Donau-Universität Krems - Arbeiterkammer Wien
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Jahr. 54 Zudem gibt es auch die einkommensabhängige Kinderbetreuungsbeihilfe des AMS, wodurch<br />
die Eltern bei der finanziellen Belastung durch Kinderbetreuungskosten unterstützt werden, wenn sie<br />
eine Arbeit aufnehmen wollen oder eine arbeitsmarktpolitisch relevante Maßnahme (Schulung)<br />
teilnehmen. Die Höhe der Kinderbetreuungsbeihilfe hängt von der Art der in Anspruch genommenen<br />
Leistungen ab. 55<br />
Die Tiroler Gemeinden müssen laut den InterviewpartnerInnen 50 % der Kosten für Kindergärten<br />
tragen. Der Personalschlüssel wird vom Land festgelegt und die Personalzahl hängt von der Zahl der<br />
betreuten Kinder ab. Da die Kindergartengruppen im Bezirk Lienz deutlich kleiner sind als im Tirol‐<br />
Schnitt weisen die Osttiroler Kindergärten 15 bis 30 % weniger Einnahmen aus den<br />
Landesförderungen und den Beiträgen der Eltern auf als im Tirol‐Schnitt.<br />
Die Finanzierung von privaten Kinderbetreuungseinrichtungen ist komplexer. So etwa wird das<br />
Osttiroler Kinderbetreuungszentrum als PPP‐Modell (Public‐Private‐Partnership) finanziert: ein<br />
öffentlicher Beitrag wird um einen Eigenbeitrag (finanziert aus Zuzahlungen der Eltern) aufgestockt.<br />
Eine rein öffentliche Finanzierung erscheint laut den InterviewpartnerInnen nicht als nachhaltig, da<br />
öffentliche Einrichtungen sehr starr sind und so nicht mit angemessener Flexibilität auf die<br />
Bedürfnisse der Eltern reagieren können.<br />
26 Osttiroler Gemeinden sind Mitglied beim Verein Osttiroler Kinderbetreuungszentrum und leisten<br />
einen Mitgliedsbeitrag. Durch diesen öffentlichen Beitrag können die Eltern die Betreuungsleistungen<br />
des Osttiroler Kinderbetreuungszentrums um 50 % günstiger in Anspruch nehmen als die Eltern aus<br />
Gemeinden, die nicht Vereinsmitglied sind (7 Osttiroler Gemeinden, aber auch Kärntner oder<br />
Südtiroler Gemeinden). Der Kostenbeitrag, den die Eltern leisten, beläuft sich derzeit auf 2,00 € pro<br />
Betreuungsstunde, für die Betreuung durch eine Tagesmutter müssen aufgrund der Bestimmungen<br />
des Dachverbandes der Tiroler Tagesmütter 2,50 € beglichen werden. Bezahlt werden nur die<br />
tatsächlich in Anspruch genommenen Leistungen; es gibt also eine monatliche Stundenabrechnung.<br />
Benötigt ein Kind nur einmal wöchentlich einen Kinderbetreuungsplatz, so muss auch nur für diese<br />
Zeit bezahlt werden. Diese Form der Flexibilität ist in öffentlichen Kinderbetreuungseinrichtungen<br />
nicht möglich.<br />
5.1.2. Altenbetreuung/‐pflege – Behindertenbetreuung<br />
Das Pflegegeld stellt eine wichtige Säule der Finanzierung der Pflegeleistungen dar. In Tirol beläuft<br />
sich der durchschnittliche Aufwand je BezieherIn des Bundespflegegeldes auf jährlich 5.152,76 €,<br />
insgesamt beträgt der Aufwand für das Bundespflegegeld in Tirol demnach 114,8 Mio. € im Jahr 2008.<br />
Der durchschnittliche Aufwand pro BezieherIn des Landespflegegeldes beträgt in Tirol 4.754,72 € pro<br />
Jahr, im Jahr 2008 insgesamt 27,4 Mio. €. Die Kosten für mobile soziale Dienste betragen in Tirol im<br />
Jahr 2008 27,7 Mio. €, für stationäre Betreuung zusätzlich 129,8 Mio. €. (vgl. BMASK 2010)<br />
54 Vgl. http://www.tirol.gv.at/themen/bildung/bildung/kindergaertenhortekinderkrippe/gratiskindergarten/<br />
(Juli 2010)<br />
55 Vgl. http://www.ams.at/sbg/sfa/14081_18721.html (Juli 2010)<br />
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