

kunstvolle Verzierung des Taufstein-Deckels angefertigt<br />

hat. Die Orgel wurde von der Firma Gebrüder Jehmlich,<br />

Dresden, erweitert.<br />

Während des Umbaus der Kirche, mit dem am 9. September<br />

1929 begonnen wurde, fanden die Gottesdienste<br />

abwechselnd in der neuen Schule und im Altersheim der<br />

Schwesternschaft, Carolastraße 4, statt.<br />

26. Februar 1930 - feiern Produktenhändler Karl Bruchold<br />

und Frau, Dresdner Straße 3, die silberne Hochzeit.<br />

Gleichzeitig feiert Herr Bruchold sein 40 jähriges Geschäftsjubiläum.<br />

13. April 1930 - Palmsonntag. Konfirmiert wurden nur 3<br />

Knaben und 5 Mädchen. Die Ursache hiervon ist in den<br />

schrecklichen Kriegsjahren zu suchen. Auf Grund von<br />

Lukas 24,36 wünschte Herr Pfarrer Täschner den Konfirmanden<br />

in seiner Rede Frieden im Leben, Frieden im<br />

Leiden, Frieden im Sterben.

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