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InfoRetica - Rhätische Bahn

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Nach der Zusage hiess es für mich erstmals Französisch<br />

büffeln sowie meinen Geografie-Horizont zu erweitern.<br />

Ende April war es endlich soweit und ich reiste schwer<br />

beladen ins Berner Oberland, gespannt, was mich dort<br />

erwarten würde. Am ersten Instruktionstag schon die<br />

erste Überraschung: Die Zugbegleiter der MOB müssen<br />

handgeschriebene Billette für den Waadtländer Tarifverbund<br />

Mobilis ausstellen. Aber nach ein wenig Üben<br />

ging das dann ganz gut. Zudem wurde mir an diesem<br />

Tag das ganze Team vorgestellt, von welchem ich super<br />

aufgenommen wurde. Alle waren jederzeit sehr hilfsbereit!<br />

Viele Sachen waren anders als daheim bei der<br />

RhB. So fährt die MOB zum Teil mit Zügen mit gemischter<br />

Bremse, das heisst, Wagen mit Druckluft sowie Vakuum<br />

im gleichen Zug. Die ganze Organisation um die<br />

Bedarfshalte gestaltet sich ebenso speziell. Der Zugbegleiter<br />

muss dem Lokführer per Funk, oder wenn<br />

nicht vorhanden, mit einem kurzen Besuch auf dem<br />

Führerstand die Haltewünsche übermitteln. Viele Stationen<br />

auf dem Netz der MOB haben keine Billettautomaten,<br />

da werden oft Billette auf dem Zug verkauft. Nach<br />

den Instruktionstagen konnte ich selbständig auf Zügen<br />

wie «Golden Pass Panoramic», «Golden Pass Classic»<br />

und auf Regionalzügen arbeiten.<br />

Nach wenigen Tagen hatten wir die erste Panne, mein<br />

Zug hatte eine Lokstörung. Dies natürlich ausgerechnet<br />

auf der Waadtländer Seite, wo auf der Zugleitstelle nur<br />

Französisch gesprochen wird und der Lokführer zudem<br />

selbstverständlich ein «Welscher» war. Die Situation<br />

haben wir aber gemeinsam gemeistert.<br />

Rita Hofer schreibt die für sie nicht mehr so bekannten<br />

Güterwagen auf.<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3 / 2012<br />

Die Tatsache, dass ich mit der RhB-Uniform arbeitete,<br />

führte zu vielen interessanten Gesprächen und der<br />

allergrösste Teil der Fahrgäste fand diese Idee des Austausches<br />

super. Da sagte eines Tages ein Fahrgast im<br />

heiligen Ernst, dass die Uniform nicht auf die MOB<br />

gehöre, aber andere Unternehmen ja nicht besser<br />

seien, er habe letzte Woche im Engadin Ferien gemacht<br />

und da sei ihm auf einem RhB-Zug genau das Gleiche<br />

passiert! Danach fing er an zu grinsen und wünschte<br />

mir viel Erfolg.<br />

Es war immer etwas los während meiner Zeit auf der<br />

MOB und ich konnte einige neue Freundschaften knüpfen.<br />

Sehr gefreut haben mich auch die Zeichen der<br />

Wertschätzung. Einmal hat mich der Leiter Zugpersonal<br />

Express Claudio Melcher persönlich besucht und ist eine<br />

komplette Tour mitgefahren, ein anderes Mal hat mir<br />

der Direktor der MOB, Herr Oberson einen Kaffee bezahlt,<br />

begleitet mit den Worten: «Schön sind Sie bei uns!».<br />

Nun sind die vier Monate schon um. Wehmut war definitiv<br />

dabei, als ich am 31. August 2012 meinen letzten<br />

Zug auf der MOB begleitete. Das Austauschprogramm<br />

finde ich auf jeden Fall einen Riesenerfolg, ich habe<br />

während dieser Zeit sehr viel gelernt und durfte auch<br />

viele nette Menschen kennenlernen. Ich werde Zweisimmen<br />

nun regelmässig besuchen.<br />

Ein riesengrosses Dankeschön geht an alle, welche den<br />

Austausch möglich gemacht haben sowie an alle Personen,<br />

die mich unterstützt haben!<br />

Sandro Triacca im Regionalzug nach Zweisimmen.<br />

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